Welchen Job mit Behinderung?

Ich habe einen GDB von 50.
Dadurch bin ich erwerbsunfähig.
Aber ich möchte arbeiten.
Gibt es überhaupt eine Möglichkeit?
Früher war das so, dass jeder Arbeit bekam, der Arbeit wollte, aber diese Zeiten sind schon lange vorbei.
Nun wollen mich viele in eine Behindertenwerkstatt schicken.
Da war ich schon und ich war dort falsch.
Meine Behinderung ist seelisch.
Ich kann nicht mit Menschen und Stress umgehen.
Nur hat man das in jedem Beruf.
Ich möchte nicht dem Staat auf der Tasche liegen, sondern eigenes Geld verdienen.
Ist das für mich überhaupt möglich?

Hast Du denn einen erlernten Beruf in dem Du z.B. Heimarbeit machen könntest? Wenn ja, guggel mal danach. ramse90

Nein, ich habe nichts gelernt.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Eine Schwerbehinderung, eine Minderung der Erwerbsfähigkeit oder einer Arbeitsunfähigkeit lassen selten zwingende Rückschlüsse untereinander zu. So kann z. B. der Schwerbehinderte selbstverständlich erwerbsfähig sein.

Grundsätzlich schon, aber unter der Voraussetzung

nicht gerade einfach. Wenn Behindertenwerkstatt nichts für dich ist, du mit Menschen und Stress nicht umgehen kannst: was könntest du dir denn vorstellen? Wie wär’s mit Zeitungen austragen? Du wirst nicht reich dabei, aber eigenes Geld hättest du schon.

1 Like

Durch meine Schwerbehinderung bin ich erwerbsunfähig.

Nochmal: Schwerbehinderung bedeutet nicht Erwerbsunfähigkeit. Steht alles oben bei dem Link.

Und was ist mit dem Rest meiner Antwort? Ich wiederhole gerne:

2 Like

Mir geht es darum, dass ich arbeiten möchte für meinen Lebensunterhalt.
In meinem Fall ist das aber so, dass ich durch meine Behinderung erwerbsunfähig bin.

Hallo Rosch,

was sind denn deine Stärken?
Was sagt denn der Integrationsfachdienst zu deinen Wünschen? Wenn dir Stress und der Umgang mit Menschen Schwierigkeiten macht, sehe ich eine Integrationsfirma vielleicht als Arbeitsplatz für dich. Das ist keine Werkstatt für Menschen mit Behinderung, eher ein Zwischending zwischen erstem und zweitem Arbeitsmarkt.
In welchem Bundesland wohnst du? Für Baden-Württemberg könnte ich dir, weil vom Fach, Tipps geben. Wenn du magst, kannst du mich gern per PN anmailen.

Gruss, Gabi

1 Like

Der Integrationsfachdienst kann mir nicht helfen.
Das Problem ist, vom Jobcenter gelte ich als Rentner und von der Rentenkasse als Arbeiter.
Also vom Alter her kann ich arbeiten, vom gesundheitlichen nicht.

Dir kann NIEMAND helfen, wenn du dich so versperrst und einfachste Fragen nicht beantwortest. :frowning:

3 Like

Ich kann nicht jede Frage beantworten, da ich leider manche Fragen überlese.
Ich habe keine Stärken.
Zumindest keine, die mir jobtechnisch helfen würden.

Hallo,

du suchst also etwas, das du ohne zeitlichen Druck machen kannst, mit wenig Menschenkontakt und ohne Ausbildung?
Also im Prinzip eine relativ stupide Arbeit wie Einscannen, Ablage, Sortierung etc?
Oder wenn du sagst, dass deine Behinderung seelischer Art ist, dann fände ich z. B. das erwähnte Zeitung austragen etc. auch möglich.
Reich wirst du mit keiner dieser Arbeiten, vor allem nicht, wenn du nicht den ganzen Tag arbeiten kannst. Das sind Arbeiten im Mindestlohnbereich.
Viele Grüße
Karin

1 Like

Geh zum Arbeitsamt und mache einen Test.
Viel Erfolg.

