Welchen Stellenwert hat die Übernahme von Kosten?

In einer Beziehung wird einem Partner häufig geworfen, er würde sich nicht ausreichend einbringen und interessieren. Abgeshen von der Frage, ob dies berechtigt sei oder nicht, möchte der Partner bei diesen Diskussionen aber auch gerne „in der Waagschale sehen“, dass er die Miete, das Essen-Gehen, jeden Urlaub und die Einkäufe bezahlt.
Natürlich verdient er mehr, und ermöglicht damit einen Standard, den die Partnerin alleine sicher nicht haben würde. Dafür möchte er sich aber auch nicht überlegen müssen, was man am Wochenende so machen könnte.
Da würde mich die Meinung der Allgemeinheit mal interessieren: Ist es angemessen, dass man(n) bei deutlich höherem finanziellen Aufwand sich bei anderen Dingen innerhalb der Beziehung etwas zurücklehnen darf? Oder sind finanzielle Unterschiede grundsätzlich völlig losgelöst?

Hallo,

wenn das Ding ungefähr so läuft: „Ich verdien schließlich mehr, da kann ich mir auch aussuchen, wo ich mich mal zurücknehme.“ dann finde ich es dreist. Da wird Geld als Druckmittel eingesetzt… das als Basis einer Beziehung… naja. Ich würde drüber kommunizieren, inwiefern die Freundin die Mitfinanzierung überhaupt wünscht, welche Gegenleistungen sie für den Lebensstandard bereit ist zu geben und was der Lebenspartner sich wünscht. Einfach mal unkommuniziert irgendwas tun führt halt meistens nur zu Missstimmung.

Gruß
Yvette

Hi,

du vergleichst Äpfel mit Birnen. Finanzen sind keine EMotionen und können sie nicht ersetzen.
Natürlich gibt es Frauen (ich nehme an, du bist ein Mann), die im Mann den Versorger sehen, es gibt sogar solche, die in ihm ausschließlich den Versorger sehen. Hast Du eine von letzteren erwischt, dann genügt es, gewisse Dinge zu zahlen, und wenn Du glück hast, kriegst du sogar Sex dafür. Für sie wäre es sogar störend, wenn du plkötzlich anfangen würdest, andauernd zu Hause zu sein, Aktivitäten vorzuschlagen ( außer natürlich, es handelt sich um prestigeträchtige Aktivitäten, die sie sich lleine nicht leisten kann oder zu denen sie ohne dich keinen Zutritt hat. Achte dann aber darauf, dass du mind, stabil das gleiche verdienst, eher mehr. Sonst bist Du sie an einen Besserverdienenden los.

Sobald du aber eine hast, die im Mann nicht ausschließlich den Versorger sieht, dann wird sie von dir auch anderes erwarten, und je länger du das nicht erbringst (Emotionen, unterstützung, Zuhören, Vorschlagen von Aktivitäten etc.) desto wahrscheinlicher wird Stress. Denn eine Beziehung kann ohne ssowas nicht entstehen.

die Franzi

Hallo

Ist es angemessen, dass man(n) bei deutlich höherem finanziellen Aufwand sich bei anderen Dingen innerhalb der Beziehung etwas zurücklehnen darf?

Das kann man dann, wenn man sich eine Käufliche hält.

In einer richtigen Beziehung übernimmst du entweder die Kosten einfach so, vielleicht weil du Dinge mit der Partnerin unternehmen möchtest, die sie sich nicht leisten könnte, vielleicht aus Gerechtigkeitssinn, denn die Löhne sind ungerecht verteilt, also wegen privater Umverteilung, vielleicht einfach so, weil du es kannst, usw. Wenn du die Kosten nicht ‚einfach so‘ übernehmen willst, also als Geschenk, dann solltest du sie nicht mehr übernehmen, wenn dir an der Beziehung gelegen ist.

Diese Kosten als Beziehungsarbeit ins Feld zu führen hieße, sich eine Sex- und Beziehungssklavin halten zu wollen. Das führt zu nichts, da eine solche Beziehung für die Sklavin einfach erniedrigend ist. Sowas von seiner Partnerin zu wünschen, würde beweisen, dass keine Liebe (in dem Sinne, dass man dem anderen nur Gutes wünscht) vorhanden ist.

Viele Grüße

Hallo Mikesch,

die ganze Situation ist doch schon verfahren. Wenn man anfängt aufzurechnen, kann es zu keiner Lösung kommen - vor allem, wenn die „Leistungen“ nicht vergleichbar sind.

Ist es angemessen, dass man(n) bei deutlich höherem
finanziellen Aufwand sich bei anderen Dingen innerhalb der
Beziehung etwas zurücklehnen darf?

Wie? Du willst Dir über Deinen Verdienst Auszeiten „kaufen“?

