Welches Tier gräbt geziehlt Aronstab aus

Hallo,

weiss jemand um welches Tier es sich handeln könnte, das in unserem Garten ganz gezielt die Knollen des gefleckten Aronstabs ausgraben und wahrscheinlich gefressen hat?.
Von den Knollen ist nichts mehr zu finden, die überirdischen Teile liegen noch rum.
Ich dachte zuerst an Wildschwein, aber der Garten liegt im Ort und der nächste Wald ist ein Stück weg.

Tschau
Peter

Würde eher vermuten, dass die Knollen geklaut wurden. Aronstab ist doch hochgiftig.


ramses90

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Hallo,

geklaut wohl eher nicht,… ja, und ich weiss wie giftig der ist.

Ein Stelle war recht versteckt unter Hecken und zwischen anderem Zeugs, die anderes Stellen an einer Hecke ist ca. 2qm groß und etwa 25m entfernt. Der Boden ist 20cm tief aufgewühlt und die Wurzeln der Hecke zerfetzt.Der Garten ist auch eigentlich nicht einsehbar, wer sollte das wissen, das dort Aronstab wächst außer unserer Familie,

Tschau
Peter

Das klingt aber schon nach Wildschwein- 20 cm tief bei so trockenem Böden gräbt sonst kaum ein Rier

Vertragen Wildschweine das denn? - Oder war es ein dummes Wildschwein?

Warum sollte auch jemand ausgerechnet die Wurzelknollen klauen. - Oder jemand wollte jemanden vergiften.

aber im vorliegenden Fall sollte es eher ein Tier gewesen sein, das nicht in Europa heimisch ist - Kaliumoxalat ist zwar geruchlos, aber Aronstab ist, wenn man eine so feine Nase hat wie ein Schwein, mühelos zu erkennen. Und „dumme Schweine“ im Sinn von Simsys Vermutung gibt es nicht - alle Wildschweine kennen die Pflanzen, die sie besser nicht fressen.

In Frage kämen hier Waschbären - in Nordamerika hat es zwar Araceen, aber die schauen anders aus als der gefleckte Aronstab. Außerdem eventuell Marderhunde - wie es Richtung Osten mit der Verbreitung von Arum maculatum ausschaut, weiß ich nicht.

Wobei das Schlachtfeld, das Peter beschreibt, ja eigentlich doch an Wildschwein denken lässt - die patschen gerne mit dem Löffel in die Tomatensoße und werfen die halb abgenagten Knochen über die Schulter hinter sich. Ziemlich merkwürdig: Arum ist für Schweine (die eh einen ziemlich menschlichen Stoffwechsel haben) ebenso giftig wie für Menschen: D.h. nicht „hochgiftig“, wie in diesem Thread geschrieben wurde - das Gift von Aronstab ist ebenfalls in Rhabarber, Sauerampfer und Sauerklee enthalten, und diese drei kann man bei angemessener Dosierung sehr hübsch essen - aber doch immerhin so, dass Wildschweine eigentlich die Rüssel davon lassen dürften.

Marderhunde können wohl ganz gut auch in schwerem Boden graben - zwar übernehmen sie lieber Bauten von Dachs oder Fuchs, aber wenn nix zu kriegen ist, machen sie schon auch mal selber einen Bau.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

meinens Wissens sind aber hier in der Gegend weder Maderhund noch Waschbär jemals gesichtet worden. Und was mich so erstaunt, das sonst im Garten (>1500 m2) und auch im Nachbargarten sonst keinerlei Spuren zu sehen sind.

Tschau
Peter

Salü Peter,

alle drei - Marderhund, Waschbär und Schwarzwild - kommen recht zügig vorwärts, und man sieht sie jedes Jahr irgendwo, wo sie im letzten Jahr noch nicht waren.

