Welches Gestein oder Mineal ist das?

Guten Tag,
Ich habe vor einigen Jahren nach einem Urlaub in Osttirol (in Österreich) einen für meine Begriffe „eigenartigen“ Stein mitgenommen. Gefunden habe ich diesen Stein damals in der Nähe des Schlatenkees (Gletscher) im Talschluss des Gschlößtals.
Also folgendes zu dem Stein:
Gleich zu Beginn, der Stein selbst ist weniger interessant (für mich). Das eigentlich „außergewöhnliche“ daran ist, dass er von einer dunkelgrünen Schicht überzogen ist. Die Schicht ist relativ dick (mehrere mm) und glitzert. Sie ist nicht fest, sondern hat eine staub- oder pulverartige Konsistenz. Mit dem Fingernagel lässt sich dieser tiefgrüne Staub leicht abkratzen.
Weiß jemand worum es sich bei dieser Schicht handeln könnte.
Würde mich sehr interessieren.

Danke im Voraus

Moin,
Foto, vielleicht?

Hallo madmaxx.

Hier ein paar Fotos von dem Stein bzw. seiner „Beschichtung“
hoffe das klappt mit den Links:
http://www.abload.de/image.php?img=p8020559ss4a.jpg
http://www.abload.de/image.php?img=p8020560apy8.jpg
http://www.abload.de/image.php?img=p8020561gqna.jpg
http://www.abload.de/image.php?img=p8020563crf0.jpg
http://www.abload.de/image.php?img=p8020566tsli.jpg
Helfen die Fotos, kann man erkennen was ich meine??

mfg

Hallo haltl89

ich bin schon seit Tagen auf der Suche nach einem Hinweis für den körnigen Abrieb - Belag auf dem Ausgangsstück.
Googeln nach Gschlößtal und Schlatenkees brachten Hinweise aber noch nichts, was auf die richtige Spur führen könnte.
Seladonit, Glaukophan und ähniches schließe ich aus.
Da die Probe aus dem Tauernfenster (geol) stammt habe ich zunächst auch auf irgendwelche grünen Glimmer getippt, aber die Fotos zeigen nichts schuppiges, sondern Körniges.
In diesem Zusammenhang erscheinen mir die offenbar kubischen bis pseudokubischen Kristallecken aus dem Grunhandstück sehr interessant.
Kratz mal daran mit dem Teppichmesser vorsichtig herum und betrachte es mit der Lupe! Goldglanz ließe auf Sulfid schließen. Chalkopyrit ist aus der Gegend schon beschrieben worden, dann könnte man auf Grund der Vergesellschaftung weitermachen.
Inzwischen ist meine Arbeitshypothese: irgendein Hornblendeabkömmling eventuell auch Augit, wenngleich die vermuteten Kristallitwinkel auch nicht so passen wollen.
Wenn Du in der Nähe einer Uni mit mineralogischem Institut wohnst oder ein Naturkundemuseum mit mineralogischer Sammlung in Deiner Nähe sitzt, ruf dort mal an und frage nach einem Termin mit einem Fachmann. Wenn Du Genaueres weisst, schreib mir bitte ne mail an meine Adresse. Ich werde noch etwas weiter suchen und auch diesen Thread weiter beobachten.

Gruß Olschi

Guten Tag,
er von einer dunkelgrünen Schicht überzogen ist. Die Schicht
ist relativ dick (mehrere mm) und glitzert. Sie ist nicht
fest, sondern hat eine staub- oder pulverartige Konsistenz.
Mit dem Fingernagel lässt sich dieser tiefgrüne Staub leicht
abkratzen.

Ich hab mal mein dickes Minerale-Buch aufgeschlagen, und da drei ganz gute kandidaten gefunden:

  1. Atacamit(http://www.mineralien-breitenborn.de/images/Sammlung…) ist ein Kupfersalz, das auch körnig auftritt und versiedenen grüntönen.
  2. Dufrenit(http://free.pages.at/jensg/steinmitgoldg.jpg) ist ein Wasserhaltiges Eisenphosphat, als kruste vorzufinden, leider bündelartig.
  3. Chamosit(http://bioge.ubbcluj.ro/MuzeuMin/img/noi_achizitii.jpg, schlechtes bild) ist ein schichtsilikat, oft erdig oder schuppig, grün bis grünschwarz

mfg guseman

Hallo Guseman
Atacamit ist das Gesuchte keinesfalls. Dieses Kupfer-Hydroxid-Chlorid ist extrem gut wasserlöslich und wurde bisher nur in extrem ariden Gebieten wie der Atacama in Chile gefunden.
Weder Farbe, Tracht noch Habitus stimmen.

Dufrenit ist in der freien Natur als Kristall ziemlich selten und meist traubig krustig mit radialfaseriger Struktur. Was auf dem Handstück grün aussieht sind Moose, um was für ein Gestein es sich handelt, kann ich so aus dem hohlen Bauch heraus nicht sagen.

Chamosit passt von der Genese überhaupt nicht. Er bildet sich unter reduzierenden Bedingungen (Fe2++) in Erzlagerstätten. Im Tauernfenster ist das Vorkommen dieses Eisenerzes eher unwahrscheinlich.

Danke für die Hinweise, such auch weiter, so wie ich es mache.

Gruß vom KS

Was mich bei der Sache am meisten stört, ist die konsistenz, denn dierser glimmer müsste doch schon bei einem leichten erdrutsch abgerieben werden, oder?

mfg guseman

Hallo Olschi!
Erst mal vielen Dank für deine Bemühungen. Hab mir schon gedacht, dass eine Ferndiagnose nur anhand von Fotos schwierig sein wird.
Ich könnte nächste Woche mal etwas von dem Material bei mir in der Arbeit unters Mikroskop legen und evtl auch Fotos machen…mal sehen ob ich Zeit finde.
Zur Zeit wohn ich in Wien, da wäre eine Untersuchung an der Uni oder im Museum schon möglich. Muss mich da mal informieren…

fg