Welche oder Warum gibt es so wenig soziale Bewegungen gegen Soziale Ungleichheit

Hallo ,

das soziale Ungleichheit von dem Otto normal Verdiener und dem Extremen Reichtums ein riesen Thema ist und ich sagen würde die meisten von uns betrifft, ist wohl kein Geheimnis. Warum gibt es so wenig soziale Bewegungen.
Hatte Ulrich Beck Recht mit seiner Individualisierungsthese, das der Zusammenhalt einer Gesellschaft ohne aufeinander bezogene Großgruppen (Klassen) nicht funktioniert.?
Wobei Soziale ungerechtikeit etwas ist das uns alle betreffen kann. Wieso können manche Menschen mit Arbeit nicht vernünftig Leben. Klar mag vernünftig ein weit gefaßter Begriff sein ums konkret zu machen würd ich soweit gehen , dass man z.b. in München locker einen Mindeslohn von ca. 2700,00 Euro Brutto bekommen sollte um sich eine Wohnung zu leisten, in Urlaub zu fahren, sich elektronische Kommunikations und Arbeitsmedien leisten zu können. Ja um hochwertige Nahrungsmittel zu bekommen und auch noch etwas sparen kann falls mal etwas kaputt geht und sich ordentlich Kleiden zu können und und und…
Was gibt es den für wirklich effiktive Bewegungen ?
Die Gewerkschaften decken ja auch nicht alle Branchen ab.
Wäre es nicht möglich einen Mindeslohn nach Regionen und Branchen festzulegen anhand des Warenkorbes und dem Verbraucherindex ?

Ich pflichte Dir absolut bei, alles fiktiv.
Wird kurz vor einer Wahl von fast jeder Partei als Thema aufgegriffen und den Wählern die Wolken auf dem Himmel rosa angemalt. Nach der Wahl nicht mehr angefasst - jede gebratene Kartoffel ist heiß, keiner will sich die Finger verbrennen. Also: reale Fiktion oder fiktive Realität. Egal. Als Diskusionsthema immer beliebt, weil ewig haltbar.
Sch :blush:

Wie kommst Du darauf, daß man sich mit dem Mindestlohn all das leisten können sollte?

Es gibt schon Mindestlöhne nach Branchen, meistens festgelegt durch Tarifverträge oder andere darüberhinausgehende Regelungen (z.b. in der Pflege, auf dem Bau) - https://de.wikipedia.org/wiki/Mindestlohn.

Der statistische „Warenkorb“ spielt eine Rolle bei der Sozialhilfe (Hartz IV), aber nicht beim Mindestlohn, Zumindest konnte ich nicht entdecken, auf welcher Grundlage die Komission den gesetzlichen Mindestlohn festsetzt (orientiert sich aber an der Tarifentwicklung (§9 Abs.2 MiLoG).

Was soziale Bewegungen gegen Ungerechtigkeiten angeht, da gibts wohl einige Untersuchungen, warum z.B. sich die Gewerkschaften nicht stärker für die Arbeitslosen einsetzen oder die Arbeitslosen sich nicht stärker einbringen -> Hier wäre genügend Potential, aber auch hier ist die Gruppe der Arbeitslosen wohl in ihren Interessen (Sozialisation) doch zu unterschiedlich und einfach nicht homogen genug, genauso wie bei den Hartz IV Empfängern.

Ein Fallbeispiel für eine „übergreifende“ institutionalisierte Interessenvertretung war in gewissem Sinne die Partei der Grauen Panther, die für die Interessen der Rentner eintrat - mit einer etwas umstrittenen Vorsitzenden, aber das Ziel einen Großteil der Rentner zu mobilisieren, hat Sie nicht erreicht.

lg,
vordprefect

Hallo,

ähnlich wie im alten Rom: solange es Brot (Discounter und Tafeln) und Spiele (TV und Smartphone) gibt, wird sich nix ändern.

Grüße
miamei

Was sollte sich auch ändern? Wer Millionen Arme nach Deutschland holt, hat Millionen Arme in Deutschland.

Wie Peter Scholl-Latour sagte:
„Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern der wird selbst zu Kalkutta!“

Da ist auf jeden Fall sehr viel dran.
Guck mal so ab spätestens 18 Uhr flimmert in jedem Haushalt der Fernseher. Und was dort geboten wird, wissen wir ja alle.

Stell dir mal vor, es gäbe 1 Woche kein Fernsehen, kein Internet. Was würden all die Menschen mit der gewonnenen Zeit wohl Anfangen? Wir reden von mehreren Stunden pro Person täglich!

Ich denke auch, es würde sehr unruhig werden im Land.

Bufo

Die Antwort ist recht einfach: wem es nicht gut geht, der hat keine Energie dafür übrig, sich politisch zu engagieren.
Guck dir mal an, welche Berufsgruppen politisch aktiv sind - in den verschiedenen Ebenen.

Dazu kommt: auch wem es in Deutschland schlecht geht, dem geht es noch relativ gut, da fehlt die Überlebensangst als Antrieb. (Ist nicht zynisch gemeint)

Und: vielen sozial Schwachen fehlt es an Bildung, an der Fähigkeit, z.b. größere Zusammenhänge zu erkennen, oder sich gut auszudrücken um andere zu überzeugen etc.

Bufo