Wenn Du Auszeiten von Deinem Job und Deiner Partnerin benötigst, dann bitte nicht über Aufrechnungen. Ihr seid zwar anscheinend finanziell im Ungleichgewicht, aber Du bist jetzt der, der schlicht und einfach mal sagen sollte: Ich fahre jetzt mal ein Wochenende allein weg und will meine Ruhe haben!

Ich weiß zwar nicht, was Deine Partnerin an Dir vermisst, aber solange Du das Gefühl hast, ich „reiße mir den Hintern“ auf und sie fordert und fordert, wird das nicht gut gehen.

Oder sind finanzielle
Unterschiede grundsätzlich völlig losgelöst?

Wird immer gern behauptet - ich glaube es nicht! Jeder benötigt seinen eigenen Rahmen an Zeit und finanzieller Freiheit. Abhängigkeiten macht eine Beziehung kaputt!

Viele Grüße

Kathleen

Schade, dass Du Dir jetzt nur einen Absatz genommen und mich dafür ans Kreuz genagelt hast. Das hilft mir nicht, ich brauche das auch nicht ernst zu nehmen, denn so schön schwarz/weiß (Sexsklavin??), wie Du es darstellst, ist es nämlich nicht.
Der besser honorierte Job bringt auch deutlich weniger Freizeit mit sich, ich fände es fair, dass die Organisation von Wochenenden und/oder gemeinsamen Aktivitäten dafür bei der Partnerin lägen. Was hat das mit Sklaven zu tun?

Der Kater

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Ist es angemessen, dass man(n) bei deutlich höherem
finanziellen Aufwand sich bei anderen Dingen innerhalb der
Beziehung etwas zurücklehnen darf?

Wie? Du willst Dir über Deinen Verdienst Auszeiten „kaufen“?

Das klingt aber gemein.
Wenn eine Frau ihre Hausarbeit in die Waagschale werfen würde zugunsten von, sagen wir mal, Ausklinken aus finanziellen Überlegungen wie Krediten, wäre in diesem Forum der Mann aber arg in Not.

Ich finde das Anliegen ok, nur wundert es mich, dass dafür gerade Wochenendplanung entfallen soll.

Wozu „hält“ man sich denn für teuer Geld einen Partner? Doch wohl, um gemeinsam etwas zu machen.
Dazu gehört Planung. Sonst wartet doch immer einer auf den anderen und keiner hat jemals frei…

T

denn so schön schwarz/weiß (Sexsklavin??), wie Du es darstellst, ist es nämlich nicht.

Das habe ich auch nicht angenommen, das Prinzip wird aber deutlicher, wenn man es schwarz/weiß darstellt.

Der besser honorierte Job bringt auch deutlich weniger Freizeit mit sich, ich fände es fair, dass die Organisation von Wochenenden und/oder gemeinsamen Aktivitäten dafür bei der Partnerin lägen. Was hat das mit Sklaven zu tun?

Du führst als Argument doch alles an, was du finanziell einbringst, und dabei ist doch sogar die Miete, also das Geld für einen existenziell wichtigen Bereich. Na gut, ob es was Sklavenhalterisches bekommt, hängt natürlich auch stark davon ab, inwieweit sie sich existenziell abhängig fühlt. Das scheint ja nicht so schlimm zu sein, sonst würde sie ja vielleicht alles Geforderte tun. Ich wollte aber auch nicht behaupten, dass sie eine Sexsklavin ist, sondern dass derartige Erwartungshaltungen in genau solche Verhältnisse gehören, und in einer normalen Beziehung zwischen Gleichrangigen nichts zu suchen haben.

Du scheinst ja ungefragt vorauszusetzen, dass sie die Wochenenden organisiert. Ich finde, wenn du willst, dass sie das tut, dann verhandle mit ihr. Sag ihr, was du alles erwartest, wenn du dies oder jenes bezahlst, bzw. was du für welche Zahlung erwartest, so dass sie ja oder nein sagen kann, und dass es ein richtiges Abkommen zwischen Gleichrangigen ist. Ansonsten ist es in der Tat eine einseitige Erwartung des finanziell Stärkeren, und das hat für mich schon was von Sklavenhaltertum an sich.

Der besser honorierte Job bringt auch deutlich weniger
Freizeit mit sich, ich fände es fair, dass die Organisation
von Wochenenden und/oder gemeinsamen Aktivitäten dafür bei der
Partnerin lägen.

Also: Du möchtest was mit ihr machen, aber nicht planen? Das wäre doch fair.
Weiß sie das?
Die meisten Frauen planen je gern und leicht, besonders wenn der Mann nett mitkommt, sich freut und easy going ist.

T

In einer Beziehung wird einem Partner häufig geworfen, er
würde sich nicht ausreichend einbringen und interessieren.

Ist es angemessen, dass man(n) bei deutlich höherem
finanziellen Aufwand sich bei anderen Dingen innerhalb der
Beziehung etwas zurücklehnen darf?

