Welche Waffengattung kommt für mich in Frage ?

Hallo an Alle,
ich möchte mich gegen Ende des Jahres zur Bundeswehr gehen. Dort möchte ich auch lange bleiben ( sprich: 4 - 12 Jahre wären kein Prob. ) und Karriere machen.

Das zum Hintergrund.

Zu meiner Person:

  • 22 Jahre alt
  • FOR + Qualifikation ( früher Prioritäten falsch gesetzt, darum erst mit 22 diesen Abschl. errungen )
  • ledig, keine Kinder, keine Familie
    daher sehr flexibel was den Aufenthaltsort angeht
    ( auch über einen längeren Zeitraum )
  • T2 gemuster worden. Fallschirmjäger, Fersnpäher, Richtschütze Maschinenkanone, Brandschutz, ABC - Abwehr Soldat KANN ICH NICHT WERDEN.

Zur eigentlichen Frage:
Ich möchte als erstes meinen Grundwehrdienst antreten.
Entweder im Okt. oder Jan…
Ich möchte halt es zu was bringen bei der BW und werde mich dafür auch immer weiterbilden.
Leider weiss ich gar nich welche Waffengattung ich nehmen soll.
Am Anfang würde ich gerne in eine Kampfeinheit, also ich möchte nich hinter einem Schreibtisch sitzen und den ganzen Tag auf einen Bildschirm schauen.
Welche Gattung könnt ihr mir empfehlen, in welcher kann man sich am Besten hocharbeiten ?

Danke an alle die mir hilfreiche Antworten senden.

Mit freundlichen Grüßen

Hallo,

für genau diese Fragen gibt es den Wehrdienstberater bzw. die Zentren für Nachwuchsgewinnung. Frag mal bei deinem zuständigen KWEA an wen du dich da wenden kannst.

Grüße

Lars Grimm

Hallo Kerby,

Leider weiss ich gar nich welche Waffengattung ich nehmen
soll.
Am Anfang würde ich gerne in eine Kampfeinheit, also ich
möchte nich hinter einem Schreibtisch sitzen und den ganzen
Tag auf einen Bildschirm schauen.
Welche Gattung könnt ihr mir empfehlen, in welcher kann man
sich am Besten hocharbeiten ?

ich wollte früher auch mal beruflich zum Bund. Direkt nach dem Abi als Offizieranwärter einsteigen und dort unter günstigen Bedingungen studieren. Wäre dann für 12 Jahre verpflichtet gewesen. Den Offizierbewerbertest hatte ich zwar bestanden, jedoch meinten die Herren dort, ich sollte erstmal den Grundwehrdienst ableisten. Keine Ahnung warum, aber sie haben damals den richtigen Vorschlag unterbreitet.
Interessiert hatte ich mich von vorn herein für die Panzertruppe. Diese Fahrzeuge hatten mich schon immer fasziniert. Eingezogen wurde ich dann allerdings zur Luftwaffe. Meine Entäuschung darüber wich aber bald der Begeisterung. Die Grundausbildung hatte, obwohl sie in einem bitterkalten Winter stattfand, richtig viel Spaß gemacht. Jeden Tag Action und die Kameradschaft war auch super. Nach der Grundausbildung wurde ich dann versetzt, und von da an war nur noch Langeweile oder Doofmannsarbeit angesagt. Da ich ursprünglich zur Panzertruppe wollte hatte ich eine Versetzung dorthin beantragt, welche kurze seit später auch genehmigt wurde. Naja was soll ich sagen, es ging dort weiter mit Langeweile und Doofmannsarbeiten.

Worauf ich hinaus will:
Die Bundeswehr ist nicht besonders Aufregend. Action und Abenteuer, was ich dort vorzufinden glaubte, gab es nur sehr selten. Für mich hatte das Ganze eher was von Beamtenjob. Eigenes Denken war nur bedingt erforderlich, was sich leider auch bei vielen Vorgesetzten bemerkbar machte. Die waren zum Teil unmotiviert, faul oder einfach nur dumm. Da ich zwei unterschiedliche Waffengattungen kennenlernen durfte, kann ich Dir versichern, dass es Unterschiede gibt. Bei der Luftwaffe war alles etwas lockerer, die Leute vielleicht etwas heller in der Birne, und das Essen richtig gut. Beim Heer ging es doch um einiges formaler zu und das Essen war leider nicht besonders.

