Welche Programmiersprache für Datenbanken und EXE-

Hallo Forum,
bisher arbeite ich mit Access zum Aufbau von Datenbanken. Nun gibt es zwar die Möglichkeit Runtime-Versionen zu erstellen, diese benötigen jedoch unglaublichen Speicherplatz.

Insbesondere im Freewarebereiche findet man aber immer wieder Datenbanken, die inkl. einer Setup-Datei nur 1 bis 2 MB groß sind. Ich habe von den Borland-Produkten gehört, insbesondere Delphi, habe aber keine Vorstellung welche Programmiersprache sich nun für diese Art von Anwendungen wirklich eignet.

Ich bin gerne bereit mich in eine neue Sprache einzuarbeiten, möchte jedoch kein halbes Jahr mit einer Sprache verbringen, um dann festzustellen, das eine andere Sprache bessere Möglichkeiten geboten hätte.

Wer kann mir Empfehlungen geben (vielleicht auch mit einer kurzen Begründung)?

Langfristig strebe ich die Webanbindung der Datenbank an, bei gleichzeitiger Nutzung als EXE-Datei. Geht das überhaupt?

Vielen Dank für Eure Antworten!

MfG

Andreas Heil

Hallo Andreas.

Also ich persönlich arbeite, wenn es um Datenbanken geht, mit Delphi.

Das Programm ist sehr komfortabel, wenn es um Datenbankanwendungen geht, denn man arbeitet mit Object Pascal, d.h. es gibt bereits vordefinierte Objekte, die man einfach per Drag-and-Drop in sein Formular zieht und dann nur noch im Quelltext einbinden muss.

Durch die Objektorientierung stehen bereits etliche Standardmethoden zur Verfügung, um mit den Daten umzugehen. Man benutzt einfach die Templates, ohne selbst Routinen schreiben zu müssen. Das spart viel Zeit.

Die Datenbank an sich kannst Du aber mit Delphi nicht erstellen - dazu benötigst Du ein externes Programm, z.B. den PowerDesigner.

Ich hoffe, ich konnte Dir einige Anhaltspunkte geben. Wenn noch Fragen sind, zögere nicht, sie zu stellen!

Viele Grüße

Jochen Schneider

Hallo,
auf Delphi wurde ja schon hingewiesen.
Das unterstützt Datenbankapllikationen sicher
sehr gut.
Es gibt aber leider ein Problem:
Im Delphi4 waren die Datenbankobjekte noch im
Standardprogrammpaket. Ab Delphi5 muß dafür teuer
bezahlt werden (Profi-Paket).
Gruß Uwi

Hi Andreas,

für Datenbanken ist Delphi wirklich fast ideal. Nachteil: die beiliegende BDE (Borland Database Engine) darf aus Lizenzgründen nur komplett mitgereicht werden. Deshalb dürfte 1 MB doch sehr knapp sein. Gute (und kleine) Alternativen zur BDE gibts aber haufenweise, z.B. hier:
http://www.kylecordes.com/bag/index.html

Andere Möglichkeit: VB, ist aber nur bedingt empfehlenswert.

Gruß, Steffen

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Danke!
Hallo Steffen,
vielen Dank für den Hinweis. Ich werde mir das einmal näher anschauen. Klingt interessant.

MfG

Andreas Heil

Danke!
Hallo Uwe,
ebenfalls vielen Dank für den Hinweis bzgl. Delphi. Kann man eigentlich mit der einfachen Version bereits EXE-Dateien erstellen? Bzw. welche Nachteile hat die Standard-Version ansonsten?

MfG

Andreas Heil

Danke! und noch eine Frage
Hallo Jochen,
vielen Dank für die Antwort. Ich wollte noch einen Augenblick warten, bis weitere Antworten folgten.
Frage: Kann ich die Datenbank für Delphi auch mit Access erstellen (bzw. SQL-Server). Hätte das gegenüber Powerdesigner irgendwelche Nachteile? Ich habe mir das Produkt einmal angeschaut und musste feststellen, das es leider reichlich teuer ist.

MfG

Andreas Heil

Hallo Andreas!

Frage: Kann ich die Datenbank für Delphi auch mit Access
erstellen (bzw. SQL-Server). Hätte das gegenüber Powerdesigner
irgendwelche Nachteile? Ich habe mir das Produkt einmal
angeschaut und musste feststellen, das es leider reichlich
teuer ist.

Stimmt, PowerDesigner ist teuer, aber dafür auch sehr komfortabel. Du hast alle nur vorstellbaren Optionen, um die DB zu entwerfen.

Access bzw. SQl-Server tut es jedoch auch. Meines Wissens nach sind aber keine Stored Procedures und keine Views möglich. Der größte Nachteil ist allerdings, dass Du via ODBC auf die Access-DB zugreifen musst, und bei großen Datenbanken ist das recht langsam.

Du kannst aber auch völlig anders vorgehen. Du entwirfst Deine DB auf dem Papier mit Stift und Zettel und arbeitest Dich ein wenig in SQL ein, falls Du Dich damit noch nicht beschäftigt hast. Dann erstellst Du die DB einfach per SQL-Skript, z.B. als Interbase-Datenbank (kommt auf den SQL-Interpreter an). So hast Du alle Freiheiten, ohne von einem bestimmten Programm abhängig zu sein. Ich z.B. benutze den Power Designer mittlerweile nur noch als Visualisierung meiner Datenbank, nicht mehr zum Ändern oder Erstellen.

