Welches Reptil?

Hallo,

meine Söhne hätten gerne ein Terrarium mit einer Echse oder Schlange.

Da sich zum Einen jedoch die Pflege und zum Anderen die Kosten in Grenzen halten sollten sollte das Tier unproblematisch sein ( möchte nicht permanent die Luftfeutigkeit messen müssen bzw. sollten sich auch die laufenden Stromkosten in Grenzen halten von wegen Heizmatte und Strahler usw.)

Weiss jemand ob, bzw. welche Art sich als „pflegeleicht“ erweist und ohne grossen Aufwand zu halten ist?

Vielen Dank schon mal vorab für Eure Auskunft
Angelika

Hallo,

also anspruchslose Reptilien gibt es nicht :wink:
Die Stromkosten werden sich auch nicht vermeiden lassen. Die meisten Reptilien leben nunmal unter ganz anderen klimatischen Bedingungen…wollen wir diese zu uns holen, müssen wir das Klima anpassen, da diese Tiere bei uns sonst nicht überleben können. Ein Nachbau der natrürlichen Umgebung kann zum Teil recht teuer werden und die Pflege mitunter zeitintensiv.

Eine recht informative Seite über die Mindestanforderungen der Haltung von Schlangen und Echsen hat es hier zB. :
http://www.kleintierpraxis-am-hafen.de/schlange.html
Wenn Du weiter runterscrollst kannst Du auch „Echsen“ auswählen.
Bei Schlangen hast Du immer das „Problem“ der Fütterung mit lebendigen (Säuge-)tieren. Kriegst Du das hin je nach Schlangenart zB. zuerst Mäusebabies, dann Mäuse, nachher Ratten/Karnickel und co.regelmäßig als Futter zu kaufen?

So schön Reptilien auch sind, aber als Haustier, das keine großen Anforderungen stellen soll nicht arbeitsintensiv ist und billig im Unterhalt, sind diese Tiere nicht geeignet.

Gruß
Maja

…und natürlich die FAQ dazu:
[FAQ:652]

Gruß
Maja

Ansprüche von Reptilien (lang)

Hallo,

Hallo Maja,
ich muß dir widersprechen.
Ich halte seit ca. 15 Jahren Reptilien und die sind, nach ordentlichem Einfahren der Anlage absolut nicht schwierig zu halten und anspruchsloser als meine Hunde oder unser Papagei! Meine Schildkröten leben im Sommer „kontrolliert“ autark im Aussengehege, unsere Schlangen leben nach Einfahren des Terrariums auch mehr oder weniger auf sich gestellt. Es ist immer die Frage, welchen Anspruch der Halter an eine bestimmte Tiergruppe hat. Möchte ich ein Tier (Reptil), was „wenig Arbeit“ macht, halte ich mir Schildkröten im Aussengehege. Wenn das Tiere sind, welche an unsere Temperaturen angepasst leben können
( z.B. russische Vierzehenlandschildkröte), kann ich sie theoretisch sogar ganzjährig draussen halten. Ist aber nur ratsam, wenn das Terrain vor Wildtieren gesichert werden kann, da sich sonst Marder, Fuchs und Ratten / Dachse bedienen könnten.

Geeignet sind auch Schlangen, da sich die eigentliche Pflege auf Fütterung (je nach Art und Größe alle 2-6 Wochen), täglicher Kontrolle, ob alles i. O. ist ( Anlage und Tiere) und Entfernen von Kot und Häuten beschränkt, gelegentlichem Wechsel des Bodensubstrates ( mache ich alle 1/2 Jahre).
Ich gebe dir recht, dass die Tiere in ihren Haltungsbedingungen durchaus kostspielig sein können, aber nicht zwingend müssen. Ein Glasterrarium ist idR teurer (isoliert die Wärme nicht und heizt daher den Raum mit)im Unterhalt als Terrarien aus anderen Materialien, z. B Holz oder Styro/ Kombinationen. Ich habe z.B. für die Schlangen ein selbstgebautes Terrarium aus Holz/Glas, welches sich um einen Durchbruch „schmiegt“. Der komplette Bau hat keine 400,00€ gekostet. Sieht super aus, ist pflegeleicht durch eingebaute Türen und zusätzlich über dem Durchbruch Glasschiebetüren. Dieser Aufwand ist aber auch nur empfehlenswert, wenn man länger Reptilien hält, entsprechend große Arten pflegt ( ich halte Boas und Python). Wenn man aber z.B. Strumpfbandnattern hält, ist weder der Anschaffungsaufwand groß (da max. anfangs ein 1mtr. Terrarium benötigt wird) und der Haltungskostenaufwand ist auch verschwindend gering, da sie keine extra Heizung benötigen und lediglich eine Beleuchtung zum besseren Betrachten brauchen. Ausserdem sind sie tagaktive Fischfresser. D.h. sie können Fisch und / oder Babymäuse erhalten.

