Einspruch!
huhu!
Ich muss hier leider mal ein bisschen widersprechen. Hier ist viel veraltetes Wissen versammelt, welches heutzutage zum Teil völlig überholt ist, zum Teil auch, weil das noch aus der Ansicht stammt, dass ein handelsüblicher Käfig für Kaninchen eine ausreichend große Unterkunft ist (was keinesfalls der Fall ist).
Ich möchte empfehlen, es genau so, wie es hier vorgeschlagen wird nicht anzugehen.
Kaninchen neu zu verpaaren ist nicht immer ganz einfach.
Ja, es kann teils heiß hergehen bei einer Vergesellschaftung. Um so wichtiger ist es, sich vorher unbedingt einzulesen, wie sowas idealerweise angegangen wird und abläuft. Berücksichtigt man einige Dingeim Vorfeld, verläuft eine VG aber meist erfolgreich.
Recht gut funktioniert es oft, wenn die Hasen erst getrennt
gehalten werden und sich dann „besuchen“. Nach einigen Tagen
Besuchskontakt setzt man sie zusammen und vermischt das
gebrauchte Streu in einem Käfig miteinander. Dann haben beide
ihre „Duftmarke“ mitgebracht und die Revieransprüche sind
nicht mehr eindeutig.
Sorry, aber das ist eine Empfehlung, der ich unbedingt widersprechen möchte.
Kaninchen sind recht terretoriale Tiere mit einer gut ausgeprägten Sozialstruktur, die auf einer festgelegten Rangordnung basiert.
Natürlich ist es daher immer wenigstens ein Stück weit Stress für die Tiere, wenn sie aufeinandertreffen, weil in dieser Situation die Rangordnung nicht klar ist. Je schnellersie diese jedoch klären können, desto besser.
Bei der hier vorgeschlagenen Methode kommt es nicht selten vor, dass die Rangordnungsrangeleien letztenendes heftiger ausfallen, als wenn man die heute eher empfohlene Methode auf neutralem Boden anwendet.
Grund dafür ist, dass die Tiere quasi unnötig lange mit ungeklärter Rangordnung nebeneinander her leben.
Das kann eher dominante Tiere unnötig provozieren (immerhin lebt da ein Tier in dem Revier, welches sie für sich beanspruchen, dass sich nicht eindeutig unterordnet… kann es ja nicht, weil die Gitterstäbe meist dazwischen sind…), Agressionen anstauen undzu heftigem Zoff führen.
Sinniger ist es, die VG auf neutralem, ausreichend großem Boden durchzuführen, die Tiere dann nicht mehr zu trennen und sie ungestört die Rangordnung klären zu lassen, solange es im Rahmen bleibt.
Gerade zu Beginn viel beobachten; wenn sie sich richtig
beissen oder schlagen, dann besser auseinander nehmen.
Man sollte hier aber keinesfalls zu früh eingreifen, damit nimmt man sich und den tieren nur Chancen bzw zieht das Theater unnötig in die Länge. Jagereien und fliegende fetzen sind durchaus noch das, was ich als „im Rahmen“ bezeichnen würde. Eingreifen und trennen sollte man tatsächlich erst, wenn es beginnt blutig zu werden
Welche Rassen du verpaarst ist nicht entscheidend, allerdings
sollten sie ausgewachsen ungefähr gleich groß sein.
Sehe ich nicht so. Ich habe schon einige sehr harmonische Paare gesehen sogar zwischen Zwergen und Riesen. Was die einen den anderen an Größe übertreffen, machen die anderen durch Wendigkeit wieder wett. Viel wichtiger sind die passenden Charaktere.
In diesem Fall, nach der beschreibung des Männchens, würde ich eine sichere aber nicht allzu dominante Dame empfehlen.
Allerdings ist es natürlich eh immer ein Stückweit Glück. In Tierheimen sitzen die Kaninchen ja oft allein, da ist es gar nicht so einfach, den Charakter tatsächlich abzuschätzen. Also vielleicht einfach schauen, dass ihr nicht gerade die taffeste oder verschüchtertste Dame wählt, dann wird das schon.
Wegen den Haarballen: Wie werden die Kaninchen denn ernährt? Frischfutter ist auf jeden Fall gut… schon allein wegen einer anderen Problematik, die im Zusammenhang mit Kaninchen leider auch öfter vorkommt, nämlich die ganzen Blasengriesgeschichten. Meiner Überzeugung nach in dem Ausmaß ein Resultat der immernoch verbreiteten Empfehlung zu zu trockener Ernährung… auch die 80%-Heuregel abseits vom Kuntibuntifutter aus dem Laden sehe ich dabei als problematisch an.
Gegen Haarballen beugt rohfaserreiches Futter vor… das kann zum einen Heu sein (und dann bevorzugt eher derberes, nicht so Fizzelzeuch).
Im Sommer kann man das aber problemlos durch viel Gräser und Kräuter von draußen ersetzen (Heu aber trotzdem anbieten, aber kein Ding, wenn es dann weniger gefressen wird). Selbst jetzt im Winter bekommen meine mindestens alle zwei Tage Zweige, die fast restlos weggeknuspert werden.
lieben gruß
Aj
(Ich empfehle auch ganz nochmal unbedingt die von der Mieze schon genannte Seite bei allen fragen rund ums Kaninchen… hier mal der direktlinkt zur Haarballenproblematik)