Welche Voraussetzungen zum Programmieren ?

Hallo Programmierer !

Mich würde mal interessieren, was für Vorraussetztungen man als Programmierer mitbringen sollte. Wenn man zum Beispiel Informatik studiert, dann ist da ja auch immer Mathe dabei. Nun sieht es bei mir in Mathe überhaupt nicht gut aus.
Von der technischen Seite habe ich kein Problem. Ich habe einen Elektrotechnischen Beruf gelernt, und habe auch Spass und Interesse daran. Ich habe auch Interesse am Programmieren. Jetzt interessiert mich eben, ob ihr guten Programmierer auch alle die absoluten Mathecracks seid, oder ob man es auch so zu etwas bringen kann.
Ich werde meine Entscheidung, ob ich programmieren lernen soll zwar nicht davon abhängig machen, aber es hilft natürlich schon, wenn man weiss, dass es auch andere geschafft haben, ohne ein Mathegott zu sein.
Vielen dank für eure Antworten.

Maik

Hi,

Mich würde mal interessieren, was für Vorraussetztungen man
als Programmierer mitbringen sollte. […]
Jetzt interessiert mich eben, ob ihr guten Programmierer auch
alle die absoluten Mathecracks seid, oder ob man es auch so zu
etwas bringen kann.

Es kommt darauf an, was Du machen willst. Du kannst voellig ohne Mathe auskommen, wenn Du Dich (z.B.) auf die Erstellung grafischer User Interfaces spezialisierst. Ueberhaupt braucht es fuer viele Anwendungen sehr wenig Mathe. Es gibt genug Mathe-Cracks, die sehr gute Algorithmen schreiben und deren Bibliotheken man verwenden kann. Man kann selbst eine Bildverarbeitung schreiben ohne viel von Mathe zu verstehen (obwohl Bildverarbeitung sehr viel mit Mathe zu tun hat).
Was Du aber unbedingt brauchst ist der Wille, sehr abstrakt zu denken.
Ich glaube die wichtigste Voraussetzung ist Spass an logischen Raetseln und Kreativitaet. Programmierung ist naemlich eine ausgesprochen kreative Taetigkeit. Abstraktion, logische Raetsel und Kreativitaet, das ist imho das Wesentliche. Wenn Du das mitbringst, koennte Programmierung die faszinierendste Beschaeftigung werden, die Du kennen lernst. Programmierung ist sehr Befriedigend und macht eine Menge Spass. Allerdings kann es auch sehr frustrierend sein, wochenlang einen einzigen Bug zu jagen (kommt gluecklicher Weise selten vor, aber eine gewisse Frustrationstoleranz ist ebenfalls wichtig). Und wenn Du es weit bringen willst, benoetigst Du noch die Faehigkeit, ziegelsteindicke Dokumentationen innerhald von ein zwei Wochen zu inhalieren. Aber das kommt dann eher von allein.

Gruss

Thorsten

Hallo,

meine Alltagsarbeit besteht aus der Erstellung und Wartung von Bildschirmanwendungen für Datenbankzugriffe, sowie Dokumentation und Benutzerbetreuung. Dabei benötige ich höchstens die 4 Grundrechnungsarten.

Das einzige Mal, als eine komplexe statistische Auswertung verlangt war, habe ich die dazu nötige Formel von einem Sachbearbeiter erhalten und sie „nur“ noch in die Programmiersprache übersetzen müssen.

Also keine Angst, Du kommst auch ohne Mathematik aus. Allerdings solltest Du ein Tüftler sein. Löst Du gerne logische Rätsel? Kannst Du selbständig arbeiten? Kannst Du aus den Angaben Deiner Auftraggeber ihre eigentlichen Wünsche herauslesen?

Ein Programmierer muß zwar einiges können, aber mathematisches Wissen ist eher das unwichtigste (Motto: zum Rechnen ist ja der Blechtrottel da!)

viele Grüße,
Robert

Ein Programmierer muß zwar einiges können, aber mathematisches
Wissen ist eher das unwichtigste (Motto: zum Rechnen ist ja
der Blechtrottel da!)

Nur wenn der Blechtrottel anfaengt, an einfachen Sachen
tagelang zu knabbern, dann sollte man schon in der Lage sein,
den Design-Fehler zu finden. Das ist dann der Punkt, an dem
Kobelaufgabe, abstraktes Denken und Mathe begrifflich nicht
mehr zu trennen sind.

Und von einem abstrakten Standpunkt aus ist es manchmal
einfacher, einen Datenvektor als einen Vektor und nicht als
eine wilde Ansammlung von Zahlen anzusehen.