Echsen sind idR anspruchsvoller in ihren Bedürfnissen. Wüstentiere wie die Dornschwanzagame, die Bartagame benötigen viel Wärme, d. h. man muß das Terrarium stellenweise auf 45° hochheizen können. Nachts müssen die Temperaturen dann entsprechend um 5°-10°C gesenkt werden. Der Kostenaufwand ist hier wesentlich höher, da man zusätzlich zu den Heizungen noch Lichtquellen mit UV Bestrahlung einbringen muß.
Man sollte aber auch erwähnen dass sich gerade Echsen wie oben genannte, schnell an den Pfleger gewöhnen und dann auch zutraulich werden und u.U. aus der Hand fressen. Erwähnen sollte man, dass manche Echsen auch / oder vorwiegend von Insekten leben, d.b. dass man eine Quelle dafür wissen sollte, die zuverlässig ist und dass die Hüpfer gern mal abhauen und nachts einen Höllenlärm veranstalten können.
Es gibt auch kleine Eidechsen, die nicht anspruchsvoll in der Haltung und gut bei Zimmertemperaturen zu halten sind. Der Säuberungsaufwand des Terrariums ist aber mit wöchentlich 1-2 Stunden zu bemessen.

Man kann auch gut kleine Frösche oder Amphibien halten. Wenn man Platz im Garten hat, kann man einen kleinen Teich anlegen und mit der Ortsgruppe des Naturschutzes klären, welche einheimischen Arten man dort ansiedeln kann. Das ist für kleine Forscher superspannend und gleichzeitig kann man die Kinder für den Artenschutz sensibilisieren.

Temperatur- und Lichtbedürfnisse, sowie Futterbedarf etc. sollte man nach meiner Erfahrung individuell festmachen, auf Haltungsvorgaben kann man sich nur bedingt verlassen. Leider hat mein Vertrauen in Fachliteratur in meiner Anfangslaufbahn Tiere das Leben gekostet. Lies ein Fachbuch und du hast 2 Meinungen. Gute Fachbücher geben m.E.n. lediglich Tipps und verraten mal einen Trick, aber man sollte sich doch gut informieren bei Haltern und Züchtern. Das kann man sehr gut beim DGHT (www.dght.de) Das ist ein Fachverband internationaler Reptilienhalter, hier kann man Kontakte zu anderen erfahrenen Haltern knüpfen, viel über Haltung und Pflege von Reptilien in Terrarien lernen und auch der aktive Tierschutz wird großgeschrieben!

Die Stromkosten werden sich auch nicht vermeiden lassen. Die
meisten Reptilien leben nunmal unter ganz anderen klimatischen
Bedingungen…wollen wir diese zu uns holen, müssen wir das
Klima anpassen, da diese Tiere bei uns sonst nicht überleben
können. Ein Nachbau der natrürlichen Umgebung kann zum Teil
recht teuer werden und die Pflege mitunter zeitintensiv.

Eine recht informative Seite über die Mindestanforderungen der
Haltung von Schlangen und Echsen hat es hier zB. :

Die Mindestanforderungen sind leider in vielen Fällen nicht richtig definiert. Dies wurde meines Wissens nach noch nicht nachgebessert. Ich lasse mich aber gern verbessern, wenn es geändert wurde!
Große träge Schlangenarten (viele Boa und Python) benötigen z. B. weniger Platz im Verhältnis zu einer kleineren aktiven Art (z.B. Kornnatter), da sie sich ausser zur Futteraufnahme sehr wenig bewegen, feste Schlaf- und Ruheplätze lieben und diese nur verlassen, um erneut Futter aufzunehmen, auf Futtersuche zu gehen, Wasser aufzunehmen oder mal kurz „rumzugucken“ ob alles noch so ist, wie es muß. ( Meine „Dicke“ ca. 2,60 lang, „steht“ nur zum Fressen und ab und zu zum Trinken auf, ist aber fit und gesund!!) Nattern sind im Gegenteil sehr aktiv und durchforsten ständig ihr Terrarium, wobei sie auch vor Umdekorationen nicht halt machen.

http://www.kleintierpraxis-am-hafen.de/schlange.html
Wenn Du weiter runterscrollst kannst Du auch „Echsen“
auswählen.
Bei Schlangen hast Du immer das „Problem“ der Fütterung mit
lebendigen (Säuge-)tieren. Kriegst Du das hin je nach
Schlangenart zB. zuerst Mäusebabies, dann Mäuse, nachher
Ratten/Karnickel und co.regelmäßig als Futter zu kaufen?

