Hallo,
erst Mal habe ich die Öffentlichkeit raus genommen.
Mit Schrecken habe ich Ihren Brief gelesen und musste mal wieder fest stellen, dass in unserem Land mal wieder frei nach dem Motto gehandelt wird „wer Geld hat, will immer noch mehr“, Am Besten geht das auf Kosten der Leute, die sich eh nicht wehren können, da man diese bewusst im Glauben lässt, was der Anwalt macht ist richtig.
Dieser bereichert sich allerdings auf Ihre Kosten, denn er hat sehr wohl kostenlos zu helfen und kann nicht mehr als (ich musste vor einem Jahr 10 Euro) die besagten Gebühren bezahlen.
Da das Jugendamt eh nicht hilft, wenn die Kinder 18 sind, was soll man sonst machen? Man steckt in einer so schlechten Lage (finanziell, wie nervlich), man könnte verzweifeln.
All diese Erfahrungen musste ich auch sehr schmerzlich selber erleben.
Mein Ex man war Alkoholiker, ich verließ ihn nach jahrelangem Betteln und Flehen nach 23 Ehejahren (davon hatte er fast immer getrunken, aber wenn man jung ist sieht man die Gefahr des „Freizeit trinkens“ nicht.
Man will und kann es nicht. Die Kinder wurden sehr spät geboren, ich war schon um die 30 Jahre.
Zu der Zeit fing es dann richtig an, ich konnte nicht aus dem Haus und er jeden Tag weg in die Kneipe, anschließend zu Hause weiter bis nachts um 3 Uhr. Um 6 Uhr wieder aufstehen und LKW fahren!!???!?!
Ich musste mich um alles alleine kümmern, er hatte ja nie Zeit, ging in seiner Freizeit weg und gab das Geld in vollen Zügen in den Kneipen aus.
Da ich zwei sehr schwierige Schwangerschaften hatte und jedes Mal über drei Monate im Krankenhaus liegen musste, besaß mein „Mann“ eine Vollmacht, da ich das Haus als Alleinerbin schuldenfrei gerbt hatte.
Am Ende der Ehe standen 100000 Euro Belastung drauf.
Beide Kinder gingen noch zur Schule, der eine sogar noch Grundschule.
Zu meinem Glück halfen mir meine Freunde in der ersten Zeit, denn ich bekam vom erstem Tag an keinen Cent Unterhalt, auch direkt nach der Trennung nicht. Nach einem Jahr wurde dieses vom Gericht abgelehnt, er würde nicht genug verdienen, da lohne eine Verhandlung nicht mal.
die Anwalts und Gerichtskosten kamen dann auch noch auf mich zu, da ich verloren hatte (meines Wissens muss der Verdienende bis zur Scheidung Unterhalt an den Partner bezahlen), aber aus Geldmangel ließ ich es natürlich.
Ich verliebte mich in einem der Freunde und wir bezahlten zusammen das Haus ab.
Nach der Scheidung nahmen wir uns allerdings erneut einen Anwalt, beantragten PKH und verklagten meinen Ex. Die Schulden die auf meinem Haus (da kam er Gott sei dank nicht dran) lasteten, waren reine Konsum schulden und wurden nicht für das Haus verwand.
Somit sind dieses Ehe bedingte Schulden und müssen nach deutschem Gesetz geteilt werden.
Bei uns natürlich nicht, der Richter zog das Ganze 5 Jahre hinaus und hätte ich meinen jetzigen Mann nicht gehabt, so hätte ich längst alles fallen lassen müssen und das Haus wäre weg gewesen.
Man wante sich auch nur an mich, an meinem Ex nie. Hätten wir ein Mal nicht bezahlt, so wäre mein Haus weg (wegen seiner Sauferei!)
Die Leute im Ort hielten sich alle auf Seiten meines armen Ex (ich wollte nie Mitleid, aber was bildet sich dieses ganze neugierige Pack ein, sich ein mischen zu müssen und sogar die Kinder mussten darunter leiden).
Meine Klage wurde abgeschmettert und wir legten Beschwerde gegen diesen Richter am Landgericht ein. Ei halbes Jahr weiter fand dann die Verhandlung statt, in der ich alles gewann. Mein Ex musste ab sofort die Hälfte der monatlichen Belastungen übernehmen (was er natürlich nicht machte).
Er zahlte gar nichts und wir mussten wieder einen Anwalt einschalten, der den Arbeitgeber an schrieb und ihm mit einer Klage drohte, wenn nicht sofort bezahlt würde (ein Gerichtsvollzieher wurde auch zur Firma geschickt, aber auch darauf zahlte man nicht) und so wurde eine Kontopfändung durchgeführt. Wir bekamen in den einen Monat 1600 Euro ( da sieht man mal was er verdiente, aber Unterhalt wurde abgelehnt).
Er ging dann direkt in die Privatinsolvenz und bezahlte von da an auch nicht mehr für die Kinder. Der eine war gerade 16 Jahre und in der Ausbildung, der andere musste noch 4 Jahre zur Schule.
Wieder mussten wir einen Anwalt einschalten (ich hatte immer PKH).
Es zog sich so lange hin, auch das Jugendamt kam mit … der arme Mann hat kein Geld, der kann nicht zahlen!! die Ausbildung des Älteren war schon vorbei, bis ich einen Artikel gelesen habe (diesen schicke ich Ihnen mal mit), wie das Jugendamt wirklich drauf ist. Von wegen „zum Wohle des Kindes“!!!
Ich nahm mir einen neuen Anwalt, der genau die gleiche Masche machte, wie der bei Ihnen.
