Hallo,
Da wird nix kontrolliert. Entscheidend ist nur eine Frage:
Wieviele Nachkommen produzieren die Individuen einer Art, und
wieviele davon schaffen es, sich wiederum selber
fortzupflanzen?
Logisch, aber die Voraussetzungen für Vermehrung im Sinne von mehr werden müssen gegeben sein. Sonst bedeuted die geringste Umweltveränderung (Krankheiten, Vulkanausbrüche, Klimaänderung etc.) das Aus.
Wie sie das tun, ob durch raffinierte Nutzung des Lebensraums
oder durch schiere Menge, ob effizient oder ineffizient, ist
egal.
Nein, das ist nicht egal. Schiere, aber ineffiziente Menge verhungert.
Eine effiziente Nutzung der Ressourcen wird sich selbst bei einer einzigen Art herausbilden, da diese über wenige (also im tausender Bereich, bei Neubesiedelung eines Kontinents etwas mehr) Generationen mit den Artgenossen konkurrieren muss. Und das ist nur ein Aspekt. Nahrungskonkurrenten anderer Arten gibt es meist obendrein auch. Und Abwehrmechanismen der Nahrung.
Wenn ein Organismus mehr Energie
verbraucht als aufnimmt, wird er sterben. Wenn er aber in der
Lage ist, vorher ausreichend Nachkommen zu produzieren, wird
die Art trotzdem überleben.
Stimmt nur, wenn er zumindest bis zur Vermehrung mit der zugeführten Energie auskommen. Ein Jungtier, dass mehr Milch braucht, als die Mutter liefern kann, wird ohne Nachkommen sterben.
Die Fitnessfunktion in der Simulation definiert die
Umgebungsbedingungen. Es wird eine Konfiguration gesucht, die
unter bestimmten Vorgaben maximale Ergebnisse liefert. Auch in
der realen Umwelt sind die Bedingungen ja an jeder Ecke
anders. Die Tiefsee begünstigt das Überleben andere Arten als
das Hochgebirge.
Ich habe den Eindruck, dass hier der Hase im Pfeffer liegt. Das Problem ist ja, dass Simulationen nur kleine Aspekte und grundsätzliche Prinzipien der Evolution darstellen können. Sie schaffen es nicht, die Wirklichkeit abzubilden, weil zu solcher Berechnung zuviele und großenteils schwer einschätzbare Parameter nötig wären.
Die Evolution beinhaltet quasi alle Aspekte dieser Welt. Biologische in jeder Form, geologische, klimatische etc., sogar Mond und Sonne spielen mit.
Das alles in einem Programm zu simulieren, hieße die Welt berechnen zu können. Wir können noch nicht einmal Einzelereignisse wie Erdbeben oder Vulkanausbbrüche vorhersagen oder berechnen, geschweige denn deren evolutionäre Folgen.
Ergo müssen wir uns in Punkto Evolution mit Detail-simulationen zufrieden geben, die natürlich nicht alles erklären und fehlerhaft sein können.
Paran