Wem nützt der Sozialstaat?

hallo und guten morgen,

stimmt, hatte ich ursprünglich gar nicht gefragt, irgendwann in folge erst.

also ich denke, der wahre verlierer ist die sog. mittelschicht.
denn, die empfänger von staatlichen transfers zahlen keine bzw. wenig sozialabgaben und steuern und die reichen zahlen gar keine sozialabgaben .steuern - nun ja, wir sehen es ja an der debatte, keine.
der gut verdienende leitende angestellte also beispw.,der versicherungspflichtig ist, zahlt das gros an steuern und unisono an sozialabgaben.

wir müssen also sehr sorgsam mit diesen menschen umgehen,damit sie sich das gefallen lassen.denn verweigern sie die gefolgschaft, dann sind ,wie schon in früheren zeiten, die geringverdiener(neudeutsch:stuck_out_tongue:rekariat) die verlierer.
um aber dieses staatsmodell „sozialer staat“ zu erhalten, und den reichen ( neudeutsch: leistungsträger) nicht das geschäftsmodell zu nehmen , denke ich wird sich der staat in der nächsten zeit etwas einfallen lassen. einige korrekturen erfahren wir ja schon bei diesem grandiosen wie sinnigen bürgerentlastungsgesetz.

bartholomäus

Hallo,

neudeutsch: leistungsträger

das ist nicht Neudeutsch für Antreiber. Den Begriff verwenden die Leute ausschließlich selbst, weil sie den anderen gern einreden würden, daß sie besondere Leistungen erbringen.

Gruß Rainer

die Mittelschicht gefällt sich in der Opferrolle
Hallo!

also ich denke, der wahre verlierer ist die sog.
mittelschicht.

Hmm, ein paar Einwände:

  1. Wir reden vom „Sozialstaat“, nicht von „Sozialhilfe“. An diesem Sozialstaat partizipiert die sog. Mittelschicht durchaus auch.

  2. Gerade die Mittelschicht und ihr Wohlstandsniveau ist abhängig vom Wohlergehen der inländischen Volkswirtschaft, weil sie eben nicht schnell ihr einziges nennenswertes Kapital, ihre Arbeitskraft, an andere Orte der Welt verlagern kann. Deshalb profitiert sie mehr als Ober- und Unterschicht von einer prosperierenden Volkswirtschaft und von einem „ruhigen“ politischen Klima. Ihre ganze Mittelschichtexistenz beruht darauf.

  3. Die Frage ist, ob man bei dieser Gewinner- und Verliererrechnung den Sozialstaat (Sekundärverteilung) isoliert betrachten sollte, oder ob man eher das Gesamtpaket „Primär- und Sekundärverteilung“, also Markt+Staat, heranziehen sollte.
    In letzterem Fall würde ich überhaupt nicht verstehen, warum der angesprochene leitende Angestelle mit seinem 40-Stunden-Bürojob, seiner Eigentumswohnung, seinem Familienvan, seinem Pferd und seiner Geliebten bitteschön ein „Verlierer“ des ganzen Systems sein soll.

  4. Die Frage nach „Gewinnern“ und „Verlierer“ führt notwendig zu einer ideologisch gefärbten Sichtweise - auf allen Seiten.

Aus einer liberalistischen Sicht heraus kann ich es durchaus verstehen, warum die Mittelschicht der „Verlierer“ sein soll.
Diese Ideologie trennt Markt und Staat auf eine sehr naive Weise und erzeugt dadurch die Sichtweise „ich habs verdient und der Staat nimmts mir wieder und gibts anderen“.
Dass aber der Staat u.a. auch mit den Mitteln der Sekundärverteilung erst die volkswirtschaftlichen Grundlagen gerade für das Arbeitseinkommen der Mittelschicht bereitstellt (die Oberschicht ist weit weniger auf den Staat angewiesen, weil das Kapital global operieren kann), das blendet der Liberalismus völlig aus.

denn, die empfänge
r von staatlichen transfers zahlen keine
bzw. wenig sozialabgaben und steuern

