Welcher Name?

Hallo, Bibelkenner,

irgendwie habe ich wohl in der Schule nicht recht aufgepasset, oder es wurde nie erklärt - jedenfalls stieß mit vor einigern Tagen folgendes auf:

In Matth. 6,9 heißte es bekanntlich: „Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt.“ oder in der griechischen Fassung „πατερ ημων ο εν τοις ουρανοις αγιασθητω το ονομα σου“.

Nun frage ich mich, welcher Name denn hier geheiligt werden soll? Denn „Gott“ ist ja wohl der Name nicht, das ist wohl eher eine Gattungs- oder „Berufs“-Bezeichnung, denn das 1. Gebot setzt ja das Vorhandensein anderer Götter voraus, sonst wäre deren Verehrung ja nicht verboten.

Stellt sich mir also die Frage, welchen Namen hat Gott? Klar, wenn es nur einen gibt, weiß jeder, wer gemeint ist. Aber wenn ich einen Namen heiligen, heilighalten soll, müßte ich ihn ja erst mal wissen. Oder habe ich das mit dem „heiligen“ ganz falsch verstanden.

Da ich nicht an einen persönlichen Gott glaube, ist dies lediglich eine Verständnisfrage.

Gruß
Eckard

Hallo,
wir wissen nur das der Name Gottes die „Konsonanten“ (natürlich auf Hebräisch) JHWH [http://de.wikipedia.org/wiki/JHWH] enthält. Wie diese ausgesprochen werden ist unklar.

Nach meinem Verständnis ist mit diesem Gebot auch nicht nur dieser Name gemeint sondern die Bezeichnung die ich für Gott verwende.
Der Weg einfach den Namen nie auszusprechen und damit einem möglichen Gebotsverstoß aus dem Weg zu gehen kann m. E. nicht der Sinn der Sache sein. Wenn ich meinen Gott üblicherweise als „Gott“ anrede und mit diesem Begriff an ihn denke, dann ist dies auch der Name, den ich nicht unnütz verwenden soll.

Gruß
Werner

Tach Eckard,

Gott hat nur einen Namen, und zwar das sogenannte Tetragramm JHWH.
Diesen Namen sprechen und sprachen die Juden nicht aus, weil sie den Namen nicht mißbrauchen sollten, wie das Gebot sagt.
Also haben sie den Namen nicht ausgesprochen und, um daran erinnert zu werden, das Tetragramm mit den Vokalzeichen für Adonaj = Herr versehen. Wann immer sie also an eine entsprechende Textstelle kamen, haben sie eben nicht **** gelesen, sondern adonaj.

Wenn sie von Gott sprachen, haben sie von ihm als HaSchem gesrochen - Ha Schem ist hebräisch der „Name“.

Wenn also im Vaterunser der Name geheilgt werden soll, dann also ganz klat und eindeutig dieser eine, HaSchem eben.

Gruß - Rolf

Hallo Eckard,

vielleicht hilft dir dieser Link Weiter

http://de.wikipedia.org/wiki/JHWH

Gruss pertincoion

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Eckard,

Du hast recht - Gott ist eher ein Begriff (für Wesen göttlicher Art) als ein Name. Was Deine Frage angeht, da muß man sich zunächst klarmachen, daß Jesus als Jude aufwuchs und lebte. Und bei den Juden hatte Gott einen Namen, der sich - allerdings in Hebräisch, einer Sprache, in der ursprünglich nur die Konsonanten geschrieben wurden - JHWH schrieb, woraus dann sich auch Jahwe ableitet. Das „JHWH“ stand sinngemäß in etwa für „der ewig Seiende“, „ich bin der Ich-Bin“ oder „der war, der ist und der sein wird“. Das alles steckt sozusagen in diesem Namen, der von den Juden selbst - um Mißbrauch zu vermeiden - nicht ausgesprochen werden durfte, also geheiligt werden und geheiligt bleiben mußte.

Nur einmal im Jahr durfte zu einem bestimmten jüdischen Fest (Pessach, wenn ich mich recht entsinne, da bin ich aber nicht ganz sicher), von dem jeweiligen Hohepriester einmalig der Name während eines Ritus ausgesprochen werden.