Das weiß man vorher nie so genau, ich hatte anfangs große Probleme damit, Säuger zu verfüttern, da ich die auch zum Gucken und so gehalten habe. Süß sind die auch ohne Ende, aber die andere Seite ist, dass auch Schlangen ein Recht auf Leben haben und nun mal keine Steaks und Schnitzel vom Schlachter wollen. Aber letztendlich ist eine Maus, Ratte, Kaninchen auch nichts anderes als das Steak oder Schnitzel für die Schlange, da auch dieses Fleisch von einem Tier stammt und dafür getötet wurde. Und meine Erfahrung zeigt mir immer wieder, dass meine Schlangen die Tiere schneller und „ordentlicher“ töten als an Schlachthöfen geschlachtet wird. Aber das ist ja nicht unser Thema.

So schön Reptilien auch sind, aber als Haustier, das keine
großen Anforderungen stellen soll nicht arbeitsintensiv ist
und billig im Unterhalt, sind diese Tiere nicht geeignet.

Stimme ich dir bedingt zu. Siehe oben und zusätzlich spricht für Reptilien:
-Sie haben kein Fell, lösen also keine Tierhaarallergien aus,
-Sie sind nicht, wie Hund, Katze Co. auf die ständige Anwesenheit eines Menschen angewiesen, im Gegenteil.
-Urlaubsfreundlicher als die Reptilien sind keine anderen Haustiere. Die braucht man nämlich nicht auszusetzen, wenn man weg will ( mit ein bißchen (viel)Ironie!!!;o))

  • Es gibt auch Reptilien, die NICHT die hohen Wärme-, Licht- und Feuchtigkeitsansprüche haben und gerade auch für Anfänger sehr geeignet sind.
    -Wie beim Betrachten eines guten Aquariums gibt es keinen Ersatz (Fernseher), wenn man die Tiere beobachtet und merkt, wie gut sie sich fühlen und das durch erfolgreiche Nachzuchten bescheinigen! Sehr beruhigend!

Gruß
Maja

Liebe Grüße
Sabine

2 Like

Hallo,

Hallo Angelika,

meine Söhne hätten gerne ein Terrarium mit einer Echse oder
Schlange.

zwischen Schlangen und Echsen besteht ein himmelweiter Unterschied, sowohl in der Haltung als auch im Unterhalt, im Verhalten und auch im Handling. Das würde ich an deiner Stelle zunächst einmal klären, was es denn sein soll. Weil das Spektrum zu groß und zu umfangreich ist, um es so zu pauschalisieren.
Wie alt sind deine Söhne? Du mußt dir darüber klar sein, das die Hauptpflege an dir kleben bleibt und du den Umgang mit diesen Tieren auch erlernen magst und dass bereit bist mitzutragen. Auch dein Interesse an den Tieren ist notwendig, dass es den Tieren gut geht.
Die Verantwortung nur auf Kinder legen, funktioniert nicht. Ein Hund holt sich (jaja ich weiß … bedingt…), was er braucht, eine Schlange kann nicht die Scheibe aufschieben und sich Wasser holen oder aus dem verkackten Terrarium ausziehen.

Weiss jemand ob, bzw. welche Art sich als „pflegeleicht“
erweist und ohne grossen Aufwand zu halten ist?

Ja, du kannst mir gern auch eine email schicken und ich helfe dir gern , wenn du mir sagen kannst, was für eine Reptilienart sich die Jungs vorstellen. Davon ist alles abhängig. Du kannst die Jungs ja mal zum Stöbern auf www.dght.de schicken. Hier finden sie viele Informationen über alle möglichen Arten und können auch Kontakte knüpfen.

Vielen Dank schon mal vorab für Eure Auskunft
Angelika

Bitteschön :o)

Grüße
Sabine

paar Anmerkungen und Gedankensplitter :wink:
Hallo Namensvetterin :wink:

Mir sind beim Durchlesen von Deinem Posting noch ein paar Dinge ein- und aufgefallen, und ich konnte mir nicht verkneifen, was dazu zu schreiben.
Ich bin nicht generell dagegen, dass Jugendliche Reptilien halten, aber ich sehe immer wieder, dass die meisten Leute mit völig falschen Voraussetzungen an die Haltung solcher Exoten gehen.
Leider sterben Reptilien langsam und auf Raten, wenn was im Argen ist, gerade in Bezug auf Haltung oder Ernährung, dauert ihr Leiden lange, und ist schwer zu erkennen. Vermeintlich mag es dem Tier gut gehen, aber wies halt innendrin aussieht…
Ich musste einmal einen Leguan aufnehmen, der aus einer unbedachten Haltung kam…sicherlich niemand, der es böse gemeint hätte…letztendlich hat es dem Tier trotzdem das Leben gekostet, weil zu viel falsch gemacht worden war, was sich im Nachhinein nicht mehr gut machen liess.
Deswegen bin ich immer sehr aufmerksam, wenns um Reptilienneulinge geht, und rede lieber ein wenig zu viel als zu wenig…:smile:

Der komplette Bau hat keine 400,00€
gekostet.

