Servus,
das meiste ist schon gesagt worden:
Alle abgebildeten Personen tragen die gleichen Blusen, es gibt keine zwei verschiedenen Uniformen auf dem Bild.
Das weich fallende Material und der Schnitt der Blusen (Kragen und verdeckte Knopfleiste) entsprechen der Feldbluse 1917, aber die war vorne ganz durchgeknöpft. Auch die Koppelschlösser entsprechen denen aus WK I; später, als der Adler an die Stelle der Krone getreten war, war der Buckel wohl flacher ausgeprägt.
Die Haar- und Barttracht der abgebildeten Personen ist aus der Zeit ab ca. 1925.
Die Unterkunft ist eine Baracke, kein Kasernengebäude.
Der Habitus der Personen (wir sprechen von einer Zeit, als auch ein „Schnappschuss“ gestellt war, weil man zumal in geschlossenen Räumen lange Belichtungszeiten brauchte) ist für Personen in einem Alter, in dem man entweder Berufsoffizier oder schon lange Reservist ist, auffallend unmilitärisch.
Der ungewöhnliche Schnitt der Feldblusen könnte damit zu tun haben, dass sie besonderen Schutz bieten sollten (Labor, Lazarett, feinmechanische Werkstatt etc.). Dass die Einheit zwar in irgendeinem militärischen oder paramilitärischen Zusammenhang steht, aber die abgebildeten Personen sich überhaupt nicht als Kommissköpfe gebärden, deutet in eine ähnliche Richtung.
Eine rein spekulative Möglichkeit wäre der Freiwillige Reichsarbeitsdienst 1931/32, der erst ab 1933 unter Nazis seinen paramilitärischen Charakter und entsprechenden Drill erhielt, oder eine technisch-wissenschaftliche Einheit aus der Zeit des 100.000-Mann-Heeres.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder