Welt zum weiteren

Hallo Philosophen:wink:

ich habe kurze, aber für mich persönlich schwer zu beantwortende Fragen zur „Welt“:

Kann man beweisen, dass die Welt, wie wir sie wahrnehmen, tatsächlich existiert?
Sprich: Kann man beweisen, dass etwas ausser einem selber existiert?

Im Grunde würde doch für unsere Wahrnehmung reichen, ein in sich geschlossenes System für Regeln etc. zu schaffen, ein paar Hirnregionen richtig anzusteuern (scheinbare Sensoren: Augen, Nase, Haut etc.) und eine Geschichte in sich selber zu erschaffen (funktioniert ja beim Menschen eigentlich wunderbar) und ein Mensch würde glauben, dass er Teil einer Umwelt ist.
Auf die Technik übertragen: Wie könnte eigentlich ein Computer „wissen“, dass es eine Umwelt außer ihm gibt?
Oder auf die Religion bezogen: Woher weiß man, dass man nicht Gott ist?:wink:

Etwas unausgegoren zugegebenermaßen, aber vielleicht gibt es hierzu ja Denkansätze…

Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

ich habe kurze, aber für mich persönlich schwer zu
beantwortende Fragen zur „Welt“:

die Frage ist nicht nur für dich persönlich zu schwer, sondern hat schon Denker ganz anderen Kalibers zur Verzweiflung gebracht. Letztendlich beruht auf diesem Problem der sich durch die gesamte Geschichte der Philosophie ziehende Streit zwischen Idealismus und Materialismus - angefangen bei Pythagoras und Demokrit bis in unsere heutige Zeit.

Kann man beweisen, dass die Welt, wie wir sie wahrnehmen,
tatsächlich existiert?

Ich denke, es hat sich heute herausgestellt, dass man das nicht kann (darüber besteht meines Erachtens in der Philosophenwelt weitgehend Konsens). Das heißt aber nicht, dass man die Existenz nicht mit guten Gründen annehmen kann.

Sprich: Kann man beweisen, dass etwas ausser einem selber
existiert?

Den besten Versuch hat meines Erachtens Kant geliefert:
http://gutenberg.spiegel.de/kant/krvb/krvb059.htm , aber diese Argumention ist alles andere als unumstritten.

Im Grunde würde doch für unsere Wahrnehmung reichen, ein in
sich geschlossenes System für Regeln etc. zu schaffen, ein
paar Hirnregionen richtig anzusteuern (scheinbare Sensoren:
Augen, Nase, Haut etc.) und eine Geschichte in sich selber zu
erschaffen (funktioniert ja beim Menschen eigentlich
wunderbar) und ein Mensch würde glauben, dass er Teil einer
Umwelt ist.

Diese Position wird heute unter dem Stichwort „Gehirne im Tank“ diskutiert:
http://mailbox.univie.ac.at/~damboec4/texte/tankhirn…
oder
http://www.ifi.unizh.ch/groups/ailab/teaching/NAISem…

Auch hier ist das schon mal ansatzweise diskutiert worden:
/t/urheber-eines-philosophischen-gedankenexperiments…

Auf die Technik übertragen: Wie könnte eigentlich ein Computer
„wissen“, dass es eine Umwelt außer ihm gibt?

Damit schneidest du noch ein anderes Problem an, das unter dem Stichwort „das chinesische Zimmer“ diskutiert wird:
http://www.fskw.net/docs/searle_chin_room.pdf
Hier ist aber die Frage nicht die nach der Existenz, sondern nach der Bedeutung von „wissen“.

Oder auf die Religion bezogen: Woher weiß man, dass man nicht
Gott ist?:wink:

Das erschließt sich intuitiv, wenn du merkst, wie häufig du selbst an deine Grenzen stößt … :smile:

Etwas unausgegoren zugegebenermaßen, aber vielleicht gibt es
hierzu ja Denkansätze…

Leider viel zu viele …

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Danke Dir…
Hallo Thomas,

das sollte erst einmal für weiteren Input langen:wink:

Ernsthaft, genau so eine Zusammenstellung von Gedanken habe ich gesucht, allerdings als sich im philosophischen Umfeld nicht häufig bewegender wäre der Suchaufwand doch immens gewesen.

Es ist mir durchaus bewußt, dass ich nicht das Gedankenrad neu erfinde (ich stoße dann und wann schon mal gegen meine Grenzen:wink:)

Was ich aber eigentlich in diesem Zusammenhang immer spasshaft finde, ist die zum Teil fanatische Ernsthaftigkeit, mit der z.B. Gottesbweise aus der Welt heraus getroffen werden, wobei im grunde allein schon die Existenz der Welt eine Glaubensfrage ist…

Dankbare Grüße
Jürgen

Gottesbeweise?
Hallo Jürgen,

Was ich aber eigentlich in diesem Zusammenhang immer spasshaft
finde, ist die zum Teil fanatische Ernsthaftigkeit, mit der
z.B. Gottesbweise aus der Welt heraus getroffen werden, wobei
im grunde allein schon die Existenz der Welt eine
Glaubensfrage ist…

was die Gottesbeweise angeht, so ist es auch hier Kant gewesen, der im Grunde genommen allen Argumenten den Wind aus den Segeln genommen hat:
http://217.175.235.200/basisreligion/gottesbeweis.htm
(das Original: http://wwwfb02.uni-muenster.de/fb02/lehrer/hoye/gott… ),
wobei Kant ja selbst eine Art moralischen GW gebracht hat:
http://www.eberhard-gottsmann.de/Gottsmann/schule/Go… .

Im Grunde aber werden echte Gottesbeweise nur von theologischer Seite versucht
http://www.bu.edu/wcp/Papers/Reli/ReliBerc.htm ,
meistens unter Rückgriff auf die thomasische Beweisführung (bezieht sich nicht auf mich *g*, sondern auf Thomas von Aquin):
http://wwwfb02.uni-muenster.de/fb02/lehrer/hoye/gott/
(runterscollen zu den Vorlesungsskripten).

Ich würde das nicht „fanatisch“ nennen, sondern diskutabel (wenn auch nicht zutreffend). :smile:

Herzliche Grüße

Thomas Miller

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Hallo Philosophen:wink:

ich habe kurze, aber für mich persönlich schwer zu
beantwortende Fragen zur „Welt“:

Kann man beweisen, dass die Welt, wie wir sie wahrnehmen,
tatsächlich existiert?
Sprich: Kann man beweisen, dass etwas ausser einem selber
existiert.