Ansonsten wurde, wenn man beim Lesen der Tora in den Gottesdiensten auf diesen Gottesnamen (JHWH) stieß, der Begriff „Elohím“ (gleichbedeutend mit unserem Begriff „Gott“, der wie bei uns auch für die Götter anderer Religionen benutzt wurde) vorgelesen. Und im alltäglichen Leben sprach man stattdessen vom „Ewigen“, vom „Allbarmherzigen“ oder sonstigen umschreibenden Bezeichnungen für JHWH!

Ganz besonders fromme Juden sagten sogar nicht einmal „Elohím“, sondern „Elokím“, um selbst den Mißbrauch des Gottesbegriffes auch noch zu vermeiden… . Das war aber eher die Ausnahme als die Regel.

Auf jeden Fall umging man so das hiesige Problem, daß jeder und jede ständig „Mein Gott!“ stöhnt, oder „Um Gottes willen!“ ausruft und sozusagen Gott ständig im Munde führt, ohne überhaupt wirklich an ihn zu denken oder oft genug auch nur an ihn zu glauben!

Gruß,
Erdhexe/Sabine

Nur einmal im Jahr durfte zu einem bestimmten jüdischen Fest
(Pessach, wenn ich mich recht entsinne, da bin ich aber nicht
ganz sicher), von dem jeweiligen Hohepriester einmalig der
Name während eines Ritus ausgesprochen werden.

Moin moin Sabine,

es war der Jom Kippur - der große Versöhnungstag.

Gruß - Rolf

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Hallo Rolf,
wenn dem so ist wie du schreibst, wie erklärst du dann
Apg. 2:21
Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.

Wird hier nicht direkt auf den Namen bezug genommen?

Gruß Peter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Eckard,

das Gott einen Eigennamen hat, wurde schon erläutert. Wie dieser Name genau ausgesprochen wurde, weiß heute Niemand mehr.

Wichtig ist dieser Name deshalb, weil er zur Unterscheidung von anderen Göttern dient. Vielen Menschen ist nicht klar, dass die jüdische und danach die christliche Religion ihren Gott in Konkurrenz zu anderen Göttern sah. Dementsprechend betonte Jesus auch die Heiligung Seines Namens.

1. Korinther 8;5,6
Und obwohl es solche gibt, die Götter genannt werden, es sei im Himmel oder auf Erden, wie es ja viele Götter und viele Herren gibt, so haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.

Wenn es nun die nicht selten anzutreffende Ansicht gibt, dass es keine Rolle spielt, mit welchen Namen man Gott anruft, Gott, Allah, Shiva, usw., weil sowieso immer der gleiche Gott gemeint ist, steht dies im direkten Widerspruch zu Bibel.

Gruß
Carlos

in Gottes Namen
Hi Eckard,

In Matth. 6,9 heißte es bekanntlich: „Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt.“ oder in der griechischen Fassung
„πατερ ημων ο εν τοις ουρανοις αγιασθητω το ονομα σου“.

Nun frage ich mich, welcher Name denn hier geheiligt werden soll?

Gar keiner. Der Ausdruck „Name Gottes“ ist ein allgemeiner religionssprachlicher Topos, der keineswegs eine Eigenart des Tanach und des NT ist, sondern als allgemein gebräuchlich in allen orientalischen Religionen zu finden ist. Auch der Awesta kennt diese Form. Die Griechen sowieso. Darüber hinaus ist es sowohl in diplomatischen Sprachen als auch in nicht-rituellen Sprachen geläufig geworden, etwas „im Namen“ eines anderen zu tun oder zu sagen.

Man muß zwischen zwei verschiedenen Verwendungen des Wortes „Namen“ unterscheiden.

  1. haben auch Götter meist Eigennamen (Zeus, Wotan, Aphrodite, Freya …) mit einer einzigen Ausnahme: Bei den Christen hat der Gott keinen Eigennamen. Es gibt nur wenige Religionen, in denen ein Gott - neben anderen Anrufungsformen wie „Herr“ usw. - nicht noch je einen Eigennamen hat. Auf Anhieb fällt mir nur der altsyrische bzw. kanaanäische ba’al („der Herr der Fürst“), der kanaanäische Adonis adon (semitisch „Herr“), der Ahura Mazda des Sarathushtra („Herr des Wissens“) und vermutlich der vedische Brahma.

  2. ist der Ausdruck „im Namen von xyz“ in magischen Sprüchen und Segenssprüchen hitorisch belegt, ebenso in Vertragsformulierungen, wie man sie aus altorientalischen Dokumenten kennt. Es bedeutet, den unter „xyz“ Genannten
    a. als Zeugen aufzurufen, oder
    b. als Helfer anzurufen, oder
    c. in dessen Vollmacht zu handeln. So, wie etwa der Botschafter „im Namen“ seiner Regierung spricht und handelt.

