Welche Versicherungen brauche ich wirklich?

Hallo zusammen,

wollte mal einen neutralen Rat von anderen hören, welche Versicherungen ich davon wirklich brauche.

Wir sind eine kleine Familie Eltern + 1 Kind.

Folgende Versicherungen haben wir.

  1. Privathaftpflicht (70 Euro im Jahr)

  2. Unfallversicherung (10 Euro pro Monat für Eltern und 40 Euro pro Jahr fürs Kind)

  3. Zahnzusatzversicherung (17 Euro Mann, 20 Euro Frau im Monat)

  4. Hausratversicherung (10 Euro im Monat)

  5. Wohngebäudeversicherung (260 Euro im Jahr), wir haben ein Haus

6.IBU-BUZ (80 Euro im Monat für Mann und Frau zusammen)

  1. Private Rentenversicherung für die Frau (100 Euro im Monat)

  2. Risikolebensversicherung fürs Haus (circa 300 Euro im Jahr)

Zudem muss ich sagen. Ich bin zusätzlich über meine Firma rentenversichert und berufunfähigkeitsversichert über BVV. Die BUZ Wartezeit 5 Jahre habe ich erreicht

Meine Frau hat mittlerweile auch eine private Rentenversicherung über die Firma.

Meine Überlegung ist halt brauchen wir die BUZ und die Rentenversicherung meiner Frau unbedingt noch. Wir sind momentan in einer finanziellen Schieflage wo wir das Geld gebrauchen könnten.

Für jeden Rat wäre ich dankbar.

Was vergessen!

Rechtschutz 25 Euro haben wir auch noch!!!

Moin,

wenn man in kurzfristiger finanzieller Notlage ist, lohnt sich evtl. die nachfrage beim Versicherer, ob man die Beiträge eine Zeit lang aussetzen kann. Dann würde die Versicherung quasi „ruhen“. manche Unternehmen lassen sich darauf ein.

Viel Glück

Ja das habe ich zum Beispiel daran gedacht die private Rentenversicherung meiner Frau beitragsfrei zu stellen und in circa 2 jahren dann wieder zum leben erwecken lassen. Die wurde noch vor 2004 abgeschlossen, deshalb steuerfrei.

Hallo,

wenn ich das richtig verstanden habe, überlegst du die BUZ und die Rentenversicherung deiner Frau zu kündigen?
Zuallererst muss dir bewusst sein, dass du bei einer Kündigung (fast) immer finanzielle Einbußen hast.
Zu der Grundlegenden Frage, ob Ihr gegebenfalls überversichert seid und auf die BUZ und die Rentenversicherung verzichten könnt, weil Ihr über die Firma abgesichert seid, kann man so pauschal keine Antwort geben.

Hierfür müsste eine Übersicht über eure Absicherung (mit den Versicherungssummen), eurem derzeitigen Einkommen (also die eventuellen Lücken nach der gesetzlichen Rentenversicherung) und auch eurem wahrscheinlichen Einkommen im Rentenalter erstellt werden. Anhand solch einer Übersicht kann man dann berechnen, wie hoch eure Absicherung sein sollte und was Ihr braucht und was nicht.
Viele Gesellschaften bieten so eine Risikoprüfung (vorsorgecheck) kostenlos und unverbindlich an.

Eine pauschale Antwort kann man hier nicht geben.

Hoffe ich konnte dir zumindest etwas helfen.

Die Rentenversicherung will ich nicht kündigen.

Da überlege ich diese beitragsfrei zu stellen für 2 Jahre.

Die Buz überlege ich zu kündigen. Jeden den ich von 10 Leuten frage hat keine Buz. Dann gibs mal wieder einen der sagt ja unbedingt behalten usw.

