Welche Uniformen sind auf dem Bild WK2 ?

Hallo,
ich habe ein altes Foto gefunden (siehe Link), es scheint aus der Zeit des 2. Weltkriegs zu stammen.

http://www.jetzoom.de/archiv.html?bild=17106&bild_na…

Ein paar Leute tragen Uniformen, die anderen wohl Häftlingskleidung. Kann mir jemand mehr Informationen geben.

Vielen Dank

Das Bild stammt mit fast 100%iger Sicherheit nicht aus der Zeit des 2.Weltkriegs
Die Uniformen sehen mir wenig militärisch aus, es sind keinerlei Rangzeichen der Soldaten zu erkennen. Auch das Koppelschloss sieht eher nach einem „Gott zur Ehr“-Schloss aus, was von Feuerwehren und anderen Helfern getragen wird.
Sollte es sich um eine militärische Uniform handeln, wäre eigentlich nur die Zeit des 1. Weltkriegs passend. Dazu passt auch die Frisur und der Bart des Mannes links unten im Bild.
Der 2. von links knickt seine Mütze so stark in der Hand, das man davon ausgehen muss, das es sich um ein Schiffchen handelt. (Dies spricht wieder gegen eine Militäruniform, da Schiffchen für Soldaten in Deutschland erst ab 1935 genutzt wurden.
Die Kamera-Technik mit der das Bild aufgenommen wurde, macht bei mir die Verwirrung perfekt, denn nun muss man davon ausgehen, das es sich um eine Fotographie mehrere Jahre nach dem 1. Weltkrieg handelt.
Der Aschenbecher passt in die Zeit 1920 und später.
Auch die Gestaltung des Buchedeckels auf dem Tisch lässt auf ein Datum zwischen 1920 und 1933 schließen (aber Bücher können ja auch alt sein)
Wenn man mit der nötigen Technik rangeht, kann man den Buchtitel vielleicht sichtbar machen und daraus Schlüsse ziehen, ebenso, wenn man die Gegestände im Schrank erkennen könnte.

Ich werde weiterforschen und schnellstmöglich Bescheid geben, wenn ich was brauchbares und eindeutiges erkannt habe.

Hallo !

Ungewöhnlich ist die Hemdjacke, die über der Hose getragen wird. Eigenlich typisch russisch, bulgarisch. Niemals deutsch.

Ungewöhnlich die verdeckte Knopfleiste. Diese wird eigentlich immer verdeckt, wenn die Knopfleiste aus Gründen der Sicherheit (Arbeitssicherheit) nicht offen getragen werden darf.
Dagegen spricht nun wieder das Hemd über der Hose. Das ist nun weniger sicher. Die würde man in der Hose tragen.

Das Foto wurde mit großer Sicherheit in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts gemacht.
Es waren keine Arbeiter oder „Fußvolk“. Dagegen spricht die gefüllte Zigarrenkiste und die Aktentaschen auf dem Spind.
Dagegen spricht selbst das Foto als solches.

Für mich sieht das aus, als wären das fünf Veterinärmediziner/helfer eines staatl. Gestüts. Und sitzen/stehen in ihrem Aufenthaltsraum. Kleiderspind mit offener Tür und angehängten Handtüchern.

M.u.L.

Moin,

zur Datierung oder Situierung des Fotos kann ich nichts sagen. Aber meinem optischen Eindruck nach tragen alle Männer die gleiche Uniform, schau Dir mal den Schnitt des Kragens, der Knopfleisten-Abdeckung (heißt das so?) und der Manschetten an.
Die Kleidung der sitzenden Männer wirkt heller, das kann an der Beleuchtung liegen; sie muss in der Realität nicht tatsächlich heller sein.
Aus dem Gesichtsausdruck lässt sich meiner Meinung nach ebenfalls nicht ablesen, dass es sich um herrschende und beherrschte, freie und unfreie Menschen, Wärter und Häftlinge handelt.

Grüße
Pit

Servus,

das meiste ist schon gesagt worden:

Alle abgebildeten Personen tragen die gleichen Blusen, es gibt keine zwei verschiedenen Uniformen auf dem Bild.

