Hallo zusammen,
es tut mir leid, daß mein Posting wegen offenbar falscher Information meinerseits solchen Widerspruch hervorrief.
@ Rolf, Iris und Elimelech:
Danke für den Hinweis, daß meine Informationen weitgehend nicht zu stimmen scheinen! Ich schreibe gerade an einer Arbeit, in der ich sie verwenden wollte und teilweise bereits verwendet habe. Nun werde ich mich wohl anderweitig informieren müssen, denn - Ihr werdet staunen - ich habe zwecks Recherche für diese Arbeit Kontakt zum Vorstand der hiesigen jüdischen Gemeinde aufgenommen, und ein Mitglied desselben, ein Schriftgelehrter nach eigener Aussage, war es, der mit mir etliche Stunden lang sehr geduldig und ausführlich meine recht lange Fragenliste durchgegangen ist und mir u.a. diese Informationen gab. Auch danach haben wir noch mehrfach per Email Fragen und Antworten ausgetauscht, und er hat mir in vielen Dingen wirklich sehr weitergeholfen.
Auch zeigte er sich sehr erfreut darüber, daß ich mir die Mühe machen wollte, mich sozusagen direkt an der Quelle zu erkundigen, und auch darüber, daß ich unbedingt vermeiden wollte, mit dem, was ich schreibe, versehentlich unseren jüdischen Mitbürgern auf die Füße zu treten oder sie aus Unwissenheit in ihren religiösen Gefühlen zu verletzen.
Insofern bezweifle ich stark, daß er mir absichtlich falsche Infos gegeben hat, zumal er einverstanden war, von mir als Quelle für meine Arbeit genannt zu werden.
Andererseits fällt es mir aber auch sehr schwer, mir vorzustellen, daß ein Mann in seiner Position so wenig Ahnung von den grundlegenden Dingen des eigenen Glaubens und der eigenen Religions- und Kulturgeschichte hat, und bin daher einigermaßen irritiert! Kann es sein, daß es daran liegt, daß es unter Juden wie auch bei uns Christen ja durchaus unterschiedliche Strömungen mit unterschiedlichen Ansichten zu bestimmten religiösen Ansichten und Praktiken gibt?
@ Rolf: Du hast natürlich recht, es WAR Jom Kippur, das hatte ich am nächsten Morgen dann auch wieder in meinen sehr umfangreichen Aufzeichnungen gefunden. Als ich das Posting (wohl zeitgleich mit Deinem an Eckart, nur daß Du schneller fertig warst als ich…) schrieb, war ich diesbezüglich noch nicht fündig geworden!
Was die Benutzung von Elohim (oder ähnlichen Befgriffen) bzw. Adonaj (in welcher Schreibweise auch immer) statt der bewußten vier Buchstaben angeht, so habe ich diese Info definitiv von besagtem Gemeindevorstandsmitglied. Der Mann hält nach eigener Aussage auch Bar-Mizwa-Unterricht ab und müßte es dann doch eigentlich wissen. Er erklärte mir beide Begriffe und sagte mir, daß beim Lesen aus der Tora eindeutig Elohim überwiege, während Adonaj eher als Anrede im Gebet genutzt werde, da es soviel wie „MEIN Herr“ heiße, ähnlich wie auch Elohai (im Gegensatz zu Elohim=Gott) „mein Gott“ bedeute, und daher auch eher als Anrede im Gebet verwendet werde. Wenn ich diesem Mann in seiner Position in solchen grundsätzlichen Dingen nicht glauben kann, ja wem denn dann, frage ich mich nun, zumal wir uns gerade über dieses Thema sehr lange unterhalten haben.
@Iris: Zu Deinen ersten Anmerkungen siehe oben (unter „@Rolf“). Was den Sprachgebrauch diverser Umschreibungen für den Gottesnamen angeht, hast Du natürlich recht, daß das auch heute noch so ist. Das war meinerseits wohl eher ein Problem ungenauen Deutschs zu fortgeschrittener Stunde (Müdigkeit!) als ein tatsächlicher Irrtum.
@ Elimelech: Dich kann ich nur auf das verweisen, was ich ganz oben und dann an Rolf gerichtet schrieb. Und ich frage mich nochmals, wie es sein kann, daß so ein Gemeindevorstandsmitglied mir offenbar nur Mist erzählt haben soll! Ich habe in meinem ursprünglichen Beitrag diesen Herrn zum Teil wortwörtlich zitiert! Kann einiges nicht wirklich an unterschiedlichen Glaubensauffassungen liegen?
Und nochmals @ Euch alle: Abschließend muß ich sagen, daß ich einigermaßen ratlos bin, denn ich habe nun schon einen großen Teil meiner Arbeit fertig und darin natürlich sehr viel von den Informationen, die dieser Herr mir gegeben hat, verwendet. Das bedeutet dann ja wohl, daß ich sämtliche Informationen aus dieser Quelle (und das sind sehr viele) nochmals überprüfen und weite Teile meiner Arbeit überarbeiten, einiges vielleicht sogar vollkommen neu schreiben muß.
Immerhin kann ich wohl froh und dankbar sein, daß ich mit eurer Hilfe die Fehlerhaftigkeit seiner Angaben bereits jetzt, VOR Fertigstellung meiner Arbeit, festgestellt habe und nicht erst hinterher!
MfG,
Sabine