Welli u. Katze?

Hallo,

ich hab daheim 2 Wellis an denen ich sehr hänge (ganz besonders an einem).
Gerne hätten wir jetzt auch noch ein kleines Kätzchen aufgenommen.
Verträgt sich das oder muss ich ständig Angst haben, dass die Katze meine Vögel „jagen“ will bzw. das die Wellis nen Herzkasper bekommen, wenn ihnen die Katze zu nahe kommt?

Der Vogelkäfig hängt so ca. 1,40 m (unterer Teil) hoch an der Wand im Wohnzimmer.

Die Katze wär dann noch klein - ca. 3-4 Monate alt… Gewöhnung an Vögel möglich mit genügend Ausgleich (spielen) möglich?

Für Tipps u. Ratschläge dankbar.
LG anke

PS: Hat jemand noch Ideen, wie man Katzenbabys findet (hab schon so viel probiert). Keine Rasse, ne ganz „normale“ Hauskatze.
Nochmals danke.

Es kommt der Tag…
…an dem die Katze ihre Fähigkeiten drastisch verbessert und die Spielregeln verschärft. Worüber die Vöglein heute noch milde lächeln, kostet sie später Kopf und Kragen. Du würdest sie trennen müssen, Dich also von den Vögeln oder der Katze trennen müssen. Wonach willst Du den Zeitpunkt bestimmen? Lass es besser! Ruhe kriegst Du mit der Situation sowieso nie.

Gruß!
Tino

verträgt sich nicht …
Hallo Anke,

ich denke auch, das du es lassen solltest. Mag zwar gutgehen Katze und Wellensittich, aber immerhin gehoeren Voegel auch ins "Beute-Schema " der Stubentiger.
Die Wellis wuerden wohl nur noch in Unruhe leben und du sicher auch.
Ich kenn auch einen Fall wo das Zusammenleben ganz gut geht, aber man muss es ja irgendwie nicht darauf anlegen, wenn man die Wahl hat.
Eine Katze kannst du dir spaeter ja immer noch holen. Und wenn es eine junge sein soll, dann schau in deinem naechsten Tierheim vorbei. Die haben immer staendig kleine * und grosse *.

Viele Gruesse Manu

Hi,
ich weiss, dass es funktionieren kann wenn die Katze noch sehr jung ist, also ein Baby. Sie lernt dann, die beiden Wellis als Familienmitglieder zu sehen.
Immerhin gibt es sogar einige Katzen, die sich als Erwachsene noch an Voegel gewoehnen koennen. Aber da waere mir auch das Risiko zu gross.
Am besten fragst du vielleicht einen Tierarzt oder im Tierheim einen Sachkundigen.

Ich denke es kann funktionieren, aber dann musst du die Tiere auch aneinander heranlassen.

gruss, jima

räumliche Trennung
Ich habe zwei Zwergpapageien mit in die Beziehung gebracht und mein Partner hatte schon eine Katze. Was tun? Wir achten peinlich genau auf räumliche Trennung. Die Vögel stehen in einem anderen Raum und die Tür ist immer geschlossen, wenn die Katze (Freigänger und Vogel"liebhaber") in der Wohnung ist. Anders geht es nicht, aber so können alle miteinander leben.

Findus

Hallo Anke,

Der Vogelkäfig hängt so ca. 1,40 m (unterer Teil) hoch an der
Wand im Wohnzimmer.

ich kann Dir nicht sagen, wie die Katze an den Vogelkäfig gelangen wird, ich kann Dir nur versprechen, daß sie es ganz sicher schaffen wird. 1, 4 m Höhe überwindet jede Katze aus dem Stand. Falls es nicht sofort klappt, wird sie hartnäckig üben, bis es klappt. Etwas Zappelndes Lebendiges ist genügend Anreiz, um mit einer gaaanz lang gemachten Pfote duch die Gitterstäbe hindurch auf die Jagd zu gehen, wenn der Jäger nicht den direkten Weg durch die Käfigtür nimmt.

Laß’ es sein!

Gruß
Wolfgang

Hallo Anke, hallo jima

ich schließe mich fast all meinen Vorrednern an. Wenn du nicht absolut eine räumliche Trennung sicher stellen kannst (was aber wiederum bedeutet, dass du immer entweder den Vogel oder die Katze aussperren musst, wenn du dich zu Hause aufhältst) - und glaube mir, wenn eine Katze aus einem Raum ausgesperrt ist, steigt ihre Motivation genau DA hinzukommen ins Unermessliche - dann wissen deine Wellis instinktiv, dass da ein Raubtier auf sie lauert und haben dementsprechend Angst, nochzumal du ihnen durch die Käfighaltung jede natürliche Reaktion auf die Gefahr verwehrst, nämlich die Flucht.

