Welcher Seite würde ein AKW-Supergau militärisch nutzen?

Hallo,
Selensky und Putin beschuldigen sich gegenseitig einen Super-GAU im russisch besetzten ukrainischen AKW zu planen.

Welcher Seite würde dieser in welcher Situation kriegstaktisch mehr nutzen?

Gruß
Desperado

Nutzen? Nutzen würde es niemandem.

BEnutzen würden es beide Seiten. Ich sehe die Propaganda beider Seiten, sich gegenseitig die Schuld zuschieben, schon vor meinem inneren Auge. Beide Seiten würden solch ein Ereignis als Anlass oder wenigstens als vorgeschobenen Grund zur weiteren Eskalation benutzen.

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Gegenseitig die Schuld zuschieben funktioniert nur sehr bedingt, da die westlichen Medien unabhängig der Faktenlage die Schuld bei Putin und die Medien einiger anderer Länder genauso ideologiegetrieben die Schuld bei Selensky suchen werden.

Ich denke, es ist situationsabhängig: Wenn die ukrainische Offensive Erfolg hat könnte Putin den Super-GAU verursachen um zu zeigen, dass er vor nichts zurückschreckt und die Ukraine einen Frieden zu seinen Konditionen zustimmen sollte. Da er - anders als beim Einsatz einer Atombombe - die Schuld der Ukraine zuschieben kann, was von seinen Partnern dann auch offiziell „geglaubt“ werden wird, würde Putin wohl kaum Konsequenzen erfahren.

Wenn die ukrainische Offensive weiterhin erfolglos bleibt und die finanzielle und militärische Unterstützung aus dem Westen zusammen mit dem abnehmenden medialen Interesse abflacht, könnte Selensky den Super-GAU verursachen um Putin als noch größeres Monster dastehen zu lassen und durch diese Eskalation (deren Konsequenzen auch NATO-Länder treffen könnten) mehr militärische Unterstützung bekommen.

Die Ukraine hat in den letzten 4 Wochen der Vorbereitung der Offensive mehr Gebiete rückerobert als Russland in den letzten 12 Monaten besetzt hat, wenn man beachtet das die eigentliche Offensive noch gar nicht begonnen hat ist das alles andere als erfolglos.

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Aber das berichten die deutschen Medien doch nur iDEoLoGieGetRieBEn!!!1ELF. Und die Satellitenbetreiber hat die Ukraine auch gekauft.

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oh, verdammt das hatte ich vergessen, ich 4fach geimpfter Systemling ich werde mich umgehend bei meinem Vorgesetzten Reptiloiden melden.

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Ich hätte ja schwören können, dass es dem Land nutzt, wo kein AKW mitten im Staatsgebiet zum Störfall wird.

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Den Skrulls.

Ich meinte es im direktesten vorstellbaren Sinne. Ein offener, brennender oder explodierender Atomreaktor nutzt niemandem. Er schadet und schädigt nur.

Und da das bewusste Kraftwerk mitten in einem Kriegsgebiet liegt, könnte man nicht schnell und radikal und mit riesigem Aufwand eingreifen wie in Japan. Aber noch nicht mal so dilettantisch und kamikazeartig wie in Tschernobyl.

Sollte es zum Gau in diesem speziellen Kraftwerk kommen - aus welchen Gründen auch immer - wären wir alle die Verlierer. Mir wird ganz schlecht bei der Vorstellung, dass beide Seiten ihre Krieger trotzdem in das verstrahlte Gebiet schicken, um es trotzdem zu erobern.

Und mir wird ganz schlecht bei dem Gedanken, dass es den billigen, braunen Populisten hierzulande in die Hände spielen könnte: „hätte man auf uns gehört und für Frieden gewirkt, statt für eine weitere Eskalation, wäre es nicht so weit gekommen. Stattdessen dürfen unsere Kinder mal wieder nicht raus zum Spielen, wir dürfen auf Jahrhunderte keine Waldpilze essen und Milch und Gemüse aus deutschem Anbau sollte nicht mehr gegessen werden.“

Das meine ich mit „nutzen würde es niemandem“.

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Das wird in den Fall aber auch nicht passieren.

Auch das wird nicht passieren. Im Gegensatz zu Fukushima oder Tschernobyl sind die Reaktoren in Saporischschja nicht im Betrieb. Ein Ausfall der Kühlung wäre ein lokal begrenztes Ereignis, das vor allem das größte AKW Europas unbenutzbar machen würde. Schon alleine das sollte klar machen, welcher Seite ein Vorfall hier mehr nutzt. Und das Russland keinerlei Skrupel hat, eine ökologische Katastrophe auszulösen, hat ja schon die Zerstörung des Kachowka-Staudamms gezeigt.

Wenn Russland das AKW beschädigt, dann durch sorgfältig platzierte Sprengsätze. Man wird hier alles tun, damit es ein lokal begrenztes Ereignis bleibt.

Was die Ukraine angeht fällt mir kein Waffensystem ein, mit dem sie die Reaktoren realistischerweise beschädigen könnten. Dass es nicht zum ukrainischen Modus Operandi passt und das eigene Land auf Jahrzehnte schädigen würde, sollte auch unbestritten sein.

Das mag politisch-philosophisch auch stimmen. In der Frage ging es aber explizit um den „kriegstaktischen“ Nutzen.

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