>Hallo Jürgen,
Du triffst genau den Nerv ! Nein wir können nicht’s aber auch gar nicht’s beweisen, aus dem einfachen Grund, weil wir innerhalb unseres Weltsystems gefangen sind. Wir müssten „ausser-universal“ sein, dann könnten wir ein objektives Bild unseres Daseins abgeben.

Im Grunde würde doch für unsere Wahrnehmung reichen, ein in
sich geschlossenes System für Regeln etc. zu schaffen, ein
paar Hirnregionen richtig anzusteuern (scheinbare Sensoren:
Augen, Nase, Haut etc.) und eine Geschichte in sich selber zu
erschaffen (funktioniert ja beim Menschen eigentlich
wunderbar) und ein Mensch würde glauben, dass er Teil einer
Umwelt ist.

> Ja schon, aber das ist mir zu einfach. Aber eben - wir, d.h unser Gehirn schafft die Welt und ich denke : verlassen wir uns auf unser „bestes Organ“ !

Oder auf die Religion bezogen: Woher weiß man, dass man nicht
Gott ist?:wink:

> Man ist Gott: Weil Du mit Deinem Gehirn Gott und die Welt sozusagen erschaffst.

Etwas unausgegoren zugegebenermaßen, aber vielleicht gibt es
hierzu ja Denkansätze…

Grüße
Jürgen

Mit Gruss und hab’Dank Deine Philo-Grübeleien ! hardy

Hallo Philosophen:wink:

Habe heute meinen Posting-Abend, wills mal auch versuchen :wink:

ich habe kurze, aber für mich persönlich schwer zu
beantwortende Fragen zur „Welt“:

Kann man beweisen, dass die Welt, wie wir sie wahrnehmen,
tatsächlich existiert?

Nein. D.H.: Doch. Kann man. Ist immer wieder versucht worden. Und endete immer wieder aporetisch…:wink: Woher weißt Du übrigens (dies meint Dein „wir“ in „wie WIR sie wahrnehmen“), dass ich die Welt genauso wahrnehme wie Du?

Sprich: Kann man beweisen, dass etwas ausser einem selber
existiert?

Thomas nannte Dir die kant-Stelle. Anderer Ansatz: Du kannst doch Dich selber (re)identifizieren und individuieren, Dich als person beschreiben. Das kannst Du im zweifelsfall aber nur, wenn Du Dich als begrenzt von anderen Dingen/Personen, die nicht ´Du´ sind, beschreibst. Will sagen: Delphine als Delphine beschreiben (individuieren/begrenzen) können…setzt das die Existenz von Nicht-Delphinen voraus?

Im Grunde würde doch für unsere Wahrnehmung reichen, ein in
sich geschlossenes System für Regeln etc. zu schaffen, ein
paar Hirnregionen richtig anzusteuern (scheinbare Sensoren:
Augen, Nase, Haut etc.) und eine Geschichte in sich selber zu
erschaffen (funktioniert ja beim Menschen eigentlich
wunderbar) und ein Mensch würde glauben, dass er Teil einer
Umwelt ist.
Auf die Technik übertragen: Wie könnte eigentlich ein Computer
„wissen“, dass es eine Umwelt außer ihm gibt?

Wann „weiß“ ein Computer etwas? legitime Analogie (wird von den befürwortern der sog. künstlichen Intelligenz gerne übersehen): „Weiß“ ein Buch etwas? ich denke Nein! Meine Antwort an die KI-Forscher ist klassisch-kantisch (und verwirft das Turing-Kriterium): Ein Computer hat dann und nur dann Bewußtsein entwickelt, wenn für ihn gilt, dass das „ich denke“ alle seine bewußtseinsakte muß begleiten können…Searle hat den Unterschied zwischen Simulation von bewußtsein und Bewußtsein ins Spiel gebracht (ein PC, der per Software das verdauen einer Pizza simuliert, verdaut keine Pizza, Punkt). Sein berühmter Essay hierzu hat m.E. bis heute keine adäquate Antwort der KI-befürworter erfahren…(Gegenmeinungen der KI-Befürworter interessieren mich besonders)

Oder auf die Religion bezogen: Woher weiß man, dass man nicht
Gott ist?:wink:

Och, das merke ich täglich :wink: (Joke darf sein, oder?)

Etwas unausgegoren zugegebenermaßen

Nö. Genau damit fängt m.E. Philosophie an.

liebe Grüße

Hartmut

Hallo Hartmut,

Kann man beweisen, dass die Welt, wie wir sie wahrnehmen,
tatsächlich existiert?

Nein. D.H.: Doch. Kann man. Ist immer wieder versucht worden.
Und endete immer wieder aporetisch…:wink: Woher weißt Du
übrigens (dies meint Dein „wir“ in „wie WIR sie wahrnehmen“),
dass ich die Welt genauso wahrnehme wie Du?

Ich bin mir sogar sicher, dass ich die Welt anders wahrnehme als Du… Objektiv und subjektiv…

Sprich: Kann man beweisen, dass etwas ausser einem selber
existiert?

Thomas nannte Dir die kant-Stelle. Anderer Ansatz: Du kannst
doch Dich selber (re)identifizieren und individuieren, Dich
als person beschreiben. Das kannst Du im zweifelsfall aber
nur, wenn Du Dich als begrenzt von anderen Dingen/Personen,
die nicht ´Du´ sind, beschreibst. Will sagen: Delphine als
Delphine beschreiben (individuieren/begrenzen) können…setzt
das die Existenz von Nicht-Delphinen voraus?

Da bin ich mir nicht so sicher. Kannst Du Dein Fühlen beschreiben, obwohl nur Du fühlst? Doch, oder? Wenn Du nur das beschreiben könntest, wovon Du zwei Seiten außerhalb Deiner selbst kennst, dann wäre vieles zu beschreiben nicht möglich…

Wann „weiß“ ein Computer etwas? legitime Analogie (wird von
den befürwortern der sog. künstlichen Intelligenz gerne
übersehen): „Weiß“ ein Buch etwas? ich denke Nein! Meine
Antwort an die KI-Forscher ist klassisch-kantisch (und
verwirft das Turing-Kriterium): Ein Computer hat dann und nur
dann Bewußtsein entwickelt, wenn für ihn gilt, dass das „ich
denke“ alle seine bewußtseinsakte muß begleiten
können…

Witzigerweise hatte ich am Wochenende mit meinem Onkel (einem Professor der Phil.:wink:) gerade eine „kurze“ Diskussion zum Thema: „Was ist denken?“ Hmh, als wir dann um 3 in der Nacht bei denken = lieben angekommen waren, sind wir ins Bett (bitte frag jetzt nicht, wie wir dahingekommen sind… Das eine oder andere Fläschchen Wein hat da wohl das seinige getan)

Searle hat den Unterschied zwischen Simulation von
bewußtsein und Bewußtsein ins Spiel gebracht (ein PC, der per
Software das verdauen einer Pizza simuliert, verdaut keine
Pizza, Punkt).