Selbst WENN deine Katze die Vögel NICHT angreifen SOLLTE (unwahrscheinlich, denn das sind wiederum die Instinkte des Raubtiers, das jede noch so verhätschelte Hauskatze dennoch im Grunde ihrer Seele bleibt), so haben die Vögel dennoch permanent Angst. Du schreibst, dass du am dem einen Welli hängst… willst du es ihm wirklich antun, dass er den Rest seines Lebens permantent in Angst und Schrecken verbringt?

ich weiss, dass es funktionieren kann wenn die Katze noch sehr
jung ist, also ein Baby. Sie lernt dann, die beiden Wellis als
Familienmitglieder zu sehen.

Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Bis du festgestellt hast, dass es NICHT funktioniert, hängst du aber auch an der Katze und das Weg-geben fällt dir schwer. Nochzumal kleine süße Kitten sehr viel leichter einen Platz bekommen als halbwüchsige oder erwachsene Tiere. u.U. mutest du dem Kätzchen das dann eine erwachsene Katze geworden sein wird, ein lebenslanges Dahinvegetieren im Tierheim zu. Willst du das?

Immerhin gibt es sogar einige Katzen, die sich als Erwachsene
noch an Voegel gewoehnen koennen. Aber da waere mir auch das
Risiko zu gross.

Das wäre es mir auch bei einem Katzenbaby!!!

Katzen und Vögel sind einfach von der Veranlagung her ZU unterschiedlich. Auch Katzen und Hunde lassen sich als erwachsenee Tiere schlecht aneinander gewöhnen. Da gilt allerdings der Grundsatz, dass Babies sich da noch sehr viel leichter tun. Aber sie haben andere Voraussetzungen. Die Ahnen von Katzen und Hunden sind gleichermaßen Raubtiere und passen sich nicht ggs. ins Beutemuster. Der Grund warum Hunde und Katzen sich meist nicht vertragen ist die absolut unterschiedliche Körpersprache. Ähnlich aussehende/klingende Signale haben entgegengesetzte Bedeutung. „Wackelt“ die Katze mit dem Schwanz versteht der Hund es als Freude und Aufforderung zum Spielen - bei der Katze ist es aber eine eindringliche Warnung sie in Ruhe zu lassen. Der freudige Hund geht auf die vermeintlich freundliche Katze zu - und kriegt eins auf die Nase. Umgekehrt ist das Knurren des Hundes. Hat Ähnlichkeiten mit dem Wohlgefühlslaut „Schnurren“ der Katze - ist aber beim Hund die letzte Warnung. Geht die Katze auf die vermeintlich freundlichen Hund zu, beißt der. Und so gibt es noch viele Beispiele für Kommunikationsprobleme zwischen Katze und Hund. Wachsen beide aber als Babies zusammen auf, lernen sie von Anfang an die Signale des Gegenübers richtig zu deuten - und werden als Erwachsene keine oder wenig Probleme miteinander haben. Auch mit anderen Hunden/Katzen nicht, die gleichermaßen gelernt haben, die Signale richtig zu deuten.

Aber wie gesagt, das alles gilt für Katze und Hund, die von der grundsätzlichen Veranlagung als Raubtier ähnlich „gepolt“ sind und sich nicht ggs. als Beute erkennen. Und genau das ist bei Katze und Vogel anders. Vögel sind von der Evolution als Jäger und Gejagte gedacht. Und die Gene lassen sich nur schwer aberziehen!!!

Am besten fragst du vielleicht einen Tierarzt oder im Tierheim
einen Sachkundigen.

Ich denke es kann funktionieren, aber dann musst du die Tiere
auch aneinander heranlassen.

Ohne Not würde ich das nicht machen, siehe oben. Mein Rat: lass die Wellis allein und schaff dir eine Katze an, wenn die Vögel durch natürlichen Alterstod ohnehin nicht mehr da sind…

LG, Nena

2 Like

Hallo,

ich kann mich Nena nur anschließen, Katze und Welli nein, das laß sein.

Er passt von seiner Größe her erschreckend gut ins Beuteschema der Katze und der Jagdinstinkt erwacht, wenn sie ihn zappeln sieht…da gibt es nichts mit aneinander gewöhnen.