Im Johannes-Evangelium (in dem die dem Menschen vom Gott gegebene Vollmacht, εξουσία, eine ganz entscheidende Rolle spielt) haben wir das Beispiel Joh. 5.4 „ich bin gekommen im Namen meines Vaters … wenn aber jemand kommt in seinem eigenen Namen …“ Klar, daß hier nicht der Eigenname gemeint ist.

Anderes Beispiel: „wenn ihr um etwas bitten werdet in meinem Namen, ich werde es tun“ (Joh. 14.14) Hier ist der Unterschied zwischen „bitten“ und „im Namen von jemand bitten“ gut erkennbar: Es geht um das Wesen, den Begriff, die transzendente Rolle der angesprochenen (hier göttlichen) Person. Ähnlich ist es im rituellen Segensspruch der Christen „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes“ - spätestens hier ist klar, daß mit „Name“ nicht der Eigenname gemeint ist, denn der hl. Geist hat ja keinen!

Hier ist „im Namen“ die Form der Vergegenwärtigung einer göttlichen Macht. Diese Vergegenwärtigung geschieht übrigens durch das Aussprechen der Worte „im Namen“ und nicht durch die zusätzliche Nennung eines Eigennamens.

Damit ist das folgende deutlich:

Stellt sich mir also die Frage, welchen Namen hat Gott?

Bei den Christen keinen. Bei den Juden ist elohim auch kein Eigenname, denn el ist der allgemeinsemitische Ausdruck für einen Gott. An einigen Stellen in der Torah und den Psalmen wird das Wort auch noch genau so verwendet. Das jüdische Tetragramm jedoch ist ein Eigenname. Das Ausprechen dieses Namens ist allerdings zusätzlich tabuisiert, eine Eigenart, die der israelitische Gott mit dem ägyptischen Amun gemeinsam hat - neben zahlreichen anderen Attributen:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Wenn es sich dabei nicht um Eigennamen handeln würde, wäre die Tabuisierung ja auch sinnlos.

Im Unterschied zu populärislamischer Auslegung ist übrigens Allah ebenfalls ein Eigenname (zumindest religionshistorisch betrachtet):
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß

Metapher

Hallo Sabine,

Nur einmal im Jahr durfte zu einem bestimmten jüdischen Fest
(Pessach, wenn ich mich recht entsinne, da bin ich aber nicht
ganz sicher), von dem jeweiligen Hohepriester einmalig der
Name während eines Ritus ausgesprochen werden.

Wie Rolf schon sagte: Jom Kippur

Ansonsten wurde, wenn man beim Lesen der Tora in den
Gottesdiensten auf diesen Gottesnamen (JHWH) stieß, der
Begriff „Elohím“ (gleichbedeutend mit unserem Begriff „Gott“,
der wie bei uns auch für die Götter anderer Religionen benutzt
wurde) vorgelesen.

Das ist falsch. Rolf hat darüber schon etwas vor Dir gepostet, und zwar richtig.

Und im alltäglichen Leben sprach man

stattdessen vom „Ewigen“, vom „Allbarmherzigen“ oder sonstigen
umschreibenden Bezeichnungen für JHWH!

Wieso sprach? Juden tun das nach wie vor. Sie sprechen - in der Gegenwartsform - weil es sie nämlich gibt.

Viele Grüße

Iris

Hallo Eckard

In Matth. 6,9 heißte es bekanntlich: „Unser Vater im Himmel! :smiley:ein Name werde geheiligt.“ Nun frage ich mich, welcher :Name denn hier geheiligt werden soll? :Stellt sich mir also die Frage, welchen Namen hat Gott?

Bis 1996, also bis zu der Zeit in der die Evangelische Kirche Deutschlands das neue Gesangbuch eingeführt hat, stand im alten Gesangbuch noch das Lied: 237: „Dir, dir, Jehova, will ich singen“. Die ganzen letzten Jahrhunderte waren die Gläubigen in Deutschland also an den Gottesnamen Jehova gewöhnt.