Wie oben gesagt, halte ich die Mittelschicht auch für den übergroßen Nutznießer des Staates (Umverteilung, Ideologie- und Repressionsapparate, Infrastruktur, Konjunkturpolitik). Das hängt mit der Position der Mittelschicht zusammen, nicht mit den einzelnen Personen, die allesamt vollkommen ersetzbar sind.

wir müssen also sehr sorgsam mit diesen menschen umgehen,damit
sie sich das gefallen lassen.denn verweigern sie die
gefolgschaft, dann sind ,wie schon in früheren zeiten, die
geringverdiener(neudeutsch:stuck_out_tongue:rekariat) die verlierer.

Entschuldige, aber diese Sicht halte ich für sehr naiv, weil sie erstens die enorme Interdependenz ausblendet zwischen staalichem Tun, sozialem Frieden, inländischer Nachfrage usw. und ihrem eigenen Wohlstand (die Mittelschicht würde sich mit dieser „Verweigerung“ definitiv das eigene Wasser abgraben, und sich dann in ihrer materiellen Lage kein bißchen mehr vom „Prekariat“ unterscheiden, weil sie ohne diese oben genannten staatlichen Voraussetzungen auch nicht mehr zu bieten hätte als alle anderen, eher weniger: schick doch mal den genannten leitenden Angestellten auf den Bau, aufs Feld oder auf die Straße zum klauen und dealen), und weil sie zweitens das den Personen der Mittelschicht zuschreibt, was größtenteils einfach nur mit der Position der Mittelschicht zu tun hat.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

man muss ergänzen das die mittelschicht aus einer ziemlich grossen streung besteht.

es gibt die die gerade mal etwas mehr verdienen als die sozialhilfeempfänger und sich dadurch als verlierer sehen.

die anderen sind die die zwar gut verdienen, aber immernoch nicht soviel um sich als " reich " zu bezeichnen.

auch diese fühlen sich dadurch als verlierer ( man könnte ja mehr haben ).

die normale mittelschicht ist halt der arsch der nation. wenn es gut läuft, und viel arbeit da ist, dann wird gut verdient, ist es, sowie jetzt gerade, wenig arbeit und geld, dann gehört man zu den ärmeren des landes.

ich finde die mittelschicht gehört wirklich zu den ständigen verlieren des sozialstaates

Hallo!

man muss ergänzen das die mittelschicht aus einer ziemlich
grossen streung besteht.

völlig richtig
(drum hab ich B.s Synekdoche des „leitenden Angestellten“ aufgenommen, um das ein bißchen engzuführen)

die normale mittelschicht ist halt der arsch der nation. wenn
es gut läuft, und viel arbeit da ist, dann wird gut verdient,
ist es, sowie jetzt gerade, wenig arbeit und geld, dann gehört
man zu den ärmeren des landes.

umgekehrt würde ich sagen, dass eine ‚breite Mittelschicht‘ ein langfristiger Wohlstandsindikator einer Volkswirtschaft ist. In Niedergangszeiten polarisiert sich das in oben/unten. Schon insofern hängt die Mittelschicht mit einem funktionierenden Sozialstaat als ‚Ausgleichselement‘ eng zusammen. Darum sehe ich sie eben gerade nicht als dessen „Verlierer“, im Gegenteil, aber ich wiederhole mich …

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Intelligenz Moral
Es mag zwar Untersuchungen geben, die belegen, dass die Intelligenz mit dem Einkommen wächst, jedoch glaube ich nicht, dass dasselbe für Risikoscheuheit oder ethisches Verhalten gilt.

Nick

respektive Hr. Schwarz natürlich, denn es ist, hallo erstmal,
ja kein Zufall, dass die Discounter-Heinis die Liste der
Superreichen anführen.

Insofern ist Sozialpolitik eine permanente Konjunkturpolitik
unter anderem Namen.

Da wäre es doch auch mehr als konsequent - wie oft gefordert - einen Teil von Hartz IV in Lebensmittel-Gutscheinen auszuzahlen … natürlich nur bei der angesprochenen Klientel einlösbar :smile: