guten tag,
wir alle verteufeln und lieben ihn - je nach situation.
aber warum existiert er in dieser form, wo ist der nutzen?
bartholomäus
guten tag,
wir alle verteufeln und lieben ihn - je nach situation.
aber warum existiert er in dieser form, wo ist der nutzen?
bartholomäus
Hallo,
aber warum existiert er in dieser form, wo ist der nutzen?
das sind zwei Fragen.
Der Sozialstaat wurde ‚erfunden‘ um den Zulauf der Sozialisten zu bremsen.
Einen Nutzen haben alle davon. Jeder auf eine andere Art.
Dem Einen nützt der sozialstaat, indem er das Überleben ohne Job ermöglicht, anderen als Überlebensgarantie für den Fall, daß sie arbeitslos werden und noch anderen wird ein Reservoire an Arbeitskräften bereit gestellt.
Darüber hinaus vermeidet der Sozialstaat soziale Unruhen in größerem Ausmaß und mindert die Kriminalität. Geld ausgeben macht einfach keinen Spaß, wenn es zu gefährlich ist, mit Geld und Wertsachen das Haus zu verlassen.
Gruß Rainer
guten abend,
ist es nicht umgekehrt: der soziale staat wurde erfunden um eine alternative zum kommunismus zu haben?
bartolomäus
Nö, als Bismarck seine Sozialgesetze in den Reichstag brachte, war Lenin noch ein hoffnungsvoller Jungspund…
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hallo,
ich meinte eigentlich den sozialstaat neuester ausprägung.
bartholomäus
Guten Abend,
ist es nicht umgekehrt: der soziale staat wurde erfunden um
eine alternative zum kommunismus zu haben?
http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialistengesetz
Ja. Das ist ja auch kein Widerspruch. Auch die Sozialisten haben den Kommunismus angestrebt.
Gruß Rainer
Hallo,
ich meinte eigentlich den sozialstaat neuester ausprägung.
ja, der geht auf Bismarck zurück und wurde immer weiter ausgebaut.
Nach meiner persönlichen Auffassung im ‚kalten Krieg‘ besonders stark, als ‚psychologische Waffe‘ gegen den ‚real existierenden Sozialismus‘.
Hätte es hier Slums gegeben wie in Südamerika, würde u.U. die DDR noch existieren. Das System musste für die Bevölkerung des Ostblocks schon erstrebenswert aussehen.
Gruß Rainer
hallo,
allerdings glaube ich nicht,dass der tiefere sinn des sozialen staats die eindämmung von kriminalität und der beschaffung von arbeitskräften,bzw.deren gesunderhaltung ist.
ich denke,das ein grund die absatzmarktbeschaffung für die produzenten ist.wenn man die entwicklungen im handel bspw. ansieht,mit aldi,lidl,eben diese überdimensionale ausbreitung von discountern, wird mit billigprodukten sehr viel geld verdient.überlegt man nun weiter, wie die produzenten in früheren zeiten handel betrieben,nämlich ausschließlich mit der oberschicht oder generell den wohlhabenden, so wird deutlicher, dass eine ausweitung des sozialstaats ein riesiges marktpotential schafft.
mit anderen worten, ein cafehausbetreiber verdient mit champagner und kaviarangebot weit weniger als aldi mit 99cent produkten.
einfach aufgrund der marktmacht der empfänger von sozialleistungen (in früheren systemen die armen,die keine kaufkraft hatten und deshalb keine zielgruppe waren).
so sehe ich die allergrößten nutznießer eines sozialstaats im bereich der reichen u n d der menschen die ein unterdurchnittliches einkommen beziehen.
und wer ist dann der verlierer?
bartholomäus
Hallo,
ich denke,das ein grund die absatzmarktbeschaffung für die
produzenten ist.wenn man die entwicklungen im handel bspw.
ansieht,mit aldi,lidl,eben diese überdimensionale ausbreitung
von discountern, wird mit billigprodukten sehr viel geld
verdient.
hast Du auch eine Erklärung, warum sich dieses System dann nicht weltweit durchsetzt? Erklär mal die Slums in Südamerika. Wenn ein Sozialsystem Geld eingringt statt welches zu kosten, dürfte es nirgends Slums geben.
