Würde ich an Deiner Stelle nicht tun! Obwohl mit dem konischen
Pressverband auch Drehmomente übertragen werden können, würde
ich bei
einem „Getriebe“ für die Verbindung Welle-Nabe aus
Sicherheitsgründen immer eine Verbindung mit Formschluss
wählen.
Gruss Wolfgang
Hallo Wolfgang,
möchte Dir dennoch widersprechen.
Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn als Maschinenbauer, damals vor vierzig Jahren noch im Konstruktionsbüro einer großen Werft, lernte ich das erste Mal von der Problematik. Damals wurden die Schiffspropeller mit einer Passfeder auf der Welle montiert. Leider immer wieder mit der misslichen Folge vom Bruch des Verbandes. Bei so etwas pflegten die Kapitäne dann zu fluchen: Riesengroßer Schiet !!!
Deswegen fing man zu der Zeit an, die Kegelverbindung anzuwenden. Hatte anfänglich Befürchtungen, ob’s nicht durchrutscht. Manche der Schiffsbauer hatten mehr Vertrauen in eine (objektiv schwächere) Formschlussverbindung als in die (stärkere) Kraftschlussverbindung. Erstere vermittelt ja den (trügerischen) Aschein höherer Sicherheit. Und dann noch die Frage, wie bei einem Schiff das Nicht-Durchrutschen überprüfen ? Aber auch die Zweifler ließen sich letztlich überzeugen, denn im Betrieb hat’s dann zuverlässig funktioniert, und zudem noch zuverlässiger als die Passfeder-Lösung.
Dann habe ich selbst lange Verantwortung getragen für Geräte mit solchen Wellen-/Naben-Verbindungen. Für Kompressoren, die der Verbindung sehr ungünstige Lastverbindungen auferlegen : ausgeprägtes Spitzenmoment über den Umfang, zudem mit Null-Durchgang. Also Lastwechsel, damit haut’s Passfedern zu gerne kaputt !
Wir haben dann ganz konsequent seit 25 Jahren die Kegelverbindung angewendet (richtige Auslegung selbstverständlich vorausgesetzt, d.h. mit kontrolliertem/berechneten Drehmoment „stramm“ angezogen). Von den etlichen Millionen an Kompressoren, die wir seither damit in den Lkw-Einsatz geliefert haben ist keiner wegen eines Versagens der Kegelverbindung reklamiert worden. Keiner !
Vor einem halben Jahrhundert war’s in der Tat Stand der Technik gewesen, auch Kompressoren mit der Passfeder-Lösung anzutreiben. Von diesen Uralt-Geräten sind mir im Laufe meines Berufslebens doch einige Versager der Passfederverbindungen untergekommen.
Gruß
Karl