Nach der Gründung der Gemeinschaft der „Jehovas Zeugen“ wurde diese Form des Gottesnamens verdächtig und vermieden, um nicht mit dieser Gemeinschaft in Verbindung gebracht zu werden. Vermutlich deshalb hat man in dem neuen Evangelischen Kirchgesangbuch ab 1996 dieses Lied umgedichtet, so dass es jetzt lautet: 328: „Dir dir, o Höchster, will ich singen“

Deine Frage nach dem Namen Gottes hatte ich mir selbst auch schon gestellt und bin für mich zu folgender Überlegung gekommen.

Im Alten Testamen hatte Gott den Namen Jehova-Zebaoth.

Nachdem aber Gott, unser Vater im Himmel, in Jesus das Menschliche angenommen hat, nach Ostern auferstanden ist und nun alles in allem ist, heißt er für mich: Jesus-Jehova-Zebaoth, oder vereinfacht Jesus.( Kol 2,9)

Man mag sich nun darüber streiten was zutreffen ist. Doch erst dann, wenn wir uns selbst einmal im Jenseits befinden werden, können wir Jesus fragen, wie sein wahrer Gottesname lautet. Bis dahin sage ich: J e s u s !

Herzliche Grüße
Helmut

Hallo.

Wenn es nun die nicht selten anzutreffende Ansicht gibt, dass
es keine Rolle spielt, mit welchen Namen man Gott anruft,
Gott, Allah, Shiva, usw., weil sowieso immer der gleiche Gott
gemeint ist, steht dies im direkten Widerspruch zu Bibel.

Ich verfehle Gott nur dann wenn ich mit diesen anderen Namen andere Eigenschaften verbinde, wie das in der Antike selbstverständlich der Fall war. Wenn da jemand Baal angerufen hat, dann meinte er eben ausdrücklich nicht JHWH. Wenn ich mich heute an „Gott“ wende, weil ich JHWH ja gar nicht mehr aussprechen kann, dann rufe ich den Namen dieses Gottes, denn das ist er für mich.
Ansonsten wären wir in der Situation, dass wir mit einiger Wahrscheinlichkeit den Kontakt zu Gott unwiederbringlich verloren hätten, dann es ist nicht unwahrscheinlich, dass alle heutigen „Verlautungen“ (Jahweh, Jehu, Jehova usw.) falsch sind.
Wenn es also auf die ursprüngliche Lautfolge ankäme, dann wäre Gott für uns unter Umständen endgültig verloren. (Außerdem wie würden Taubstumme Gott anrufen können?)

Gruß
Werner

Hallo,

Nach der Gründung der Gemeinschaft der „Jehovas Zeugen“ wurde
diese Form des Gottesnamens verdächtig und vermieden, um nicht
mit dieser Gemeinschaft in Verbindung gebracht zu werden.

Nein, die Altphilologie ist da einfach weiter gekommen und hat die Aussprache „Jehova“ eindeutig als eine Fehlinterpretation erkannt. Unter allen Ausspracheversionen des Tetragramms ist Jehova diejenige, bei der sich alle Fachleute (außer denen der Zeugen Jehovas) sicher sind, dass sie falsch ist.

Vermutlich deshalb hat man in dem neuen Evangelischen
Kirchgesangbuch ab 1996 dieses Lied umgedichtet, so dass es
jetzt lautet: 328: „Dir dir, o Höchster, will ich singen“

Man könnte auch vermuten, dass sie sich der Peinlichkeit entheben wollten weiterhin ein vollkommen unsinniges Wort zu singen.
Gruß
Werner

Hallo Werner,

Wenn es also auf die ursprüngliche Lautfolge ankäme, dann wäre
Gott für uns unter Umständen endgültig verloren.

Auf die ursprüngliche Lautfolge kommt es nicht an, sonst wäre Diese explizit überliefert worden. Aber auf den Namen selber kommt es an, denn sonst würde er in der Bibel nicht so betont werden.
Wenn du von Jahwe, Jah oder Jehova sprichst, ist klar, dass hier der Gott der Bibel gemeint ist. Wenn ein asiatischer Schamane, ein animistischer Afrikaner oder japanischer Shintoist von Gott spricht, ist dies eben nicht klar.
Die Tilgung des Namen Gottes aus Bibelübersetzungen und Kirchen hat nun dazu geführt, dass viele Menschen nicht wissen, dass der Schöpfer einen Eigennamen hat. Und wenn man dann Römer 10:13,14 berücksichtigt, läuft das darauf hinaus, dass die Menschen dadurch gehindert werden, Jah angemessen anzubeten.

