Es könnte sich um irgendeine Unterlags-Prunus-Art handeln, die nach Ausfrieren des Edelreises aus der Wurzel ausgetrieben hat. Die Früchte sind typische Steinfrüchte, aber meist sehr sauer und wenig fleischig. Gleiches trifft oft auch auf Früchte aus selbstgekeimten Samen mancher Edelsorten zu.
das könnte der Baum sein:
Prunus cerasifera - Wildpflaume, Wilde Mirabelle
Prunus cerasifera auch häufig unter den Namen Kirschpflaume oder Myrobalane.bekannt.
Die Früchte haben einen Kern und riechen angenehm.
die Blätter und der Habitus lassen an eine Wildbirne (Pyrus pyraster) denken. Diese kann man von ähnlichen Rosengewächsen daran unterscheiden, dass sie richtig fiese Dornen ausbildet, gegen die z.B. Stachelbeeren eher harmlos wirken. Außerdem sind anders als bei wilden Apfelarten die Blütenreste an den Früchten als wulstige „Nabel“ ausgebildet.
Falls es sich um eine Wildbirne handelt: Essbar im Sinn von nicht giftig sind die Früchte schon, aber besser als zum Essen sind sie für das Anpassen von Zahnprothesen oder auch das Versorgen kleiner Verletzungen im Mund geeignet: Auch noch nach vielen warmen Spätsommernächten, wo Kulturobst die Säure abbaut, zieht ein Biss in eine Wildbirne alles richtig knackig zusammen.
Wenn es eine Überschneidung mit anderen Früchten (z.B. Holunder oder letzte Kornelkirschen) gibt, kann man sie als Säure- und Pektinquelle gemischt zu Marmelade oder Gelee verarbeiten - ein wenig Aroma bringen sie auch noch mit, und der Zucker mildert die Säure ein wenig.
Generell kann man bei Rosengewächsen alles probieren, solange man die Kerne oder Steine ganz lässt oder gar nicht mit isst: Insbesondere bei Steinfrüchten (die dieser Busch sicher nicht hat) ist die „Mandel“ im Inneren mehr oder weniger stark blausäurehaltig, da kann man schon mit Pflaumen, Aprikosen und Pfirsichen einiges anrichten, auch die kleinen Kerne von Äpfeln und Birnen und ihren Verwandten enthalten einiges an Blausäure. Die gesamten übrigen Früchte sind aber bei allen Rosengewächsen teilweise recht bitter oder sauer, aber immer ungiftig.
Das sind richtig fiese Dornen so 1-1,5 cm lang und spitz.
Der Baum wächst aus einem Flieder heraus. In der näheren Umgebungen befinden sich alles Wildwüchse, über Eiche, Flieder, Haselnuss, Salweide, Zierkirschen und ist uns nur durch Zufall aufgefallen.
Wie hier erwähnt hat der Baum mit einer Mirabelle keine Ähnlichkeit, die Blätter auf keinen Fall. So werden wir demnächst mal die Früchte „ernten“ und näher anschauen, evtl. auch ein Bild machen.
das Gemeine ist, dass beide in die engere Wahl gezogenen Kandidaten Kirschpflaume und Wildbirne solche Dornen haben; das hatte ich nicht bedacht. Eine klare Unterscheidung dürfte aber auch jetzt schon von außen möglich sein: Deutlich sichtbarer „Nabel“, wo die Blüte war (wie bei Äpfeln und Birnen) >> Kernfrucht und damit wahrscheinlich Wildbirne oder ähnliche, rundum glatte Frucht, allenfalls ein ganz unscheinbares Blütenrestchen >> Steinfrucht und damit Kirschpflaume oder ähnliche.
ich halte die Pflanze eher für eine Kirsch-/Pflaumenart (evtl. Prunus cerasifera). Das lässt sich leicht feststellen, indem du eine Frucht aufschneidest und schaust,ob eine Stein oder Kerngehäuse drin ist.