Welcher Fußbodenbelag auf Fußbodenheizung

Hallo
Wir haben vor ein Haus zu kaufen welches komplett mit Fußbodenheizung und Fliesen ausgestattet ist.Da diese nicht unserem Geschmack entsprechen hatten wir vor Parkett auszulegen.In den Baumärkten gehen die Beratungen auseinander von ja geht bis geht überhaupt nicht.
Weiß jemand ob Parkett Laminat Teppich oder Linoleum überhaupt bei o.g. Konstellation funktioniert oder müssen die alten Fliesen komplett entfernt werden?
Vielen Dank

Hallo !

Hallo !

Die Beantwortung dieser Frage wäre sicherlich etwas für unseren Estrich-und Bodenbelagsfachmann @klaus.
Vielleicht liest er es noch und findet Zeit für eine Antwort.

Nur so viel,von allen genannten Belägen,die man auf Fliesen über FBH noch aufbringen kann,wird es bei Laminat als einziges klappen.
Die mögliche Einschränkung des Wärmeübergangs hält sich m.E. in Grenzen,spielt keine wesentliche Rolle,die die Beheizbarkeit der Räume mindert.

Bei allen weichen Belägen(Teppich,Linoleuom,PVC usw.) werden sich die Fliesenfugen mehr oder weniger schnell abzeichnen.
Man könnte es womöglich spachteln und schleifen um eine neue ebene Verlegefläche zu erhalten,die auch Teppich usw. trägt.

MfG
duck313

Hi duck,

wird die ganze Konstruktion nicht ziemlich hoch, wenn man entweder Fliesen oder Laminat und die Fußbodenheizung auf die alten Fliesen packt??
Da muss man doch kräftig alle Türen kürzen oder ist da von meiner Seite ein Denkfehler?

LG
Harleybiene

Hallo!

Natürlich wird es höher und man bekommt mindestens an allen Türen Probleme. Aber das gilt ja generell bei allen Bodenbelägen.

Aber das Kürzen der Türen ist ja kein Vergleich zu dem Aufwand,einen Fliesenbelag herauszureissen,„nur“ um einen neuen Bodenbelag herzurichten.
Wenn man in benachbarten Zimmern gleiche Fußbodenhöhe haben will,dann kann man mit dem Kürzen der Türblätter(falls Verstellmöglichkeit in den Türangeln nicht ausreicht) schnell Abhilfe schaffen.
Schwieriger,wenn nur ein Zimmer höher kommt,als die Nachbarfläche vor der Tür.
Dann muss man dort angleichen,mit einem Übergangsprofil oder keilförmiger Schwelle.
Man wird zwar nicht stolpern,aber etwas unschön ist es schon.

MfG
duck313

Hallo Thomas,
meine Empfehlung kann nur sein, angesichts der momentanen Wohnsituation (Ihr wollt erst noch einziehen, das Haus kann ohne Wohnbehinderung umgebaut werden) die keramischen Fliesen herausnehmen zu lassen, wenn Parkett zum Einsatz kommen soll.
Mit der richtigen Rückbautechnik wird es auch kein großes Problem sein, die Fliesen zu entfernen! Ein größeres Unternehmen der Fliesenverlegung wird darüber verfügen.
Das Belassen alter Fliesen, vielmehr der hierauf vorgenommene, weitere Aufbau zusätzlicher Schichten, das bleibt nur eine Notlösung. Auch wegen des größeren thermischen Wärmeübergangs und Wärmedurchgangswiderstands durch nun größere Schichtdicken!
Wurden die Fliesen zurückgebaut, muss nach dem Absaugen und Grundieren wieder mit einer Glättmasse egalisiert und die Trocknung abgewartet werden.
Bei dem Wunsch nach Parkett ist die Herstellerangabe entscheidend, ob es geeignet ist oder nicht.
Bei Massivparkett beispielsweise werden „nervöse Hölzer“ nicht empfohlen, also jene Holzarten mit kurzen Feuchtewechselzeiten wie z.B. Buche oder Ahorn.
Bei Mehrschichtparkett (früher sprachen wir von Fertigparkett) sind nach meiner Kenntnis aber alle Holzarten für die Verlegung auf beheizbaren Estrichkonstruktionen geeignet.
Sollte der Wunsch in Richtung eines elastischen Oberbelags gehen, könnte man die alten Fliesen tatsächlich auch beibehalten und überarbeiten.
Grundreinigung, Kratzspachtelung mit einem Reaktionsharz + Quarzsand 03/05 (sonst zeichnet sich das Fugenbild an der späteren Belagoberfläche ab) sowie eine zementgebundene Glättmasse zum Schluss, das sind die „Stationen“ der Vorgehensweise.
Hierauf dann abschließend der elastische Belag - so funktioniert es ebenfalls!
Alternative „Laminat“ bei dem Aufbau: lieber nicht!
-.-.-.-.-.-.
Gruß: Klaus

Hi,

ich würde euch empfehlen, die Fliesen zu entfernen, damit die Übergänge schön bleiben und ihr eure Fußbodenheizung optimal nutzen könnt.

