Welche Rechtsform bei Gewerbeanmeldung?

Hallo Wissende,

man nehme an jemand hat etwas erfunden, Patentantrag läuft, Sponsoren sind gefunden.
Nun ist es soweit, das Gewerbe anzumelden. Der Firmengründer ist alleine. Die Investoren wollen nun Absicherung und verlangen bei der Gewerbeanmeldung eine Rechtsform, die sie auch absichern. D.h. sie haben wohl Angst, dass der (im Geschäft) Neuling die Firma nach Gelderhalt wieder abmelden könnte und dann sozusagen sie nichts für ihr Geld bekommen haben.

Was meint die Investorenfirma damit? Was für eine Art des Gewerbes muss man dann anmelden, damit der Investor abgesichert ist, d.h. auch nach Abmeldung noch Ansprüche hätte - vor allem wenn der Erfinder das Produkt dan unter neuem Firmennamen vertreiben würde. Es ist NICHT so, dass der Erfinder das vorhat, diese Bedenken kommen von der Investorenfirma.

Ist es nicht so, dass die Investorenfirma sowieso immer Ansprüche gegen den Erfinder hat? Egal unter welchem Firmennamen oder welches Gewerbe angemeldet wurde, da es ja einen Vertrag gibt darin steht, dass die Investorenfirma XY€ sponsoren und dafür XY% vom Gewinn bekommen?

Danke im voraus für den Durchblick
Jessica

Servus,

die Rechtsform, die zu der beschriebenen „Absicherung“ am besten passt, ist die des Einzelunternehmers. Den gibt es betreffend seine Rechte und Pflichten, solange die natürliche Person lebt.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

wenn das Treppenhaus nur eine Stufe hätte, wäre es eine alternative.
Bei weiterer Betrachtung höchst riskant.
Ich fasse kurz zusammen:
-> eine Idee wurde geboren
-> Erfindung erprobt
-> Patentanmeldung (meist, weil noch nie da gewesene Idee)
-> keiner weiss, wie es sich auf den Märkten durchsetzen wird
-> Investorensuche, weil übliche Kreditinstitute vermutlich absagten
-> Investoren wollen Sicherheit für sich
-> Rechtsformfrage

Falls es so ist, sollte man von einer Einzelfirma tunlichst absehen, weil man nicht weiss, wie sich das Produkt auf den Märkten durchsetzen würde.
Auch wenn der Inhaber des Patentes nicht abhauen würde, ist ein Scheitern immernoch möglich.
In diesem Fall wäre der Patentinhaber Zeit seines Lebens bestraft.
Wozu gibt es die Rechtsformen GmbH, KG, AG usw.

Es wäre anzuraten, darüber nachzudenken, ob man eine Zwischenstation über eine Immobilieninvestition macht, Teil des Geldes als Grundschuld einträgt, mit einer Bank verhandelt, über den restlichen Teil einen Kontokorrent einzuräumen.
Die Investoren würden über Gewinnbeteiligung und vermutlich erhöhter Zinsen für dieses Risiko entschädigt.
Falls immernoch notwendig, könnte man den Investoren eine tranchenweise Auszahlung überreden.
Somit hätten sie zumindest einen Totalverlust vorgebeugt.

Generell ist das Vorhaben einigermaßen absicherbar.
Ein Restrisiko bleibt für den Investor immer übrig.
Hoffe, ich konnte helfen

Franklin Merat
Achtung! Bitte beachten Sie, dass die Beiträge keine Rechts- oder Steuerberatung darstellen, ein Beratervertrag kommt nicht zustande. Bevor ihr aufgrund von Informationen in diesem Brett handelt, solltet ihr weiteren Rechtsrat einholen. Für konkrete Rechtsfragen solltet ihr die Hilfe eines Anwalts oder Steuerberaters in Anspruch nehmen. Nur Anwälte und Steuerberater geben verbindliche Rechtsauskunft, für die sie auch einzustehen haben. (Teilzitat aus dem Forum hier)

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Lieber Kautsch,

darf ich an die Fragestellung erinnern?

Die Investoren wollen nun Absicherung und verlangen bei der Gewerbeanmeldung eine Rechtsform, die sie auch absichern. D.h. sie haben wohl Angst, dass der (im Geschäft) Neuling die Firma nach Gelderhalt wieder abmelden könnte und dann sozusagen sie nichts für ihr Geld bekommen haben.

Ich fasse zusammen:

Es geht hier ausschließlich darum, dass Investoren, die die Entwicklung eines Patentes zur Produktionsreife und Vermarktung investieren, sicher sein wollen, dass sie nicht in eine Kapitalgesellschaft investieren, die noch bevor das Projekt realisiert ist ohne Rechtsnachfolger liquidiert ist.

[…]
Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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wat mud, dat mud…*…owT
VG René

Hallo Peter,
[…]
Ich erinnere an den CD-Erfinder aus Suhl -> Einzelunternehmer. Pleite
Ich erinnere an den Smart-Erfinder aus Suhl -> Einzelunternehmer. Pleite
Ich erinnere an die vielen vielen Gründer, die Sie vermutlich tag täglich auch kennen.
Ein Existenzgründer, muss zuerst eines tun -> SEINE Existenz auch sichern, weshalb er eine Existenz gegründet hat.
[…]
Eine Existenz gründet man nicht mal eben mit drei Zeilen.
Da hängt mehr davon ab.
Wir hätten heute keinen Strom, keine Autos, keinen Fernseher, kein Internet, keinen Computer usw., wenn es nicht die Existenzgründer mit ihren Ideen gewesen wären.
Viele sind nicht weit gekommen, weil sie eben NUR eine Frage beantwortet bekommen haben.
[…]

Diese Zeilen sind für den Autor der ursprünglichen Frage:

Holen Sie sich dringend mehrere Ideen ein und geben Sie gerade hierfür ein bisschen Geld für Beratung aus.
Wie Sie sehen, sollte man an dieser Stelle nicht sparen.
Holen Sie sich einen Rat von jemandem, den Sie zur Not auch haftbar machen können.

In Ihrer Situation, mit Ihrem Vorhaben, werden Sie vermutlich hier ein paar Nouncen an Gedanken bekommen, aber um Ihre Zukunft und Ihre Existenz darauf aufzubauen, sollten Sie jemanden Ihres Vertrauens aufsuchen, der Ahnung davon hat.

Liebe Grüße und viel Erfolg dabei.
Lassen Sie sich nichts vermiesen.
Es wird schon.

[…]

Danke.

Franklin Merat
[…]

1 Like

Hallo Herr Merat, sehr erfreut -

mein Name ist Martin May.

[…]

Übrigens: Warum jemand, der für die Entwicklung und Vermarktung eines Patentes Investoren gefunden hat, ausgerechnet in Immobilien investieren sollte, haben Sie immer noch nicht erklärt. […]

Schöne Grüße

Dä Blumepeder