Hallo,
ich möchte gerne noch eine weitere Sprache lernen (bisher recht gut englisch und französisch), als Abwechslung zum (Haupt-)Studium (wirtschaft). Welche Sprachen sind Eurer Meinung nach in Zukunft am wichtigsten? (Auch und gerade unter beruflichen Aspekten)
Chinesisch oder arabisch würde mich sehr interessieren, allerdings lernt man als Europäer chinesisch nur in pinyin-schreibform und ist dies überhaupt „verwertbar“?
Haben Fremdsprachenkenntnisse neben der „universal-Fremdsprache Englisch“ überhaupt noch Bedeutung, und machen Fremdsprachen einen Bewerber „wertvoller“?
Gruß aus Mainz und Danke für Ideen, Anregungen und Tipps
Hallo Micha,
Sprachen zu lernen ist immer vorteilhaft. In vielen Gebieten kommt man mit englisch nicht klar. Ausserdem hat man leichteren Zugang zu der Mentalität der Leute. Welche Fremdsprache Du lernen könntest hängt natürlich davon ab, welche Interessensschwerpunkte Du hast. Im amerikanischen Raum wäre spanisch vorteilhaft. Globaler gedacht wäre sicherlich russisch oder arabisch interessant. Bei Beherrschen dieser Sprachen fällt es auch leichter auf andere abzuleiten. Zu chinesisch kann ich Dir gar nichts sagen.
Viel Spass beim weiteren Ausloten.
Gruss, Elke
„Globaler gedacht wäre sicherlich russisch oder arabisch interessant.“
stimmt.
Ich frage mich oft, wie blind man sein kann, wenn man unseren Riesennachbarn GUS übersieht, dessen Sprache immer noch in allen Anrainerstaaten und ehemaligen Sowjet-Satelliten verstanden und zum größten Teil gesprochen wird. Auch die deutsche Schule ist meilenweit hinter dem Trend zurück. Seit Jahrzehnten wird Französisch stiefmütterlich behandelt, jetzt ist es russisch. Bzw.: man nimmt es überhaupt nicht zur Kenntnis.
Der Grund, warum Wirtschaftsbeziehungen zwischen uns und den GUS-Staaten nicht aus dem Knie kommen, ist m. E. weitgehendst in der mangelnden Sprach- und Landeskenntnis zu suchen, so simpel das auch klingen mag. Alles blickt wie hypnotisiert nach Westen, aber da ist nichts mehr zu holen. Go East, young man (woman)!
Estland, Lettland, Litauen, Ukraine, Polen z. B. verstehen alle Russisch und sind verschärft am Start in wirtschaftlicher Hinsicht. Diese Staaten haben außerdem, geschichtlich gesehen, starke gemeinsame Wurzeln mit Deutschland (z. T. über die ehemalige Hanse). Wer diese Trends nicht sieht, wird sich später mal am Kopf kratzen müssen. Zug abgefahren, heißt es dann.
Gruß
jo perrey (russischlernender Englischlehrer und DaF-Lehrer für russischstämmige Lerner)
hallo micha,
ich kann mich den anderen nur anschliessen und dir empfehlen dich auf arabisch
und russisch zu stuerzen. chinesisch ist natuerlich auch etwas ganz besonderes
und wer weiss wie die entwicklung in der welt noch weitere neue sprachen
fordert.
ich lerne hier in den emiraten staendig leute kennen die mehrere sprachen
sprechen, damit meine ich nicht selten 4/5 sprachen, wo ich ganz schoen in’s
staunen komm, fast regelmaessig.
mein gegenueber vor einigen tagen kam aus portugal und spricht englisch +
indisch/kerala + arabisch + urdu + russisch + spanisch, ja und seine
heimatsprache.
ich find das liest sich aufregend und sichert geschaeftlich eine hervorragende
grundlage.
weiterhin ist die akzeptanz durch dein gegenueber einfach viel groesser wenn du
seine sprache sprichst und schreibst.
zukunftsmaerkte sind hundertpro arabisch und russisch sprechende laender.
viel spass bei der auswahl
u.
Ich zitiere aus dem Heft „Spotlight“ März 2005 (engl.) Seite 33: GLOBAL ENGLISH
Half of the world’s population will be speaking English by 2015, according to a new British Council study based on UNESCO predictions. The English-teaching industry is set for a boom, with an estimated two billion people starting to learn the language within the next ten years. This boom will be over by 2050[…]Englisch won’t be the only world language, however. Chinese, Arabic and Spanish are also on the rise, and even German is becoming an important foreign language, especially in some Asian Countries, The Guardian writes.
Muy interesante Aparece que tengo aprendar arabes tambien…
Chinesisch oder arabisch würde mich sehr interessieren,
allerdings lernt man als Europäer chinesisch nur in
pinyin-schreibform und ist dies überhaupt „verwertbar“?
Chinesischwäre m.E. schon eine gute Option, denn der handel mit Asien, speziell China dürfte in den nächsten Jahren wachsen.
Chinesisch ist allerdings eine eigentümliche Sprache.