1 Like

Hallo rosch,

das glaube ich nicht, dass du keine Stärken hast, Du kannst dich verständlich und orthographisch fehlerfrei ausdrücken.
Leider schreibst du nicht, wie alt du bist, welchen Schulabschluss du hast und in welchem Bereich du dir vorstellen könntest, zu arbeiten.
Es ist lobenswert, dass du eigenes Geld verdienen willst.
Wenn du nur die Hindernisse siehst, fehlt dir der Blick für die Chancen.
Und du musst deine Wünsche mit der Realität einigermassen in Übereinstimmung bringen.

Gruss Gabi

2 Like

Ich bin 26 und habe keinen Schulabschluss.
Leider bin ich auch noch vorbestraft.
Es gibt keinen Bereich, den ich mir vorstellen könnte, da ich nicht so viele Möglichkeiten habe, Bereiche kennenzulernen.
Das Problem ist, um meine beruflichen Chancen zu verbessern, möchte ich meinen Schulabschluss nachholen.
Da ich nicht mit Menschen klarkomme, ist das schwierig bis unmöglich.
Dann bleibt noch eine Externenprüfung.
Die könnte ich machen, die kostet aber und ich muss das aus meiner Tasche bezahlen.
Ich bekomme Grundsicherung, also kann ich die Prüfung nicht bezahlen.

statt SGB sollte es heißen: SbAvG Schwerbehinderten-Anstellungsverhinderungsgesetz
Nein, ich stelle keinen ein, der GDB irgendwas hat.
Warum? Die einzige Form, so jemanden wieder loszuwerden wäre: Diebstahl oder Körperverletzung zu intrigieren… und sowas liegt mir fern.
Was gibt es noch für Nachteile? Höhere Kosten, meist geringere Arbeit, wachsende Ansprüche von Kollegen (5 Tage mehr Urlaub)

Welche Möglichkeiten bestehen? Größere Firmen sind mit einer Zwangsabgabe belastet, die keine oder zu wenige Schwerbehinderten beschäftigen. Da ist eine kleine Chance, dass für Dich „gerade mal wieder ein Platz freigeworden sein könnte“, die mit einem für Mindestlohn besetzt werden könnte, der unliebsame zweitklassige Arbeiten ausführen darf.

Stehe ich alleine mit der Meinung da? Selbst ein kommunaler Betrieb hier hat die 2 Stellen nicht besetzt, weil die Kosten der Abgabe erst mal günstiger sind, als u.U. plötzlich aus den eigenen Beschäftigten 2 oder mehr Nachfolger zu bekommen. Aus Mangel an weiteren Arbeiten sitzen dann alle frustriert im Büro und drehen Papier, bis das Telefon ein Wettrennen verursacht.

Warum schreibe ich das? Weil weltfremde unter dem Mantel der Integration einen Haufen Geld verdienen und dabei den Betroffenen alle Wege verbauen. In der Theorie „wir unterstützen doch alle Behinderten“ wird in der Praxis „vermeiden, wo es nur geht“. Die „ach so reichen“ Unternehmer können ja MAL was für die Gesellschaft tun,

Abschließender Rat: Größere Firmen im Umfeld immer mal wieder mit Blindbewerbung anschreiben, persönliche Fähigkeiten und Wunschaufgabenstellung beschreiben, genau dieses oben geschildertes Szenario schildern und anbieten, dass Sie das nur „zur eigenen Selbstverwirklichung“ wollen. Mit anderen Worten: „Wenn ich merke, dass ich ihnen zur Last falle, dann werde ich gehen“. Wobei das wieder das nächste nach sich zieht: Selbst kündigen wird auch wieder bestraft…

1 Like

Keine Zeit, muss sich ums Depot kümmern!