Teppichboden

Viele Teppichböden, selbst preiswerte Exemplare aus Möbelhäusern, können auf Fußbodenheizung verlegt werden. In der Regel ist dies nicht nur schriftlich im Prospekt, sondern auch in Form eines Piktogramms auf der Teppichrückseite angegeben. Am besten achtet ihr auch auf die Auszeichnung mit dem Teppichsiegel, dass die Europäische Teppichgemeinschaft vergibt. Ebenso gut: das TÜV-Umweltsiegel bzw. das Siegel von Natureplus. Wie bei PVC-Belägen empfiehlt sich eine vollflächige Verklebung.

Der Wärmedurchlasswiderstand beträgt bei einem 4,5 mm starken syntethischen Nadelvlies ca. 0,07 m². Da Teppiche an sich aber schon ein warmer Belag sind, kriegt man aus Erfahrung bei zusätzlicher Nutzung einer Fußbodenheizung eher Schweißfüße!

Laminat

Laminat besteht aus einer Trägerplatte aus Holzwerkstoff, die mit einer Dekorschicht aus Fotopapier und einer Versiegelung aus Melaminharz überzogen ist. Die zwischen 6 und 10 mm dicken Beläge haben heutzutage meist eine aufkaschierte Trittschalldämmung auf der Unterseite. In diesem Fall könnt ihr euch bezüglich Fußbodenheizung an den auf der Verpackung angegebenen Wärmedurchlasswiderständen orientieren.

Bei Laminat liegen sie meist um die 0,10 m² K/W. Bei einer separaten Trittschallunterlage muss der Wärmedurchlasswiderstand dieser mit einbezogen werden – je kleiner der Wert, desto günstiger.

Laminat ist pflegeleicht, in Verbindung mit einer Fußbodenheizung empfehlen sich aber hochwertige Beläge, damit diese optimal genutzt werden kann!

Fertigparkett

Holzfertigparkett eignet sich meist zur Verlegung auf Fußbodenheizung, auch wenn der Wärmedurchlasswiderstand oft größer ausfällt als bei Laminat oder Furnierboden: In der Regel liegt er zwischen 0,10 und 0,15 m² K/W.

Achtung: Angaben wie „Fußbodenheizung sollte nur als Zusatzheizung verwendet werden“ sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Nur Fertigparkett, bei dem der Hersteller ausdrücklich darauf hinweist, dass es sich zur Verlegung auf Warmwasserfußbodenheizung eignet, ist tatsächlich empfehlenswert. In jedem Fall muss auch auf den Wärmedurchlasswiderstand einer separaten Trittschalldämmung geachtet werden.

Massivholzdienlen (Parkett)

Massivparkett wird mit dem Untergrund verklebt. Der Wärmedurchlass ist dadurch etwas besser als bei schwimmender Verlegung. Wer Dielen auslegen will, sollte sie ebenfalls fest verkleben (oder schwimmend verlegen, was jedoch nur mit speziellen Massivdielen geht – Herstellerhinweise beachten). Die Montage auf Kanthölzern ist nicht empfehlenswert, da zu viel Wärme im Zwischenraum verloren ginge. Auch die Gesamtstärke des Belags spielt eine Rolle – je dicker, desto ungünstiger für die Wärmeübertragung. Und schließlich: Hartholz wie Eiche oder Kirsche eignen sich auf Grund seines Quell- und Schwindverhaltens besser als Weichholz wie Buche oder Ahorn.

PVC (Linoleum)

Sofern der Hersteller angibt, dass sich der Belag für Warmwasserfußbodenheizung eignet, kann man ihn problemlos darauf verlegen. Wichtig auch hier: der Wärmedurchlasswiderstand. Je nach Dicke und Material schwankt der Wert. Bei einem 3,5 mm starken PVC-Belag mit Schaumrücken beträgt der Wärmedurchlasswiderstand ungefähr 0,05 m² K/W, bei einem 2 mm starken Boden liegt er bei nur noch ca. 0,02 m² K/W. Sie können die Heizung also niedriger stellen als bei Hartbelägen wie Parkett oder Laminat, um auf die gleiche Raumtemperatur zu kommen. In jedem Fall empfehlenswert: eine vollflächige Verklebung des Bodens.

Ich hoffe, das hilft euch weiter! Bei Fragen gerne melden.

Viel Erfolg!

Das Team von http://www.selbst.de - Infos rund ums Heimwerken, Renovieren, Dekorieren, Haus & Garten!