Ich musste einen Vertrag unterschreiben, indem ich mich verpflichtete, ihn privat zu zahlen, für die 10 Euro und das Kleingeld vom Gericht könne er einen nicht vertreten.
Auch ich war so blöd, unterschrieb diesen drrei Seiten Vertag.
Gemacht hat er nichts, auch ans Telefon bekam ich ihn nie. Dafür bekam ich aber eine Rechnung über mehr als 400 Euro. Zwei Wochen später war die Mahnung da und weitere zwei Wochen später ein Mahnbescheid vom Gericht. Wir waren schon so fix und fertig, da mein jetziger Mann einen Tag vor einer OP eine Thrombose bekam, so nicht operiert werden konnte und ich ihn ständig spritzen musste.
Heulend ging ich zu meiner Nachbarin mit dem Schreiben.
Ihr Mann ist auch Rechtsanwalt, aber nicht für Familienrecht. Er nahm mir den Brief aus der Hand, sagte, dass ich mir keine Sorgen machen soll, er kümmert sich.
Er hat diesen Anwalt trotz des Vertrages, den ich unterschrieben habe vors Gericht gebracht. Ich brauchte nichts bezahlen und der Anwalt bekam eine saftige Strafe, da sowas gar nicht zulässig ist!!!
Ich nahm mir also wieder eine Anwältin, diese setzte die Pfändung sofort durch und ich bekam monatlich Unterhalt für das Kind.
Als er 18 wurde (er befand sich im erstem Lehrjahr) weigerte sich mein Ex wieder zu zahlen und der Junge musste selber eine Klage ein reichen, ich durfte das ab da nicht mehr. Die Anwältin beantragte auch bei ihm PKH, er bekam den ersten Unterhalt über 460 Euro.
Dann kam die Nachricht, mein Ex ist verstorben (einfach tot umgefallen). man hat ihn nach 10 Minuten wieder belebt und er kam mit schwerem Gehirnschaden ins Krankenhaus. Mein 18 jähriger Sohn bekam die Vormundschaft. Ich war geschockt, dass er diese an nahm, aber ich sehe das auch von einer anderen Seite, es ist immerhin sein Vater.
Nach 14 Tagen verstarb er dann. Es folgten die Kosten der Beerdigung, wofür die Kinder immer zu verpflichtet sind (auch wenn diese nur ein kleines Ausbildungsgeld haben und das Erbe abgelehnt haben).
Der Gipfel der Unverschämtheit kam von unserer Anwältin, die 400 Euro Gebühren verlangte für die Unterhaltspfändung. Ich schrieb ihr, dass der Sohn doch PKH habe und Sie ihr Geld vom Gericht bekommt.
Auch in diesem Falle bekamen wir b.z.w. der Sohn ein gerichtliches Mahnverfahren, wo ich einen Widerspruch einlegte. Im Schreiben vom Gericht stand dann:" Wir haben Ihrem Sohn PKH gewährt und er Vater sollte die Kosten zahlen (das ist ja auch wohl richtig so!), aber da dieser ja verstorben sei und der Sohn Unterhalt bekommen hat, so müsse er dann die Kosten auch tragen.
Er hat einmal etwas über 400 bekommen und wir müssen der Anwältin nun in monatlichen Raten fast genau 400 Euro bezahlen.
Ich habe durch seinem Tode die Wohnung gesehen und sämtliche Auszüge gefunden. Er durfte nur 875 Euro behalten, der Rest musste der Insolvenzverwalter ein ziehen.
Bei ihm liefen ganz offen 3200 Euro im Monat auf das Konto. Krankengeld und schwarz von seiner Firm (wo er nebenbei immer weiter gearbeitet hat).
Außerdem noch von zwei 400 Euro Jobs ( und alles während man Krankengeld bekommt).
Ich habe all diese Unterlagen beim Insolvenzgericht eingereicht und wollte eine Erklärung. Da ein Verwalter von den Steuergelden dafür bezahlt wird, dass er die Gläubiger nach Möglichkeit befriedigen kann und ganz offen 2300 Euro mal einfach so jeden Monat öffentlich einsteckt, aber nicht mal Unterhalt für sein Kind bezahlt???
Das ist jetzt ein halbes Jahr her und ich habe nichts mehr gehört. Wir haben auch nicht mehr die Kraft etwas gegen diese Missstände zu unternehmen, denn selbst zum Fernsehen habe ich geschrieben, aber die sind so überlaufen und das würde nicht das Interesse der Allgemeinheit ansprechen.
An eine Gerechtigkeit in Deutschland glaube ich nicht. Selbst wenn ganz offen das Gesetz etwas anderes sagt, so urteilt immer ein Richter und der sitzt am längerem Hebel.
Die Anwälte bekommen ca 10% des Streitwertes, egal ob die gewinne, oder verlieren und eine Berufsehre haben die Heute nicht mehr, die sehen nur IHR Geld.
Ich weiss nicht wo ich Ihnen zu raten soll. Sie können 10 Mal im Recht sein und bekommen es doch nicht. Ausserdem ziehen sich die Verhandlungen so hin, da kann es Jahre dauern, bis Sie überhaupt eine Cent sehen.
Versuchen Sie einen Anwalt zu finden, der es mit Beratungsschein macht und zeigen Sie ihn auch die Sache mit dem Kollegen, dass dürfen die nicht!!
Ich wünsche Ihnen von Herzen Glück
Gruss
Agnes
http://www.trennungsfaq.de/unterhalt.html#volljaehrig