Aber ist ein Mensch, der sich einbildet, etwas zu sein (z.B. krank, schlau, kräftig, satt…) obwohl er es „objektiv“ betrachtet nicht ist, ohne Bewußtsein?

Grüße
Jürgen

Hallo hardy,

Du triffst genau den Nerv ! Nein wir können nicht’s aber auch
gar nicht’s beweisen, aus dem einfachen Grund, weil wir
innerhalb unseres Weltsystems gefangen sind. Wir müssten
„ausser-universal“ sein, dann könnten wir ein objektives Bild
unseres Daseins abgeben.

Das Gefühl habe ich nämlich auch immer, was dann IMHO viele Diskussionen rel. absurd werden läßt. Das heißt nicht, dass ich die Dikussionen nicht gerne führe, aber letztendlich habe ich durch dieses Gefühl immer den „Nachteil“, dass ich niemals wirklich von etwas überzeugt sein kann, weil mir tatsächlich die Basis fehlt für eine Überzeugung (außer der, dass ich keine wirklich solide Basis zum argumentieren habe:wink:)

> Man ist Gott: Weil Du mit Deinem Gehirn Gott und die Welt
sozusagen erschaffst.

Tja, tatsächlich: Man braucht ja nur an das „unnormale“ eines „krankhaft“ verwirrten Menschen zu denken: Ist seine Welt tatsächlich irrealer als meine? Oder anders: Nur weil alleine ich rosa Elephanten sehe, heißt das, sie existieren nicht? Oder existieren sie, nämlich weil ich sie sehe (vielleicht sogar eher noch als graue Elephanten, die ich nicht sehe. Hmh…)

Grüße
Jürgen *dernichtaufDrogenist*

Kann man beweisen, dass die Welt, wie wir sie wahrnehmen,
tatsächlich existiert?
Sprich: Kann man beweisen, dass etwas ausser einem selber
existiert?

Der Beweis für die Existenz der Welt ist ihre Wahrnehmung.
Schluss aus.

Im Grunde würde doch für unsere Wahrnehmung reichen, ein in
sich geschlossenes System für Regeln etc. zu schaffen, ein
paar Hirnregionen richtig anzusteuern (scheinbare Sensoren:
Augen, Nase, Haut etc.) und eine Geschichte in sich selber zu
erschaffen (funktioniert ja beim Menschen eigentlich
wunderbar) und ein Mensch würde glauben, dass er Teil einer
Umwelt ist.

Selbst das wäre Welt

Auf die Technik übertragen: Wie könnte eigentlich ein Computer
„wissen“, dass es eine Umwelt außer ihm gibt?

Durch den Input

Oder auf die Religion bezogen: Woher weiß man, dass man nicht
Gott ist?:wink:

Viel Spass weiterhin
Stefan

Hallo Stefan,

Der Beweis für die Existenz der Welt ist ihre Wahrnehmung.
Schluss aus.

das ist Unsinn, denn wenn ich Halluzinationen habe, existieren die halluzinierten Gegenstände noch lange nicht.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Thomas

Der Beweis für die Existenz der Welt ist ihre Wahrnehmung.
Schluss aus.

das ist Unsinn, denn wenn ich Halluzinationen habe, existieren
die halluzinierten Gegenstände noch lange nicht.

Wenns so einfach wäre.
Selbst wenn du halluzinierst nimmst du du deine Umwelt (für)wahr.
(…Sie ist also Existent, wenn auch in einer für andere t e i l w e i s e nicht nachvollziehbaren Form)

Selbst bei einer 100%igen Halluzination wärest du immer noch existent und es wäre nur eine Frage der Zeit bis dein Körper dir auf die eine oder andere Art klarmacht, dass das so ist.
In der Zeit bis dahin ist eben der Teil der Welt den wir hier mit Halluzination bezeichnen für dich der (einzige) den du wahr-nimmst.

Der Beweis für die Existenz der Welt durch Wahr-nehmung ist eben ein Anschauungsbeweis.(Genauso wie der Beweis für die Existenz von Halluzinationen)
Ob man den gelten lassen will oder nicht ist eine individuelle Entscheidung.

Ich postuliere mal dass, liesse man die (Nicht-)Existenz der Welt duch einen demokratischen Mehrheitsbeschluss der Weltbevölkerung feststellen, gäbe es eine überwältigende Mehrheit die behaupten würde sie wäre existent.

Herzliche Grüße

Herzliche Grüsse auch
Stefan

P.S.
„Der Weg ist das Ziel“
Eine unorthodoxe (aber hilfreiche)Herangehensweise an solche Themen ist, sich mal die Frage nach der eigenen (emotionalen) Befindlichkeit bei den verschiedenen Aussagen zu stellen.

Hallo Stefan,

Der Beweis für die Existenz der Welt ist ihre Wahrnehmung.
Schluss aus.

das ist Unsinn, denn wenn ich Halluzinationen habe, existieren
die halluzinierten Gegenstände noch lange nicht.

Wenns so einfach wäre.
Selbst wenn du halluzinierst nimmst du du deine Umwelt
(für)wahr.
(…Sie ist also Existent, wenn auch in einer für andere t e i
l w e i s e nicht nachvollziehbaren Form)

das genau ist das Problem, der Begriff „sein“ ist mehrdeutig
( ISBN: 3487000105 Buch anschauen ).

Selbst bei einer 100%igen Halluzination wärest du immer noch
existent und es wäre nur eine Frage der Zeit bis dein Körper
dir auf die eine oder andere Art klarmacht, dass das so ist.

Das leuchtet nur auf den ersten Blick ein. Hier eine Erörterung der Schwierigkeiten: http://mailbox.univie.ac.at/~damboec4/texte/tankhirn… .

In der Zeit bis dahin ist eben der Teil der Welt den wir hier
mit Halluzination bezeichnen für dich der (einzige) den du
wahr-nimmst.

Wenn Existenz eine subjektive Angelegenheit wäre, wäre jede Märchenfigur schon dadurch existent, dass sie in einem Märchen vorkommt. Dass aber die Existenz einer Märchenfigur sich von der Existenz meines Gesprächspartners in irgendeiner Form unterscheidet, wirst du wohl nicht bestreiten wollen, oder?

Der Beweis für die Existenz der Welt durch Wahr-nehmung ist
eben ein Anschauungsbeweis.(Genauso wie der Beweis für die
Existenz von Halluzinationen)
Ob man den gelten lassen will oder nicht ist eine individuelle
Entscheidung.