Das weich fallende Material und der Schnitt der Blusen (Kragen und verdeckte Knopfleiste) entsprechen der Feldbluse 1917, aber die war vorne ganz durchgeknöpft. Auch die Koppelschlösser entsprechen denen aus WK I; später, als der Adler an die Stelle der Krone getreten war, war der Buckel wohl flacher ausgeprägt.

Die Haar- und Barttracht der abgebildeten Personen ist aus der Zeit ab ca. 1925.

Die Unterkunft ist eine Baracke, kein Kasernengebäude.

Der Habitus der Personen (wir sprechen von einer Zeit, als auch ein „Schnappschuss“ gestellt war, weil man zumal in geschlossenen Räumen lange Belichtungszeiten brauchte) ist für Personen in einem Alter, in dem man entweder Berufsoffizier oder schon lange Reservist ist, auffallend unmilitärisch.

Der ungewöhnliche Schnitt der Feldblusen könnte damit zu tun haben, dass sie besonderen Schutz bieten sollten (Labor, Lazarett, feinmechanische Werkstatt etc.). Dass die Einheit zwar in irgendeinem militärischen oder paramilitärischen Zusammenhang steht, aber die abgebildeten Personen sich überhaupt nicht als Kommissköpfe gebärden, deutet in eine ähnliche Richtung.

Eine rein spekulative Möglichkeit wäre der Freiwillige Reichsarbeitsdienst 1931/32, der erst ab 1933 unter Nazis seinen paramilitärischen Charakter und entsprechenden Drill erhielt, oder eine technisch-wissenschaftliche Einheit aus der Zeit des 100.000-Mann-Heeres.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Der 2. von links knickt seine Mütze so stark in der Hand, das
man davon ausgehen muss, das es sich um ein Schiffchen
handelt. (Dies spricht wieder gegen eine Militäruniform, da
Schiffchen für Soldaten in Deutschland erst ab 1935 genutzt
wurden.

Schiffchen?

Das kann auch eine Schirmmütze sein, wie bei den Österreichern schon bei den Kaiserlichen getragen.
Die konnte man, wie auch heute bei den Gebirgsjägern, genauso falten, wie auf dem Foto. Wurde und wird auch in der Schulterklappe getragen.

Und im und vor dem 1.WK trugen Soldaten auch schirmlose Mützen, ähnlich dem Schiffchen. Drillichzeug.

LM

Die Unterkunft ist eine Baracke, kein Kasernengebäude.

Baracke ??

Bei einer Baracke ist höchstens das Fundament aus Stein. Hier sind aber deutlich gemauerte Wände zu erkennen. Mit aufgemaltem Schmuck.

LM

Völlig richtig.
Denkfehler meinerseits. Ich habe gar nicht an eine normale Feldmütze gedacht.

Servus,

das Gebäude ist innen nicht verputzt oder vergipst, die Wandfarbe ist auf die rohe Ziegelmauer aufgetragen; außerdem ist das Fenster/die Tür im Hintergrund ohne Sturz und nach oben bloß mit Dielen fortgesetzt.

Über die Definition einer Baracke mag ich mich nicht mit Dir streiten. Sicher ist, dass in einer deutschen Kaserne der 1920er Jahre keine Räume ohne Innenputz zu finden waren.

Die auf der Fotografie sichtbaren Einzelheiten des Gebäudes deuten darauf hin, dass es nicht zu militärischen Zwecken erstellt worden ist. Ob es sich um Nebengebäude eines Gutshofs oder um einen getarnten Flugplatz oder um sonstwas handelt, kann man aus dem gegebenen Sachverhalt nicht erschließen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Über die Definition einer Baracke mag ich mich nicht mit Dir
streiten. Sicher ist, dass in einer deutschen Kaserne der
1920er Jahre keine Räume ohne Innenputz zu finden waren.

Deutsche Kaserne ?

Wer sagt denn, dass das eine deutsche Kaserne ist? Wer sagt denn, dass die Leute Deutsche sind?

Servus,

Wer sagt denn, dass die Leute Deutsche sind?

die Koppelschlösser sind meines Erachtens ziemlich eindeutig deutsche.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Diese „Uniformen“ werden heute von Schornsteinfegern getragen.