Wenn ich wählen müsste, würde ich zur Luftwaffe gehen. Freiwillig würde ich aber selbst das nicht mehr tun. Der Wehrdienst war halt eine interessante Lebenserfahrung, mehr nicht. Wer Action sucht, wer sich auch geistig gefordert fühlen möchte, ist beim Bund falsch. Ich war einfach nur entäuscht, weil ich genau das Gegenteil erwartet hatte. Ich bin deshalb einfach nur froh, dass ich mich nicht verpflichtet habe, da ich die 12 Jahre dort sicher kaum ausgehalten hätte.

Frage möglichst viele Leute nach ihren Erfahrungen und bilde Dir dann Deine eigene Meinung!
Bedenke, wenn im Fernsehen mal wieder Reportagen über die Ausbildung bei irgendwelchen Spezialeinheiten gezeigt werden, dann glaube bitte nicht das das der Alltag bei der Bundeswehr ist.

MfG
Stephan

Ich möchte als erstes meinen Grundwehrdienst antreten.
Entweder im Okt. oder Jan…

Warum? Du bist schon 22 und willst noch mal Zeit verlieren? Wenn du zur Bundeswehr willst, dich für eine Laufbahn bewirbst und eingestellt wirst kannst du dich auf Widerruf verpflichten. SOll heißen du kannst während der ersten 6 Monate jederzeit sagen, dass du deine Verpflichtung widerrufst und leistest dann nur noch deinen Grundwehrdienst zu ende.

Ich möchte halt es zu was bringen bei der BW und werde mich
dafür auch immer weiterbilden.

Da bringt dir der Grundwehrdienst aber nichts.

Leider weiss ich gar nich welche Waffengattung ich nehmen
soll.

Obwohl wohl jeder weiß, was gemeint ist: Die heißen seit 1956 Truppengattung. :wink:

Am Anfang würde ich gerne in eine Kampfeinheit, also ich
möchte nich hinter einem Schreibtisch sitzen und den ganzen
Tag auf einen Bildschirm schauen.

Was Grundwehrdienstlöeistende in ihren sechs Dienstmonaten zukünftig noch machen werden ist noch nicht raus. Abgesehen davon gibt es Stabsdienstsoldaten für administrative Unterstützungarbeiten natürlich auch in Kampftruppen.

Welche Gattung könnt ihr mir empfehlen,

Keine, ich kenne dich nicht. Ich weiß nicht, wofür du dich interessierst, wie fit du bist und was du dir unter Bundeswehr vostellst. Da musst du wohl mal ein wenig im Internet recherchieren. Heer, Luftwaffe, Marine, Streitkräftebasis und Zentraler Sanitätsdienst haben umfangreiche Internetauftritte und auf www.bundeswehr-karriere.de wirst du alles zu den Laufbahnen finden.

Wende dich für eine Laufbahn am besten schnellstmöglich an deinen zuständigen Wehrdienstberater (findest du auch unter obiger URL).

in welcher kann man sich am Besten hocharbeiten ?

In gar keiner- So funktioniert das nämlich nicht. Du musst dich für eine Laufbahn bewerben und evtl. wirst du dann zum Bewerbertest eingeladen. Dass du den Grundwehrdienst ableistest und einer deiner Vorgesetzten dann irgenwann sagt, dass du Unteroffizier o.ä. wirst gibt es aber nicht. Ohne Bewerbung kein Test. Ohne Test keine Einstellung.

Gruß Andreas

ich wollte früher auch mal beruflich zum Bund. Direkt nach dem
Abi als Offizieranwärter einsteigen und dort unter günstigen
Bedingungen studieren.

Gut dass das nicht geworden ist, denn das ist die völlig falsche Motivation.