Selbst wenn die Katze „nur“ spielen wollte, Wellensittichkörper sind Katzenkrallen in keinster Weise gewachsen!
Bei einem großen Papagei wäre das schon etwas anders, aber so ein kleiner Vogel…nee das ist gaaaaaaaaanz selten, daß so was klappt.

Grüße Maja

Hi Anke!

Wegen dem Zusammenleben hast du ja genug Tipps gehört.

Zu deiner Frage wegen „normalen“ Hauskätzchen.

Falls du nicht allzuweit enfernt vom Land wohnst würd ich einfach bei 1,2,3 Bauernhöfen nachfragen. Dort sind die Katzen selten steril und die haben mehr Nachwuchs als sie brauchen können. Und das sind dann auch nicht so degenerierte Stadtzüchtungen.

Grüße
Dusan

Hallo Anke,

ich würde Dir davon abraten. Mein Mann hatte als Kind einen Wellensittich. Später bekam er eine Katze. Die Katze saß die ganze Zeit unter dem Vogelkäfig (der in ca. 1,50 m Höhe hing)und beobachtete den Vogel nahezu ohne Unterlaß. Es hat ungefähr 6 Wochen gedauert, dann lag der Vogel tot im Käfig - er war erst 2 Jahre alt. Der Tierarzt meinte damals er wäre am Streß gestorben.
Wir haben auch zwei Katzen und es war schon heikel das Zwergkaninchen meines Vaters aufzunehmen während er im Urlaub war. Wir hatten es einmal gleichzeitig mit den Katzen herumlaufen lassen, da diese immer völlig desinteressiert an ihm waren. Auf einmal fing es aber an einen Haken zu schlagen und zu rennen und die Katzen sind ihm sofort hinterher. Es ist nichts passiert aber von da an haben wir das Kaninchen nur noch im Zimmer laufen lassen wenn die Katzen weggesperrt waren.
Katzen sind kleine Raubtiere und werden das immer bleiben. Darauf sollte man Rücksicht nehmen.

Gruß
Linda

Hallo.

Verträgt sich das oder muss ich ständig Angst haben, dass die
Katze meine Vögel „jagen“ will bzw. das die Wellis nen
Herzkasper bekommen, wenn ihnen die Katze zu nahe kommt?

Nein oder ja bzw. ja. Zum Beuteschema der Katze haben schon einige viel Richtiges gepostet. Die Vogelfixe sind im Käfig und können demzufolge ihrem Fluchtreflex nicht folgen. Selbst, wenn Tiger light sich überhaupt nicht für die Flattermänner interessieren sollte (so welche gibts auch!) : Der herumschleichende Räuber löst permanent Alarmstufe Rot aus. Das führt entweder zum Stresstod (dann fallen sie halt einfach von der Stange) oder dazu, dass sich die Vögel den Dez bei ihren Fluchtversuchen einrennen.

Der Vogelkäfig hängt so ca. 1,40 m (unterer Teil) hoch an der
Wand im Wohnzimmer.

Da lacht sich die Katze drüber kaputt. Die erwachsene Katze springt aus dem Stand! über zwei Meter hoch, wenn es sein muss. Das Kätzchen würde also eine prima Hochsprungausbildung erhalten und im Erwachsenenalter vielleicht drei Meter erreichen …
und wenn sie clever ist, kraucht sie einfach an der Wand hoch - da reicht schon Strukturputz! - und krallt sich die fliegenden Mäuse, die da so verlockend angebracht wurden.

Gewöhnung an Vögel möglich

Verlass Dich drauf! Wenn sie erstmal Deine beiden verputzt hat, wird sie Vögel so sehr gewohnt sein, dass sie gar nicht mehr ohne sein will.

PS: Hat jemand noch Ideen, wie man Katzenbabys findet (hab
schon so viel probiert). Keine Rasse, ne ganz „normale“
Hauskatze.

Dürfte sich ja erstmal erledigt haben, hoffe ich. Für später : Im Frühjahr, so März etwa, wirst Du auf Bauernhöfen garantiert fündig. Vorteil gegenüber dem Tierheim : Mieze ist noch nicht meschugge, wenn Du sie bekommst; Mieze hat die komplette Erziehung von Mama genossen. Nachteil : Du musst sie selbst zum Tierarzt schleppen wegen Untersuchung, Entwurmung pipapo.

