Welches sind Schwäbische Spätzle?

Guten Tag,

kann mir einer von euch sagen welches wirklich schwäbische Spätzle sind und wo die andern her kommen.
Es gibt ja die Knöpflespätzle und die geschabten, welche kommen aus dem schwäbischen und wo kommen die andern her?
Schon mal danke im vorraus

Gruß

Spätzle/Knöpfle - Württemberg/Vorderösterreich
Servus,

Spätzle sind Spätzle und Knöpfle sind Knöpfle.

So einfach ist das vorderhand.

Nun ist aber Schwaben ein Konglomerat aus ganz verschiedenen Landstrichen. Südlich der Donau gibt es keine Knöpfle, aber nur dort richtige Kässpätzle - für die braucht es einen ordentlichen Emmentaler, das ist ein Freitagsessen aus dem katholischen Vorderösterreich vulgo Oberschwaben.

Nördlich des Albtraufs gibt es schon auch Spätzle, aber eigentlich sind da die Knöpfle daheim - die übrigens auch viel besser in einen Gaisburger Marsch, sowas wie Württembergs Gloria, passen.

Entlang der Donau scheiden sich daher auch die Geister betreffend die modernen Gerätschaften Spätzlespresse (die besser für Knöpfle geeignet ist) und Spätzleshobel (der besser für Spätzle geht).

Aber richtig gehts bloß mit dem Spätzlesbrett, aus dem Handgelenk geschabt.

Schöne Grüße

MM

Hallo Martin,

Das stimmt zwar alles, was Du da schreibst … wenn man die beiden Begriffe gegeneinander austauscht!

Spätzle sind Spätzle und Knöpfle sind Knöpfle.

So einfach ist das vorderhand.

Nun ist aber Schwaben ein Konglomerat aus ganz verschiedenen
Landstrichen. Südlich der Donau gibt es keine Knöpfle Spätzle, aber
nur dort richtige Kässpätzle (die in Wirklichkeit „Knöpfle“ sind) - für die braucht es einen
ordentlichen Emmentaler, das ist ein Freitagsessen aus dem
katholischen Vorderösterreich vulgo Oberschwaben.

Nördlich des Albtraufs gibt es schon auch Spätzle, aber
eigentlich sind da die Knöpfle daheim - die übrigens auch viel
besser in einen Gaisburger Marsch, sowas wie Württembergs
Gloria, passen.

Entlang der Donau scheiden sich daher auch die Geister
betreffend die modernen Gerätschaften Spätzlespresse (die
besser für Knöpfle Spätzle geeignet ist) und Spätzleshobel (der besser
für Spätzle Knöpfle geht).

„Knöpfle“ kommt ja wohl von Knopf, also etas mehr oder weniger kugelrundes.

„Spätzle“ sind längliche Würstchen von etwa 3 mm Durchmesser und wenigen Zentimetern Länge.

Aber richtig gehts bloß mit dem Spätzlesbrett, aus dem
Handgelenk geschabt.

… wobei der Spätzleshobel oder die Spätzlespresse wirklich akzeptable Alternativen sind. Allerdings: Frisch zubereitet müssen sie sein, aus einem Teig, der so weich ist, dass er Fäden zieht.

„Fertigspätzle“, die wie Spaghetti aus der Tüte ins kochende Wasser geworfen werden, sind hingegen ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

Michael

Servus,

nix werd do dauscht!

Spätzle sind länglich, geschabt. Knöpfla sind ursprünglich viel größer als heute, mit einem Löffel abgestochen und geformt.

Ab Ulm südwärts wird man Knöpfla trotz der breiten Palette von Freitagsessen im katholischen Oberland kaum finden: Knöpfla sind eine württembergische Angelegenheit.

Ja, und man kann sie mit der Presse in ihrem heutigen, viel kleineren Format, mit der entsprechenden Lochung recht gut hinbringen. Während aus dem Hobel immer länglich geformte, eben Spätzle, kommen.

Schöne Grüße

MM

Hallo nochmal!

nix werd do dauscht!

Auf die Gefahr hin, dass ich Dein bisheriges Weltbild zerstören muss: Ich bin derjenige, der Recht hat :wink:

Ab Ulm südwärts wird man Knöpfla trotz der breiten Palette von
Freitagsessen im katholischen Oberland kaum finden: Knöpfla
sind eine württembergische Angelegenheit.

