Hallo,
ich bin ein bisschen verzweifelt und brauche dringend Rat:
Ich habe 2 Möpse, 3 und 5 Jahre alt, die prima miteinander können. Nun vervollständigt seit 6 Wochen die 13 Wochen alte französische Bulldogge „Bisley“ unser Team. Die Kleine ist sehr verspielt und möchte mit den Möpsen gerne Kampfspiele veranstalten, ist aber so penetrant dabei, dass die Möpse vor ihr flüchten und nur noch auf der Chouch sitzen, weil sie dort noch sicher vor ihr sind. Sobald einer das Sofa verlässt springt Bisley aus dem tiefsten Schlaf hoch und verbeißt sich im Hals oder in den Läufen. Wenn es meiner Mopsdame zuviel wird (wenn die Kleine z.B. aus ihrem Futternapf fressen will) unterwirft sie sie mit bösestem Geknurre, was aber Bisley in keinster Weise interessiert, sobald Molly wieder von ihr runtergeht geht sie wieder auf sie los. Nun weiß ich keinen Rat mehr, wie ich alle zusammenbringen kann.
Habt ihr mir einen Tipp?
Vielen Dank,
Daniela
Hallo Daniela
Du schilderst die Situation sehr gut.
An und für sich ist die Situation nicht abnormal. Das gibt es hin und wieder.
Wichtig ist nun, dass du eingreifst. Und dies ist wirklich sehr wichtig. Ich weiss nicht, was du bis anhin jeweils getan hast oder wie du in den einzelnen Situationen reagiert hast. Aber in Zukunft kannst du Folgendes machen:
Wenn Bisley wieder so penetrant wird, schaltest du dich ein. Stell dir das Ampelprinzip (Grün, Gelb, Rot) vor. Grundsätzlich ist die Situation, solange nichts passiert entspannt - sprich grün.
Wenn Bisley sich nun aber wieder ins Abseits begeht, dann wirds orange - im übertragenen Sinne bedeutet das Gefahr, die Lichtanlage schaltet auf orange. Du ermahnst Bisley mit einem lauten „Nein“ oder einem klaren „Hey“. Falls Bisley wieder ablässt, schaltet die Lichtanlage wieder auf grün - die Situation ist entspannt und alles ist in Ordnung. Falls Bisley aber weitermacht und deine zwei Möpse weiterärgert, so wird die Situation bränzlig - das heisst Gefahr und die Lichtanlage schaltet auf rot. Dies erfordert nun ein konsequentes Handeln deinerseits. Greife ein, greife Bisley am Nacken und drehe sie zur Seite und drücke sie an Kragen und Hüfte auf den Fussboden. Natürlich nicht übermässig viel Druck. Aber zeige ihr, dass du dies nicht duldest und dies nicht mehr zulässt. Während des Eingriffs sagts du nochmals „Hey“. Du hältst Bisley solange auf dem Boden, bis sie sich entspannt, sich die Muskeln spürbar lockern und sie den Kopf entspannt auf die Seite legt. Wenn dies der Fall ist, darfst du sie langsam loslassen.
Wenn Bisley es wieder versucht, dann wiederholst du den Vorgang und intensivierst ihn. Handle aber nie aus Emotion, bleibe sachlich und ruhig.
Probiers aus - es funktioniert. Hunde verstehen diese Sprache 1:1.
Ich hoffe, ich kann dir damit helfen.
lg Silvan
Hallo Silvan,
danke für die schnelle Antwort
Genaus so, wie du mir rät´s habe ich es versucht - es gibt nur ein Problem: Bisley unterwirft sich nicht so, dass sie schlaff wird, d.h. wirklich entspannt (weder bei Mollymops, noch wenn ich es versuch). Vielleicht habe ich aber auch zu früh losgelassen. Ich probier das nochmal mit viel Zeit
Was hälst du davon, wenn ich mir eine Gitterbox zulege, wie sie in Autos zum Einsatz kommen und wenn sie gar nicht aufhören will eine Weile reinsetze? So dass sie merkt, wenn sie zu wild wird geht´s zum beruhigen da rein?
Mir ist nämlich aufgefallen, jeh müder Bisley ist, desto wilder ist sie auch. Erst wenn dann alle auf dem Sofa sind und keiner sie weiter beachtet legt sie sich auch hin und schläft binnen Sekunden, ist aber gleich wieder voll dabei, sobald jemand rumläuft.
Noch ein Problem: Sie beißt einen ständig - in die Hände, auf den Schoß ins Gesicht, man kann Bisley gar nicht richtig streicheln, sie dreht sich gleich rum und will beißen. Ich sag streng „Aus“ und höre sofort mit streicheln auf, aber sie lernt nicht daraus. Hast du da auch einen Tipp?
Habe eigentlich schon Ahnung von Hundeeziehung, aber diesmal bin ich ratlos.
freue mich auf weitere Antworten von dir,
liebe grüße
Daniela
P.S. Von wo bist du denn? Wir wohnen in Stuttgart.