Welche(n) Anbieter für DSL und Internetelefonie?

Guten Abend zusammen,

bei uns auf dem Land gibt es leider keine richtige alternative Auswahl bei den DSL-Anbietern (es gibt ohnehin nur eine Leitung mit 16 Mbit.). Es ist daher natürlich, dass man sich mit einem Wechsel schwer tut.

Möglich sind bei uns nur:

  1. Telekom
  2. Vodafone
  3. 1&1

Zudem noch O2, die aber für mich wegen ihres Drosselverhaltens ausscheiden. Kabelanbieter sind bei uns nicht am Start. Auch andere freie Anbieter, wie z.B. Easybell, die ja ihre Leitungen ähnlich wie 1&1 immer anmieten, gibt es bei uns nicht.

Da ich mich seit mehr als einem Jahr massiv über die Telekom ärgere (Zusagen nach berechtigten Reklamationen wurden mehrfach nicht eingehalten - vorher war ich immer ein sehr zufriedener Telekomkunde) schwanke ich momentan zwischen einem Wechsel zu Vodafone bzw. zu 1&1, wobei mir bei Vodafone insbesondere der Preis gefällt (Aktionsangebot von 19,99 EUR). Auch wenn mir Vodafone mit dem Preis bereits eine Telefonie-Festnetz-Flatrate bietet, so tendiere ich mit der Telefonie mit einem Wechsel zu einem anderen Anbieter (für einen Komfortanschluß mit bis zu 10 Rufnummern - bei der Telekom habe ich bisher 10 Rufnummern registriert, die ich nun auch übertragen möchte - muss ich bei Vodafone ja ohnehin zusätzlich zahlen). Da lege ich, so meine Überlegung, noch etwas drauf und wechsle mit der Telefonie gleich zu einem Spezialisten für IP-Telefonie. Easybell, Sipgate u.a. stellen da wirklich sehr interessante Leistungspakete zusammen.

Mit IP-Telefonie selbst kenne ich mich noch nicht so gut aus, da ich bisher immer noch mit ISDN bzw. eher analog unterwegs bin. Die bisherigen Endgeräte (3 Telefone und Fax) möchte ich nach Möglichkeit auch weiterhin nutzen.

Die von Vodafone und 1und1 angebotene Modem Fritz-Box 7490 (bei 1&1 heisst das Gerät Homeserver) reicht für die vier bisher genutzten analogen Telefonnummern nicht aus. Ich überlege daher auch die Anschaffung einer neuen IP-fähigenTelefonanlage (bisher ist bei mir noch eine ältere Eumex-Telefonanlage und ein Speedport im Einsatz). Funktioniert das, wenn ich DSL- und Telefonieanbieter trenne?

Was haltet Ihr von den Überlegungen? Was sagt Ihr zur Auswahl der Anbieter? Spricht etwas gegen eine IP-fähige Telefonanlage und direkt für IP-fähige Endgeräte? Was muss ich noch bedenken?

Danke für Eure Tipps und Hinweise!

inliner

Wie hoch wird deine max. Belastung sein?
Gehe mal davon aus, das 16MBit für DSL und Telefonie zu wenig sein werden - vor allem wenn du mit mehreren Geräten online bist und dann noch das Telefon klingelt …

Ich würde an Deiner Stelle nur DSL wechseln (bei 1&1 bist du auf der sicheren Seite) und das Telefon erstmal über ISDN lassen. Solange die Telekom kein VDSL anbietet werden sie dir ISDN nicht kündigen. Und falls das DSL ausfällt kannst du notfalls über eine ISDN-Verbindung ins Internet

Bitte was? Die Datenrate von VoIP liegt irgendwo zwischen 64 und 100 kbit/s (je nach Codec). Da kann man nebenbei noch YouTube in HD gucken, ohne Probleme.

Gruß,
Steve

Hi,

Ich habe jahrelang damit Telefonie und Internet gehandhabt. Ohne irgendeine Störung im Telefonbetrieb und Internet war auch schnell genug. Habe mittlerweile nur auf 50MBit beschleunigt, weil es billiger war als mein 16er Vertrag.