Wenn man als Relation dazu das Meerschwein samt Käfig für um die 60 Euro sieht, ist es verdammt viel Geld :wink:

Man sollte aber auch erwähnen dass sich gerade Echsen wie
oben genannte, schnell an den Pfleger gewöhnen und dann auch
zutraulich werden und u.U. aus der Hand fressen.

…und es trotzdem keine Tiere sind, die man herausnimmt und seinen Freunden zeigt! Sie kommen, wie Du so schön schreibst, um zu fressen. Das wars dann aber auch mit Interesse am Menschen, und man sollte das auch so akzeptieren.
Reptilien sind Tiere, die am besten in ihrem Terrarium aufgehoben sind.

Erwähnen

sollte man, dass manche Echsen auch / oder vorwiegend von
Insekten leben, d.b. dass man eine Quelle dafür wissen sollte,
die zuverlässig ist und dass die Hüpfer gern mal abhauen und
nachts einen Höllenlärm veranstalten können.

Und die Kosten dafür nicht zu verachten sind! Eine Dose Heimchen kostet bei uns um die 2 Euro, und ich muss lange suchen, um welche zu finden, die qualitativ auch ok sind. Dazu fahren wir auch mal um die 30km…
Man sollte aber andersherum genauso wissen, dass es durchaus auch Hüpferarten gibt, die keine Konzerte veranstalten, und dass man mit einigem Geschick auch bestens verhindern kann, dass die Krabbeltiere sich in der Wohnung niederlassen :smile:

Temperatur- und Lichtbedürfnisse, sowie Futterbedarf etc.
sollte man nach meiner Erfahrung individuell festmachen, auf
Haltungsvorgaben kann man sich nur bedingt verlassen.

Und vor allem nicht dem Zoohändler glauben…was die alles erzählen, das geht auf keine Kuhhaut. Das, finde ich, ist ein extrem wichtiger Punkt für Anfänger. Informieren, ja. Aber am besten dort, wo man das Tier nicht kauft, bzw. die Infos erstmal gegenprüfen und zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen und das Tier holen. Auch private Züchter erzählen einem gerne alles, was man hören möchte, nur um ihre Tiere loszuwerden. Nicht jeder liebt, was er hält :frowning:

Das kann man sehr gut
beim DGHT (www.dght.de) Das ist ein Fachverband
internationaler Reptilienhalter,

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie :wink:
Den Link kann ich nur empfehlen, wer sich dort im Forum und ggf. auch per Mail informiert, bekommt alles an Infos, was er braucht. Auch dort darf man natürlich nicht unkritisch alles übernehmen, was man gerne hören möchte, aber die Infos fliessen doch sehr zielgerichtet im Sinn von artgerechter Tierhaltung.
Dort findet man übrigens auch Fachgruppen und Züchter verschiedener Reptilien, die einem zum einen mit Rat und Tat (!! nicht zu vernachlässigen) zur Seite stehen und einem auch weiterhelfen, wenn man auf der Suche nach einem Züchter ist.

Die Mindestanforderungen sind leider in vielen Fällen nicht
richtig definiert. Dies wurde meines Wissens nach noch nicht
nachgebessert. Ich lasse mich aber gern verbessern, wenn es
geändert wurde!

Nicht alles sind superpassend, aber sie zeigen zumindest, dass auch Reptilien einen weitaus grösseren Platzbedarf haben, als man meint. Und als einem Zoohändler weismachen wollen.

-Sie haben kein Fell, lösen also keine Tierhaarallergien aus,

Deren Futter unter Umständen aber schon!

-Sie sind nicht, wie Hund, Katze Co. auf die ständige
Anwesenheit eines Menschen angewiesen, im Gegenteil.