Ein „Beweis“ ist seinem Begriff nach auf Objektivität hin angelegt. Wenn du subjektive Beweise zulässt, veränderst du den Begriff des Beweises.

Ich postuliere mal dass, liesse man die (Nicht-)Existenz der
Welt duch einen demokratischen Mehrheitsbeschluss der
Weltbevölkerung feststellen, gäbe es eine überwältigende
Mehrheit die behaupten würde sie wäre existent.

Die Konsenstheorie der Wahrheit liefert nur einen Konsens, mehr nicht.
Nur, weil die Mehrheit der Bevölkerung mehrere Stunden am Tag fernsieht, ist es noch lange nicht richtig.

„Der Weg ist das Ziel“

Da sehe ich den Zusammenhang nicht. Es sei denn, du wolltest damit etwa ausdrücken, der Schluss selbst sei der Beweis. Genauso aber, wie es gute und schlechte Schlüsse gibt, gibt es auch gute und schlechte Beweise bzw. gute und schlechte Wege bzw. gute und schlechte Ziele.

Eine unorthodoxe (aber hilfreiche)Herangehensweise an solche
Themen ist, sich mal die Frage nach der eigenen (emotionalen)
Befindlichkeit bei den verschiedenen Aussagen zu stellen.

Dass diese Methodik unorthodox ist, stimmt meiner Erfahrung nach nicht. Die meisten Menschen würden so vorgehen (wie du übrigens selbst andeutest mit dem Demokratiebeispiel). Außerdem setzt du mit deiner Behauptung stillschweigend voraus, dass meine Emotion dieselbe ist wie deine.

Die Frage nach der Existenz der Welt ist ja außerdem nicht aus einer Unsicherheit entstanden, ob die Welt existiert, sondern aus dem Problem, dass man nicht mehr vermochte zu sagen, welche Erkenntnis als „sicher“ gelten kann und welche nicht (mittelalterliche Theologie oder neuzeitliche Wissenschaft). Deshalb hatte Descartes ja den Zweifel überhaupt nur zur Methode gemacht, um zu sehen, was man prinzipiell überhaupt bezweifeln kann und was nicht.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Beweis oder nicht Beweis
Hallo Thomas,

Das wird ja jetzt richtig spannend.

Der Beweis für die Existenz der Welt ist ihre Wahrnehmung.
Schluss aus.

das ist Unsinn, denn wenn ich Halluzinationen habe, existieren
die halluzinierten Gegenstände noch lange nicht.

Wenns so einfach wäre.
Selbst wenn du halluzinierst nimmst du du deine Umwelt
(für)wahr.
(…Sie ist also Existent, wenn auch in einer für andere t e i
l w e i s e nicht nachvollziehbaren Form)

das genau ist das Problem, der Begriff „sein“ ist mehrdeutig
( ISBN: 3487000105 Buch anschauen ).

(Irrelevant weil:smile:
Das mag ja sein das „sein“ mehrdeutig ist aber immer noch i s t es
und bedeutet nicht „nicht sein“ und das ist bereits ausreichend.

Selbst bei einer 100%igen Halluzination wärest du immer noch
existent und es wäre nur eine Frage der Zeit bis dein Körper
dir auf die eine oder andere Art klarmacht, dass das so ist.

Das leuchtet nur auf den ersten Blick ein. Hier eine
Erörterung der Schwierigkeiten:
http://mailbox.univie.ac.at/~damboec4/texte/tankhirn… .

(Widerlegung:smile:
Tolle Geschichte das, aber selbst in dieser geht es nicht ohne die Existenz von Neuronen und Impulsvermittelnden Elektronen und schon werden wieder existstierende Elemente benutzt was wiederum schon genug ist.

In der Zeit bis dahin ist eben der Teil der Welt den wir hier
mit Halluzination bezeichnen für dich der (einzige) den du
wahr-nimmst.

Wenn Existenz eine subjektive Angelegenheit wäre, wäre jede
Märchenfigur schon dadurch existent, dass sie in einem Märchen
vorkommt. Dass aber die Existenz einer Märchenfigur sich von
der Existenz meines Gesprächspartners in irgendeiner Form
unterscheidet, wirst du wohl nicht bestreiten wollen, oder?

(Gegenargument:smile:
Nein das bestreite ich nicht .
Ich aktzeptiere aber die Phantasie als B e s t a n d t e i l der Existenz (Welt)
Tatsächlich existiert die Märchenfigur (Nur eben in der Form des Phantasieproduktes)
Es ist auch so dass die Haluzination in dem Beispiel nicht nur subjektiv sondern auch objektiv eine ist (…kuck mal da halluziniert einer).

Der Beweis für die Existenz der Welt durch Wahr-nehmung ist
eben ein Anschauungsbeweis.(Genauso wie der Beweis für die
Existenz von Halluzinationen)
Ob man den gelten lassen will oder nicht ist eine individuelle
Entscheidung.

Ein „Beweis“ ist seinem Begriff nach auf Objektivität hin
angelegt. Wenn du subjektive Beweise zulässt, veränderst du
den Begriff des Beweises.

(Konsens?:smile:
?“Hin angelegt“?
Wir wissen dass im Grunde alle uns bekannten Beweise anzweifelbar sind und nichts anderes als die Einigung auf eine gemeinsame Sicht der Dinge sind.
„Subjektiv“ ist der Beweis nur solange ich nicht im Dialog mit anderen stehe (siehst du den Baum da; ich auch …schon ist der Beweis für die Existenz des Baumes erbracht.)

Ich postuliere mal dass, liesse man die (Nicht-)Existenz der
Welt duch einen demokratischen Mehrheitsbeschluss der
Weltbevölkerung feststellen, gäbe es eine überwältigende
Mehrheit die behaupten würde sie wäre existent.

Die Konsenstheorie der Wahrheit liefert nur einen Konsens,
mehr nicht.
Nur, weil die Mehrheit der Bevölkerung mehrere Stunden am Tag
fernsieht, ist es noch lange nicht richtig.

(Relevanz?:smile:
Ob Fernsehen richtig ist oder nicht; Fernsehen ist ein Teil der Welt.
Und die Sache mit der Wahrheit ist eben eine Frage des Konsenses.
(wiederum aber ein Bestandteil der Welt)
Der DAO- / Taoismus liefert da einen tollen Ansatz indem dort festgelegt wird, dass es so etwas wie grundlegende unumstössliche Natur(Universal)gesetze gibt und es eigentlich darum geht diese zu entdecken (und zu aktzeptieren um ein „Stressfreieres“ Leben zu haben).