Nach der Grundausbildung wurde ich dann versetzt, und von da an war
nur noch Langeweile oder Doofmannsarbeit angesagt. Da ich
ursprünglich zur Panzertruppe wollte hatte ich eine Versetzung
dorthin beantragt, welche kurze seit später auch genehmigt
wurde. Naja was soll ich sagen, es ging dort weiter mit
Langeweile und Doofmannsarbeiten.

Da geht es dir, wie vielen anderen, die ihren Grundwehrdienst ableisten - aber definitiv nicht allen. :wink: Kommt auch immer darauf an, wo man hinkommt und mit welcher Einstellung man an Dinge herangeht. In Zeiten in denen die Bundeswehr in Auslandseinsätzen steht sind aber Grundwehrdienstleistende nicht mehr diejenigen, die ständig ausgebildet und in Übung gehalten werden, denn eingesetz werden können sie im Ausland sowieso nicht. Deswegen übernehmen Grundwehrdienstleistende oft Unterstützungstätigkeiten - und laufen eben nicht mit dem Kampfmesser quer im Mund durch die Pampa.

Worauf ich hinaus will:
Die Bundeswehr ist nicht besonders Aufregend. Action und
Abenteuer, was ich dort vorzufinden glaubte, gab es nur sehr
selten.

Für deinen kleinen GWDLer Kosmos ist das schon eine gewagte Aussage. Du hast es so erlebt, aber das ist nicht repräsentativ für die Bundeswehr - und hat vor allem auch überhaupt keine Gültigkeit für jemanden, der sich als Soldat auf Zeit verpflichten will.

Ich war einfach nur entäuscht, weil ich genau das Gegenteil erwartet :hatte.

Dann hättest du wohl als Soldat auf Zeit zur Bundeswehr gehen sollen. Gerade als Offizier wärst du der gewesen, der für „Beschäftigung“ sorgt.

Bedenke, wenn im Fernsehen mal wieder Reportagen über die
Ausbildung bei irgendwelchen Spezialeinheiten gezeigt werden,
dann glaube bitte nicht das das der Alltag bei der Bundeswehr
ist.

Genausowenig, wie deine Erfahrungen.

Gruß Andreas

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Hallo,

ich wollte früher auch mal beruflich zum Bund. Direkt nach dem
Abi als Offizieranwärter einsteigen und dort unter günstigen
Bedingungen studieren.

Gut dass das nicht geworden ist, denn das ist die völlig
falsche Motivation.

Für mich war das damals nicht der einzige Grund, aber doch ein wichtiger Pluspunkt, der für eine Karriere beim Bund sprach. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie, da ist es eben nicht so leicht die Eltern und Verwandten davon zu überzeugen, dass man jetzt studieren möchte. Die Bundeswehr wäre eine elegante Alternative gewesen, da ich mich schon eh und je fürs Militär interessiert hatte. Wie dem auch sei, ich habe mein Studium schlussendlich selbst finanziert, was nicht immer ganz einfach war.

Allerdings frage ich mich, was daran so schlimm ist, wenn das oben Zitierte meine hauptsächliche Motivation gewesen wäre? Man hat den „Job“ doch damit beworben. In anderen Ländern (z.B. USA) werden die Leute doch mit ähnlichen Dingen angelockt. Gerade in der heutigen Zeit frage ich mich, was einen jungen Menschen denn sonst dazu motivieren sollte bei der Bundewehr als Zeitsoldat zu dienen? Das einem am Arsch der Welt der eigene weggeschossen wird, ist doch mittlerweile wahrscheinlicher als im Lotto zu gewinnen. Warum sollte jemand dieses Risiko freiwillig eingehen? Fürs Vaterland???
Wer Leistung oder Leistungsbereitschaft haben möchte, muss dafür einen entsprechenden Preis zahlen. Das heißt für mich gutes Geld während der Dienstzeit und eine gute Ausbildung, mit der ich später im Zivilleben auch noch über die Runden komme. Wer behauptet, dass es ihm vor der Verpflichtung vollkommen unwichtig war, dass der Job beim Bund relativ gut bezahlt wird, man eine gute Ausbildung dazu bekommt und, zumindest das Arbeitsverhältnis auf den festgelegten Zeitraum, sehr sicher ist, der will sich das entweder nicht eingestehen oder ist … [hier bitte eigene Meinung eintragen!]