Das Füllen der DB mit Daten kann ebenfalls über Skripte erfolgen, allerdings ist das recht mühselig. Trotzdem empfehlenswert, wenn man ohne Tool arbeitet und sich die DB zerschiesst…

Viele Grüße

Jochen

Hallo Uwe,
ebenfalls vielen Dank für den Hinweis bzgl. Delphi. Kann man
eigentlich mit der einfachen Version bereits EXE-Dateien
erstellen?

Aber natürlich. Delphi-EXE Dateien haben in der Grundausführung
(einfache Desktopanwendungen mit voller Visual-Oberfläche)
ca. 600Kb Größe. Und wenn Du schon einige hundert Zeile
Quelltext dazu schreibst, dann sind es in der Regel immer
noch nicht mehr als ca. 0.8…1Mb. Will sagen, das bekommt man
immer gut auf eine Disk. Bei anderen Visual-Sprachen wie
VB oder C++ braucht man immer 2…3 Disketten für den ganzen
DLL-Ramsch. Delphi macht einfach eine EXE und die braucht
man für 0815-Anwendungen nicht mal in Windoffs installieren.
Einfach EXE starten und los gehts.
Ich bin kein Programmierprofi. Kann deshalb nicht genau sagen,
welche Nachteile Delphi noch hat,außer den schon genannten.
In Bezug auf Funktionalität und Geschwindigkeit hatte ich
auch schon die ganz konkrete Frage zum Vergleich mit C++
gestellt, aber eigentlich keine richtig befriedigende Antwort
bekommen. Wohl deshalb, weil C+±Softis sich nicht mehr mit
Delphi abgeben und anderherum ist es wohl auch so.
Natürlich wird C++ letztendlich mehr Möglichkeiten haben,
was mich als normal Sterblicher aber überhaupt nicht
interessiert.
Für normale Desktop-Programme ist es jedenfalls eine sehr erholsame Alternative zu C++, zumal wenn man Gelegenheitsprogrammierer ist.

Bzw. welche Nachteile hat die Standard-Version

ansonsten?

Wenn Du noch irgendwie an eine Delphi4 Variante rankommst,
hast Du die Datenbankobjekte mit bei.
Speziell Applikationen für Internet lassen sich möglicherweise
erst mit einer Professionel-Version (z.B.Delphi5) gut machen.
Vorteil: Delphi gibts voll übersetzt in Deutsch (incl.
aller Hilfen und Docu).

Wie für alle anderen gängigen Prog-Sprachen gibt es im WWW
auch sehr schöne Delphi-Pages, wo man fertige Objekte für Delphi
runterladen kann. Ich habe z.B. für die Benutzung der
COM-Schnittstellen ein solches Objekt(war auch nicht in Grundversion), das sich sehr einfach benutzen läßt.
Ich würde fast denken, das sich auf diese Weise fast alles
finden läßt.
Ich weis ja nicht, ob Du Dir als Fachinformatiker C++ gleich
antun willst, aber Delphi kann, man mit einigen Vorkenntnissen
anderer Prog-Sprachen (insbesondere natürlich TurboPascal)
sehr viel leicher und schneller erlernen und nutzen.
Ich habe ca. 3 Wochen damit zugebracht, die Einführung mit
Beispielprogs. durchzugehen. Danach kann man seine ersten
Programme selbst schreiben.
Mit C++ ist das natürlich weitaus mühseliger(siehe Aussage
von einem Softi: Man braucht 5…7 Jahre um C++ richtig nutzen
zukönnen). Mein Kollege Softi sagt, ein halbes bis ein Jahr
braucht man mindestens um einigermaßen reinzukommen.

Überhaupt scheint es mir so, als ob Delphi bei fast
gleicher Funktionalität alles viel einfacher und verständlicher
erscheinen läßt als C++. Die Einführungen und Hilfen sind
gegenüber dem Informatikerkauderwelsch in C++ Büchern echt
volkstümlich geschrieben.
Ich habe auch denn Eindruck, daß Delphi eine gute Voraussetzung
für das verständnis von OOP und allg. Visualsprachen ist,
falls Du doch noch mal zu C++ oder einer ähnlichen Sprache
wechseln mußt.
Tip: Als Schüler oder Student kommt man evtl. Preisgünstig
an Delphi.
Gruß Uwi

Hallo Uwe,
vielen Dank noch einmal für das ausführliche Statement. Ich glaube, mitlerweile sind genügend Gründe zusammengekommen, die für Delphi sprechen.
Außerdem habe ich mal auf der Borland-Seite nachgeschaut und gesehen, dass es tatsächlich eine Studentenversion gibt. Enterprise wäre hiermit für 550,- im bezahlbaren Rahmen.
Bevor ich mir das Produkt jedoch zulegen werde, wälze ich wohl noch einmal ein paar Bücher, um somit einen vertiefenden Eindruck zu erhalten.

Vielleicht findet man sich dann im Forum weiter oben wieder :wink:

MfG aus Berlin

Andreas Heil

Hallo Jochen,
Danke nochmal für die zweite Antwort. Wichtig ist für mich vorerst, dass die Datenbankprogrammierung auch ohne eine teure Zusatzsoftware stattfinden kann.
Wenn es dann irgendwann einmal für mich wichtig werden sollte, größere Zeitaufwände einzusparen, kann ich mich ja immer noch zum Kauf entschließen.

Trotzdem bestärkt mich deine Antwort bzgl. Delphi. Es scheint mir für meine Zwecke ein guter Einstieg zu sein.

MfG

Andreas Heil