Viele Grüße
HylTox

Ja, das funktioniert.

Ich war lange hochzufriedener 1&1-Kunde (Disclaimer: ich bin auch sogenannter Profiseller) und bin dann in ein Gebiet gezogen, in dem 1&1 keine Internetversorgung anbietet, da das Gebiet ausschließlich per Glasfaser von den lokalen Stadtwerken angebunden ist. Gerne wäre ich auf Dauer 1&1-Komplett-Kunde geblieben. Ich habe eine ganze Zeit den 1&1-Vertrag weitergeführt und die 1&1-Telefonie mit 5 Telefonnummern von dem Internetanschluß der Stadtwerke genutzt. Das ist die sogenannte „nomadische Nutzung“, die nicht jeder Telefonie- und Zugangsanbieter zulässt, die bei 1&1 jedoch möglich ist.

Mittlerweile habe ich die Nummern von 1&1 zu Easybell verlagert, hatte schon bei 1&1 Nummern bei Sipgate und Easybell genutzt. Geht fast alles problemlos, nur das Faxen macht bei Easybell bei mir Probleme, bei 1&1 ging es recht gut (T.38 jeweils aktiviert; ich faxe mit einem „Zigarettenschachtel“-Fax-Server, auf dem Hylafax, iaxmodem und asterisk miteinander arbeiten.

Mein Rat (wie gesagt, als 1&1-Profiseller vielleich nicht ganz neutral):

1&1 DSL 16 für 30€ monatlich (die ersten 12 Monate: 20€), darin sind enthalten 3 Telefonummern und netterweise noch eine Handy->Festnetz-Flatrate. Eine der 3 Nummern nutzt du zum Faxen.

Die weiteren 7 Nummern bestellst Du über Easybell, kostet monatlich knapp 5€ für die Telefonnummern und dann gegebenenfalls noch etwas für eine Flatrate, falls ausgehend von den Nummern telefoniert wird.

Verbindungen ins Mobilfunknetz und ins Ausland sind über 1&1 derbe teuer. Hier lohnt es sich, einen anderen Tarif zu nehmen, Easybell und Sipgate wären eine Option, ich nutze auch noch Pennyconnect …

Wie Du die vorhandenen Telefone weiternutzt musst Du sehen. Ich habe mir gebrauchte Telefonate von Snom gekauft, die kann man dann per Netzwerk und SIP an der FritzBox anmelden …

HTH,

Sebastian

Guten Morgen,

vielen Dank für Deinen Hinweis.

Welchen Vorteil hat es denn aus Deiner Sicht mit DSL zu 1&1 zu wechseln und die Telefonie bei der Telekom zu lassen?

Wenn ich weiterhin per ISDN telefonieren möchte, dann macht doch ein DSL-Umzug nach meiner Meinung schon aus Kostengründen keinen Sinn, denn DSL als „Zugabe“ zum ISDN-Anschluss bei der Telekom kostet ja nicht viel mehr. Oder habe ich irgendwelche Angebote übersehen?

Mein Schwager wohnt in einer anderen ländlichen Region und hat auch nur 16 Mbit. Bei ihm klappt die IP-Telefonie über Congstar auch gut (ich kenne aber niemanden, auch in VDSL-Regionen, der mir nicht schon von Gesprächsabbrüchen berichtet hat). Nach meiner Kenntnis ist auch bei uns jeder Telekom-Neuanschluss mit IP-Telefonie - und auch neu zugezogene Nachbarn haben nur 16 Mbit.

inliner

Guten Morgen,

vielen Dank für Deinen Beitrag.

Meine Frage bezog sich darauf, ob ich in der Fritz-Box 7490 schon Telefonnummern von zwei Anbietern hinterlegen kann (war von mir vielleicht etwas missverständlich oder unvollständig beschrieben). Eine Nummer würde ich ja definitiv bei jedem Anbieter für den „normalen“ Festnetzanschluss benutzen (muss ich vermutlich sogar so machen). Die restlichen Nummern kann ich verteilen.

