Welche nützlichen Hecken auf Marschboden?

Hallo!

Ich möchte in meinem Garten für Vögel, Insekten usw. nützliche Pflanzen setzen, die dann gleichzeitig ein lebender Zaun sind. Wenn der „Zaun“ nicht dicht gewachsen ist, macht das nichts, das ist jetzt auch schon so, aber der jetzige „Naturzaun“ besteht überwiegend aus Zierjohannisbeeren, denen ich nichts abgewinnen kann (keine Sorge, sie werden nicht auf dem Kompost landen, sondern in gute Hände abgegeben werden). Ich hätte gerne z.B. Sanddorn gepflanzt, doch gedeiht der am besten auf sandigen Böden - ich wohne aber mitten in der Marsch. Wer kann mir sagen, welche Pflanzen auf „meinem“ Boden gute und für die Natur nützliche Hecken bilden?

Für Eure Antworten jetzt schon mal vielen lieben Dank!
Nikkifisch

Servus,

hier hab ich etwas Schönes, was fleißige Oldenbürger zusammengestellt haben:

http://www.oldenburg-kreis.de/pdf/61_gehoelzliste.pdf

Vorsicht mit Schlehen, die sind zwar zu allen Jahreszeiten eine rechte Zier, aber sie entwickeln nach ein paar Jahren Standzeit eine große Wanderlust.

Schöne Grüße

MM

Superklasse, vielen lieben Dank!!!

Hmm, eine kleine Schlehen-Pflanze haben mir die Vorbesitzer tatsächlich vermacht. Aber ich werde versuchen, sie in Schach zu halten, danke für den Tipp!

Liebe Grüße von der südlichen Nordsee-Küste,
Nikkifisch

Hiho,

denk an Frangula. Faulbaum ist nicht grade sehr rar, aber über weite Gegenden Deutschlands muß man ihn schon ein bissel suchen. U.a. deswegen, weil sauer & Lehm nicht so ohne weiteres zusammengehen.

  • Meine Schlehe liebe ich übrigens sehr, obwohl ich ständig dabei bin, sie zurückzudrängen. Allein die Explosion von Blüten im Frühjahr ist es schon wert, und wegen des dichten und wehrhaften Wuchses ist sie eine hübsche Vogelschutzhecke. Mit den Zaunkönigen in der Schlehe gehts mir ähnlich wie mit Frangula: Nicht eigentlich ein rarer Vogel, aber schon daß aus so einem Fingerhut voll Vogel ein derartiger Lärm rauskommen kann, macht ihn irgendwie sympathisch…

Nicht in der Liste sind Kornelkirsche und Felsenbirne, beide dürften auch bei Dir funktionieren. Kornelkirsche in „Barbarazweigen“ getrieben ein leuchtender Weihnachtsblüher, auch sonst eine hübsche Sache - Kornelkirschen entsaftet geben Holunderbeermus oder -gelee eine aparte Note.

Aber man kann beide natürlich auch den Vögeln lassen, hat auch was für sich.

Schöne Grüße

MM

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Liebe Grüße von der südlichen Nordsee-Küste,

Hallo,
am allercoolsten ist sicherlich ein Spaziergang in der näheren Umgebung mit Blick auf die Gehölzflora.
Dann der Gnang zum örtliche Gartenhöker, gerne provinziell, und etwas heimisches, lokales erstanden.

Oder ggf. ausgrabe, wenn entsprechende Fachkenntnisse vorhanden.

Stichwortm: Provininenz
Im Idealfall zieht die gesamte Biozönose mit in deinen Garten um.

Eschen?
Ulmen?
Weiden?

Hier gibt es einen Leitfaden: https://www.friesland.de/internet/page.php?site=9010…

Tilli

Servus,

leider sind die provinziellen Gärtnereien ganz oft diejenigen, die sich am wenigsten Lagerhaltung leisten können, sich ergo am striktesten auf das meist Nachgefragte, nämlich Holländer Standards, konzentrieren müssen.

BTW: Ulmen und Eschen lassen sich nicht zu Hecken erziehen. Weiden freilich schon. Es gibt übrigens zich verschiedene Weiden.

Schöne Grüße

MM

BTW: Ulmen und Eschen lassen sich nicht zu Hecken erziehen.
Weiden freilich schon. Es gibt übrigens zich verschiedene
Weiden.

Es ging eher um einen Gehölzstreifen, den man auch auf den Stock setzen kann, so habe ich das interpretiert.
Und welche Weidenbastarde, ist doch wurscht, Hauptsache heimisch und heterogen, oder?
Brombären wären noch gut, fiele mir bei Bastard ein.

Tilli

Servus,

Und welche Weidenbastarde, ist doch wurscht,

das kommt drauf an. Es gibt halt auch Leute, denen das nicht egal ist; man nennt diese Art von Botanikern Pflanzensoziologen.

Alldieweil Dir die Publikation aus Oldenburg offenbar nicht gut gefallen hat, hier noch eine aus Cuxhaven (S. 22/23):

http://www.landkreis-cuxhaven.de/media/custom/578_25…

Anzumerken, daß es Weiden mit sehr unterschiedlichem Habitus gibt, und obwohl sie insgesamt sehr raschwüchsig sind, z.B. Salix viminalis eher für die Kinder gepflanzt wird - nicht nur, weil sie eher langsam ist, sondern auch, weil sie ihre klassische Form erst nach vielen Jahren regelmäßiger Bewirtschaftung annimmt.

Wilde Brombeeren entwickeln noch eine stärkere Wanderlust als Schlehen, die würde ich deswegen in so einer Heckenanlage nicht pflanzen. Auch deswegen nicht, weil sie ihre Nachbarn, solang diese noch jung sind, arg bedrängen können (bis hin zum Verkümmern).

Ob man Ulmen in Hauwaldwirtschaft nutzen kann, weiß ich nicht. Mir sind sie nur als majestätische Bäume (ausgewachsen 30-40 Meter hoch) bekannt. Sicher ist, daß sie saure Böden gar nicht gerne mögen, insofern nicht ganz so gut an den gegebenen Standort passen.

Schöne Grüße

MM