Hi Anke,
nachdem in den bisherigen Artikeln zu Deiner Frage viel von Beuteschema und „Lass die Finger davon“ zu lesen war, will ich mal versuchen, das Ganze von einem anderem Standpunkt zu erläutern.
Ein guter Freund von mir hat nämlich 5 Katzen und 2 Wellensittiche und das klappt prima! Allerdings habe ich von Vögeln relativ wenig Ahnung und weiss momentan nicht, wie alt die Vögel waren, als er sie gekauft hat. Ich weiss nur, dass eine Katze als erstes da war, dann kamen die Vögel und dann die anderen 4 Katzen, die alle von der ersten Katze geboren wurden. Die Katzen leben, wie meine doch dazu später mehr, auf dem Land, können also ihren Jagdtrieb draußen ausleben. Das Haus hat eine Katzentür und deshalb können die Katzen die Vögel, die in der Küche auf einem etwa 1,0m hohen Tischchen stehen, besuchen, wann immer sie wollen!
So, wenn es also so einfach wäre, dass die Katze, nur weil DER VOGEL (wie auch immer er aussieht, sich anhört, etc.) im Beuteschema der Katze vorkommt, ihm nachstellt, koste es was es wolle, warum gibt es da dann nie Probleme ?
Ein weiteres Beispiel von mir persönlich:
Ich lebe selbst, seit 20 Jahren mit Katzen zusammen. Vor 9 Jahren habe ich mir eine Königspython gekauft. Diese Schlange frisst am liebsten Gerbils (Wüstenrennmäuse). Da diese Mäuse im Zoohandel ca. 8 Euro kosten und ich ein armer Student bin, begann ich selbst „Futter“ zu züchten. Die Mäusebox stand bei mir im Flur in den auch unsere 2 Katzen jederzeit per Katzentürchen konnten. Da es ja sowieso „Futtermäuse“ waren, wäre es nicht sooo schlimm gewesen, wenn die Katzen es ja geschafft hätten, sie zu fressen. Die erste Woche haben sie es auch versucht, sie konnten sogar ein wenig in den großen Käfig hineinlangen, haben es aber nie geschafft eine Maus zu verletzten. Nach ca. 2 Tagen (!) reagierten die Mäuse kaum noch auf die Katzen und nach einer Woche unterblieb selbst das für Wüstenrennmäuse so typische trommeln bei Gefahr! Unser Kater „Samson“ fand die komischen Dinger hinter Gitter, die man nicht fangen kann, schon nach kurzer Zeit uninteressant und „Laila“ hatte von nun an sowas wie einen Fernseher. Sie liebte es stundenlang den absolut unbeeindruckten Mäusen zu zusehen. Eines Tages entwischte mir beim reinigen der Mäusebox mein Zuchtmäuserich, den ich nach 2 Tagen Suche schon aufgab: „Hat bestimmt die Katze gefressen“. 5 Tage nachdem er mir entwischt ist habe ich ihn wieder gefunden, er saß zusammen mit „Laila“ vor dem Katzennapf und ließ sich das Whiskas schmecken! Fassungslos brachte ich ihn zurück in die Box, wo er noch tapfere 2 Jahre „Futter“ produzierte 
Als ich eines Tages bei uns in der Speisekammer eine böse Hausmaus, die unsere Vorräte anfraß entdeckte holte ich Laila, damit sie sie fängt. Denkste, Laila jagt nur noch draußen Mäuse, musste ich bei weiteren Versuchen feststellen. Mittlerweile kaufe ich mein Schlangenfutter wieder, Samson wurde überfahren und „Laila“ fängt bis heute nichts, aber wirklich gar nichts im Haus, draußen zeigt sie normales Jagdverhalten.
Also, lange Geschichten, kurzer Sinn: Ich denke Tiere sind lernfähig und sehr anpassungsfähig. Dass die Katze den Welli killt kann man 100 %ig ausschließen, indem man die Gitterstäbe des Vogelkäfigs so eng nimmt, dass die Katze einfach nicht reinlangen kann. Ob es die Vögel zu sehr stresst würde ich ausprobieren, indem ich einfach mal Nachbars vogeluninteressierte Katze ins Vogelzimmer locke, oder ich denke zur Not tut´s auch ein Hund, der ein paar Mal um den Käfig läuft. Dann regelmäßig Puls des Lieblingswellis messen! Ist er zu nah an der Herzinfarktgrenze solltest Du auf die Katze verzichten
))
Aber ich denke, dass man Katze und Vogel wesentlich unproblematischer zusammen halten kann, als hier bisher probagiert wurde. Hunde kann man doch auch zusammen mit Katzen halten, obwohl die ins Beuteschema passen würden, oder ???
Viele Grüße
Sitrion