„Der Weg ist das Ziel“

Da sehe ich den Zusammenhang nicht. Es sei denn, du wolltest
damit etwa ausdrücken, der Schluss selbst sei der Beweis.
Genauso aber, wie es gute und schlechte Schlüsse gibt, gibt es
auch gute und schlechte Beweise bzw. gute und schlechte Wege
bzw. gute und schlechte Ziele.

(Festlegung:smile:
Das war mir gar nicht so klar dass es tatsächlich so i s t dass der Schluss der Beweis ist aber es ist tatsächlich so.(weil es eben ein universeller (nicht ernsthaft widerlegbarer) ist)

(Am Rande:smile:
Eigentlich ging es mir eher um meine (emotionale) Befindlichkeit (Weg) d.h.
um die Frage:
Was bringt es mir mich mit der Beweisbarkeit der Existenz der Welt auseinanderzusetzen, wo ich doch bereits weiss (Ziel) dass sie existiert und auch weiss dass jedwede Debatte darüber nichts an meinem diesbezüglichen Wissen ändert.
Dazu:
Schon Konfuzius sagt:
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.

Eine unorthodoxe (aber hilfreiche)Herangehensweise an solche
Themen ist, sich mal die Frage nach der eigenen (emotionalen)
Befindlichkeit bei den verschiedenen Aussagen zu stellen.

Dass diese Methodik unorthodox ist, stimmt meiner Erfahrung
nach nicht. Die meisten Menschen würden so vorgehen (wie du
übrigens selbst andeutest mit dem Demokratiebeispiel).

(Eingrenzung:smile:
Unorthodox als Methode der Philosophie.

Außerdem setzt du mit deiner Behauptung stillschweigend
voraus, dass meine Emotion dieselbe ist wie deine.

(Protest:smile:
Das mache ich nicht.
(ich habe mir beim Schreiben des Satzes sogar die Frage gestellt ob ich das mache und den Satz aus dem Text rausgenommen und als P.S. angefügt um deutlicher zu machen dass das nicht so ist)
Tatsächlich vermute ich es zwar (wüsste ich sogar gerne), aber verweise lediglich auf die Methode.

Die Frage nach der Existenz der Welt ist ja außerdem nicht aus
einer Unsicherheit entstanden, ob die Welt existiert, sondern
aus dem Problem, dass man nicht mehr vermochte zu sagen,
welche Erkenntnis als „sicher“ gelten kann und welche nicht
(mittelalterliche Theologie oder neuzeitliche Wissenschaft).
Deshalb hatte Descartes ja den Zweifel überhaupt nur zur
Methode gemacht, um zu sehen, was man prinzipiell
überhaupt bezweifeln kann und was nicht.

(Konsensfeststellung:smile:
Wie schön dass das so ist (Descartes hat schlussendlich die Existenz Gottes b e w i e s e n !!!)
Und da das so ist:

(Meine Schlussfolgerung:smile:
Der Beweis für die Existenz der Welt ist ihre Wahrnehmung.
Man hat die Möglichkeit das (endlos!!) anzuzweifeln und ist dann eben ein zweifelnder Bestandteil der Welt.

Herzliche Grüße

Herzliche Grüsse auch
Stefan

Hallo Stefan,

Das wird ja jetzt richtig spannend.

schön.

das genau ist das Problem, der Begriff „sein“ ist mehrdeutig
( ISBN: 3487000105 Buch anschauen ).

(Irrelevant weil:smile:
Das mag ja sein das „sein“ mehrdeutig ist aber immer noch i s t es
und bedeutet nicht „nicht sein“ und das ist bereits ausreichend.

Hier verwechselst du nun die Modi, ob es was ist und wie es ist. Es ist eben nicht ausreichend, wenn man nur sagt, etwas sei, ohne zu sagen, wie es sei. Denn daraus entstehen solche Doppeldeutigkeiten, wie du sie hier verwendest. Der sog. ontologische Gottesbeweis geht so vor, indem er behauptet, Gott sei existent, weil ihm als allumfassendem Wesen der Begriff der Existenz nicht fehlen dürfe. Das aber ist Unsinn, weil - wie Kant gezeigt hat - der Begriff „sein“ kein „reales Prädikat“ ist, sondern nur die „Kopula“, also die formale Verbindung zwischen einem Subjekt und einem weiteren Prädikat darstellt.

Tolle Geschichte das, aber selbst in dieser geht es nicht ohne
die Existenz von Neuronen und Impulsvermittelnden Elektronen
und schon werden wieder existstierende Elemente benutzt was
wiederum schon genug ist.

Was spricht dagegen, dass die Wirklichkeit nur (von Gott) geträumt ist. Wenn du träumst, hältst du das geträumte Szenario ja auch für real, was sich dann spätestens beim Erwachen als Irrtum herausstellt. Wie willst du beweisen, dass du jetzt nicht träumst, dass ich dein Posting beantworte? Du könntest höchstens nach einem aus jetziger Sicht in der Zukunft liegenden eventuellen Erwachen beweisen, dass du meine Antwort an dich nur geträumt hast, also den negativen Schluss ziehen. Aber einen positiven Beweis führen kannst du nicht.

Ich aktzeptiere aber die Phantasie als B e s t a n d t e i l
der Existenz (Welt)
Tatsächlich existiert die Märchenfigur (Nur eben in der Form
des Phantasieproduktes)
Es ist auch so dass die Haluzination in dem Beispiel nicht nur
subjektiv sondern auch objektiv eine ist (…kuck mal da
halluziniert einer).

Darum geht es ja gar nicht, sondern es geht eben darum, ob man beweisen kann, ob der Halluzinierende existiert. Im letzten Satz wechselst du einfach die Perspektive. Hier müsstest du dann fragen, ob die, die den Satz „Kuck mal …“ von sich geben, beweisen können, dass sie existieren.

Wir wissen dass im Grunde alle uns bekannten Beweise
anzweifelbar sind und nichts anderes als die Einigung auf eine
gemeinsame Sicht der Dinge sind.
„Subjektiv“ ist der Beweis nur solange ich nicht im Dialog mit
anderen stehe (siehst du den Baum da; ich auch …schon ist
der Beweis für die Existenz des Baumes erbracht.)

Zwei Verdurstende in der Wüste sehen gleichzeitig eine Oase (die eben nicht existiert). Oder zwei Satanisten beschließen ein Gespräch mit dem Teufel (der aus ihrer Sicht zwar existiert, aber sonst für niemanden da ist). Oder zwei Zuschauer einer magischen Show sind der Meinung, dass die Jungfrau wirklich zersägt wurde oder der Meister verschwunden ist. Es gibt so viele Beispiele für Irrtümer, gerade in der Wahrnehmung. Da muss als Beweis schon etwas Zuverlässigeres her, denke ich.

