Welchen parkettlack verwenden?

Liebe/-r Experte/-in,
ich habe ein paar fragen zu meinem Parkettboden:

wir haben einen eichenparkett, mit seidenmattem, wasserlöslichen parkettlack versiegelt. von Anfang an gab es an den fugen relativ schnell dunkle Verfärbungen, auch bei geringen und schnell beseitigten flüssigkeitsmengen, die zur ganze blieben, auch wenn die Flüssigkeit aufgetrocknet war. ein eigens hinzugezogener sachverständiger war auch etwas unsicher, tippte dann auf einen hohen harzgehalt im holz oder dergleichen. quasi eine schlechte holzlieferung erwischt, war sich aber auch nicht ganz sicher.

nun hatten wir einen massiven Wasserschaden in der Wohnung und wollen die Gelegenheit nützen, um den Boden bestmöglich zu erneuern.
dazu nun meine fragen:

  1. was könnte die Ursache für solche Verfärbungen sein?
  2. der Boden hat sich auf einer flache von ca. 1/2 Quadratmeter ca. 2-4cm hochgewölbt. muss der Boden da raus, oder gibt es eine Technik, um die Wölbung in den griff zu bekommen (er ist schon vollständig getrocknet)
  3. ist ein lösungsmittelhältiger lack besser? ich erhielt unterschiedliche Informationen…

danke für die Hilfe!

paul kaiser

Hallo Herr Kaiser,

nun sind Ihre Fragen ein bisschen viel auf einmal, sie in Gänze zu beantworten sprengt meinen Rahmen. Sie finden mich im Impressum von www.tectroyal.com - rufen Sie einfach an.

Ein paar Hinweise kann ich Ihnen aber auf die Schnelle geben:

an den fugen relativ schnell dunkle Verfärbungen …
* die Versiegelung wurde schlampig aufgetragen,
* Sie haben den falschen Wasserlack genommen (da muss
man bei Eiche sehr vorsichtig sein)
* die Verfärbungen können abgereinigt werden
(TectRoyal SRP7, 2%)

  1. Wölbung
    Die bekommt man eigentlich in verlegtem Zustand nicht mehr weg. Das beste wäre es, diese Teile auszutauschen, zumal Sie den halben Qm nach der Reparatur mindestens 20 Jahre lang anschauen müssen - da ärgert man sich später nur, dass man es so belassen hat.

  2. Ich bevorzuge im Wohnumfeld überhaupt keine Lacke. Die dünsten mit der Zeit aus und wer will sowas schon dauerhaft einatmen. Gehen Sie mal in den einschlägigen Fachhandel und fragen SIe nach OSMO Öl. Das wird hauchdünn aufgetragen und danach poliert. Wenn Sie es 2 Mal auftragen und dann erst polieren, härtet es aus wie Wasserlack und hat keine üblen Ausdünstungen. Aber der Nachteil ist, es hält je nach Beanspruchung nur 5 Jahre. Die Gesundheit sollte es einem aber wert sein.

Viele Grüße und gutes Gelingen
TectRoyal.com

Liebe/-r Experte/-in,
ich habe ein paar fragen zu meinem Parkettboden:

wir haben einen eichenparkett, mit seidenmattem,
wasserlöslichen parkettlack versiegelt.

Was ist das für ein Parkett? Massiv? Mit Nut/Feder oder Mosaikparkett? Ist das Parkett vollflächig verklebt oder schwimmende verlegt? Wenn verklebt, welche Art des Klebstoffes und welche Art des Lackes. Manche vertragen sich nicht.

von Anfang an gab es
an den fugen relativ schnell dunkle Verfärbungen, auch bei
geringen und schnell beseitigten flüssigkeitsmengen, die zur
ganze blieben, auch wenn die Flüssigkeit aufgetrocknet war.
ein eigens hinzugezogener sachverständiger war auch etwas
unsicher, tippte dann auf einen hohen harzgehalt im holz oder
dergleichen. quasi eine schlechte holzlieferung erwischt, war
sich aber auch nicht ganz sicher.

Hoher Harzgehalt bei Eiche? Eher unwahrscheinlich. Bei Nadelholz Fichte, Kiefer oder Lärche ja.

nun hatten wir einen massiven Wasserschaden in der Wohnung und
wollen die Gelegenheit nützen, um den Boden bestmöglich zu
erneuern.
dazu nun meine fragen:

  1. was könnte die Ursache für solche Verfärbungen sein?