Kann ich nur unterschreiben, je weniger man am Tier rumfuchtelt, desto besser gehts ihm. Aufmerksamkeit im Sinn von Beobachten gerne, je mehr, desto besser, aber die Scheiben sollten nach Möglichkeit zu bleiben :smile:

-Urlaubsfreundlicher als die Reptilien sind keine anderen
Haustiere. Die braucht man nämlich nicht auszusetzen, wenn man
weg will ( mit ein bißchen (viel)Ironie!!!;o))

BITTE!?!?
Weisst Du, wie viele Reptilien tatsächlich ausgesetzt werden, weil die Leute nicht wissen, wohin damit?
Und wie viele vor sich hinvegetieren, weil sie die Leute übernommen haben und jetzt nicht wissen, wie sies wieder loswerden sollen?
Auch der hohe Anschaffungspreis (im Gegensatz zu den meisten Nagern) ist da kein Thema mehr…
Und im Urlaub…also ich finde nicht, dass man Reptilien gut unterbekommt! Zum einen muss man grundsätzlich jemanden in seine Wohnung lassen, kaum ein Terrarium lässt sich einfach so umstellen und zu jemand anderem bringen.
Zum anderen muss der Pflegende sich im Grunde genauso gut mit den Tieren auskennen wie man selbst, Reptilien zeigen im Gegensatz zu Säugern oder Vögeln erst wenn es fast zu spät ist, dass sie krank sind.
Zusätzlich muss derjenige bereit sein, Futter zu kaufen (man kann Insekten nicht so einfach auf Vorrat kaufen, Obst/Gemüse auch nur begrenzt), er muss sich die Zeit nehmen, das Futter vorzubereiten…und er darf sich bei Fleischfressern nicht vor den Futtertieren ekeln.
So jemanden zu finden ist nicht ganz einfach, und ich denke nicht, dass Klassenkameraden dazu geeignet wären, sowas gehört meiner Meinung nach in die Hand von verantwortungsbewussten Erwachsenen.

-Wie beim Betrachten eines guten Aquariums gibt es keinen
Ersatz (Fernseher), wenn man die Tiere beobachtet und merkt,
wie gut sie sich fühlen und das durch erfolgreiche Nachzuchten
bescheinigen! Sehr beruhigend!

Nachzuchten finde ich gerade bei Anfängern auch nicht empfehlenswert. Es ist eine grosse Verantwortung damit verbunden, zumal man auch erstmal geeignete Abnehmer für den Nachwuchs braucht. Es ist nicht wie bei Mäusenachwuchs damit getan, mal eben nen Käfig zusätzlich zu kaufen und rein damit, sondern jedes Tier braucht das komplette Equipment wie die Elterntiere.

Andere Sache…Mietwohnung…ein normales Terrarium mit ungiftigem Bewohner stellt an sich kein Problem dar, wenns aber um Riesenschlangen geht, sieht es schon ganz anders aus.
Generell sollte man sich, je nach Mitbewohnern, eher zurückhalten, Schuppenträger im Haus gross anzukündigen, es kann nicht jeder damit umgehen, und die meisten interessiert dann auch nicht mehr, ob das Tier gut verschlossen ist und überhaupt was tun könnte.

Nicht zuletzt aber noch ein Argument, das gegen die Haltung von Reptilien spricht, wenn nicht wirklich Erwachsene dahinter stehen und ein Auge drauf haben:
Was ist, wenn das Tier krank wird?
Wo ist der nächste reptilienkundige Tierarzt? Klar, einfache Dinge kann auch ein normaler TA, der einigermassen erfahren ist, wieder hinbekommen, aber alles, was etwas spezieller ist (und wenns nur ums Handling von Schlangen geht…), muss in wirklich fachkundige Hände.
Wie kommt ein Jugendlicher zum Tierarzt? Wie werden die Rechnungen dafür bezahlt?

Und, jetzt aber wirklich das letzte Argument…:wink:
Was passiert in ein paar Jahren? Viele Reptilienarten erreichen bei guter Pflege ein ähnliches Alter wie Hund oder Katze, Schildkröten werden oft älter als ihre Halter…wer kümmert sich dann darum? Ein Reptil wird man nicht so leicht los wie ein Meerschwein…
Je kleiner das Tier, desto weniger alt wird es meistens, aber desto weniger handelbar ist es in der Regel auch…ab einer gewissen Grösse gehts dann mit dem Handling aber andersrum, ein erwachsener Grüner Leguan kann durchaus sehr schmerzhafte Verltzungen verursachen.
Bei Bartagamen gehts übrigens schon los mit Fleischwunden, einem Kleinkind können auch die schon den Finger abbeissen…und so riesig sind diese Tiere gar nicht…

Liebe Grüsse
Bine :smile:

Re: paar Anmerkungen und Gedankensplitter :wink:

Hallo Namensvetterin :wink:

Hi Bine :o)

Mir sind beim Durchlesen von Deinem Posting noch ein paar
Dinge ein- und aufgefallen, und ich konnte mir nicht
verkneifen, was dazu zu schreiben.

Ja, ich finde auch immer noch was, was ich wichtig finde, aber dann werden`s immer Romane ;o)

Ich bin nicht generell dagegen, dass Jugendliche Reptilien
halten, aber ich sehe immer wieder, dass die meisten Leute mit
völig falschen Voraussetzungen an die Haltung solcher Exoten
gehen.