Das was man üblicherweise als Chinesisch lernt ist eine Art ‚Hochchinesisch‘ das längst nicht von allen Einwohnern Chinas verstanden wird.
Andererseits wird die Schrift in China universell verstanden, wenn Du also in Nordchina das Zeichen für Essen, Trinken, Bier spricht, kann es passieren, daß Du nicht verstanden wirst, schreibst Du es aber auf, ist alles klar. Es ist vergleichbar mit den Zahlen in Europa.
Ein Finne spricht 11 völlig anders aus als Du es tust, aber er weiß vielviel Du damit meinst.
Haben Fremdsprachenkenntnisse neben der
„universal-Fremdsprache Englisch“ überhaupt noch Bedeutung,
und machen Fremdsprachen einen Bewerber „wertvoller“?
Das kommt darauf an, was Du später mal machen möchtest.
Wenn Du als Firmenvertreter in Asien arbeiten möchtest, auf jeden Fall, bewirbst Du Dich als Sachbearbeitet für deutschlandinterne Sachen, dann eher weniger.
Wenn Du später mal in der Welt rumkommen willst, sind Sprachkenntnisse nie von Nachteil.
Ich schließe mich dem Threadstarter an und verfolge diese Diskussion mit Neugierde.
Was mir allerdings aufgefallen ist: es werden hauptsächlich östliche Sprachen genannt. Wie sieht es z.B. mit skandinavischen Sprachen aus? Schweden, Finnland und Dänemark sind meines erachtens auch auf dem Vormarsch und werden in Zukunft sicherlich auch wichtige Verhandlungspartner sein.
Was mich auch interessieren würde: wo und wie lernt man am besten, schnellsten und vor allem am günstigsten neue Sprachen? Ich dachte eigentlich an VHS, allerdings ist da (soweit ich weiß) der Unterricht für Fremdsprachen meistens nur für Anfänger und leicht fortgeschrittene konzipiert.
Hat vielleicht jemand noch einen Tipp, wo man kostengünstig Sprachen etwas tiefgreifender als nur Einsteigerbasis erlernen kann?
Vielen Dank für die Antworten und liebe Grüße,
Mokk
Was mich auch interessieren würde: wo und wie lernt man am
besten, schnellsten und vor allem am günstigsten neue
Sprachen? Ich dachte eigentlich an VHS, allerdings ist da
(soweit ich weiß) der Unterricht für Fremdsprachen meistens
nur für Anfänger und leicht fortgeschrittene konzipiert.
Hat vielleicht jemand noch einen Tipp, wo man kostengünstig
Sprachen etwas tiefgreifender als nur Einsteigerbasis erlernen
kann?
Ich werde wohl (sobald ich eine Sprach erwählt habe ) auf das Konzept von Rosetta Stone einen Blick werfen. Die Kritiken sind sehr gut, allerdings auch nicht günstig das System.
Bei VHS kann man großes Glück (eine/n Muttersprachler) haben aber eben auch Pech…
Chinesisch ist allerdings eine eigentümliche Sprache.
Das was man üblicherweise als Chinesisch lernt ist eine Art
‚Hochchinesisch‘ das längst nicht von allen Einwohnern Chinas
verstanden wird.
Andererseits wird die Schrift in China universell verstanden,
wenn Du also in Nordchina das Zeichen für Essen, Trinken, Bier
spricht, kann es passieren, daß Du nicht verstanden wirst,
schreibst Du es aber auf, ist alles klar. Es ist vergleichbar
mit den Zahlen in Europa.
Ein Finne spricht 11 völlig anders aus als Du es tust, aber er
weiß vielviel Du damit meinst.
Bei den Schriftzeichen sehe ich eben das Problem, denn 4000 Silben-Zeichen lernen ist schon ziemlich heftig. Andererseits sind gerade die Schriftzeichen ja eines der Dinge die den Reiz ausmachen…
Das kommt darauf an, was Du später mal machen möchtest.
Wenn Du als Firmenvertreter in Asien arbeiten möchtest, auf
jeden Fall, bewirbst Du Dich als Sachbearbeitet für
deutschlandinterne Sachen, dann eher weniger.
Wenn Du später mal in der Welt rumkommen willst, sind
Sprachkenntnisse nie von Nachteil.
Nur deutschlandintern will ich nicht arbeiten, oder anders: es wäre Schade ausländische Chancen zu verpassen, weil man sprachlich und kulturell ein Land nicht versteht.
Ich habe mir nun chinesisch, russisch und arabisch für den engeren Kreis notiert und werde jetzt mal schauen, was der Markt an Lernhilfen zur Verfügung stellt…
Danke an alle Ratgeber, ich werde berichten wie der Weg weitergeht…
Schweden, Finnland und Dänemark
sind meines erachtens auch auf dem Vormarsch und werden in
Zukunft sicherlich auch wichtige Verhandlungspartner sein.
das hat aus mehreren Gründen keinen solch hohen sittlichen Nährwert.
Zum einen ist das Handelsvolumen mit Skandinavien nicht so exorbitant hoch
Denn können (fast) alle Skandinavier Englisch
Und zudem (fast) alle Skandinavier Deutsch.
