Welches Lexikon?

Hallo Geisteswissenschaftler,
da ich nicht in Unwisenheit sterben will, m"ochte ich mir ein vern"unftiges Lexikon zulegen, aber ich habe keine Ahnung, was f"ur eins. Mir ist klar, dass der Brockhaus quasi der Mercedes unter den Lexika ist, aber daf"ur langt weder mein Budget noch mein Regal. Welche Alternativen (f"ur weniger als 1000,-DM) gibt es?
Danke f"ur Eure Antworten, Gnlwth

Hallo, Gnlwth!

Ich denke, die Anschaffung eines grossen Konversationslexikons (Brockhaus oder so) ist ziemlich sinnlos. Denn wenn man zu irgendeinem bestimmten Stichwort Informationen sucht, reicht ein kleines Lexikon aus, um herauszufinden, wo man dann Informationen findet - und fuer Problemfaelle steht der Brockhaus in fast jeder oeffentlichen Bibliothek…

Und um sich „einfach so“ zu bilden (Allgemeinbildung?), ist das durchlesen eines Lexikons von vorne bis hinten wohl die idiotischste Methode. Da lohnt es sich eher, folgendermassen vorzugehen:

Zu verschiedenen Themen kann man verstaendliche Uebersichtswerke und einfuehrende Lehrbuecher lesen, also zum Beispiel ein Buch ueber die Geschichte Europas und der Welt, ueber Physik, Chemie, Wirtschaft, Politik, Kunstgeschichte, Musikgeschichte, Literaturgeschichte, Philosophiegeschichte…

Dabei merkt man schnell, was einen naeher interessiert, und womit man sich naeher beschaeftigen will. Und dann merkt man auch schnell, wo man sich weitere Kenntnisse verschaffen kann.

Und sich ein Buch zu kaufen, lohnt sich nur, wenn man sich sicher ist, dass man es oft in die Hand nehmen wird.

Ach ja, noch zwei Dinge:
Erstens, das ganze darf ruhig ein paar Jahre dauern.
Zweitens, vergiss nicht, jeden Tag eine gute Zeitung zu lesen…

Gruesse
Vlado

Und um sich „einfach so“ zu bilden
(Allgemeinbildung?), ist das durchlesen
eines Lexikons von vorne bis hinten wohl
die idiotischste Methode.

Hast Du das ausprobiert?
Dabei kann man zum Beispiel feststellen, dass im Brockhaus unter dem Stichwort Bürgerhaus das Bild vom Albrecht-Dürer-Haus in Nürnberg seitenverkehrt ist. Oder dass an einer Stelle der antike Autor Lukian um rund zweihundert Jahre zu früh eingeordnet wird, obwohl das an anderer Stelle richtig steht. Und wie alt die Orgel in der Pfarrkirche von Herrmannstadt/Sibiu ist, wissen die auch nicht so genau. Demnach hätte eine Orgel aus dem 17. Jhdt eine elektrische Traktur. Nur der Prospekt ist so alt. Die neuere Orgel ist in den letzten Jahren nochmal komplett erneuert worden.

Es steht nicht alles im Brockhaus, aber mir ist er inzwischen unentbehrlich geworden.

Stefan

Hallo, Gnlwth!

Ich denke, die Anschaffung eines grossen
Konversationslexikons (Brockhaus oder so)
ist ziemlich sinnlos. Denn wenn man zu
irgendeinem bestimmten Stichwort
Informationen sucht, reicht ein kleines
Lexikon aus, um herauszufinden, wo man
dann Informationen findet -

Ja - aber welches? Das ist doch genau mein Problem!

und fuer
Problemfaelle steht der Brockhaus in fast
jeder oeffentlichen Bibliothek…

Da bin ich aber nicht, wenn ich gerade mal schnell was wissen will! Ich hab’ auch daheim kein Internet, um diesem Einwand zuvor zu kommen.

Und um sich „einfach so“ zu bilden
(Allgemeinbildung?), ist das durchlesen
eines Lexikons von vorne bis hinten wohl
die idiotischste Methode.

Dem stimme ich selbstverst"andlich zu, aber darum geht es eigentlich nicht, ich will nur jederzeit nachgucken k"onnen, und ich will einfach mal ein bisschen drin rumbl"attern, und wenn ich was Interessantes finde, lesen.

Zu verschiedenen Themen kann man
verstaendliche Uebersichtswerke und
einfuehrende Lehrbuecher lesen, also zum
Beispiel ein Buch ueber die Geschichte
Europas und der Welt, ueber Physik,
Chemie, Wirtschaft, Politik,
Kunstgeschichte, Musikgeschichte,
Literaturgeschichte,
Philosophiegeschichte…

Klar, aber das geht dann gleich wieder so weit, ich meine, wenn ich wissen will, wann Bismarck gestorben ist, muss ich mir nicht die Geschiche Deutschlands ab dem dreissigj"ahrigen Krieg durchlesen. Dann will ich halt zwei, drei Seiten "uber Bismarck, sch"on mit Querverweisen, aber eben kein Geschichtsbuch.