Eventuell eine chemische Reaktion zwischen Klebstoff und Lack. Das war eine Zeitlang eine häufige Reklamation.
Eiche ist gerbsäurehaltig. Das bedeutet, dass sich Eiche dunkel verfärbt wenn es mit Ammoniak (Salmiak) in Berührung kommt. Manche Reiniger sind auf Salmiak-Basis. Wenn nun der Lack bei der Fuge gerissen ist und dort Reiniger eindringen kann, kann es zu einer Dunkelfärbung kommen.

  1. der Boden hat sich auf einer flache von ca. 1/2
    Quadratmeter ca. 2-4cm hochgewölbt. muss der Boden da raus,
    oder gibt es eine Technik, um die Wölbung in den griff zu
    bekommen (er ist schon vollständig getrocknet)

Das Parkett ist größer geworden und hat eine größere Breite. Erst wenn es die selbe Breite wie vor dem Wasserschaden hat, kann man was machen ohne Entspannungsschnitte. Grundsätzlich muss da neuer Klebstoff rein, wenn er verklebt war.

  1. ist ein lösungsmittelhältiger lack besser? ich erhielt
    unterschiedliche Informationen…

Besser in Bezug auf was? Wasserverdünnbarer Lack verursacht einen höheren Quelldruck als lösemittelhaltiger Lack.
Lösemittelhaltiger Lack ist ungesünder bei der Verarbeitung…

danke für die Hilfe!

Richtig helfen konnte ich ja nicht.

paul kaiser

Hallo Paul Kaiser,
1.Die Ursache ist durch eine Weichmacherwanderung aus dem Parkettkleber in den darüber aufgetragenen Wasserlack zu suchen.
Der Lacke wird dadurch angelöst, Schmutzpartikel bleiben haften und bewirken die dunklen Stellen.
2. Der Boden,geklebt oder schwimmend, verlegt muss raus.
3. Lösungsmittelhaltiger Lack ist seit einigen Jahren verboten.Parkett erneuern, abschleifen, 1x mit Sperrgrund danach 2x mit Wasserlack (Parkettlegermeister fragen) versiegelt. Alternativ: Ölen.
Mit freundlichen Grüßen
Rüga

Sehr geehrter Herr Kaiser,
angesichts Ihres Hinweises, das Parkett [um welche Holzsorte es sich handelt und welche Parkettart (Mosaikparkett? Stabparkett? Mehrschichtparkett?] würde sich aufwölben stellt sich momentan nicht die Frage nach einer sinnvollen oder effektiven Versiegelung!
Zunächst einmal muss die Ursache hierfür ermittelt werden.
Ist das Parkett verklebt oder schwimmend verlegt - alles Fragen, welche erst einmal die Priorität haben.
Zu den Kantenverfärbungen:
Bei Buche-Stabparkett wären derartige Dunkelfärbungen durchaus nicht ungewöhnlich, da diese Holzart sehr schnell auf Flüssigkeiten in den Kanten „reagiert“.
Falls es denn Buche-Parkett wäre.
Ungeachtet hiervon muss jedoch klar sein, dass eine Versiegelung - unabhängig davon, um welche es sich handelt oder handeln soll- nicht den absoluten Schutz bieten kann. Speziell dann nicht, wenn es um (auch unabsichtig beaufschlagte) Flüssigkeiten auf Holzfußböden geht.
Bei diesem Naturprodukt (aber auch bei Korkböden) schwingt die Gefahr, dass der Fußboden hierdurch ungünstig -wie auch immer- beeinflusst wird, immer mit.
Wasserlösliche Parkettlacke gibt es zudem nicht.
Aber Parkettlacke auf Wasserbasis. Diese haben sich in der Praxis bewährt und werden seit vielen Jahren vorrangig als Parkett-Oberflächenschutz eingesetzt.
Noch einmal in Kurzform:
Die Beantwortung der Frage, warum sich das Parkett ablöste (oder aufwölbte) hat die Priorität!
-.-.-.-.-.-.-.-.-
Mit freundlichem Gruß: Klaus

Hallo Herr Kaiser,

meine Erfahrung mit Parkett bezieht sich nur auf Neuverlegungen.

Gerhard Dobler