Die Konsenstheorie der Wahrheit liefert nur einen Konsens,
mehr nicht.
Nur, weil die Mehrheit der Bevölkerung mehrere Stunden am Tag
fernsieht, ist es noch lange nicht richtig.

(Relevanz?:smile:
Ob Fernsehen richtig ist oder nicht; Fernsehen ist ein Teil
der Welt.
Und die Sache mit der Wahrheit ist eben eine Frage des
Konsenses.

Hier habe ich das Gefühl, dass du mich absichtlich missverstehst. Ich habe nicht die Existenz des Fernsehens bestritten, sondern die Urteilsfähigkeit der für den Konsens von dir vorausgesetzten Individuen.

Der DAO- / Taoismus liefert da einen tollen Ansatz indem dort
festgelegt wird, dass es so etwas wie grundlegende
unumstössliche Natur(Universal)gesetze gibt und es eigentlich
darum geht diese zu entdecken (und zu aktzeptieren um ein
„Stressfreieres“ Leben zu haben).

Hier verwechselst du die kausale Erklärung „warum etwas ist“ (der Beweis fehlt: „weswegen?“) mit der teleologischen Erklärung „warum etwas sein soll“ (wegen der Stressfreiheit). Kausal ist die Ursachenerklärung „Ich gehe ins Kino, weil ich eingeladen worden bin.“, teleologisch die Absichtserklärung „Ich gehe ins Kino, weil ich den Film sehen möchte.“ Das Wort „weil“ hat auch mehrere Bedeutungen, einmal „aus dieser Ursache heraus“ und zum zweiten „um … . zu“.

(Festlegung:smile:
Das war mir gar nicht so klar dass es tatsächlich so i s t
dass der Schluss der Beweis ist aber es ist tatsächlich
so.(weil es eben ein universeller (nicht ernsthaft
widerlegbarer) ist)

Es geht nicht um die (negative) Widerlegung, die ist unproblematisch, sondern um den positiven Beweis. Nicht alles, was unwiderlegbar ist, ist deswegen auch tatsächlich.

(Am Rande:smile:
Eigentlich ging es mir eher um meine (emotionale)
Befindlichkeit (Weg) d.h.
um die Frage:
Was bringt es mir mich mit der Beweisbarkeit der Existenz der
Welt auseinanderzusetzen, wo ich doch bereits weiss (Ziel)
dass sie existiert und auch weiss dass jedwede Debatte darüber
nichts an meinem diesbezüglichen Wissen ändert.

Die Frage hatte ich schon beantwortet: Es betrifft das Vertrauen in die Sicherheit der eigenen Erkenntnis. Durch diese Frage sind die modernen Naturwissenschaften als Gegensatz zur Theologie mitentstanden.

Schon Konfuzius sagt:
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.

Ich bezweifle, dass Konfuzius hier einschlägig ist. Denn was Konfuzius mit „Erfahrung“ meint, ist ja etwas ganz anderes als die bloße Wahrnehmung, mit der du einen Existenzbeweis versuchst.

Dass diese Methodik unorthodox ist, stimmt meiner Erfahrung
nach nicht. Die meisten Menschen würden so vorgehen (wie du
übrigens selbst andeutest mit dem Demokratiebeispiel).

(Eingrenzung:smile:
Unorthodox als Methode der Philosophie.

Nein, sondern eher vorphilosophisch. Und auch innerhalb der Philosophie ist die Methode nicht ungewöhnlich, wie etwa die Konsenstheorie von Habermas oder die von Apel zeigen.

Außerdem setzt du mit deiner Behauptung stillschweigend
voraus, dass meine Emotion dieselbe ist wie deine.

(Protest:smile:
Das mache ich nicht.
Tatsächlich vermute ich es zwar (wüsste ich sogar gerne), aber
verweise lediglich auf die Methode.

Ich würde meinen, dass wir hier eher verschieden sind, denn für mich ist die Frage in keiner Weise überhaupt mit Emotion verbunden. Es ist eine reine Frage nach der Leistungsfähigkeit unserer Erkenntnis.

(Konsensfeststellung:smile:
Wie schön dass das so ist (Descartes hat schlussendlich die
Existenz Gottes b e w i e s e n !!!)

Es ist natürlich richtig, dass Descartes das versucht hat, aber man muss ja einem methodischen Anfang nicht in allen Einzelheiten folgen. Die Leistung Descartes besteht weniger in positiven Aussagen als vielmehr in der Infragestellung von Vorurteilen überhaupt. Dass er seine eigenen Vorurteile wiederum nicht in Frage stellt, ist zwar wiederum ein Irrtum seinerseits, diskreditiert aber nicht seinen vorherigen Impetus.

(Meine Schlussfolgerung:smile:
Der Beweis für die Existenz der Welt ist ihre Wahrnehmung.
Man hat die Möglichkeit das (endlos!!) anzuzweifeln und ist
dann eben ein zweifelnder Bestandteil der Welt.

Du unterscheidest nicht zwischen empirischen Bestandteilen und nicht-empirischen Bestandteilen. Empirische Bestandteile sind wirklich, nicht-empirische Bestandteile sollte notwendig sein. Ich kann dir eigentlich nur die Lektüre der „Kritik der reinen Vernunft“ empfehlen bzw. zumindest eine Einleitung zu diesem Buch zu lesen. Den Fehler, den Kant bei Leibniz entdeckt hat, nämlich dessen Vernachlässigung der Empirie, wiederholst du von der anderen, der empirischen Seite aus, indem du die nicht-empirischen Bestandteile vernachlässigst.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Die Welt ist schön
Hallo Thomas,
weiter gehts

das genau ist das Problem, der Begriff „sein“ ist mehrdeutig
( ISBN: 3487000105 Buch anschauen ).

(Irrelevant weil:smile:
Das mag ja sein das „sein“ mehrdeutig ist aber immer noch i s t es
und bedeutet nicht „nicht sein“ und das ist bereits ausreichend.

Hier verwechselst du nun die Modi, ob es was ist und
wie es ist. Es ist eben nicht ausreichend, wenn man nur
sagt, etwas sei, ohne zu sagen, wie es sei.

Dort ist ein Baum.
Dort ist ein grosser Baum.
Dort ist ein grosser grüner Baum …
„Dort ist ein Baum“ ist völlig ausreichend um seine Existenz festzustellen.