Darum informiere ich gern und oft und wie du auch, mehr, als die meisten bereit sind zuzuhören und auch umzusetzen.

Leider sterben Reptilien langsam und auf Raten, wenn was im
Argen ist, gerade in Bezug auf Haltung oder Ernährung, dauert
ihr Leiden lange, und ist schwer zu erkennen.

Stimmt absolut, darm bin ich gern bereit aufzuklären.

Vermeintlich mag

es dem Tier gut gehen, aber wies halt innendrin aussieht…
Ich musste einmal einen Leguan aufnehmen, der aus einer
unbedachten Haltung kam…sicherlich niemand, der es böse
gemeint hätte…letztendlich hat es dem Tier trotzdem das
Leben gekostet, weil zu viel falsch gemacht worden war, was
sich im Nachhinein nicht mehr gut machen liess.

Diese Geschichten kenne ich zur Genüge! Ich habe einige Jahre in meiner alten Heimatstadt eine Auffang- und Pflegestation für kranke, behinderte oder sonstwie in Not geratene Reptilien betrieben. (Privat und im Kleinen, mit stiller Zustimmung des Vet.

Deswegen bin ich immer sehr aufmerksam, wenns um
Reptilienneulinge geht, und rede lieber ein wenig zu viel als
zu wenig…:smile:

Der komplette Bau hat keine 400,00€
gekostet.

Wenn man als Relation dazu das Meerschwein samt Käfig für um
die 60 Euro sieht, ist es verdammt viel Geld :wink:

Armes Meerschwein in so `nem kleinen Käfig, den man für 60 € oder weniger kriegt :o(

Man sollte aber auch erwähnen dass sich gerade Echsen wie
oben genannte, schnell an den Pfleger gewöhnen und dann auch
zutraulich werden und u.U. aus der Hand fressen.

…und es trotzdem keine Tiere sind, die man herausnimmt und
seinen Freunden zeigt!

Ganz klar! Keine 2 Meinungen!

Sie kommen, wie Du so schön schreibst,

um zu fressen. Das wars dann aber auch mit Interesse am
Menschen, und man sollte das auch so akzeptieren.

Nicht zwingend. Ich hatte mal Bartis, die mich verfolgten, egal wo ich hin ging. Die habe ich an jemanden vermittelt, der viel Zeit hatte und sich alles geduldig anhörte und auch umsetzte. Übrigens ein Jugendlicher, sehr verantwortungsbewußt! Dei Tiere haben es sehr gut bei ihm und er hat einmal NZ gehabt, dass dann aber gelassen, weil er vor dem Dilemma stand, wer ist gut genug für meine Babies!? :o)

Reptilien sind Tiere, die am besten in ihrem Terrarium
aufgehoben sind.

Ja, oder ggf. draussen. Darum auch der Vorschlag mit Teich u. a.

Erwähnen

sollte man, dass manche Echsen auch / oder vorwiegend von
Insekten leben, d.b. dass man eine Quelle dafür wissen sollte,
die zuverlässig ist und dass die Hüpfer gern mal abhauen und
nachts einen Höllenlärm veranstalten können.

Und die Kosten dafür nicht zu verachten sind!

An die Futterkosten habe ich jetzt nicht gedacht, stimmt. Aber auch Hund, Katze, Maus muß fressen und die Relationen zueinander lassen Reptilien nicht schlecht abscchneiden.

Man sollte aber andersherum genauso wissen, dass es durchaus
auch Hüpferarten gibt, die keine Konzerte veranstalten, und
dass man mit einigem Geschick auch bestens verhindern kann,
dass die Krabbeltiere sich in der Wohnung niederlassen :smile:

Ja stimmt!

erzählen, das geht auf keine Kuhhaut.

Wieder 1 Meinung :o)

Das kann man sehr gut
beim DGHT (www.dght.de) Das ist ein Fachverband
internationaler Reptilienhalter,

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie :wink:

Sorry!!! Ich werd`s wohl nie lernen, obwohl seit Jahren dabei ;o)

Den Link kann ich nur empfehlen, wer sich dort im Forum und
ggf. auch per Mail informiert, bekommt alles an Infos, was er
braucht. Auch dort darf man natürlich nicht unkritisch alles
übernehmen,

… sollte man im Übrigen generell nicht …

Nicht alles sind superpassend, aber sie zeigen zumindest, dass
auch Reptilien einen weitaus grösseren Platzbedarf haben, als
man meint. Und als einem Zoohändler weismachen wollen.

Aber auch diese „Kladde“ ist für mich kein Maßstab für eine akkurate Reptilienhaltung. Lieber etwas zu groß als zu klein. Wurde denn inzwischen nachgebessert?