In meiner Firma ist es, so, daß üblicherweise Englisch gesprochen wird, als Lingua Franca wenn Nichtdeutsche zugegen sind.
Ich dachte eigentlich an VHS, allerdings ist da
(soweit ich weiß) der Unterricht für Fremdsprachen meistens
nur für Anfänger und leicht fortgeschrittene konzipiert.
Das stimmt soweit, wenn man von Englisch und Französisch absieht. In größeren VHSn werden auch andere Sprachen mit höherem Niveau angeboten, aber eher selten ‚Exoten‘
Hat vielleicht jemand noch einen Tipp, wo man kostengünstig
Sprachen etwas tiefgreifender als nur Einsteigerbasis erlernen
kann?
Wenn Du Basiskenntnisse hast, lohnt sich das Lesen von Zeitschriften, has Hören von Radiosendern und, wenn möglich TV
Bei den Schriftzeichen sehe ich eben das Problem, denn 4000
Silben-Zeichen lernen ist schon ziemlich heftig. Andererseits
sind gerade die Schriftzeichen ja eines der Dinge die den Reiz
ausmachen…
die Zeichen würden erfahrungsgemäß nicht das Riesenproblem darstellen, es gibt da ein, wenn auch kompliziertes, System.
Die meisten Europäer haben mit dem Verstehen und dem Sprechen ein Riesenproblem, weil es für jedes Zeichen vier verschiedene Betonungen gibt, die jedesmal einen völlig! anderen Sinn ergeben.
Aber fang an und erkunde es selbst.
Im Arabischen gibts z.B. für Europäer das Problem, das Volake nicht explizit geschrieben werden, man muß sie dazuinterpretieren.
Das Russische hat dafür wieder andere Problem bei der Aussprache
Ich werde wohl (sobald ich eine Sprach erwählt habe ) auf
das Konzept von Rosetta Stone einen Blick werfen. Die Kritiken
sind sehr gut, allerdings auch nicht günstig das System.
Hallo!
Hm, ich stehe Lernprogrammen für PC oder sonstigen Lernprogrammen recht kritisch gegenüber. Ich hab schon mehrere (ok, ich gebe zu, eher minderwertige) Lernprogramme ausprobiert und die haben mir meistens gar nix gebracht.
Wenn du allerdings „Rosetta Stone“ mal ausprobiert hast und schon ein wenig damit geübt hast, würde ich mich freuen, wenn du mir eine kurze Rückmeldung geben würdest, wie du das Programm findest
Ich lerne (glaube ich) am besten Sprachen nach dem klassischen Schulsystem.
da ist Deine überschwengliche Begeisterung für russisch nachvollziehbar. Würde ich auch gerne können, aber ich brauche persönlichen Bezug zu einer Sprache(spreche deshalb nur englisch und bengali).
Aus politischen Gründen ist es aber in den von Dir genannten Staaten nicht immer opportun russisch zu sprechen. Die Unabhängigkeit der GUS-Staaten zog auch eine abnehmende Akzeptanz der russischen Sprache nach sich. Verstärkt wird in diesen Ländern englisch gesprochen. Es bleibt natürlich spannend wie sich das Verhältnis letztlich einpendeln wird. Aber Russland alleine ist auch ein interessantes Land.
Gruss, Elke
Ich wollte jetzt auch noch mal meine Meinung abgegeben.
Ich glaube, dass so eine Entscheidung erst wichtig ist, wenn man sich während des Studiums anfängt auf etwas zu spezialisieren oder in der Firma.
Wenn du nach dem Abi Russisch lernst und dann später in deiner beruflichen Karriere nicht mehr daruaf zurückgreifen könntest wäre es auch schade, also müsstest du in deinen Bewerbungen meiner Meinung nach etwas darauf achten, dass die Firma, bleiben wir bei dem Beispiel Russisch, in russland vertreten ist.
Im Allgemeinen stimme ich den meisten zu, dass man sich in der Zukunft mehr auf die östlichen Länder konzentrieren sollte (China, Russland…), da der Westen nicht mehr so viel Potenzial bietet, da es sehr ausgereizt ist. ich würde sagen nicht umsonst hat Litauen im Moment mit 7,9% das größte Wirtschadtswachstum in der Eu und Deutschlanf mit 0,7% am wenigsten. Natürlich muss man das immer in der Relation sehen, dass Deutschland 80Mio. einwohner hat und Litauen nur ca. 4Mio.
Meiner Meinung nach kannst du mit Chinesisch nichts falsch machen, da sich immer mehr Firmen auf China konzentrieren, vor allem die Automobilfirmen (z.B. Daimler Chrysler, obwohl in der jetztigen Lage ein eher schlechtes beispiel). In China leben nun mal ca. 1,3Milliarden Menschen.
Man könnte jetzt zwar noch darüber referiern, dass die natürlich nicht so eine Kaufkraft haben, aber dass hat ja mit der Sprachwahl nicht viel zu tun.
Also ich würde mich für Chinesisch entscheiden, außerdem ist es eine Herausforderung.
Entschuldigt, dass ich so weit ausgeholt habe!
Mfg tim
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