Welches Metrum liegt in Brechts Sonett Nr. 19 vor?

Frage von ellie321 ellie321 vor 4 Minuten

Hallo,

komme leider mit dem Metrum dieses Gedichts nicht klar. Hatte zuerst überlegt, dass zum Teil ein 5hebiger Jambus das Versmaß ist, aber irgendwie asst das doch nicht. Vielleicht gibt es ja auch gar kein einheitliches Metrum…

Nur eines möcht ich nicht: daß du mich fliehst.
Ich will dich hören, selbst wenn du nur klagst.
Denn wenn du taub wärst, braucht ich, was du sagst
Und wenn du stumm wärst, braucht ich, was du siehst

Und wenn du blind wärst, möcht ich dich doch sehn.
Du bist mir beigesellt als meine Wacht:
Der lange Weg ist noch nicht halb verbracht
Bedenk das Dunkel, in dem wir noch stehn!

So gilt kein „Laß mich, denn ich bin verwundet!“
So gilt kein „Irgendwo“ und nur ein „Hier“
Der Dienst wird nicht gestrichen, nur gestundet.

Du weißt es: wer gebraucht wird, ist nicht frei.
Ich aber brauche dich, wie’s immer sei
Ich sage ich und könnt auch sagen wir.

Wäre super nett, wenn mir jemand helfen würde.

Danke und Lg!

Hallo,

wie Du richtig vermutest, liegt durchwegs ein fünfhebiger Jambus vor. Nur der Reim „-undet“ hat eine zusätzliche unbetonte Silbe am Ende, eben eine weibliche statt wie sonst eine männliche Kadenz.

Gruß, Wolfgang Zimmermann