Du willst dir mangelndes Interesse am Leben deiner Partnerin mit Geld erkaufen. Warum gehst du nicht ins Puff? Dort ist dieser Zustand wenigstens vertraglich geregelt und keiner fühlt sich übergangen.

Grüße Bellawa.

In einer Beziehung wird einem Partner häufig geworfen, er
würde sich nicht ausreichend einbringen und interessieren.

Ist es angemessen, dass man(n) bei deutlich höherem
finanziellen Aufwand sich bei anderen Dingen innerhalb der
Beziehung etwas zurücklehnen darf?

Du willst dir mangelndes Interesse am Leben deiner Partnerin
mit Geld erkaufen. Warum gehst du nicht ins Puff? Dort ist
dieser Zustand wenigstens vertraglich geregelt und keiner
fühlt sich übergangen.

Ins Puff?? Wozu? Gibts dort Puff jemanden, der die hier geforderte Organisation der Wochenenden übernimmt?

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Gibts dort Puff jemanden, der die hier geforderte Organisation der Wochenenden übernimmt?

Vielleicht könnte man ja jemanden engagieren, der die Wochenenden organisiert, und dafür ein paar Restaurantbesuche streichen.

OT weiterdenkend…
Hallo,

Ist es angemessen, dass man(n) bei deutlich höherem
finanziellen Aufwand sich bei anderen Dingen innerhalb der
Beziehung etwas zurücklehnen darf?

Zugegeben, hat was bildhaftes :smile:. Daher wohl dein aufspringendes

Du willst dir mangelndes Interesse am Leben deiner Partnerin
mit Geld erkaufen. Warum gehst du nicht ins Puff?

Nächster Sprung:

Beim Sex gibt es Männer, die müssen danach fragen: „War ich gut?“

Und Frauen, die stumm erwarten: Ewige Treue und Dankbarkeit.

Der Rest hat erst einmal Spaß.

Franz

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Der Rest hat erst einmal Spaß.

Netter kann man es kaum sagen. Wenn ich manchmal meine Mit-Frauen hier so lese, dann kann ich manchen Mann viel besser verstehen. Auch meinen.

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Hallo Mikesch,

also bei uns, also bei meinem Mann und mir, läuft das ungefähr so ab:

Du Schatz, ich würde so gerne den neuen …Film im Kino anschauen, wollen wir das am Sonnabend machen?
Hm, eigentlich schon, aber XY hat mich schon gefragt, ob wir zusammen nicht mal wieder ein Bier zusammen trinken wollen. Wie wäre es, wenn wir Freitag erst schön essen und ins Kino gehen und dann Sonnabend zu unseren Freunden auf ein Bierchen fahren.
usw. usw. usw.

So sieht bei uns die Planung aus. Wir sprechen über unsere Wünsche und die Planung erfolgt völlig unabhängig davon, wer mehr Geld verdient. Kommunikation ist gar nicht sooo schwer und außerdem kannst Du Dich dann nicht beschweren, wenn das Programm nicht nach Deinem Geschmack ist (: Oder möchtest Du eine Riesenpalette von Aktivitäten, damit Du Dich dann bespaßen lassen kannst?

GrußInge

Hallo Mikesch,
Ich denke, der reine finanzielle Aspekt sollte nicht in die Waagschale geworfen werden. Wie schon ein Vorschreiber schrieb, sollte das ja etwas sein, was man in einer Partnerschaft gerne/selbstverständlich tut.
Aber:
Der Aufwand, und damit die Zeit, die notwendig ist um diese finanziellen Möglichkeiten/Freiheiten zu erreichen, darf schon in die Waagschale geworfen werden, allerdings sollten sich beide Partner (am besten bevor die Situation eskaliert) darüber klar sein, dass ihnen in ihrem gemeinsamen Leben ein gewisser Standard etwas Wert ist und dies nunmal damit einher geht, dass, zumindest einer, sich beruflich mehr einbringt und dies wiederum mit Abstrichen in anderen Bereichen „zu bezahlen“ ist.
Da es vieleicht immer am einfachsten und klarsten ist, wenn man aus dem eigenen Leben plaudert will ich dies hier noch kurz tun:
Ich habe immer vor einer beruflichen Veränderung mit meiner Frau über die Konsequenzen (finanziell, aber eben auch, was das für meine Arbeitszeiten und damit die Auswirkung auf unser Familienleben) gesprochen und wir haben uns gemeinsam überlegt, ob wir diesen Weg gehen (und wenn ja, wie - in Bezug auf "Aufgabenverteilung) wollen oder eben nicht.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, bin ich der Meinung ihr solltet gemeinsam klären, ob ihr die Vorteile deiner (vielen) Arbeit für euch haben wollt und dafür die Nachteile (eben das du dann z.B. weniger Zeit (und Nerven) für die Planung von Wochenenden hast) in kauf nehmt.

Viel Glück

Raul