-Sie haben kein Fell, lösen also keine Tierhaarallergien aus,

Deren Futter unter Umständen aber schon!

Bin Allergikerin und hatte bisher keine Probleme damit. Geht ja in der Regel schnell …
Ich züchte eigene Ratten und Mäuse und habe hier merkwürdigerweise keine Probleme. Nur mit dem Säubern, wegen Heu und Gräsern etc. Das lohnt sichaber eh erst bei einer gewissen Menge an Bedarf. Füür 1/2 Schlangen lohnt sich der Aufwand nicht.

-Urlaubsfreundlicher als die Reptilien sind keine anderen
Haustiere. Die braucht man nämlich nicht auszusetzen, wenn man
weg will ( mit ein bißchen (viel)Ironie!!!;o))

BITTE!?!?
Weisst Du, wie viele Reptilien tatsächlich ausgesetzt werden,
weil die Leute nicht wissen, wohin damit?

Nein, sind es soviele?

Wie gesagt Pflegestation und so ,aber hier ist mir wenig bekannt geworden. Kriege dabei aber Nachricht von umliegenden Tierheimen, wenn`s um Reptilien geht … ???

Und wie viele vor sich hinvegetieren, weil sie die Leute
übernommen haben und jetzt nicht wissen, wie sies wieder
loswerden sollen?

Stimmt leider, aber mit aktiver und passiver Hilfe tu ich mehr, als die Tiere wegzunehmen und woanders unter zu bringen.

Auch der hohe Anschaffungspreis (im Gegensatz zu den meisten
Nagern) ist da kein Thema mehr…
Und im Urlaub…also ich finde nicht, dass man Reptilien gut
unterbekommt! Zum einen muss man grundsätzlich jemanden in
seine Wohnung lassen,

ich hate und habe immer gute Freunde gehabt, die sich in Abweesenheit in die Räuberhöhle wagten und noch wagen ,denen ich auch vertrauen kann. Und wenn ich Pfleglinge hatte, war ich sowieso nicht im Wegfahren begriffen.
kaum ein Terrarium lässt sich einfach so

umstellen und zu jemand anderem bringen.

Stimmt *g*

Zum anderen muss der Pflegende

… nach Wasser schauen, die Blumen gießen und evtl. Insekten geben. Aber das erst nach ein paar Tagen, weil ich so vorsorgen kann, dass sich das einschhränkt. Bei Schlangen muß er nur nach Wasser schauen und ob alle Scheiben von mir zugemacht waren ;o)

sich im Grunde genauso gut mit

den Tieren auskennen wie man selbst, Reptilien zeigen im
Gegensatz zu Säugern oder Vögeln erst wenn es fast zu spät
ist, dass sie krank sind.

Nööö, den Anspruch habe ich nicht. Ich habe die Erfahrung von über 15 Jahren, den Anspruch kann ich nicht auf „Nicht-Terrarianer“ umlegen.
Ich befürchte, hier muß ich widersprechen. Wenn mein Tier krank oder intensiv pflegebedürftig ist, fahre ich nicht weg oder bringe es zu einem Terrarianer, der sich kümmert und ausskennt.
(Jaaa, die gibt`s!!! ;o))

Zusätzlich muss derjenige bereit sein, Futter zu kaufen (man
kann Insekten nicht so einfach auf Vorrat kaufen,

doch, nicht so warm lagern und vorher ordentlich versorgen. Da gibt es Tricks, die einer kennt, der das Viechzeug verfüttert. Und das ist nicht schwer zu vermitteln. :o)
Obst/Gemüse

auch nur begrenzt), er muss sich die Zeit nehmen, das Futter
vorzubereiten…

na klar, muß er aber auch bei Hund, K…, M… er darf sich bei Fleischfressern nicht vor

den Futtertieren ekeln.

Ist doch schon klar, wenn er den Job übernimmt oder? (Ich denke agerade an meine sich vor (fast) allem, was bei mir lebt ekelnde Mutta *g*, sie kommt nicht oft zu Besuch *gggg*

So jemanden zu finden ist nicht ganz einfach, und ich denke
nicht, dass Klassenkameraden dazu geeignet wären, sowas gehört
meiner Meinung nach in die Hand von verantwortungsbewussten
Erwachsenen.

Da sind wir einer Meinung!

Nachzuchten finde ich gerade bei Anfängern auch nicht
empfehlenswert.

Die entstehen idR aber nur bei wirklich guter Haltung, wenn die Tiere sich wohl fühlen. Und wenn man den Kontakt zu ordentlichen Terrarianern hat, werden die darüber aufklären, wenn das Thema fällt. War für mich jedenfalls immer selbstverständlich.