Gruß
Carlos

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BS"D

Aber wenn
ich einen Namen heiligen, heilighalten soll, müßte ich ihn ja
erst mal wissen. Oder habe ich das mit dem „heiligen“ ganz
falsch verstanden.

Ich kann dir nicht sagen, was Christen genau meinen, wenn sie von heiligen sprechen, aber den „Seinen Namen heiligen“ (Kiddusch haSchem) ist im Judentum (und daheraus kommt dieses Gebet ja) ein feststehender Begriff und hat weniger mit dem genauen Namen und derem Aussprache zu tun, als mit unserem Verhältnis zu G’tt, zu haSchem und dem wie dieses für andere aussieht.

So ist es zum Beispiel die grösste Heiligung Seines Namens, wenn man sein Leben dafür gibt, nicht von Ihm abzuschwören. Aber so weit müssen wir jetzt nicht gehen, sondern allgemein wenn wir für unser Vertrauen in Ihn einstehen, auch gegen Widerstände, dann ist dieses eine Heiligung Seines Namens.

Gruss,
Eli

BS"D

Ansonsten wurde, wenn man beim Lesen der Tora in den
Gottesdiensten auf diesen Gottesnamen (JHWH) stieß, der
Begriff „Elohím“ (gleichbedeutend mit unserem Begriff „Gott“,
der wie bei uns auch für die Götter anderer Religionen benutzt
wurde) vorgelesen.

Wie Iris schon anmerkte, ist das nicht korrekt, bei Rolf habe ich aber keine Anmerkung dazu gefunden. So sagen wir stattdessen „Adoinei“ und nicht „Elo-chim“ was wiederum ein Name für Ihn ist.

Ansonsten möchte ich nur anmerken, dass wir bei provanen Dingen, wie diesem Forum auch seinen Namen nicht ausschreiben. Beides aber Regeln sind, welche erst nach Zerstörung des ersten Tempels eingeführt wurden. Vorher war es sehr wohl üblich im angemessenen Kontext auch seinen Namen zu verwenden und auszusprechen, erst später wurde dieses auf den Tempeldienst zu Jom Kippur beschränkt.

Ganz besonders fromme Juden sagten sogar nicht einmal
„Elohím“, sondern „Elokím“, um selbst den Mißbrauch des
Gottesbegriffes auch noch zu vermeiden… . Das war aber eher
die Ausnahme als die Regel.

Ha, wie du oben siehst, mache ich und andere das immer noch und eine Ausnahme würde ich es nicht nennen, sondern die Regel, da es die Haluche (Religionsgesetz) so festlegt :wink:

Auf jeden Fall umging man so das hiesige Problem, daß jeder
und jede ständig „Mein Gott!“ stöhnt, oder „Um Gottes willen!“
ausruft und sozusagen Gott ständig im Munde führt, ohne
überhaupt wirklich an ihn zu denken oder oft genug auch nur an
ihn zu glauben!

Diese Aussprüche sind auch ohne dieses Umgehen nicht üblich und dafür gibt es wiederum ganz andere Halaches. Nein, es geht bei der Vermeidung eher darum, dass uns Sein Name sehr heilig ist, da es eben nicht nur ein provaner Name, sondern weit über ein einfach ausgesprochenes Wort hinausgeht.

Gruss,
Eli

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Hallo Werner,

Wenn es also auf die ursprüngliche Lautfolge ankäme, dann wäre
Gott für uns unter Umständen endgültig verloren.

Auf die ursprüngliche Lautfolge kommt es nicht an,

Ein Name ist immer eine explizite Lautfolge. Ich heiße auch nicht WRNR oder WäReNoR und wer das sagt spricht nicht meinen Namen.

sonst wäre Diese explizit überliefert worden.

Er ist leider verloren gegangen, das lässt wohl kaum einen Rückschluss darauf zu ob er notwendig ist oder nicht.

Aber auf den Namen selber
kommt es an, denn sonst würde er in der Bibel nicht so betont
werden.

Nur kennen wir den ebenen nicht und JHWH oder Jehova ist NICHT der Name Gottes und Jah oder Jehu oder was immer, auch nur mit einer mehr oder weniger großen Wahrscheinlichkeit.

Wenn du von Jahwe, Jah oder Jehova sprichst, ist klar, dass
hier der Gott der Bibel gemeint ist.