Warum denn nicht Vodafone? Preislich ist es auf jeden Fall sehr interessanter als 1&1. Ich weiss, über jeden Anbieter lässt sich trefflich streiten. Gerade in dem Telekommunikationsbereich gehen die Meinungen ja immer weit auseinander und können sich auch schnell ändern.

Ich habe bisher ein klassische analoges Faxgerät, auch wenn ich mir die Faxe in der Telefonanlage schon lange auf eine Arcor-Faxnummer (gab es dort früher auch mal für Nichtkunden kostenlos) und diese in mein „normales“ Postfach umgeleitet habe.

Von Fax-Servern und asterisk habe ich bisher keine Ahnung. Wie fiunktioniert das denn genau?

In den meisten Räumen bei uns im Haus liegt normales Telefonkabel (kein CAT5-Kabel o.ä.). Damit funktionieren die Anlaog-Geräte wunderbar. Funktioniert das auch bei Deinem Vorschlag? Oder muss ich neu verkabeln? Oder ist das dann ein Netzwerk über WLAN?

inliner

In der Theorie!

Die Frage ist, wieviele Leute gleichzeitig am Telekom-Knoten aktiv sind. In unserem kleinen Dorf gab es zu DSL-Zeiten einen Knoten mit (schlagt mich) 16 (?) Anschlüssen. Der war dann relativ schnell ausgebucht und einen anderen haben sie nicht installiert. Mein Nachbar war damals nicht schnell genug und hat keinen Anschluß mehr abbbekommen. Hab ihn dann über meinen reingelassen …

Wenn dann zu den Stoßzeiten noch alle 16 Haushalte im Internet waren konntest du es einfach knicken - auch und gerade mit VoIP. Auch Faxe über VoIP war ein echtes Trauerspiel, weil die Verbindung ständig unterbrochen wurde. Deshalb habe ich damals auch ISDN aufrecht erhalten.

Heute mit VDSL alles kein Thema mehr.

Internettelefonie (das ist heute der Standard, auch bei der Telekom) läuft über SIP, klassischerweise bekommt jede Telefonnummer einen SIP-Account, Du kannst SIP-Accounts von vielen Providern gleichzeitig nutzen.

Praktisch kein Anbieter (allenfalls noch die Telekom, aber auch da bin ich mir nicht sicher) wird Dir einen „normalen“ Festnetzanshluss bieten. Die Telekom will ISDN bis 2018 abgeschaltet haben, Vodafone will noch ein, zwei Jahre länger. Der Trend zu VoIP ist wohl eher unaufhaltsam…

Halbwissen meinerseits. Mit Vodafone habe ich so ein paar Assoziationen, die vielleicht nicht korrekt sind. Stichpunkte, die nicht notwendigerweise den Tatsachen entsprechen, wären für mich

  • Zugangsdaten für VoIP werden wohl nicht herausgegeben
  • Volumenbegrenzung der Datenmenge
  • Unrühmliche Positionen in der Problematik der „Netzneutralität“
  • Keine nomadische SIP-Nutzung möglich

Wie gesagt, ich weiss nicht, ob auch nur mehr als einer der Punkte zutrifft (bei einem bin ich mir ganz sicher), du solltest es selber nocheinmal hinterfragen; auch Deine Wertigkeit dieses Problems.

Fax ist über VoIP noch immer nur mittel-zuverlässig.

In meinem Fall stellt der Fax-Server allen Rechnern in meinem Netz die Möglichkeit zur Verfügung, Dokumente in elektronischer Form (etwa PDF, TIFF, …) zu faxen, in meinem Falle ohne ein einziges Telefonkabel … aber das führt wohl zu weit.

Ich würde das eher lassen.

Das wäre natürlich ideal. Ja, ich weisss … :frowning: Würde ich nicht haben wollen

Hast recht, keinen sehr großen. zumal, wenn Du das tote ISDN weiter nutzen willst :wink:

Hallo!

Da hier zwischenzeitlich weitere Fragen aufgetaucht sind:

Ich habe eine Fritzbox 7390 und bin bei 1&1.