Es ist nicht wie bei Mäusenachwuchs damit

getan, mal eben nen Käfig zusätzlich zu kaufen und rein damit,
sondern jedes Tier braucht das komplette Equipment wie die
Elterntiere.

Hilfe!!! Schon mal Mäuse gezüchtet? Wenn`s unkontrolliert passiert, platzt schnell alles aus allen Nähten und du kommst mit einem Zusatzkäfig so nebenbei nicht aus ( Schlechte Erfahrung momentan, habe Babyboas und zuviele Mäusenachzuchten, weil die nicht fressen wollten. Dem versuche ich gerade Dame zu werden *stöhn*)

Andere Sache…Mietwohnung…ein normales Terrarium mit
ungiftigem Bewohner stellt an sich kein Problem dar, wenns
aber um Riesenschlangen geht, sieht es schon ganz anders aus.
Generell sollte man sich, je nach Mitbewohnern, eher
zurückhalten, Schuppenträger im Haus gross anzukündigen, es
kann nicht jeder damit umgehen, und die meisten interessiert
dann auch nicht mehr, ob das Tier gut verschlossen ist und
überhaupt was tun könnte.

Ist Umgangssache. Ich hatte das ok von meinem Vermieter, meine Nachbarn waren zuert skeptisch, aber „Neugier, deine Name sei Nachbar“ siegte ;o) und alles war gut. Jetzt ahben wir ein kleines Eigenheim und alles keine Frage mehr, da keine Gifttiere.

Nicht zuletzt aber noch ein Argument, das gegen die Haltung
von Reptilien spricht, wenn nicht wirklich Erwachsene dahinter
stehen und ein Auge drauf haben:

Ohne die geht es nicht, ganz klar und damit erübrigt sich das schon.

Was ist, wenn das Tier krank wird?
Wo ist der nächste reptilienkundige Tierarzt? Klar, einfache
Dinge kann auch ein normaler TA, der einigermassen erfahren
ist, wieder hinbekommen, aber alles, was etwas spezieller ist
(und wenns nur ums Handling von Schlangen geht…), muss in
wirklich fachkundige Hände.
Wie kommt ein Jugendlicher zum Tierarzt? Wie werden die
Rechnungen dafür bezahlt?

Das sind Fragen, die man natürlich, wie bei JEDEM Tier, vorher klärt und nicht reptilienabhängig. Gute Tä, die auch Ahnung haben, findet man über Terrarianer aus der Umgebung.

Und, jetzt aber wirklich das letzte Argument…:wink:
Was passiert in ein paar Jahren? Viele Reptilienarten
erreichen bei guter Pflege ein ähnliches Alter wie Hund oder
Katze, Schildkröten werden oft älter als ihre Halter…wer
kümmert sich dann darum? Ein Reptil wird man nicht so leicht
los wie ein Meerschwein…

Und ich dachte, ich habs leichter, Kühlschrank auf, Viech rein, Kühlschrank zu \*gggg\* Spaßhab. Sorry, sollte ernst bleiben :o) Aber mich kann auch morgen der Schlag treffen und ich falltot neben meinen Welpen, meinen Karnickel oder was weiß ich.
Kann ich so nicht richtig beantworten, ist denke ich Ansichtssaache. Es gibt Leute, die sagen, ich krieg`keine Kinder, weil ich ja sterben könnte, wenn die noch klein sind … ist müßig oder???

Je kleiner das Tier, desto weniger alt wird es meistens, aber
desto weniger handelbar ist es in der Regel auch…ab einer
gewissen Grösse gehts dann mit dem Handling aber andersrum,
ein erwachsener Grüner Leguan kann durchaus sehr schmerzhafte
Verltzungen verursachen.

Stimmt, aber mit dem Tier wächst amn in seine Aufgabe. Man lernt seinen Leguan gut kennen und weiß, wie er reagiert. Ich sehe meiner dicken Boa nach ein paar (12 J.) Jahren gemeinsamen Lebens „im Gesicht“ an, wie sie drauf ist. Und das kann jeder, der sich mit seinem Tier beschäftigt, auch wie bei H.,K.,M.

Bei Bartagamen gehts übrigens schon los mit Fleischwunden,

GAAAANZ GEFÄHRLICHE KILLER ;o) *lach*

einem Kleinkind können auch die schon den Finger
abbeissen

was hat das denn im Terrarium zu tun??? Eigentlich verfüttert man die doch nicht, … oder???*gggg*

…und so riesig sind diese Tiere gar nicht…

Schön, dass hier jemand mit Ahnung ist, macht Spaß, sich mit dir auszutauschen! Danke! :o)

Liebe Grüsse
Bine :smile:

Liebe Grüße zurück!
Sabine