Alle Investition haben diesen Charakter
Pleite kann man mal ganz schnell sein.
Im Privatbereich und bei Firmen ja. Staatspleiten sind aber sehr selten.
Das Rechtsgefüge ändert sich aber nicht so plötzlich.
Auf dieser Ebene eben schon.
Na zumindest hat es sich doch schon ein paar mal ereignet,
dass Staaten ihre Schulden nicht bedienen. War da mal nicht
was mit Deutschland und Argentinien? Wie man nun überhaupt
definieren will, wann ein Staat pleite ist, weiß ich jetzt
auch nicht, ist aber auch nicht das Thema.
http://de.wikipedia.org/wiki/Staatspleite#Beispiele_…
Gemessen an der Anzahl von privatwirtschaftlichen Pleiten ist das aber doch eher selten. Die Anzahl kriegerischer Auseinandersetzung im gleichen Zeitraum ist deutlich größer.
Also eine kleine Insel von Griechenland? Natürlich ist auch
bei alternativen Investments immer zu fragen, wie sicher das
ist. Ob es nun wirklich clever ist, statt Staatsanleihen von
Burkina Faso dort Land zu kaufen, kann man sicher schnell
beantworten.
Der Übergang zwischen Investment und Geldverleihen ist fließend. Der Antrieb ist schließlich, dass man aktuell Geld hat und es jetzt möglichst effektiv „speichern“ möchte. Staatsanleihen sind da immer noch eine der stabilsten Anlageformen.
In der Geschichte entladen sich solche Finanzprobleme häufiger in Kriegen, in denen alle verlieren. Oder weniger martialisch durch Inflation.
Bei letzterem stehen allerdings die Inhaber von Sachwerten
nicht ganz so schlecht da.
Leider nur in der Theorie. Praktisch sinkt der „Wert“ von Sachwerten in dem Maße, wie das Nachfragepotenzial sinkt. Das werden Hauseigentümer und Siemens-Aktieninhaber spätestens dann merken, wenn in dreißig Jahren alle damit ihren Platz im Seniorenstift bezahlen möchten, aber in Deutschland deutlich weniger Einkommen erzielt werden wird.
Aber es sind keine Schulden. Ich glaube, wir reden hier
aneinander vorbei. Hier hatte jemand behauptet, dass alles
Vermögen gleichzeitig auch Schulden wären. Das ist jedoch
nicht so. Daran ändert auch nichts, dass jemand dieses
Vermögen stehlen, vernichten, enteignen oder sonstwas kann.
Dann hat es jemand anderes oder es ist einfach weg. Schulden
sind es deswegen trotzdem noch nicht gewesen.
Sehe ich aber immer noch so.
Denn alle Investments haben diese Charakteristik: Man speichert sein Geld, weil man das Versprechen erhält, es zu späteren Zeitpunkten (am Besten vernehrt) zurück zu erhalten.
Dabei steigt die Rendite mit der Unsicherheit (basierend auf Erfahrung und Erwartung) und der Beteiligung am Risiko und sinkt, wenn man mehr Einflussmöglichkeit bekommt. Der Finanzmarkt ist voller Instrumente, die hier genau dieses abstufen.
Wenn Du nicht gerade Haferflocken, Trockenerbsen, Reis und Kristallzucker im Keller lagerst, bedeutet Vermögen immer, dass Du Ansprüche gegen jemand anderen erwirbst.
Die Erkenntnis der letzten zehn Jahre ist, dass es keine risikolosen Anlageformen gibt und eine Menge von bombensicheren Anlageformen zum Totalverlust geführt haben. Gerade deshalb halte ich die Idee von einem Vermögen, welches nicht auf der anderen Seite irgendwo Schulden darstellt, für eine große Illusion.
Ciao, Allesquatsch