Welche Lichtwechselfrequenz nehmen Fische wahr?

Moin,
welche Lichtwechselfrequenz nehmen Fische wahr bzw wie hoch ist die Flimmerverschmelzungsfrequenz bei in erster Linie Aquariumsfischen?

Gegooglet hab ich schon, aber keine Antwort gefunden. Bei Fliegen liegt sie bei ~120Hz, beim Menschen altersabhängig angeblich zwischen 45 und 30 Hz - was ich aber etwas anzweifle denn man (ich) sehe getaktete LEDs mit weitaus höherer Frequenz.

Und da ist auch der Hintergrund der Frage die ich mir selbst stelle: welche Blinkfrequenz bei einer LED-Aquariumsbeleuchtung ist den Tieren zumutbar. Mich interessiert dabei die Physiologie des Fisches, Fragen der Technik beherrsche ich selbst :smile:

Vielen Dank und Grüße,
J~

Moin J~,

Deine Frage ist interessant, Ich habe auch, bei einer kurzen Recherche keine Infos gefunden. Entweder fehlen die richtigen Schlagworte oder es gibt keine veröffentlichten Untersuchungen.

Deshalb nur Gedankensplitter, Halbwissen …

~120Hz, beim Menschen altersabhängig angeblich zwischen 45 und 30 Hz -
was ich aber etwas anzweifle denn man (ich) sehe getaktete LEDs mit
weitaus höherer Frequenz.

Die 30 bis 45 Hz bezweifle ich auch. Die normalen Glühlampen, die bösen verbotenen, sind so träge, dass die 50 Hz Netzfrequenz gar nicht als Modulation wahrgenommen werden kann. Weiter ist die Modulation ja die doppelte Netzfrequenz, da es dem Leuchfaden egal ist, in welche Richtung der Strom fließt.

Also sind wir bei 100 Hz.

LEDs haben in diesem Bereich keine Trägheit, ich sehe auch im peripheren Bereich meine LEDs flimmern.

Weshalb im peripheren Bereich eine schnellere Wahrnehmung? Vlt. um von der Seite kommende Feinde/Gefahren schneller wahrzunehmen. Auf das zentrale Sehfeld bin ich ja fixiert und habe alles im Blick.

Wenn die 120 Hz bei Fliegen gesichert sind, liegen wir doch zusammen in einem Bereich von etwas über 100 Hz als „Gefahrengrenze“, dies würde ich jetzt auch mal auf die Fische übertragen. Sie müssen ähnlich schnell auf Gefahren, d.h. Glitzern von Freßfeinden, reagieren.

Dass Menschen teilweise sehr sensibel auf das Flimmern reagieren, ist seit den 60ern belegt. Ich erinnere mich an meinen Physikunterricht, muss 1970 gewesen sein.

In einem Großraumbüro klagten einige Mitarbeiten über ständige Kopfschmerzen. Irgendjemand kam dann auf die Idee die Beleuchtung zu ändern.

Alle Leuchtstoffröhren waren an der gleichen Phase, sie haben eine ausgeprägtere Helligkeitsmodulation als die Faden-Glühlampen. Es wurden drei Gruppen gebildet und auf alle drei Phasen von Drehstrom verteilt. Durch den Phasen-Versatz wurde das Flimmern gemischt und störte nicht mehr.

Fazit:

Um es den Fischen gemütlich zu machen, mit Gleichspannung beleuchten oder auch die Drehstrom-Version einsetzen.

Ich würde mich aber freuen, wenn noch fundierte Antworten kommen.

Gruß und ein schönes WE

Volker