Das ist falsch! Siehe hierzu:

„Die im Allgäu als Spezialität angesehenen Knöpfle sind eng mit den Spätzle verwandt. Beide sind aus dem gleichen Teig (wobei für die Knöpfle der Teig etwas flüssiger sein sollte) und wurden früher mit der Hand oder dem Löffel geformt und ins heiße Wasser gelegt. Daher hießen (und heißen immer noch) die Spätzle auch Spatzen. Knöpfle sind im Gegensatz zu den länglichen Spätzle, kurz, rund und klein. Sie werden häufig mit einem Knöpflesieb (oder auch Spatzenmodel) hergestellt. Das Wort stammt vom Althochdeutschen chnodo, der Knoten. Knöpfle ist dann das Knötlein.“

(Zitat von www.spaetzle.de)

Ja, und man kann sie mit der Presse in ihrem heutigen, viel
kleineren Format, mit der entsprechenden Lochung recht gut
hinbringen. Während aus dem Hobel immer länglich geformte,
eben Spätzle, kommen.

Auch das stimmt nicht: Die Spätzlespresse („Spätzleschwob“) erzeugt immer längliche Spätzle, während der Hobel je nach Bauart und Konsistenz des Teigs Spätzle oder Knöpfle ergibt. Siehe hierzu den Wikipedia-Artikel über Spätzle. http://de.wikipedia.org/wiki/Sp%C3%A4tzle.

Ich bin selbst im Neckartal groß geworden, aber meine ersten Knöpfle habe ich bestimmt erst im Allgäu kennen gelernt. Das gilt übrigens nur für die Spätzle/Knöpfle, die aus dem bekannten Ei/Mehl-Teig hergestellt werden. „Leberknöpfle“ kenne ich schon lang. Ich habe sie nie gemocht und bei uns zu Hause hatten sie beinahe die Größe von Hühnereiern.

Michael

Servus Martin,

nix werd do dauscht!

mein alt-württembergisches Spätzles-Weltbild stellst Du nicht auf den Kopf, auch wenn Du noch so stur bist. :wink:

Spätzle sind länglich, geschabt.

Einverständen. Als „faule-Weiber-Spätzle“ auch länglich, aber gepreßt.

Knöpfla sind ursprünglich
viel größer als heute, mit einem Löffel abgestochen und
geformt.

Hier halte ich mich raus, weil ich …

Ab Ulm südwärts wird man Knöpfla trotz der breiten Palette von
Freitagsessen im katholischen Oberland kaum finden: Knöpfla
sind eine württembergische Angelegenheit.

… noch nie Knöpfla gegessen und noch nie in natura gesehen habe.

Ja, und man kann sie mit der Presse in ihrem heutigen, viel
kleineren Format, mit der entsprechenden Lochung recht gut
hinbringen.

Das glaube ich Dir gerne. Man drückt dann eben nicht den ganzen Inhalt auf einmal durch, sondern erzeugt kurze Dinger durch mehrmaliges Zurückholen des Stempels.

Während aus dem Hobel immer länglich geformte,
eben Spätzle, kommen.

Das kommt auf den Hobel und auf das Tempo an:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sp%C3%A4tzlehobel

Sowas kenne ich zwangsläufig auch nur von Bildern.

Wieso Gaisburger Marsch Württembergs Gloria sein soll, kann ich grad auch nicht nachvollziehen. Weil das das Lieblingsgericht unseres derzeitigen Bundespräsi ist?
Das ist wohl eher Geschmackssache und ich müßte schon arg am Verhungern sein, ehe das in meinen Suppenteller käme.
Entweder Spätzle oder Kartoffeln. Aber beides zusammen in einer Brühe?

Gruß Gudrun

Hallo Michael,

nix werd do dauscht!