MfG
Stephan

PS: Ich will niemanden davon abhalten oder ermuntern sich bei der Bundeswehr als Zeitsoldat zu verpflichten. Wo viel Sonne scheint, fällt auch immer viel Schatten. Jeder muss für sich entscheiden, ob er es tut, oder nicht. Es ist sicherlich auch keine Schande, dass nur zu machen, weil man, aus welchen Gründen auch immer, sonst schlechtere berufliche Perspektiven hätte.

Für mich war das damals nicht der einzige Grund, aber doch ein
wichtiger Pluspunkt, der für eine Karriere beim Bund sprach.
Ich komme aus einer Arbeiterfamilie, da ist es eben nicht so
leicht die Eltern und Verwandten davon zu überzeugen, dass man
jetzt studieren möchte. Die Bundeswehr wäre eine elegante
Alternative gewesen, da ich mich schon eh und je fürs Militär
interessiert hatte. Wie dem auch sei, ich habe mein Studium
schlussendlich selbst finanziert, was nicht immer ganz einfach
war.

Das glaube ich. Und ich denke alleine dadurch hast du eine bei weitem gesündere Einstellung zum Wert von Bildung, als manch anderer, dem alles hinterhergeschmissen wird. Und vor allem hast du deine selbst gesteckten Ziele erreicht. Finde ich klasse.

Allerdings frage ich mich, was daran so schlimm ist, wenn das
oben Zitierte meine hauptsächliche Motivation gewesen wäre?

Das ist relativ zu sehen, schlimm kann es für diejenigen werden, die von so einem Offizier im Gefecht geführt werden und ihm sein Leben anvertrauen. Schlimm kann es für den Offizier werden, der irgendwann feststellt, dass das Studium nicht der Schwerpunkt des Offizierberufes ist, sondern nur ein Teil der Ausbildung. Es ist manchmal kalt in Afghanistan, weit weg von Mamis Rockzipfel… :wink:

Man hat den „Job“ doch damit beworben. In anderen Ländern
(z.B. USA) werden die Leute doch mit ähnlichen Dingen
angelockt.

Gerade im Ausland ist das eher differenzierter, als hier in Deutschland. Da wird bei weitem mehr auf Nationalgefühl, Verantwortung, Technik, Prestige und wohl durchaus auch militärischen Pathos gelegt - Weiterbildungsmöglichkeiten und Verdienst sind aber natürlich wichtig, bleiben aber in der Zielgruppenrelevanz weit hinter dem Prestige zurück. Die Wahrscheinlichkeit, dass man dadurch Soldaten aus Überzeugung wirbst ist auf jeden Fall höher, als beim deutschen „Du willst studieren? - Komm zum Bund“

Gerade in der heutigen Zeit frage ich mich, was
einen jungen Menschen denn sonst dazu motivieren sollte bei
der Bundewehr als Zeitsoldat zu dienen?

Genau das gleich, was ihn auch dazu motivieren kann es nicht zu tun: politische Mündigkeit und Wertschätzung dessen, was er in diesem Land hat. Politische Mündigkeit findet man in Deutschland aber zunehmend weniger, genauso, wie die Wertschätzung für all das, was jeder von uns hier an Vorzügen genießt.

Das einem am Arsch der Welt der eigene weggeschossen wird, ist doch :mittlerweile wahrscheinlicher als im Lotto zu gewinnen. Warum sollte jemand dieses Risiko freiwillig eingehen? Fürs Vaterland???

Zum Beispiel, bielleicht auch aus Verantwortung oder aus Überzeugung das richtige zu tun, weil Sicherheit und Frieden sich nicht kaufen lassen.

Wer Leistung oder Leistungsbereitschaft haben möchte, muss
dafür einen entsprechenden Preis zahlen.

Es wäre schön, wenn es so wäre, die Generation Praktikum beweist eindrucksvoll das Gegenteil.

Gruß Andreas