Hallo,
Yvisa hat ganz hervorragend beschrieben, was zu erwarten ist, wenn ihr euch einen Hund ins Haus holt. Ich ergänze um dies:
Die meisten Kinderhasser-Hunde, die ich kenne (und ich kenne viele) stammen aus Familien mit kleinen Kindern, in die sie als Welpe gebracht wurden. Von der Rasse des Hundes ist das völlig unabhängig.
Das Problem ist, dass man einen Welpen vor den Kindern schützen muss. Entgegen der landläufigen Meinung, dass ein Hund dann kinderlieb wird, wenn er Kontakt mit Kindern hat, ist der entscheidende Punkt, den Hund keinerlei schlechte Erfahrungen mit Kindern machen zu lassen.
Das gelingt, so widersprüchlich es klingen mag, am besten ohne Kinder. Ein Hund, der gelernt hat, Menschen vertrauen zu können, wird sich als erwachsener Hund auch Kindern gegenüber freundlich und tolerant verhalten.
Nicht so ein Hund, der kindlichen Übergriffen ausgesetzt war. Ein Hund muss sich nämlich keinesfalls von Kindern alles gefallen lassen. Das ist eine menschliche Wunschvorstellung, die an der Realität eines Hundes vorbei geht. Kleine Kinder bis zu etwa 5 Jahren haben ihre Emotionen nicht unter Kontrolle. Je jünger sie sind, desto unüberlegter gehen sie mit dem Hund um.
Wenn ihnen danach ist, wird der Hund angefasst, egal, ob er das gerade haben will oder nicht. Er wird behandelt wie ein Kuscheltier, festgehalten, gedrückt, geküsst. Kinder unter 3 Jahren können dabei auch ihre Kraft nicht einschätzen. Im nächsten Augenblick wollen sie aber ihre Ruhe vor dem Welpen und schlagen nach ihm, kneifen ihn oder ziehen ihn an Rute und Ohren. Sie werfen Bausteine nach ihm und schreien laut, wenn er etwas tut, was sie nicht wollen.
Hinzu kommt, dass er Dinge tut, die von den Eltern reglementiert werden: Er kaut auf allem herum und unterscheidet nicht zwischen seinem Spielzeug und dem der Kinder (die Kinder übrigens auch nicht). Da er ein Hund ist, benutzt er seine Zähne zum Spielen. Nadelspitze Welpenzähne sind bereits für Erwachsene unangenehm, Kinderhaut perforieren sie wie Papier. Das alles tut der Hund ohne böse Absicht, aber da Eltern ihre Kinder schützen wollen, wird er ständig geschimpft, weggesperrt, bestraft.
Das alles merkt sich ein Hund. Er versteht nicht, dass Kinder Kinder sind. Er befindet sich permanent im Stress und muss immer auf der Hut sein. Ein solcher Hund wird nicht zum Freund der Kinder. Er wird mit zunehmendem Alter beginnen, sich zu wehren. Da eine hundeunerfahrene Familie die Warnzeichen nicht kennt, wird irgendwann der Tag kommen, an dem er scheinbar grundlos beißt.
Man kann das nur verhindern, wenn man von Anfang an den Hund vor den Kindern schützt. Er muss seinen Platz im Raum haben, auf dem er ungestört sein kann. Die Kinder müssen daran gehindert werden, ihn anzufassen, wenn er irgendwo liegt. Gestreichelt wird er nur im Beisein und unter der unmittelbaren Kontrolle der Eltern. Je jünger die Kinder sind, desto weniger werden sie das verstehen. Zudem müssen die Kinder entfernt von seinem Futter bleiben.
Und: Die Kinder dürfen NIE allein mit dem Hund gelassen werden. Bei einem sensiblen Hund kann eine einzige (unbedachte) Grobheit nachhaltig das Vertrauen zerstören.
Hinzu kommt dann noch, dass der Welpe erzogen und sozialisiert werden muss. Das ist ein 24-Stunden-Job für die ersten 7-9 Monate.
Deswegen: Cave canem solange die Kinder klein sind.
Und um auf deine Frage zu antworten: Doggen sabbern. Alle Hunde mit hängenden Lefzen - auch viele Retriever - haben eine Neigung dazu, aber Doggen ganz besonders. Das muss man mögen, wenn überall die Schleimfetzen hängen, sobald der Hund sich aufregt oder freut
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Schöne Grüße,
Jule