Welcher Name?

Hallo Carlos,

Ein Name ist immer eine explizite Lautfolge. Ich heiße auch
nicht WRNR oder WäReNoR und wer das sagt spricht nicht meinen
Namen.

Sei doch nicht so pingelig. Wenn ein Pole oder ein Chinese
deinen Namen ausspricht, kann etwas ähnliches dabei
rauskommen. Du wirst dich dennoch angesprochen fühlen. Ich
hoffe doch, dass du nicht darauf bestehst als „Mensch“
angesprochen zu werden, wenn er deinen Namen nicht korrekt
aussprichst.

ich stimme Dir ja insofern zu, dass der Name Gottes bedeutungsvoll ist.

Aber das hat keine Auswirkungen auf mein Gebet.
Schon Jesus hat gesagt: „Unser Vater im Himmel!
Es ist allso völlig korrekt, „Vater“ zu sagen.
Ich weiss auch, wer gemeint ist, wenn meine Kinder „Vater“ zu mir sagen.
Ja ich fände es soger recht unangemessen, wenn meine Kinder „Hr. Zauner“ sagen würden.

Die Tatsache, dass in der Christenheit eine namenloser Gott
angebetet wird, liegt an der unreflektierten Übernahme der
jüdischen Verfahrensweise. Dabei wurde die Verfahrensweise
nicht mal vollständig übernommen, während im Tanach wenigstens
der Name Gottes aufgeschrieben bleibt, wurde er in den meisten
Bibelübersetzungen der Name gleich durch den Titel HErr
ersetzt.

Luther hat sich sogar sehr an die jüdischen Gebräuche gehalten.
Das HErr ist deutlich vom gewöhnlichen Herr zu unterscheiden.
An jenen Stellen, wo „HErr“ steht, liest der Jude „Adonai“.

In der ganzen Bibel stolpert man ständig über Gottes Name.
Dennoch soll er bedeutungslos sein? Ich bitte dich.

Auch dazu wäre noch einiges zu sagen.
Die Namen Gottes sind ja auch:
El Shaddai (1.Mo.17,1)
El Elyon (1.Mo.14,18)
El Olam (1.Mo.21,33)
El Gibbor (Jes.9,5-6)
Adonai Sabaoth (1.Sam.1,3)

Gruss Harald

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Hallo Eckard.

Denn das 1.

Gebot setzt ja das Vorhandensein anderer Götter voraus,

Vielleicht hilft dir zu den anderen Erklärungen noch, was man als andere Götter verstehen könnte.
Im Christentum steht zwar fest, daß es nur einen, dreieinigen Gott gibt (Vater + Sohn + heiliger Geist), daß es aber Dinge oder Ideale gibt, die man nicht anbeten soll.
Die katholische Kirche hat dies in den 7 Todsünden manifestiert. Sicherlich gibt es derlei noch viel mehr!
Geld, Ruhm, Schönheit, Macht, div. Statussymbole (wie das Auto, den Pool, die Pferdepflegerin :smile: ), etc.

Gruß Anja

Luthers kleiner Katechismus
Luther hat sich im kleinen Katechismus wie folgt geäußert:
Geheiligt werde dein Name.
Was ist das?
Gottes Name ist zwar an sich selbst heilig; aber wir bitten
in diesem Gebet, dass er auch bei uns heilig werde.
Wie geschieht das?
Wo das Wort Gottes lauter und rein gelehrt wird und wir :
auch heilig, :als die Kinder Gottes, danach leben. Dazu hilf uns, lieber Vater im Himmel! Wer aber anders lehrt und lebt, als das Wort Gottes lehrt, der entheiligt unter uns den Namen Gottes. Davor behüte uns, himmlischer Vater!“

Deutlicher wird das mit der Heiligkeit und dem Namen Gottes, wie ich finde, in der Beschreibung zum zweiten Gebot. Dort heißt es im kleinen Katechismus:

„Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz gebrauchen, denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
Was heißt das?
Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir bei seinem Namen nicht fluchen, schwören, zaubern, lügen oder trügen, sondern ihn in allen Nöten anrufen, beten, loben und danken.“

Im hebräischen Original steht JHWH, also der heiligste der Namen Gottes, der wie von unseren jüdischen Experten schon erläutert, nicht ausgesprochen wird.

Luther geht aber nicht ganz so weit: Im Namen Gottes, also unter Berufung auf Gott sollen tadelnswerte Handlungen unterbleiben. Es kommt nicht auf den konkreten Namen an, den man Gott gibt, sondern auf die Bezugnahme auf ihn.

Hallo zusammen,

es tut mir leid, daß mein Posting wegen offenbar falscher Information meinerseits solchen Widerspruch hervorrief.

@ Rolf, Iris und Elimelech:

Danke für den Hinweis, daß meine Informationen weitgehend nicht zu stimmen scheinen! Ich schreibe gerade an einer Arbeit, in der ich sie verwenden wollte und teilweise bereits verwendet habe. Nun werde ich mich wohl anderweitig informieren müssen, denn - Ihr werdet staunen - ich habe zwecks Recherche für diese Arbeit Kontakt zum Vorstand der hiesigen jüdischen Gemeinde aufgenommen, und ein Mitglied desselben, ein Schriftgelehrter nach eigener Aussage, war es, der mit mir etliche Stunden lang sehr geduldig und ausführlich meine recht lange Fragenliste durchgegangen ist und mir u.a. diese Informationen gab. Auch danach haben wir noch mehrfach per Email Fragen und Antworten ausgetauscht, und er hat mir in vielen Dingen wirklich sehr weitergeholfen.