Die beiden Marderhund und Waschbär sollte ich wohl zurücknehmen - zu denen würde zwar passen, dass sie die Europäischen Giftpflanzen noch nicht kennen (das dauert lange - Wühlmäuse wissen bis jetzt immer noch nicht, dass die Kreuzblättrige Wolfsmilch ungesund ist, obwohl die schon vor recht langer Zeit eingewandert ist), aber wenn sie buddeln, buddeln sie viel exakter als das, was Du zeigst.

Während andererseits Wildschweine flächiger vorgehen: Rüssel plus Hauer versenkt und dann mit Schmackes vorwärts geschoben. Selbst wenn sie in „meinem“ Pfälzerwald in Eichenpflanzungen Trüffel ausgraben, die sie mit ihren feinen Nasen ja eigentlich recht präzise orten könnten, wird da staubsaugerartig die halbe Hauptwurzel entlang geschoben.

Ich will Dir die Gäule nicht scheu machen, aber so, wie Du es jetzt zeigst, kommt mir das doch am ehesten wie Menschenwerk vor. Wenn ich mich erinnere, was wir mit 17 alles (ziemlich beliebig) an Pflanzengiften ausprobiert haben, auf der Suche nach Sachen, die in die Rübe gehen, kommt mir das sogar plausibel vor.

Schöne Grüße

MM

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Hallo Aprilfisch,

eigentlich könnte ich deiner Argumentation folgen, aber…
Der Garten ist von außen (Straße, Wege etc.) nicht einsehbar und auch nur schwer zugänglich. Und die eine Stelle habe ich erst ein paar Tage vorher selbst gesehen, da der Aronstab zwischen Brennnessel, Girsch u.ä versteckt war.

Derweil habe ich das noch gefunden:
http://waffenforum.gun-forum.de/thread/74672-wildschwein-und-aronstabgewächse/

Tschau
Peter

Hallo Peter,

das ist interessant - ich hatte überlegt, ob man Wildschweinen (die obwohl keine Raubtiere nicht sehr blöde sind) wohl zutrauen könnte, dass sie Aronstab als Abführmittel verwenden, wenn sie irgendwas Ungutes gefressen haben: Die wesentliche Wirkung von Oxalsäure ist ja eben, dass sie heftig durchputzt - ungefähr wie nicht mehr ganz junger Sauerampfer oder Rhabarber in größeren Mengen. Wenn das in der verlinkten Diskussion von Jägern bestätigt wird, dass Wildschweine Aronstab therapeutisch fressen, darf man die Grabung in Deinem Garten getrost diesen anhängen.

Dass Wildschweine sich zunehmend auch außerhalb vom Wald umtun und wie schon länger Waschbären und seit vielleicht zwanzig Jahren auch Füchse in menschlichen Siedlungen unterwegs sind, hängt auch mit dem enormen Druck zusammen, der von ihrer ziemlich überall überhand nehmenden Population her kommt, da helfen alle Drückjagden nichts. Auf kurz oder lang wirst Du wahrscheinlich welche sehen - im Pfälzerwald hat es bereits so viele, dass man häufig auch ohne besonders vorsichtiges Anpirschen „einfach so“ einzelnen Tieren oder auch ganzen Rotten am helllichten Tag begegnen kann.

Schöne Grüße

MM

Hallo Peter,

Ich denke du hast da Trüffel in deinem Garten!! Wildschweine (genauso wie Schweine) lieben diese Knollen! Hab schon gehört, dass Aronstab eine Zeigerpflanze dafür sein kann…

Äh, er hatte schon vor 2 Jahren geschrieben:

Servus,

Hlörensagen giltet nicht!

Die beiden haben unterschiedliche Bodenansprüche mit einer eher schmalen Schnittmenge, wie sollte da Aronstab Zeigerpflanze sein?

Übrigens sieht man am Rand des Fotos ein Thujablatt. Thuja ist kein „Trüffelbaum“.

Und last, but not least: Kannst Du einen einzigen Hausgarten benennen, in dem Trüffel wachsen?

Schöne Grüße

MM