Meine Ansicht nach. Wann brauch man die wirklich. Wenn der Fall Eintritt das ich nicht mehr arbeiten kann, ich glaub dann kann man sowieso gar nix mehr.

hi,

rechtsschutz ist überlegenswert. kommt aber 1. drauf an, was über die rechtsschutz alles versichert ist (privat, arbeitsrecht?) - wenn „mann“ alleinverdiener, zudem in einer branche mit relativ hohem kündigungsrisiko, dazu rechtsschutz mit arbeitsrecht-einschluß, dann eher behalten.
wenn das alles nicht gegeben ist, kündigen.
rechtsschutz kann man jederzeit wieder „aufleben“ lassen, ohne daß alter oder gesundheit eine negative einflußgröße darstellen.
einfach selbst mal ausrechnen: wie lange besteht die rsv? und wie oft hat man die bisher in anspruch genommen? differenz entscheidet über ja/nein.

buz würde ich (persönliche ansicht) auf keinen fall kündigen, wenn folgende konstellation besteht:
„mann“ allein- oder hauptverdiener, gleichzeitig versicherter. sollte selbigem was passieren und er wird berufs- (nicht erwerbs-!)unfähig, dann ist´s ganz schnell essig mit der abbezahlung des eigenheims!
daß die meisten leute von einer buz abraten, hat aus meiner erfahrung zwei gründe:

  1. die wenigsten wissen damit was anzufangen und lehnen es deshalb ab
  2. die meisten, die ne buz haben, haben die mit einer anderen versicherung gekoppelt (z.b. rv) - ist meistens negativ bzgl. verhältnis vers.-leistung und beitrag

risiko-lv zahlt nur bei tod des vers.-nehmers, unfallversicherung eben nur bei unfall und dann auch nur eine fixe summe x, während buz über die jahre mehr leistet.

außerdem gilt bei buz: abhängigkeit von geschlecht, alter und gesundheit. heißt: wenn später doch wieder eine buz abschließen, dann wird´s i.a. richtig teuer.

ich sehe erstmal keine großen einsparmaßnahmen außer bei rechtsschutz und beitragfreistellung bei rv der frau. ggfs. noch reduzierung der vers.-summe bei risiko-lv. dürfte aber keinen großen brocken ausmachen…

saludos, borito

Hallo,

nur ein paar Überlgungen aus der Praxis (meine Frau ist mit 33 aufgrund eines Unfalls erwerbsunfhähig geworden und wir streiten mit den Versicherungen).

Die grundsätzliche Überlegung zur Versicherung ist nach meinem Dafürhalten die Abwägung der Folgen im Schadensfall.

Die größten Folgen haben in der Regel Schäden an der Gesundheit, den die lassen sich nicht reaprieren oder per Kredit „zwischenfinanzieren“. Insofern betrachte ich die Gesundheit als kaptales Risiko. Nicht mehr arbeiten können ist schlimmer, als das smir die Hütte abbrennt oder ich jemand anderem Schadenersatz leisten muss. Es gibt kein höheres Gut.
Also sind alle gesundheitsrelevanten Versicherungen absolut unverzichtbar.
Da dabei aber recht schnell sehr hohe Schadenssummen entstehen (bei eriner durchschnittlichen Bu mit 1.000 EUR Monatsrente und einer unfallversicherung über 60.000 EUR mit Progression ergibt sich schnell ein „Streitwert“ mit den Versicherungen in Höhe von rund 500.000 Euro auf die Zeit bis zur Rente hochgerechnet). Da Versicherungen zwar gerne Geld einnehmen, aber sehr ungern ausgeben, mach diese VErsicherungen nur Sinn, wenn man eine Rechtsschutzversicherung hat. Im Schadensfall wird man die meist brauchen. Ohne Rechtsschutzversicherung sind die Unfall- und di BU-Versicherung weniger als die Hälfte wert. Auch sollte die Unfall- und die BU-Versicherung bei unterschiedlichen Versicherungen abgeschlossen sein, denn dass steigert die Chancen dass in Zweifelsfällen die eine Versicherung leistet, während die andere sich weigert. Hat man beide versicherungen bei der gelichen Versicherungsgruppe, so braucht nur einer der beiden Sachbearbeiter/gegnerischen Anwälte einen Ansatzüunkt finden um die Leistung zu verweigern, so werden dies beide ausnutzen.

Die nächsten wichtigsten Versicherungen sind die Existenzsichernden. Die Existenz wird ggfs. durch kaum beeinflussbare Faktoren beeinträchtigt. Dagegen hilft eine Haftpflichtversicherung teilweise.