Zweitens, vergiss nicht, jeden Tag eine
gute Zeitung zu lesen…

Hm, klar, aber das h"alt mich selbstverst"andlich nur auf dem neuesten Stand (bzw. da ich in Ermangelung von Zeit zum t"aglichen Zeitunglesen Die Zeit lese (toller Satz, gell?) auf einem mehr oder weniger w"ochentlich aktuellen Stand. Daneben habe ich auch so Sachen aboniert wie Spektrum der Wissenschaft, ich kriege die Physikalischen Bl"atter, und ‚‚Sterne und Weltraum‘‘ (was ich pers"onlich doof finde, aber ich schreibe hin und wieder was daf"ur, drum krieg ich’s umsonst). Das alles ersetzt aber beileibe kein Lexikon. Also bleibt die Frage bestehen - was f"ur ein Lexikon soll ich mir kaufen??

Gruss, Gnlwth

Gruesse
Vlado

Hallo Gnlwth
die Encarta von Microsoft gibt es auf CD für ca. 100,–, die Luxus-Ausführung für 180,–, wirklich gut, und einfach zu bedienen. Viel bequemer als zig Brockhaus-Bände zu wälzen :wink:
Gruss
Rainer

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Hallo Gnlwth
die Encarta von Microsoft gibt es auf CD
für ca. 100,–, die Luxus-Ausführung für
180,–, wirklich gut, und einfach zu
bedienen. Viel bequemer als zig
Brockhaus-Bände zu wälzen :wink:
Gruss
Rainer

Ich habe hier im Institut kein Windows (arbeite unter UNIX), und daheim habe ich einen 486er mit 4 MB RAM und 500 MB Festplatte. Da ist nicht viel mit Lexikon…ich finde ein Buch auch ehrlich gesagt sch"oner, als so schn"ode CDs…

In Buchhandlung gehen und schauen
Hallo Gnlwth (jecker Name!!),

am besten gehst Du in eine gute Buchhandlung und fragst nach Taschenlexika. Da gibt es, wenn ich mich recht erinnere, von Meyer ein 24bändiges Taschenlexikon für ca 500,- DM. Aber von so ziemlich jedem Lexikonverlag gibt es mehr oder weniger gute Lexika in Taschenbuchausführung. Anschauen und selber beurteilen.

Gandalf

Nee, nix mit schnöde, wenn Dein 486 endlich mal im Museum landet :wink:) (4 Megabyte, man glaubt es nicht *g*), die CD ist klasse, wunderbare Bilder, sowas kriegst Du in keinem Lexikon.
Aber ist ja Geschmackssache :wink:
Gruss
Rainer

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Hi Du,

also ich habe mein Lexikon vom Bertelsmann Club und bin super-zufrieden. 20 Bände kosten so ca. 500 DM - schau’s Dir mal an

Karsten

Hallo, Gnwth!

Ich kann dir das dtv-Lexikon empfehlen. Das ist erstens 1999 neu aufgelegt worden mit Aktualisierung und kostet knapp 200 Mark. Das ist wirklich das beste, was ich bis jetzt gesehen habe. Gruß, Stefan

P.S. Von CD Roms halte ich nicht viel. Wenn man ein gutes Druckwerk besitzt, dann ist die CD ein schöne Ergänzung, sonst nicht. Erstens mußt du ständig ausdrucken (Zeit, Geld, Umweltverschmutzung) oder du hockst den ganzen Tag vorm Fernseher. Außerdem ist die Reduzierung des Wissens auf einzelne Links ohne hin problematisch. Also laß dich nicht beschwatzen und kauf das dtv Lexikon.

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Es gibt eine sehr aktuelle Brockhaus-Ausgabe in 15 Bänden für 720 DM. Diese Ausgabe hat in einem Vergleichstest der Stiftung Warentest hervorragend abgeschnitten.

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Hallo!

Bertelsmann ist mir zu revanchistisch und will mir außerdem einen Delphin als Fisch verkaufen. Fällt also aus.
CD-ROMs halten nicht lange, weil Rechentechnik nicht lange hält. Nur zur Ergänzung, als interessanter Gag, ok. Ein Nachschlagewerk ist keine Tageszeitung, die man sich dauernd neu kauft.

24 Bände Meyer haben 230 DM gekostet, die Taschenbuchausgabe. DTV oder Brockhaus halte ich für ebenbürtig. Nuancen gibts, die ich nicht mehr erinnern kann. Für ratsam halte ich deshalb, ein paar Stichwörter, von denen Du besondere Ahnung hast in allen drei Ausgaben zu suchen. Da kannst Du die Güte der Darstellung am besten beurteilen, einschließlich bildlicher Veranschaulichung. Wenn Du eine bestimmte Richtung bevorzugst, sagen wir Kunst oder aber Naturwissenschaft, müßte sich das ebenfalls in der Stichwortmenge widerspiegeln und den Abbildungen. Da lohnt es, mal eins zu eins die Bände nebeneinander zu legen und unter A zu beginnen.
Als dritten Test halte ich den politischen für wichtig. CDU oder PDS oder Darstellung der Wehrmacht, da müßte sich rasch herausstellen, ob man sich um eine ausgewogenene Darstellung bemüht (ohne gleich unbedingt momentane Weltauffassungen verhehlen zu müssen).

Wenn noch Geld übrig bleibt, würde ich ein altes Lexikon kaufen, entweder aus DDR-Zeiten oder auch erste Hälfte 20.Jh. Da sich das Wissen ja laufend verdoppelt, die Anzahl der Lexikon-Bände immer gleich bleibt, kann man leicht ausrechnen, wieviel jedesmal weggelassen wird.

Tschuess, Sven.