Ciao Lutz

PS: Die wenigsten Programmierer werden unfreiwillig in
Situationen geraten, wo Integrale und Ableitungen vorkommen,
aber es schult das abstrakte Denken.

PPS: Ist es nicht ein ernsthaftes Problem beim Rendern von
HTML, dass nictlineare Gleichungssysteme nur schwer loesbar
sind?

1 Like

HI!
wer nicht gut in mathe ist, hat imho probleme mit logischen problem behandlungen, und dan wirds auch ganz schwer „Logische rätsel“ zu lösen…

aber ich lass mich gerne von „echten“ programmieren belehren :smile:

Ein Programmierer muß zwar einiges können, aber mathematisches
Wissen ist eher das unwichtigste (Motto: zum Rechnen ist ja
der Blechtrottel da!)

´>>>ich denke 5*5/2 meinte er sicher nicht…

Moin,

Jetzt interessiert mich eben, ob ihr guten Programmierer auch
alle die absoluten Mathecracks seid, oder ob man es auch so zu
etwas bringen kann.

Ich arebeite als Prtogrammierer, aber das soll bei der momentanen Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht heißen, daß ich ein guter Programmierer bin. Auf jeden Fall bin ich kein Mathecrack.

Was Du brauchst ist eine bestimmte Fähigkeit zur Abstraktion.

Thorsten

Moin,

Ich arebeite als Prtogrammierer

Zum Glück nicht als Deutschlehrer.

Thorsten

Haile Sarotti.

Wie schon diverse Vorposter schrieben, ist abstraktes Denken eine absolute Notwendigkeit. Reine Mathematik, in dem Sinne, daß Du stehend freihändig die siebzehnte Wurzel aus irgendwas ziehen kannst (also das Handwerkliche), brauchst Du normalerweise nicht.

ABär : willst Du in die technischen Bereiche (NC-Programmierung, CAD/CAM), brauchst Du Ingenieurswissen, um die Aufgaben verstehen zu können. Das ist dann jede Menge Mathe …

BBär : Mindestens Boolesche Algebra solltest Du im Schlaf können.

CBär : Letzten Endes ist die reine Programmiertätigkeit nicht DER anspruchsvolle Teil, als der sie oft dargestellt wird. Aus meiner gut fünfundzwanzigjährigen Erfahrung heraus ist das entscheidende Kriterium, einen guten von einem Naja- oder Auchmalebenprogrammierer zu unterscheiden, die Fähigkeit, sein Fachwissen aus dem kaufmännischen oder technischen Sektor dazu einzusetzen, die Benutzeranforderungen in Algorithmen umzusetzen. Und solche Bandwurmsätze wie den vorigen möglichst zu vermeiden :wink:.

Aus dem letzten Abschnitt könntest Du entnehmen, daß auch ein Programmierer gut beraten ist, erst mal einen ordentlichen Beruf zu lernen. Im Endeffekt werden Leute mit gutem fachlichem Background kundenorientierter und effizienter programmieren als die reinen Bitschieber. Eine solide Fachausbildung macht Dir den ständigen Lernprozeß hinsichtlich Sprachen, Entwicklungs-/Datenmodellen etc. pp. auch wesentlich leichter.

Es grüßt als mal
kw

PS: Die wenigsten Programmierer werden unfreiwillig in
Situationen geraten, wo Integrale und Ableitungen vorkommen,
aber es schult das abstrakte Denken.

Hmque. Dann programmier doch mal eine Meßmaschine auf 3D-Abtastung einer komplexen geometrischen Oberfläche, ohne Integrale zu verwenden … IMHO ist Programmierung nicht nur der Blechkumpel mit Zappel und Zuck, sondern auch solche Aufgaben. Und wer kann am Anfang seiner beruflichen Laufbahn schon sagen, daß er von Anfang bis Ende nur Bunti und Klicki programmiert?
Unverhofft kommt oft.
kw

PS: Die wenigsten Programmierer werden unfreiwillig in
Situationen geraten, wo Integrale und Ableitungen vorkommen,
aber es schult das abstrakte Denken.

Hmque. Dann programmier doch mal eine Meßmaschine auf
3D-Abtastung einer komplexen geometrischen Oberfläche, ohne
Integrale zu verwenden …

Deshalb schrieb ich freiwillig. Und wenn einem eine solche Aufgabe uebergeholfen wird, dann sollte einer nebenbei zu finden sein, der die Feinheiten der Diskretisierung erklaeren kann.

Ciao Lutz

PS: Jeder sollte wissen, was ein Integral ist. Zumindest sollte jeder, der ein Bankkonto hat oder was auf Kredit kauft, zur Zinseszinsrechnung einen Ueberblick haben. Und jeder Programmierer sollte mit Vektoren rechnen koennen.