Welches religiöse Ritual wurde (um 1400) bei Enthauptungen abgehalten?

Liebe/-r Experte/-in,

ich recherchiere gerade für einen historischen Roman (Jaja, ich weiß, es gibt schon viel zu viele davon, aber das Thema beschäftigt mich nunmal seit über 20 Jahren…), und ich habe in Sachliteratur und Internet leider keine verlässliche Auskunft darüber gefunden, ob, und wenn „ja“, zu welchem Zeitpunkt ein Geistlicher bei einer Enthauptung zugegen war, respektive welches religiöse Ritual bei einer Enthauptung - wir sprechen von Anfang des 15. Jh. - abgehalten wurde.
Auch wenn das niemand konkret beantworten kann: Ich bin für einen Link oder Literaturhinweis ebenfalls sehr dankbar!

Vielen Dank im voraus! Ulrike Bliefert

Hallo,

ich weiß aus dem Stand für diese spezielle Frage keine Antwort. Ich kann mal rumfragen wenn ich einen unserer Professoren an die Hand bekomme. Das kann aber ein bischen dauern.

Liebe Grüße
Patrick

Herzlichen Dank für die rasche Reaktion!

Bei der Episode handelte es sich nicht um eine Strafe für ein religiöses Vergehen (= vergleichsweise gut dokumentiert), sondern um die Enthauptung von Seeleuten, die im Mai 1400 in Emden im Auftrag von Ratsherren der Hanse (die seinerzeit Emden besetzt hielt) wegen Piraterie geköpft wurden (Quelle: Hanse-Recesse u.a.).
In den Hanserecessen wird zwar säuberlich vermerkt, wieviel Lohn die Männer, die die kopflosen Körper der Verurteilten verscharrt haben, bekommen haben, aber ob ein Geistlicher den Delinquenten zuvor die Beichte abgenommen und die Absolution erteilt oder vielleicht einfach nur ein Vaterunser für ihre armen Seelen gebetet hat, ist nirgends aufgezeichnet.
Nicht, dass die Kirche sich seinerzeit durch Ratio und Logik ausgezeichnet hätte, aber wenn die Gefangenen vor der Enthauptung die Absolution/„letzte Ölung“ erhalten haben hätten (die man nach damaliger Auffassung ja eigentlich niemandem verwehren durfte!), hätte mit kirchenimmanenter Logik einer Bestattung in geweihter Erde nichts entgegen gestanden.
Diese fand jedoch definitiv nicht statt.

Tja. Schwierig…

Beste Grüße! Ulrike Bliefert

Hallo,

ja das ist natürlich etwas Anderes. Ich dachte, dass die Frage allgemeiner formuliert sei. Allgemein habe ich auch schon nachgeschaut und war relativ verwundert über die Angabe, dass im Namen der Kirche Menschen geköppft wurden - diese Strafe war zu dieser Zeit von kirchlicher Seite aus eher unüblich.

Da es ein spezieller Fall ist, und mit der Kirchengeschichte nur bedingt zu tun hat, denke ich nicht, dass ich darüber Informationen einholen kann. Da müsste man schon durch Zufall darauf stoßen :smile:

Dass den Sterbenden ein geistlicher beistand, ist in meinen Augen gar nicht so undenkbar. Gerade im Mittelalter war das Praktizieren der Beichte und der Sterbesakramente sehr wichtig und viel praktiziert. Aber das werden Sie ja alles wissen, wenn Sie sich schon länger damit befassen.

Na dann noch alles Gute mit dem Roman,
liebe Grüße
Patrick

Vielen Dank und alles Gute! Ulrike

Hallo,

leider keine Antwort. Tut mir Leid. Viel Erfolg.

Herzlichen Dank trotzdem für die Mühe!

Ulrike B.

Hallo,

leider keine Antwort. Tut mir Leid. Viel Erfolg.