Gruß kw
*rrrrr*

Hi Anke,

nachdem in den bisherigen Artikeln zu Deiner Frage viel von Beuteschema und „Lass die Finger davon“ zu lesen war, will ich mal versuchen, das Ganze von einem anderem Standpunkt zu erläutern.
Ein guter Freund von mir hat nämlich 5 Katzen und 2 Wellensittiche und das klappt prima! Allerdings habe ich von Vögeln relativ wenig Ahnung und weiss momentan nicht, wie alt die Vögel waren, als er sie gekauft hat. Ich weiss nur, dass eine Katze als erstes da war, dann kamen die Vögel und dann die anderen 4 Katzen, die alle von der ersten Katze geboren wurden. Die Katzen leben, wie meine doch dazu später mehr, auf dem Land, können also ihren Jagdtrieb draußen ausleben. Das Haus hat eine Katzentür und deshalb können die Katzen die Vögel, die in der Küche auf einem etwa 1,0m hohen Tischchen stehen, besuchen, wann immer sie wollen!
So, wenn es also so einfach wäre, dass die Katze, nur weil DER VOGEL (wie auch immer er aussieht, sich anhört, etc.) im Beuteschema der Katze vorkommt, ihm nachstellt, koste es was es wolle, warum gibt es da dann nie Probleme ?

Ein weiteres Beispiel von mir persönlich:

Ich lebe selbst, seit 20 Jahren mit Katzen zusammen. Vor 9 Jahren habe ich mir eine Königspython gekauft. Diese Schlange frisst am liebsten Gerbils (Wüstenrennmäuse). Da diese Mäuse im Zoohandel ca. 8 Euro kosten und ich ein armer Student bin, begann ich selbst „Futter“ zu züchten. Die Mäusebox stand bei mir im Flur in den auch unsere 2 Katzen jederzeit per Katzentürchen konnten. Da es ja sowieso „Futtermäuse“ waren, wäre es nicht sooo schlimm gewesen, wenn die Katzen es ja geschafft hätten, sie zu fressen. Die erste Woche haben sie es auch versucht, sie konnten sogar ein wenig in den großen Käfig hineinlangen, haben es aber nie geschafft eine Maus zu verletzten. Nach ca. 2 Tagen (!) reagierten die Mäuse kaum noch auf die Katzen und nach einer Woche unterblieb selbst das für Wüstenrennmäuse so typische trommeln bei Gefahr! Unser Kater „Samson“ fand die komischen Dinger hinter Gitter, die man nicht fangen kann, schon nach kurzer Zeit uninteressant und „Laila“ hatte von nun an sowas wie einen Fernseher. Sie liebte es stundenlang den absolut unbeeindruckten Mäusen zu zusehen. Eines Tages entwischte mir beim reinigen der Mäusebox mein Zuchtmäuserich, den ich nach 2 Tagen Suche schon aufgab: „Hat bestimmt die Katze gefressen“. 5 Tage nachdem er mir entwischt ist habe ich ihn wieder gefunden, er saß zusammen mit „Laila“ vor dem Katzennapf und ließ sich das Whiskas schmecken! Fassungslos brachte ich ihn zurück in die Box, wo er noch tapfere 2 Jahre „Futter“ produzierte :wink:
Als ich eines Tages bei uns in der Speisekammer eine böse Hausmaus, die unsere Vorräte anfraß entdeckte holte ich Laila, damit sie sie fängt. Denkste, Laila jagt nur noch draußen Mäuse, musste ich bei weiteren Versuchen feststellen. Mittlerweile kaufe ich mein Schlangenfutter wieder, Samson wurde überfahren und „Laila“ fängt bis heute nichts, aber wirklich gar nichts im Haus, draußen zeigt sie normales Jagdverhalten.

Also, lange Geschichten, kurzer Sinn: Ich denke Tiere sind lernfähig und sehr anpassungsfähig. Dass die Katze den Welli killt kann man 100 %ig ausschließen, indem man die Gitterstäbe des Vogelkäfigs so eng nimmt, dass die Katze einfach nicht reinlangen kann. Ob es die Vögel zu sehr stresst würde ich ausprobieren, indem ich einfach mal Nachbars vogeluninteressierte Katze ins Vogelzimmer locke, oder ich denke zur Not tut´s auch ein Hund, der ein paar Mal um den Käfig läuft. Dann regelmäßig Puls des Lieblingswellis messen! Ist er zu nah an der Herzinfarktgrenze solltest Du auf die Katze verzichten :wink:))
Aber ich denke, dass man Katze und Vogel wesentlich unproblematischer zusammen halten kann, als hier bisher probagiert wurde. Hunde kann man doch auch zusammen mit Katzen halten, obwohl die ins Beuteschema passen würden, oder ???

Viele Grüße

Sitrion