Aus Grundsicherung keine Prüfung bezahlen können, aber in aber in Aktien und ETFs „und viele andere Dinge“ investieren.

Ohne Worte!

6 Like

In Aktien kann man Stück für Stück investieren.
Hier mal 1€, einen Monat später 1€.
Ich habe das Depot seit ich 18 bin und es hat mittlerweile einen Wert von 100€, aber eine Prüfung kostet mindestens 300€ monatlich, die ich bezahlen muss, ob ich das kann oder auch nicht.
Viele stellen tatsächlich keine Schwerbehinderten ein, aber dazu kommen noch meine Vorstrafen und mein nicht vorhandener Schulabschluss.

Hallo,

das hier

und das hier

entbehrt natürlich nicht einer inneren Logik, wenn man seine Vorurteile nicht ab und an mal einem Realitätscheck aussetzt.
Dann könnte man mal merken, daß sowohl diese Aussage

als auch diese

mit der Realität kaum was gemeinsam hat.
Und wenn tatsächlich eine reduzierte Arbeitsleistung vorliegen sollte, gibt es jede Menge Möglichkeiten, diese reduzierte Leistung zu kompensieren - von der Arbeitsplatzausstattung bis hin zu laufenden Lohnkostenzuschüssen. Dafür müßte man sich aber als AG einfach mal schlau machen.
Und viele Behinderungen lassen sich durch entsprechende Maßnahmen der Arbeitsplatzgestaltung und der Arbeitsorganisation vollständig kompensieren - dazu braucht es idR nur etwas guten Willen und Phantasie.

Stellt sich am Ende höchstens noch die Frage, was Du mit Deinen eigenen Beschäftigten machst, wenn sie denn nicht mehr so spuren können aufgrund Behinderungen. Denn mehr als 90% aller anerkannten Behinderungen werden im Laufe des Lebens erworben - überwiegend im Arbeitsleben. Schmeißt Du sie so schnell wie möglich 'raus, bevor sie mit sowas Unanständigem wie einem Bescheid auf Schwerbehinderung und/oder Gleichstellung winken können? Ist für Dich Deine Arbeitgeberverpflichtung gemäß § 167 Abs. 2 SGB IX (BEM) auch nur „Schall und Rauch“?

Auch für Arbeitgeber empfiehlt sich ab und an mal ein Blick ins Grundgesetz - zB Art. 14 Abs. 2
http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_14.html

Und ob Du es glaubst oder nicht - es gibt sehr wohl kleine, mittlere und große Unternehmen, die mit ihrer Verpflichtung zur Beschäftigung schwerbehinderter/gleichgestellter Menschen sehr gut klarkommen und diese sogar übererfüllen ohne Wettbewerbsnachteile.

Alberca

Hallo Rosch,

je nachdem, welche Behinderung Du hast, kann natürlich sein, daß Du wirklich nicht für den allgemeinen Arbeitsmarkt geeignet bist. Eine Erwerbsminderungsrente bekommt man ja nicht mal einfach so für ein bißchen Unpässlichkeit.
Allerdings gibt es vielfältige Werkzeuge für die Eingliederung am Arbeitsmarkt und den Erwerb von Qualifikationen einschließlich Schulabschlüsse - angepasst an die Art der Behinderung.
Die Grundlagen finden sich im Teil 1 und 2 (§§ 1 - 122) des SGB IX:
https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_9_2018/
Auch gibt es zur Wahrnehmung der Leistungen vielfältige Beratungsmöglichkeiten - sowohl bei den Reha-Trägern (DRV, AA bzw. Jobcenter, Krankenkassen etc.) als auch trägerunabhängig (EUTB). Bloß mußt Du dafür selbst in die Gänge kommen und Dich schlau machen.

Bekommst Du denn Deine Rente wegen voller oder teilweiser Erwerbsminderung? Ist Deine Rente befristet oder unbefristet? Hast Du ausschließlich psychische Behinderungen oder auch Behinderungen körperlicher Art?

Alberca