Auch zeigte er sich sehr erfreut darüber, daß ich mir die Mühe machen wollte, mich sozusagen direkt an der Quelle zu erkundigen, und auch darüber, daß ich unbedingt vermeiden wollte, mit dem, was ich schreibe, versehentlich unseren jüdischen Mitbürgern auf die Füße zu treten oder sie aus Unwissenheit in ihren religiösen Gefühlen zu verletzen.
Insofern bezweifle ich stark, daß er mir absichtlich falsche Infos gegeben hat, zumal er einverstanden war, von mir als Quelle für meine Arbeit genannt zu werden.
Andererseits fällt es mir aber auch sehr schwer, mir vorzustellen, daß ein Mann in seiner Position so wenig Ahnung von den grundlegenden Dingen des eigenen Glaubens und der eigenen Religions- und Kulturgeschichte hat, und bin daher einigermaßen irritiert! Kann es sein, daß es daran liegt, daß es unter Juden wie auch bei uns Christen ja durchaus unterschiedliche Strömungen mit unterschiedlichen Ansichten zu bestimmten religiösen Ansichten und Praktiken gibt?

@ Rolf: Du hast natürlich recht, es WAR Jom Kippur, das hatte ich am nächsten Morgen dann auch wieder in meinen sehr umfangreichen Aufzeichnungen gefunden. Als ich das Posting (wohl zeitgleich mit Deinem an Eckart, nur daß Du schneller fertig warst als ich…) schrieb, war ich diesbezüglich noch nicht fündig geworden!

Was die Benutzung von Elohim (oder ähnlichen Befgriffen) bzw. Adonaj (in welcher Schreibweise auch immer) statt der bewußten vier Buchstaben angeht, so habe ich diese Info definitiv von besagtem Gemeindevorstandsmitglied. Der Mann hält nach eigener Aussage auch Bar-Mizwa-Unterricht ab und müßte es dann doch eigentlich wissen. Er erklärte mir beide Begriffe und sagte mir, daß beim Lesen aus der Tora eindeutig Elohim überwiege, während Adonaj eher als Anrede im Gebet genutzt werde, da es soviel wie „MEIN Herr“ heiße, ähnlich wie auch Elohai (im Gegensatz zu Elohim=Gott) „mein Gott“ bedeute, und daher auch eher als Anrede im Gebet verwendet werde. Wenn ich diesem Mann in seiner Position in solchen grundsätzlichen Dingen nicht glauben kann, ja wem denn dann, frage ich mich nun, zumal wir uns gerade über dieses Thema sehr lange unterhalten haben.

@Iris: Zu Deinen ersten Anmerkungen siehe oben (unter „@Rolf“). Was den Sprachgebrauch diverser Umschreibungen für den Gottesnamen angeht, hast Du natürlich recht, daß das auch heute noch so ist. Das war meinerseits wohl eher ein Problem ungenauen Deutschs zu fortgeschrittener Stunde (Müdigkeit!) als ein tatsächlicher Irrtum.

@ Elimelech: Dich kann ich nur auf das verweisen, was ich ganz oben und dann an Rolf gerichtet schrieb. Und ich frage mich nochmals, wie es sein kann, daß so ein Gemeindevorstandsmitglied mir offenbar nur Mist erzählt haben soll! Ich habe in meinem ursprünglichen Beitrag diesen Herrn zum Teil wortwörtlich zitiert! Kann einiges nicht wirklich an unterschiedlichen Glaubensauffassungen liegen?

Und nochmals @ Euch alle: Abschließend muß ich sagen, daß ich einigermaßen ratlos bin, denn ich habe nun schon einen großen Teil meiner Arbeit fertig und darin natürlich sehr viel von den Informationen, die dieser Herr mir gegeben hat, verwendet. Das bedeutet dann ja wohl, daß ich sämtliche Informationen aus dieser Quelle (und das sind sehr viele) nochmals überprüfen und weite Teile meiner Arbeit überarbeiten, einiges vielleicht sogar vollkommen neu schreiben muß.
Immerhin kann ich wohl froh und dankbar sein, daß ich mit eurer Hilfe die Fehlerhaftigkeit seiner Angaben bereits jetzt, VOR Fertigstellung meiner Arbeit, festgestellt habe und nicht erst hinterher!

MfG,
Sabine

Der Name Gottes in den drei Buchreligionen
Hallo,
die Autoren des Neuen Testaments haben konsequent die jüdische Tradition geachtet: DEr Name Gottes wird nicht ausgesprochen.
Im Alten Testament finden sich vioele Stellen, an denen der name Gottes (JHWH) geschrieben steht, die Juden lesen an diesen Stellen aber immer Adonaj, also Herr.
Im Neuen Testament wird der Name gar nicht mehr gescheieben, sondern „Herr“ geschrieben, oder „Vater“ oder „Gott“.

Bei der Gelegenheit: Die Muslime haben überhaupt keinen Namen für Gott. Allah ist kein Name, sondern Arabisch für Gott.
In der arabischen Übersetzungen des Neuen testaments ist darum auch sehr viel von Allah zu lesen …

liebe GRüße
Manfred