Wenn ich „Gott“ sage ist auch klar welchen Gott ich meine zumindest für mich und Gott und darauf kommt es an, oder ist das ganze für dich vor allem ein PR-Problem?

Wenn ein asiatischer
Schamane, ein animistischer Afrikaner oder japanischer
Shintoist von Gott spricht, ist dies eben nicht klar.

Doch völlig. Wenn ich mit jemandem darüber spreche und er sich mir als Nichtchrist vorstellt weiß ich bescheid und Gott sowieso.

Die Tilgung des Namen Gottes aus Bibelübersetzungen und
Kirchen hat nun dazu geführt, dass viele Menschen nicht
wissen, dass der Schöpfer einen Eigennamen hat.

Die Leute die eine religiöse Sozialisation erfahren, wissen das bestimmt, auch wenn sie den Namen dann nicht benutzen.

Und wenn man dann Römer 10:13,14 berücksichtigt, läuft das darauf hinaus,
dass die Menschen dadurch gehindert werden, Jah angemessen anzubeten.

Sehe ich ganz und gar nicht so. Ich gehe davon aus, dass wenn ich meinen Kindern von Gott erzähle und ihnen beibringen würde dieser hieße Hans-Günter, dann würde Gott sich in deren Gebeten auch darunter angesprochen fühlen. Und wenn ich ihn unter „Gott“ anrufe nimmt auch nicht Shiva ab. (Kleiner Scherz)

Gruß
Werner

Hallo Eli,

So ist es zum Beispiel die grösste Heiligung Seines Namens,
wenn man sein Leben dafür gibt, nicht von Ihm abzuschwören.

He, was soll das denn heißen?!?!

Aber so weit müssen wir jetzt nicht gehen …

Das will ich doch hoffen! Du würdest der Welt fehlen. Das tut nämlich richtig gut, wenn einmal jemand nicht nur gläubig ist, sondern auch offen dazu steht. Ich weiß leider nicht, wie ich das besser ausdrücken soll, aber mir geht dieses allgemein verbreitete Nichtglauben an irgendetwas manchmal sehr auf die Nerven.

Also lass dich nicht zum Märtyrer machen, du wirst nämlich noch gebraucht.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Mensch,

Ein Name ist immer eine explizite Lautfolge. Ich heiße auch
nicht WRNR oder WäReNoR und wer das sagt spricht nicht meinen
Namen.

Sei doch nicht so pingelig. Wenn ein Pole oder ein Chinese deinen Namen ausspricht, kann etwas ähnliches dabei rauskommen. Du wirst dich dennoch angesprochen fühlen. Ich hoffe doch, dass du nicht darauf bestehst als „Mensch“ angesprochen zu werden, wenn er deinen Namen nicht korrekt aussprichst.

Dass Namen in fremde Sprachen angepasst werden, ist der Normalfall. Geh davon aus, dass wir den Namen auch dann nicht korrekt aussprechen würden, wenn wir die richtigen Vokale kennen würden, es sei denn ein hebräisch sprechender Mensch würde es uns zeigen.

Die Tatsache, dass in der Christenheit eine namenloser Gott angebetet wird, liegt an der unreflektierten Übernahme der jüdischen Verfahrensweise. Dabei wurde die Verfahrensweise nicht mal vollständig übernommen, während im Tanach wenigstens der Name Gottes aufgeschrieben bleibt, wurde er in den meisten Bibelübersetzungen der Name gleich durch den Titel HErr ersetzt.

In der ganzen Bibel stolpert man ständig über Gottes Name. Dennoch soll er bedeutungslos sein? Ich bitte dich.

Ich vermute einfach, dass hier einfach eine Tradition verteidigt wird.

Gruß
Carlos

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Danke
Hallo,
ich danke Euch allen.
Es ging mir wirklich nur um das Verständnis. Deshalb haben mir Metaphers Ausführungen weitergeholfen, insbesondere die Beurteilung als „allgemein gebräuchlichen Topos“. Elimelechs Bemerkungen zum Begriff „heiligen“ fand ich auch verständlich und, wenn ich mich in die Gedankengänge eines Religiösen versetze, auch als nachvollziehbar. Auch Carlos’ Standpunkt kann ich verstehen.
Danke also für Euere Beiträge.

Dass ich mich dennoch mit keiner Religion oder Ideologie wirklich identifizieren kann, mag man mir vielleicht nachsehen.

Gruß
Eckard