Wenn man mal genau hinhört, dann lassen sich da schon sehr viele Sprachbilder erkennen - und das nur aus dem, was wir so täglich von uns geben. Englisch ist vergleiichsweise sehr sehr viel einfacher gestrickt als das Deutsche. Aus einem englischen Wort lassen sich gleich zich deutsche in unterschiedlichen Gebräuchen und Nuanchen ableiten. Gibts eine vergleichsweise bildliche Sprache?
Hallo,
deine Ansicht von Englisch ist falsch. Zum einen hat bildliche Sprache nichts damit zu tun, was du weiter unten schlussfolgerst.
Zum anderen funktioniert Übersetzen eben genauso, wie du schreibst, egal in welche Richtung und egal von welcher Sprache in egal welche andere. Es gibt nur bei den alleralltäglichsten Hauptwörtern, die konkrete Dinge beschreiben, 1:1 Übersetzungen. Überall sonst, wird man immer eine Vielfalt an Übersetzungsmöglichkeiten haben - weshalb
- der Schrei nach Kontext bei Übersetzungsanfragen immer so laut erschallt
und - niemals zwei Übersetzer einen Text genau gleich übersetzen werden, ich würde sogar soweit gehen, dass der gleiche Übersetzer den gleichen Text mit etwas zeitlichem Abstand (und schon gar mit anderen Vorgaben, anderem Makro-Kontext) anders übersetzen wird.
Grüße
Siboniwe
Hi,
wenn man nur sehr wenig Englisch kann, ist das natürlich so. Es gibt auch zig (do schreibt man das) englische Entsprechungen für ein deutsches Wort. „mug“ ist einer der Begriffe, die dem deutschen „Tasse“ entsprechen (liegt unter anderem daran, das die Deutschen sehr viele recht verschiedene Dinge als Tasse bezeichnen) und ist „aufgeben“ nun „give up“ oder „post“? Oder war „post“ nicht ankleben… ach es ist verwirrend
Außerdem hat das nichts mit der Bildhaftigkeit der Sprache zu tun.Das ist Bildhaftigkeit: Englische Nasen haben bridges, deutsche haben einen Rücken. In beiden Sprachen können Nasen laufen, während Füße auch mal riechen können. Und Stühle haben Beine - warum keine Ständer? Gilt auch für beide Sprachen.
usw.
die Franzi
Englisch ist da nicht wesentlich einfacher gestrickt. Aber es leigt erstmal in der Natur der Sache, das man in der Schule nicht gleich in die Vollen geht, sondern erstmal die absoluten Basics lernt, um sich erstmal verständlich zu machen. Die merken nicht am begrenzten Wortschatz, dass man kein Muttersprachler ist. Blöderweise lernt man da selbst heute noch unendlich viel Grammtik in der Schule. Da bleibt wenig für noch mehr Vokabeln.
Wenn es aber um bildhafte Sprache geht, sind beide etwa gegenüber dem Chinesischen Waisenknaben. Sieht mn schon an den Schriftzeichen. Das sind ja teilweise halbe Kunstwerke. Und dann wird da sehr blumig dahergeredet, von Schiffen, die hinaus auf Meer fahren oder duftenden Häfen. Wir werden dort übrigens als Langnasen betitelt. Auch ein schönes Bild. Aber wir haben ja auch sowas wie Schlitzaugen oder Bleichgesichter für anders Aussehende. Ist nur hierzulande nicht mehr so modern.
Ich denke mal, dass liegt auch am Alter der Sprachen. Die alten germanischen Schritzeichen oder die Hiroglyphen hatten ihren Ursprung ja auch in Bildern. Mit der Zeit hat sich da eben etwas entwickelt oder auch nicht.
Grüße
Hallo
Englisch gilt als die Sprache mit dem grössten Wortschatz überhaupt - diesen Reichtum lernt man aber natürlich nicht in der Schule, da begnügt man sich mit einem Grundwortschatz um sich zu unterhalten. Denn die meisten Menschen verwenden - egal in welcher Sprache - ja auch nur einen kleinen Teil des Wortschatzes ihrer Sprache aktiv.
Deutsch hat allerdings den Vorteil, dass es sich mit zusammengesetzten Wörtern stark behelfen kann und somit trotzdem recht detailreich erscheint.
Gruss, Sama
Servus,
umgekehrt wäre die Frage eher einleuchtend: Gibt es denn Sprachen, die noch mehr bildhafte Ausdrücke und vor allem Wendungen kennen als das Englische?
Wegen der sehr stark zurückgebildeten Grammatik und damit einhergehend ziemlich rigiden Syntax braucht das Englische einen riesigen Fundus an idiomatischen Ausdrücken; bereits für Oberschulenglisch, das sich grade eben erst ganz vorsichtig an „richtiges“ Englisch von Shakespeare bis Eliot herantastet, ist das sture und unbeirrbare Pauken von idioms entscheidend wichtig. Unter anderem spielt bei den englischen idioms Metaphorik eine wichtige Rolle.
Das heute als lingua franca in Technik, Wissenschaft und Handel verwendete internationale Kommunikationspidgin als eine Art „einfache Sprache“ kennt diesen Fundus an bildhaften Ausdrücken natürlich nicht - das hat aber mit seiner Funktion zu tun.
Schöne Grüße
MM
Hallo Paranor,
in welche Ecke hast du dich verzogen mit deinem seltsamen Wissen? Na antworte doch mit bildlicher Sprache deinen Gegnern und überzeuge sie von deinem Vorurteil!