Welcher Brexit darf es sein?

Servus,

gestern stimmte das britische Parlament ja wieder über mögliche Szenarien ab und wieder gab es keine Mehrheiten.
Das war das Ergebnis vom 27. März:

Und hier das gestrige:

Bei der ersten Abstimmungsrunde scheiterten alle Anträge recht klar, gestern war das aber anders.

Neues Referendum
Bekam die meisten Ja-Stimmen, verlor aber um 12 Stimmen. Hatte (bis auf die DUP) auch als einziger Vorschlag Unterstützer in allen Parteien und ist imho die einzig realistische Option von diesem Tag.

Zollunion: Unterlag sehr knapp mit nur drei Stimmen und es haben recht viele Torries zugestimmt. Allerdings könnten die Briten in einer Zollunion keine eigenen Handelsabkommen abschließen, was aber eine der Kernforderungen der Brexit-Befürworter war. Es dürfte sehr schwer werden diese Option durchzubringen.

Gemeinsamer Markt + Zollunion: Verlor auch knapp um 21 Stimmen. Ich sehe hier keine Chance, da es einen Gemeinsamen Markt ohne Personenfreizügigkeit nicht geben wird.

Mittlerweile trau ich mich fast gar nicht mehr, irgendwelche Prognosen abzugeben, aber dürfte es am Ende auf eine dieser drei Optionen hinauslaufen? Mays Plan (sollte er ein viertes Mal zur Abstimmung kommen) gebe ich keine Chance und einen harten Brexit, den kaum einer will, werden die MPs wohl hoffentlich vermeiden können.

LG

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Hallo!
Was soll’s.

  1. Die Briten sollen (selbst) entscheiden.
  2. Mir ist eine entschlossene/geschlossene EU mit den Briten lieber um einen Block gegen China, USA, Russland zu haben.
  3. Egal wie die Entscheidung ausgeht:
  4. Es ist sehr schlecht für die Engländer
  5. Es wird schlecht für die EU-Nettozahler.
  6. Deutschland wird dennoch dieses Fiasko überleben.
  7. Austreten aus der EG werden bald Italien und Frankreich müssen.
    MfG

Moin,

tja… die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich fürchte, das wird nix. Erst mal hinfallen und jeder gibt jedem die Schuld - wirklich Verantwortung unter den Politikern - wie quasi überall - ist ja eher spärlich gesät.

Die Frage bleibt: wie kann man da persönlich von profitieren?

LG
Ce

Die Britischen Parlamentarier haben Rückgrat,
die deutschen haben Bauchschmerzen.

Ob das Bauchschmerzregieren auf lange Sicht aber so eine tolle Idee ist, wage ich zu bezweifeln.

Briten und Rückgrat…

war doch schon mal… Titanic. Ich breche den Rekord und mit volldampf gegen den Eisberg…

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Hallo,

ob harter Brexit oder neue Abstimmung, beides könnte zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen führen. Für mein Geld wäre eine neue Abstimmung das beste, und dann mit dem Ergebnis eines Verbleibs in der EU.

Lehrreich für alle Europäer, aber insbesondere für die Briten wäre ein harter Brexit. Seit die Briten abgestimmt haben sollen in Brüssel übrigens so viele Vorhaben realisiert worden sein, wie sonst in zehn Jahren.

Prognosen sind nicht möglich. Das Parlament scheint sich den Refrain eines Liedes der Marx Brothers als Motto ausgesucht zu haben:

So if You even changed it or condensed it
I´m against it!!

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Da kennst Du die Engländer aber schlecht. Das einzige, was dort zu Bürgerkrieg führen könnte wären entweder die Abschaffung von Fußball oder Bier. Alles andere erträgt der Engländer mit stoischer Gelassenheit.

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Muahahaha.

Kopf-Wand-Baaam!

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Zum Thema ‚welcher Brexit‘ möchte ich auch noch einen Bogen zum anderen Thread spannen, in dem es um ein zweites Referendum geht. Dort hieß es sinngemäß, dass ein zweites Referendum wegen der Fragestellung den Brexit-Befürwortern gegenüber unfair wäre. Zudem wurde (berechtigterweise) in den Raum gestellt, dass die unterlegene Seite mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein könnte.

Nun stellt sich mir halt folgende Frage: Welchen Brexit wollten denn die knapp 52% vom ersten Referendum? Wenn ich richtig gezählt habe, gibt es mittlerweile sechs mögliche Brexit-Szenarien, die im Parlament zur Abstimmung gebracht wurde. Wie zufrieden ist nun jemand, der zwar die EU verlassen, aber im Gemeinsamen Markt bleiben möchte, mit einem harten Brexit? Ist es denn sehr wahrscheinlich, dass eine der Brexitvarianten überhaupt eine Mehrheit bekommen könnte?

Sehr gute Frage

Wenn man nicht ein zweites, grundsätzliches Referendum möchte, dann müssten alle Varianten nach einem Ausschlussverfahren abgestimmt werden, bei dem am Ende zwei Varianten übrig blieben. Und diese würden dann nochmal „dem Volk“ vorgelegt.
Aufwändig aber machbar.

Etwa 10.000 speziell ausgebildete Polizisten stehen im Fall von größeren
Störungen im Falle eines ungeregelten EU-Austritts binnen 24 Stunden
parat. „Wir befinden uns in einer unglaublich aufgeheizten Stimmung“,
sagte der Vorsitzende des Rats der Polizeichefs https://www.welt.de/politik/ausland/article191332377/Brexit-Bei-einem-No-Deal-stehen-10-000-Polizisten-bereit.html

Da das Parlament May ja nun mehr oder weniger dazu genötigt hat, eine Verlängerung zu beantragen, dürfte ein harter Brexit wohl eher vom Tisch sein. Und dass nun mit dem Schatzkanzler auch ein hochrangiges Kabinettsmitglied ein zweites Referendum ins Spiel bringt, ist ebenfalls eine spannende Entwicklung.