  • Mit 1&1 hatte ich nie irgendwelche Probleme. Oft wird von 1&1 abgeraten, aber genauso oft auch von allen anderen Anbietern. Ich kann daher auch nicht wirklich zu einem bestimmten Anbieter raten.
    Letztendlich spielt es auch ne Rolle, was du neben dem reinen Internet und VoIP-Anschluß noch alles bekommst, da unterscheiden sich die Angebote.

  • Zu den Anschlußmöglichkeiten von Telefonen an der FritzBox: Die Anzahl der Analog-Anschlüsse ist begrenzt. Allerdings kann die Fritzbox auch als Basisstation für bis zu 6 Mobilteile dienen. Und eine ISDN-Telefonanlage lässt sich auch an die FritzBox anschließen.

  • In dem Menüpunkt, wo man die Telefonnummern in der FritzBox einrichtet, kann man einer neuen Nummer auch völlig andere Zugangsdaten zuweisen. Auch, wenn ich das nicht testen kann, so sieht es doch so aus, als ob die Fritzbox verschiedene VoIP-Anbieter gleichzeitig behandeln kann.

  • Faxen geht auch, und zwar auf verschiedene Weisen:

  • Ich habe kein Fax-Gerät, dafür einen virtuellen Fax-Drucker auf dem PC, der sich mit der Fritzbox verbindet, und darüber Faxe verschickt. Ankommende Faxe sendet mir meine Fritzbox an meine Email-Adresse weiter, könnte sie aber auch auf dem internen Speicher ablegen.

  • In der Fritzbox kann man einem Anschluß (und einer Telefonnummer) explizit einen FAX-Modus zuweisen, dann klappt das auch (meistens) mit einem normalen Fax-Gerät über VoIP.

Eine (sehr vereinfachte) Erklärung zum letzten Punkt:
VoIP optimiert und komprimiert das Sprachsignal. Bildlich gesprochen wird aus der Sprache ein MP3 gemacht und beim Gegenüber abgespielt. Das Komprimieren funktioniert bei MP3 u.a., weil es Töne löscht, die der Mensch eh nicht hören kann. Ein Fax hört diese Töne sehr wohl, und macht exzessiv Gebrauch davon. Am anderen Ende käme von den Tönen des Fax-Geräts nichts mehr an.
Die einfachste Methode ist, die Kompression auszuschalten, und die Töne unkomprimiert zu schicken, was aber mehr Datenvolumen beansprucht und aus weiteren Gründen auch nicht immer fehlerfrei funktioniert.
Besser ist es dagegen, gar nicht erst Töne zu verschicken, sondern direkt eine Bilddatei, wenn man so will. Das ist das T.38 Protokoll. Die FritzBox kann T.38, aber dein Anbieter muß es auch können. 1&1 kann es definitv, ansonsten ist das kein besonders weit verbreiteter Standard (Wiki hat da ne Tabelle, wobei die auch nicht akutell sein muß)

Hallo,

ich bin mir ziemlich sicher, dass auch andere Anbieter euren Anschluss bedienen können.

Nun mal Tacheles:
Internet und Telefonie bei getrennten Anbietern? Warum?

Bei Vodafone (und vermutloch bei anderen Anbietern auch) zahlst du für weitere Telefonnummer einen EINMALbetrag, da ist der Vorschlag, für 7€ im Monat einen weiteren Anbieter ins Boot zu holen, doch recht merkwürdig. Zudem gilt eine Flatrate automatisch für all deine Nummern, das würde bei einem weiteren Anbieter auch noch extra kosten.

Die genannte FritzBox kann eine ISDN Anlage bedienen, wenn die anschließbaren Geräte (DECT, analog, ISDN) nicht reichen sollten.

IP-fähige Endgeräte sind Energiefresser, das mal am Rande.
Wenn Auslandsgespräche ein Thema sind, dann kann mal ggf. einen preiswerten VoIP Anbieter ins Boot holen, über den man mittels Wählregel dann ins Ausland telefoniert. Die FritzBox kann das.