Wir erinnern uns:
Es ging um:
„denn wenn ich Halluzinationen habe, existieren
die halluzinierten Gegenstände noch lange nicht.“
Sie tun es aber doch.
Halluzination (egal wie definiert und wie ausgeprägt und in welcher Form) ist Teil des Halluzinierenden der Teil der Welt ist und wird wahrgenommen(wie und von wem auch immer).

Wir erinnern uns:
Es geht um:
„Der Beweis für die Existenz der Welt ist ihre Wahrnehmung“
also im Kern um die Begriffe:
Beweis
Existenz
Welt
Wahrnehmung

Denn daraus
entstehen solche Doppeldeutigkeiten, wie du sie hier
verwendest. Der sog. ontologische Gottesbeweis geht so vor,
indem er behauptet, Gott sei existent, weil ihm als
allumfassendem Wesen der Begriff der Existenz nicht fehlen
dürfe. Das aber ist Unsinn, weil - wie Kant gezeigt hat - der
Begriff „sein“ kein „reales Prädikat“ ist, sondern nur die
„Kopula“, also die formale Verbindung zwischen einem Subjekt
und einem weiteren Prädikat darstellt.

Nochmal:
Es spielt in diesem Kontext überhaupt keine Rolle wie z.B. Kant den Begriff „sein“ auffasst
Es geht darum dass er existiert.

Tolle Geschichte das, aber selbst in dieser geht es nicht ohne
die Existenz von Neuronen und Impulsvermittelnden Elektronen
und schon werden wieder existstierende Elemente benutzt was
wiederum schon genug ist.

Was spricht dagegen, dass die Wirklichkeit nur (von Gott)
geträumt ist.

Nichts.
Wieso denn „nur“?
wenn es um die Feststellung der Tatsache der Existenz der Welt geht macht es nicht den geringsten Unterschied ob die Wirklichkeit (Welt) ein Traum ist oder ein Quertzy.

Wenn du träumst, hältst du das geträumte
Szenario ja auch für real, was sich dann spätestens beim
Erwachen als Irrtum herausstellt.

Wieso denn Irrtum.
Das geträumte Szenario ist real. (realer Traum eben)

Wie willst du beweisen, dass
du jetzt nicht träumst, dass ich dein Posting beantworte?

Das muss ich gar nicht solange ich der „Traumwelt“ dieselbe Gültigkeit einräume wie der „Wachzustandwelt“ (beide existieren als Teil der Welt)
Entscheidend ist, dass es so oder so tatsächlich so ist dass du mein Posting beantwortest.

Du
könntest höchstens nach einem aus jetziger Sicht in der
Zukunft liegenden eventuellen Erwachen beweisen, dass du meine
Antwort an dich nur geträumt hast, also den negativen Schluss
ziehen. Aber einen positiven Beweis führen kannst du nicht.

Kann ich doch indem ich es Wahrnehme und du nicht umhin kannst meine Wahrnehmung zu bestätigen.

Ich aktzeptiere aber die Phantasie als B e s t a n d t e i l
der Existenz (Welt)
Tatsächlich existiert die Märchenfigur (Nur eben in der Form
des Phantasieproduktes)
Es ist auch so dass die Haluzination in dem Beispiel nicht nur
subjektiv sondern auch objektiv eine ist (…kuck mal da
halluziniert einer).

Darum geht es ja gar nicht, sondern es geht eben darum, ob man
beweisen kann, ob der Halluzinierende existiert. Im letzten
Satz wechselst du einfach die Perspektive. Hier müsstest du
dann fragen, ob die, die den Satz „Kuck mal …“ von sich
geben, beweisen können, dass sie existieren.

Müssen die gar nicht da ich bereits weiss dass sie es tun.

Wir wissen dass im Grunde alle uns bekannten Beweise
anzweifelbar sind und nichts anderes als die Einigung auf eine
gemeinsame Sicht der Dinge sind.
„Subjektiv“ ist der Beweis nur solange ich nicht im Dialog mit
anderen stehe (siehst du den Baum da; ich auch …schon ist
der Beweis für die Existenz des Baumes erbracht.)

Zwei Verdurstende in der Wüste sehen gleichzeitig eine Oase
(die eben nicht existiert). Oder zwei Satanisten beschließen
ein Gespräch mit dem Teufel (der aus ihrer Sicht zwar
existiert, aber sonst für niemanden da ist). Oder zwei
Zuschauer einer magischen Show sind der Meinung, dass die
Jungfrau wirklich zersägt wurde oder der Meister verschwunden
ist. Es gibt so viele Beispiele für Irrtümer, gerade in der
Wahrnehmung. Da muss als Beweis schon etwas Zuverlässigeres
her, denke ich.

Die Oase in dem Beispiel existiert.
Sie ist kein Irrtum sondern hat nur eine Form die von den Wüstenwanderern (http://www.wuestenwandern.de und Gruss an Hieronymus) im späteren Verlauf der Geschichte als eventuell unbefriedigend empfunden wird.

Die Konsenstheorie der Wahrheit liefert nur einen Konsens,
mehr nicht.
Nur, weil die Mehrheit der Bevölkerung mehrere Stunden am Tag
fernsieht, ist es noch lange nicht richtig.

(Relevanz?:smile:
Ob Fernsehen richtig ist oder nicht; Fernsehen ist ein Teil
der Welt.
Und die Sache mit der Wahrheit ist eben eine Frage des
Konsenses.

Hier habe ich das Gefühl, dass du mich absichtlich
missverstehst. Ich habe nicht die Existenz des Fernsehens
bestritten, sondern die Urteilsfähigkeit der für den Konsens
von dir vorausgesetzten Individuen.

Kein Kommentar

Der DAO- / Taoismus liefert da einen tollen Ansatz indem dort
festgelegt wird, dass es so etwas wie grundlegende
unumstössliche Natur(Universal)gesetze gibt und es eigentlich
darum geht diese zu entdecken (und zu aktzeptieren um ein
„Stressfreieres“ Leben zu haben).

Hier verwechselst du die kausale Erklärung „warum etwas ist“
(der Beweis fehlt: „weswegen?“) mit der teleologischen
Erklärung „warum etwas sein soll“ (wegen der Stressfreiheit).
Kausal ist die Ursachenerklärung „Ich gehe ins Kino, weil ich
eingeladen worden bin.“, teleologisch die Absichtserklärung
„Ich gehe ins Kino, weil ich den Film sehen möchte.“ Das Wort
„weil“ hat auch mehrere Bedeutungen, einmal „aus dieser
Ursache heraus“ und zum zweiten „um … . zu“.

Das war eigentlich nur als Anregung gedacht und die von dir bemerkte Verwechslung kann ich nicht feststellen.