Dann kommt der Hausrat (bzw. bei Bauherren und Eigenheimbesitzern zunächst das Haus).

Und zum Schluß kommen die kleinen Dinge dran, die zwar im Schadensfall ärgerlich sind, aber eben nicht Existenzgefährdend. Da gehören dann die Zahnzusätze, die Krankenhaustagegelder, die Chefarztbehandlung-, die Brillen- udn die ich weiß nicht was noch dazu.

Ausgenommen habe ich mal die Versicherungen die gesetzlich vorgeschrieben sind.

Möglicherweise hilft dieser Überlegungsansatz um Versicherungen ruhen zu lassen oder möglicherweise auch um umzuschichten.

Übrigens ist eine Kapitalbildende Lebensversicherung meist nicht so effektiv wie die Trennung von Risikoversicherung und Kapitalanlage bzw. -bildung. Und eine BU mit Lebensversicherung ist wieder günstiger, als beide getrennt.

Grüße
oohps

Hallo Melchior,

oohps hat schon mal einen guten Absatz gebracht. Wenn man mit ALG2/Grundsicherung lben kann, braucht man überhaupt keine Versicherung. Versicherung dienten ursprünglich dazu existenzbedrohende Risiken abzu sichern.
Anders ausgedrückt, was sind die größten Risiken.

1.) Privathaftpflicht
Du baust Mist und verursachst einen Millionenschaden oder musst eine lebenslange Rente zahlen. Das Risiko, dass so etwas passiert, ist extrem klein. Die Höhe der Versicherung ergibt sich daraus, dass aus der Privathaftpflicht, massig Bagatellen beglichen werden.
So eine Versicherung kann man kündigen und irgendwo wieder abschließen.

2.) BUZ
Wenn du gesundheitsbedingt deine bisherige Arbeit nicht mehr machen kannst, bist du ganz schnell bei ALG2. Die staatliche Erwerbsminderungsrente greift erst wenn du schon fast ein Pflegefall oder Psychowrack bist. Das Risiko berufsunfähig zu werden ist im Verlauf des Lebens relativ hoch. Wenn du die Summen ansiehst, die Schadensfall in den Jahren zusammenkommen, dann sind es Hundertausende. Deswegen gehen BUZ stark ins Geld und lassen sich schlecht verkaufen.
Ich persönlich halte sie für die wichtigste Versicherung eines arbeitenden Menschen. Ihr müsst folgende Fragen bedenken:

  • Wie hoch ist eure BUZ bei euren Arbeitgebern? (Wenn die im Bereich evon 100, 200 € liegen, sind sie nicht wirkleich eine Ersatz für eine priavte BU.
  • Könnt ihr diese BUZ weiterführen, wenn ihr eure Jobs verliert?

3.) Risikolebensversicherung
Diese Versicherung erscheint mir vergleichsweise teuer (entweder wurde ein sehr hoher Betrag oder eine lange Laufzeit gewählt) kann aber sehr sinnvoll sein. Wenn ein Partner stirbt, kann der andere das Haus abbezahlen und somit behalten.
Andererseits könnte der Überlebende das Haus versteigern und in Miete leben. Wenn zuwenig Eigenkapital da war und das Haus zu 80 oder 100 % belastet wurde, ist das Zweite vielleicht keine gute Idee.

4.) Rentenversicherung
Die Rentenversicherung ist ein Sonderfall. Der „Schadensfall“ tritt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein. Wer kann, sollte für das Alter vorsorgen. Firmenrenten sind eine feine Sache. Die hat heute nur eine Minderheit und meistens sind sie nicht mehr so üppig wie früher.
Es ist nicht unbedingt gute Idee die private Rentenversicherung aufzulösen, weil bei Privatversicherungen die Beiträge zunächst die Vermittlungsprovision zahlen. Rentabel werden die Versicheungen später. Besser ist es, sie ruhen zu lassen, was ich hier vorschlage.

Die anderen Versicherung fallen in dem Bereich Nice to Have. Wenn der Schadensfall eintritt, muss man sich Geld leihen oder den Schaden später begleichen.

Gruß
Carlos