Hallo,
schlimm ist es leider in vielen Fällen doch, und zwar dann, wenn man sich diese teuren Spielzeuge gar nicht leisten kann, und Menschen sich dann verschulden, oder nicht mehr in der Lage sind die wirklich wichtigen Dinge zu bezahlen, nur weil sie meinen, man müsse schließlich dazu gehören, und könne dies nur durch entsprechend teure aber objektiv nicht notwendige Dinge.
Wer als Kind/Jugendlicher nicht lernt, dass man Prioritäten setzen muss, man auch ohne Schuhe von X und Rucksack von Y leben kann, sondern objektive Gründe und vorhandenes Budget für eine Anschaffung entscheidend sein sollten, hat es schwer, mit dem ersten selbstverdienten Geld in der ersten eigenen Bude Butter aufs Brot zu bekommen, wenn man nebenbei noch einen iphone-Vertrag und jeden Monat die neuesten Markenklamotten im Schrank finanzieren muss. Und es kommt nicht von ungefähr, dass man die „perfekte“ Ausstattung oft gerade in den Kreisen findet, die sich diese am wenigsten erlauben können, und in denen dies dann überdurchschnittlich oft zur Überschuldung führt. Wenn ich mir ansehe, wer heute alles mit den neuesten Apple-Spielereien in der S-Bahn sitzt, wird mir ganz anders.
Ich hatte auch mal in einer Strafverhandlung als StA-Vertreter so ein „armes“ Würstchen da sitzen, der bzgl. der Höhe des Tagessatzes eines Strafbefehls verhandeln wollte, weil er ja Leistungsempfänger sei. Zu dem Verfahren war es gekommen, weil er ständig in so einem teuren Szeneschuppen rumhing, und da Ärger machte. Sah ansonsten aus wie Graf Koks, von Kopf bis Fuß. Das gab dann einen sehr deutlichen Spruch von mir bzgl. „Einsparpotentialen“ um den festgelegten Tagessatz leisten zu können, der Vorsitzende riet daraufhin dringend zur Rücknahme - die der StA-Vertreter hoffentlich mitmachen würde - und der Kerl trollte sich dann.
Gruß vom Wiz