(Festlegung:smile:
Das war mir gar nicht so klar dass es tatsächlich so i s t
dass der Schluss der Beweis ist aber es ist tatsächlich
so.(weil es eben ein universeller (nicht ernsthaft
widerlegbarer) ist)

Es geht nicht um die (negative) Widerlegung, die ist
unproblematisch, sondern um den positiven Beweis.

Das ist ein positiver Beweis.

Nicht alles,
was unwiderlegbar ist, ist deswegen auch tatsächlich.

Dem widerspreche ich

(Am Rande:smile:
Eigentlich ging es mir eher um meine (emotionale)
Befindlichkeit (Weg) d.h.
um die Frage:
Was bringt es mir mich mit der Beweisbarkeit der Existenz der
Welt auseinanderzusetzen, wo ich doch bereits weiss (Ziel)
dass sie existiert und auch weiss dass jedwede Debatte darüber
nichts an meinem diesbezüglichen Wissen ändert.

Die Frage hatte ich schon beantwortet: Es betrifft das
Vertrauen in die Sicherheit der eigenen Erkenntnis. Durch
diese Frage sind die modernen Naturwissenschaften als
Gegensatz zur Theologie mitentstanden.

Na super! Also:
Der Beweis für die Existenz der Welt ist ihre Wahrnehmung

Schon Konfuzius sagt:
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.

Ich bezweifle, dass Konfuzius hier einschlägig ist. Denn was
Konfuzius mit „Erfahrung“ meint, ist ja etwas ganz anderes als
die bloße Wahrnehmung, mit der du einen Existenzbeweis
versuchst.

Aktzeptiert; das bezweifle ich auch :wink:

Dass diese Methodik unorthodox ist, stimmt meiner Erfahrung
nach nicht. Die meisten Menschen würden so vorgehen (wie du
übrigens selbst andeutest mit dem Demokratiebeispiel).

(Eingrenzung:smile:
Unorthodox als Methode der Philosophie.

Nein, sondern eher vorphilosophisch. Und auch innerhalb der
Philosophie ist die Methode nicht ungewöhnlich, wie etwa die
Konsenstheorie von Habermas oder die von Apel zeigen.

Außerdem setzt du mit deiner Behauptung stillschweigend
voraus, dass meine Emotion dieselbe ist wie deine.

(Protest:smile:
Das mache ich nicht.
Tatsächlich vermute ich es zwar (wüsste ich sogar gerne), aber
verweise lediglich auf die Methode.

Ich würde meinen, dass wir hier eher verschieden sind, denn
für mich ist die Frage in keiner Weise überhaupt mit Emotion
verbunden. Es ist eine reine Frage nach der Leistungsfähigkeit
unserer Erkenntnis.

Obwohl ich da meine Zweifel an deiner Emotionslosigkeit habe
(Philosophie aus Leidenschaft oder als Handwerk?)
OK

(Konsensfeststellung:smile:
Wie schön dass das so ist (Descartes hat schlussendlich die
Existenz Gottes b e w i e s e n !!!)

Es ist natürlich richtig, dass Descartes das versucht hat,
aber man muss ja einem methodischen Anfang nicht in allen
Einzelheiten folgen. Die Leistung Descartes besteht weniger
in positiven Aussagen als vielmehr in der Infragestellung von
Vorurteilen überhaupt. Dass er seine eigenen Vorurteile
wiederum nicht in Frage stellt, ist zwar wiederum ein Irrtum
seinerseits, diskreditiert aber nicht seinen vorherigen
Impetus.

Und so weiter

(Meine Schlussfolgerung:smile:
Der Beweis für die Existenz der Welt ist ihre Wahrnehmung.
Man hat die Möglichkeit das (endlos!!) anzuzweifeln und ist
dann eben ein zweifelnder Bestandteil der Welt.

Du unterscheidest nicht zwischen empirischen Bestandteilen und
nicht-empirischen Bestandteilen. Empirische Bestandteile sind
wirklich, nicht-empirische Bestandteile sollte notwendig sein.
Ich kann dir eigentlich nur die Lektüre der „Kritik der reinen
Vernunft“ empfehlen bzw. zumindest eine Einleitung zu diesem
Buch zu lesen. Den Fehler, den Kant bei Leibniz entdeckt hat,
nämlich dessen Vernachlässigung der Empirie, wiederholst du
von der anderen, der empirischen Seite aus, indem du die
nicht-empirischen Bestandteile vernachlässigst.

Trotz der Unterscheidung zwischen empirisch und nicht-empirisch benutzt du den Begriff „Bestandteil“ für beide und eben das benutze ich.

Deshalb:
Der Beweis für die Existenz der Welt ist ihre Wahrnehmung.

Herzliche Grüße

Herzliche Gruesse auch
Stefan

schade
Hallo Stefan,

ich habe nichts dagegen, dass die Welt schön ist. Allerdings finde ich es schade, dass du meinst, bloße Wiederholung mache deine Theorie besser. Nunja, ich weiß auch, dass man diejenigen, die nicht überzeugt werden wollen, nicht überzeugen kann. Aber das ist eine normale Grenze. Niemand kann zu Erkenntnissen gezwungen werden. Ich wünsche dir also noch viel Spaß mit Konfuzius, auf dessen Nichteinschlägigkeit wir uns ja einigen konnten. Immerhin - ich lese Konfuzius auch hin und wieder gern. Da haben wir doch eine Gemeinsamkeit.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

auch schade
Hallo Thomas,

ich habe nichts dagegen, dass die Welt schön ist. Allerdings
finde ich es schade, dass du meinst, bloße Wiederholung mache
deine Theorie besser. Nunja, ich weiß auch, dass man
diejenigen, die nicht überzeugt werden wollen, nicht
überzeugen kann.

Dito

Aber das ist eine normale Grenze. Niemand
kann zu Erkenntnissen gezwungen werden. Ich wünsche dir also
noch viel Spaß mit Konfuzius, auf dessen Nichteinschlägigkeit
wir uns ja einigen konnten. Immerhin - ich lese Konfuzius auch
hin und wieder gern. Da haben wir doch eine Gemeinsamkeit.

Da ich den Disput recht amüsant fand und trotz heftigem Bemühen meinerseits und all deiner „Einwände“ immer noch keinen rationalen Grund finden konnte warum meine Sicht der Dinge „Unsinn“ sein soll
arbeite ich jetzt an einer „Neuauflage“ des Themas.
Vielleicht gelingt es mir ja doch dich zu überzeugen

Bis dahin

Herzliche Grüße

Herzliche Grüsse auch

Stefan