Auf die Gefahr hin, dass ich Dein bisheriges Weltbild
zerstören muss: Ich bin derjenige, der Recht hat :wink:

ich bin auch Deiner Meinung und weiß überhaupt nicht, was hier grad abgeht. :wink:

Vielleicht melden sich ja noch ein paar andere zu Wort und helfen uns, Martin (wieder) auf den rechten Weg zu bringen. :wink:

Gruß Gudrun

Hallo,

ich kann Michael und Gudrun nur zustimmen.
Den Spätzlesschwob kenne ich von daheim, was im Badischen ist. Der macht lange Spätzle.
Und den Spätzleshobel hab ich das erstemal gesehen, als ich meine Schwester im Allgäu besucht habe.

Handgeschabte Spätzle durfte ich als Kind nur einmal kennenlernen bei meiner Tante in Tübingen. Hatte mich damals aber schon gefragt, warum die soviel besser sein sollten?

mfg
M.

Hallo Gudrun,

Ja, und man kann sie mit der Presse in ihrem heutigen, viel
kleineren Format, mit der entsprechenden Lochung recht gut
hinbringen.

Das glaube ich Dir gerne. Man drückt dann eben nicht den
ganzen Inhalt auf einmal durch, sondern erzeugt kurze Dinger
durch mehrmaliges Zurückholen des Stempels.

Nnnnnnn … ich glaube, das gibt eine Sauerrei! Beim Hochziehen des Stempels werden die Teigtropfen unten an der Presse hängen bleiben und wenn es ganz schlimm kommt, durch den aufsteigenden Wasserdampf hart werden und fest sitzen.

Kurze Spätzle mit dem Messer abschneiden, wird wahrscheinlich auch nicht gehen, weil ich mir vorstellen könnte, dassman dabei den Teig eher an der Unterseite der Presse vermschiert als von ihr trennt.

Nein: Knöpfle macht man nur mit dem Hobel. (Vielleicht noch mit diesem Ding mit der Kurbel oben drauf, aber damit kenne ich mich nicht aus…)

Michael

handgeschabte Spätzle - selber gekauft! :wink:
Hallo Minnie,

Handgeschabte Spätzle durfte ich als Kind nur einmal
kennenlernen bei meiner Tante in Tübingen. Hatte mich damals
aber schon gefragt, warum die soviel besser sein sollten?

ob die handgeschabten „besser“ als die gepreßten Spätzle sind, kann ich nicht sagen. Zumindest fühlen sie sich beim Kauen anders an als die gepreßten.

Vielleicht machst Du einmal einen neuerlichen Eßversuch als Erwachsene mit den handgeschabten? :wink:

Ich verrate Dir gern, daß (und wo) man sie auch kaufen kann, auch auf die Gefahr hin, daß die Tütengegner jetzt geschlossen über mich herfallen.
Es gibt nämlich zweierlei Tüten. Und ich rede von den Spätzle in der
Tüte im Frischeregal.

Meine 1. Wahl sind die Frischen Spätzle der Firma Schmid’s Nr. 1:
http://www.teig.de/Schlemmerspaetzle.php (nach unten scrollen),

und als „Ersatz“ die Eierspätzle von der Firma Bürger:
http://www.buerger.de/startseite/beilagen/spaetzle.html

Ganz nebenbei sind auch die frischen Breiten Nudeln von Schmid’s ein Gedicht.

Schmid’s kannst Du anmailen und hast am andern Tag die Adressen von Läden in Deiner Nähe, die die Produkte führen.
Bürger findest Du in jedem gutsortierten Supermarkt.

Und nein, ich bin an keiner der beiden Firmen beteiligt. Leider. :wink:

Gruß Gudrun

Hallo Gudrun,

danke für die Links.
Ich lebe in Australien, da kann man diese tollen Sachen leider nicht kaufen (ich muß meine Spätzle selber machen :frowning:
Aber jetzt weiß ich, warum mein Neffe nur die guten „Bürger“ Maultaschen mag. Alles andere lehnt er ab, außer den selbergemachten von der Oma!

Werde aber beim nächsten Deutschlandbesuch mal drauf achten und das ausprobieren.

Falls ich die geschabten mal ausprobieren will, muß ich da beim Teig was anders machen?

lieben Gruß
M.

Servus,

Falls ich die geschabten mal ausprobieren will, muß ich da
beim Teig was anders machen?

Man muss ihn dicker machen, als wenn man mit den genannten mechanischen Hilfsmitteln arbeitet. Er sollte sich mit dem Brett halten lassen, nicht herunter laufen.

Das wichtigste ist dafür aber ein Spätzlesbrett. Das läuft am schmalen Ende gegenüber dem Griff schräg in eine Kante aus, über die geschabt wird. Das Nette an den Teilen ist ihre Symmetrie, die sie für Links- und Rechtshänder gleich geeignet macht; das weniger Nette, dass sie so rar geworden sind. Die zusammen mit den Brettern „im Set“ angebotenen Schaber brauchts dafür et; sie helfen bei großen Mengen, weil man damit leichter aus dem Ellbogen arbeiten kann als mit dem Messer.

Schöne Grüße

MM

Hallo Gudrun,

danke für die Links.
Ich lebe in Australien, da kann man diese tollen Sachen leider
nicht kaufen

*LOL* *LOL* *LOL* *LOL* *LOL* *LOL* *LOL* *LOL* *LOL* *LOL* *LOL*
Du hast geschrieben „daheim im Badischen“!!!

(ich muß meine Spätzle selber machen :frowning:
Aber jetzt weiß ich, warum mein Neffe nur die guten „Bürger“
Maultaschen mag. Alles andere lehnt er ab, außer den
selbergemachten von der Oma!

Ich kann Deinen Neffen gut verstehen. :wink:

Werde aber beim nächsten Deutschlandbesuch mal drauf achten
und das ausprobieren.

Falls ich die geschabten mal ausprobieren will, muß ich da
beim Teig was anders machen?

Eigentlich nicht, aber wenn der Teig einen Hauch flüssiger ist, dann schabt es sich leichter und Handgelenk und Unterarmmuskeln werden etwas weniger beansprucht.
Meine praktische Erfahrung hält sich aber in Grenzen. Ich hatte im Elternhaus keine Gelegenheit wirklich zu üben (und nur durch Übung kommt man da zu einer gewissen Geschwindigkeit), und später hatte ich keine Lust mehr.
Aber nach der ganzen Schreiberei hier könnte ich es ja nochmal mit einem kleinen Portiönchen (1 Ei!) probieren! :wink:

Gruß Gudrun

Servus Martin,

ich habe erst nach dem Abschicken Deinen Artikel gesehen.

Falls ich die geschabten mal ausprobieren will, muß ich da
beim Teig was anders machen?

Man muss ihn dicker machen , als wenn man mit den genannten
mechanischen Hilfsmitteln arbeitet. Er sollte sich mit dem
Brett halten lassen, nicht herunter laufen.

Das hier
Für die Spätzlepresse weniger Wasser als beim Schaben nehmen.
steht als allerletzte Zeile auf dieser Seite:
http://www.spaetzle.de/schaben.html
was im Umkehrschluß mehr Wasser beim Schaben bedeutet.

Was stimmt denn jetzt hier? :wink:

Gruß Gudrun

Servus,

das kommt halt drauf an, was man mit der Presse machen will: Spätzle oder Knöpfle … :wink:.

Dicker als für die Arbeit mit dem Hobel muss der Teig zum Schaben auf jeden Fall sein (man sieht wie vorher schon, ich gehöre zur Hobel-Fraktion). Ein Maß für die Viskosität auf dem Brett ist, dass der Teig nicht abläuft, sondern relativ zäh drauf bleibt und bei einer Neigung von vielleicht 50 Grad nur ein wenig nachkommt, wenn man von der Kante schabt. Anderst als bei Nudelteig ist es dafür auch ganz nützlich, wenn der Teig in sich elastisch zusammenhält: Also nicht ruhen lassen, sondern gleich nach dem Zusammenrühren (oder wie immer man diesen Vorgang nennen will) verarbeiten.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

danke für eure Erklärungen!

liebe Grüße
M.

Servus,

das kommt halt drauf an, was man mit der Presse machen will:
Spätzle oder Knöpfle … :wink:.

Du bist der Einzige, der Knöpfle mit der Presse herstellen will.

Dicker als für die Arbeit mit dem Hobel muss der Teig zum
Schaben auf jeden Fall sein

Minnie hat keinen Hobel und sie hat nicht nach dem Vergleich zum Hobel gefragt.

Auch missionarischer Eifer ist kein Grund, an Minnies Frage vorbei zu antworten. :-[

Gruß Gudrun