Gruß Rainer
hallo,
dazu müßte man die feudalen,absolutistischen systeme in diesen ländern gegen eine demokratie tauschen.dies wird doch, leider ohne großen erfolg ,vielerorts versucht.ansonsten genießen die machthaber ihre macht und handeln eben mit ihresgleichen.
auch wir hatten ja diese leidigen systeme.erst mußten wir diese durch den kapitalismus ersetzen um dann den sozialen staat zu nutzen.
im übrigen schützt der sozialstaat niemand vor armut,das ist ein großer irrtum.er definiert durch ein perfides system von transferleistungen das abhängigkeit erzeugt, armut nur anders.
bleibt aber noch die frage: wer ist der verlierer?
bartholomäus
Hallo,
dazu müßte man die feudalen, absolutistischen systeme in diesen
ländern gegen eine demokratie tauschen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Brasilien
dies wird doch, leider
ohne großen erfolg ,vielerorts versucht.ansonsten genießen die
machthaber ihre macht und handeln eben mit ihresgleichen.
auch wir hatten ja diese leidigen systeme.erst mußten wir
diese durch den kapitalismus ersetzen um dann den sozialen
staat zu nutzen.
im übrigen schützt der sozialstaat niemand vor armut,das ist
ein großer irrtum.er definiert durch ein perfides system von
transferleistungen das abhängigkeit erzeugt, armut nur anders.
Ja, Armut wird anders formuliert. Armut in Deutschland ist auch etwas anderes als Armut in Lateinamerika oder Afrika.
bleibt aber noch die frage: wer ist der verlierer?
Verlierer durch den Sozialstaat? Wie ich in der ersten Antwort schon geschrieben habe, sehe ich keine.
Gruß Rainer
Den Reichen.
Hi,
Brot und Spiele sind in jeder Hinsicht die billigste Art und Weise, die Massen unter Kontrolle zu halten.
Nick
Hi Nick,
Brot und Spiele sind in jeder Hinsicht die billigste Art und
Weise, die Massen unter Kontrolle zu halten.
kein Widerspruch. Trotzdem sind Brot und Spiele angenehmer als Hunger und Not.
Gruß Rainer
Hi,
recht haste, wäre ja nicht mal halb so lustig, wenn an seine Krankheiten aussitzen müßte und sich sein täglich Brot im Alter erbetteln müßte.
Wiederum wäre es auch schön - wir stürben alle früher (also die, die zu arm sind, die Krankenhausrechnungen selber zu zahlen, unddie, die zu schwach zum Betteln sind), und dann wären die Straßen freier…
die Franzi
guten morgen,
vollkommen korrekt.
aber wer ist der verlierer,irgendwer muss doch dieses system aufrecht erhalten?
bartholomäus
Hi,
recht haste, wäre ja nicht mal halb so lustig, wenn an seine
Krankheiten aussitzen müßte und sich sein täglich Brot im
Alter erbetteln müßte.
Wiederum wäre es auch schön - wir stürben alle früher (also
die, die zu arm sind, die Krankenhausrechnungen selber zu
zahlen, unddie, die zu schwach zum Betteln sind), und dann
wären die Straßen freier…
Es hört sich vielleicht zynisch an, aber um die, die keinen Krawall machen können, weil sie zu alt zu schwach oder zu krank sind, gehts nicht beim Unter-Kontrolle-Halten.
Ein Sozialstaat, der alle Krankenkosten finanziert, ist sowieso nur recht kurze Zeit finanzierbar, und den gibts historisch betrachtet nur in einem vernachlässigbaren Zeitraum.
Nick
den Gebrüdern Albrecht und Herrn Lidl
respektive Hr. Schwarz natürlich, denn es ist, hallo erstmal, ja kein Zufall, dass die Discounter-Heinis die Liste der Superreichen anführen.
Das scheint mir -neben der vielbeschworenen (und für mein Empfinden etwas überbewerteten) Funktion der Befriedung der Massen- die wesentlichste Funktion des Sozialstaats zu sein: die Herausbildung einer riesigen Armee an Konsumenten, die gerade soviel Kaufkraft besitzen, wie sie zum Leben brauchen.
Eine solche breite Basis an kontinuierlichem Massenkonsum von Massenprodukten (standardisiert, billig, kurzlebig, von unqualifizierter Arbeitskraft herstellbar) ist die Basis des Reichtums einer Volkswirtschaft. Die Masse ist eindeutig der entscheidende Faktor.
Insofern ist Sozialpolitik eine permanente Konjunkturpolitik unter anderem Namen.
Das wollte ich jetzt mal erwähnt haben, nachdem du deine Frage gerade im Wirtschaftspolitik-Brett gestellt hast. Immer nur den Hinweis zu lesen, dass der Sozialstaat die Revolution verhindert, das ist ja auf Dauer auch deprimierend
_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _
P.S.: Guten Rutsch ins Jahr 102 AF
Stimmt,
allerdings stellt sich dann die Frage:
sind die Kämpfer für den Abbau des Sozialstaates, zu blöde zu erkennen, dass sie das System dadurch immer weiter destabilisieren.
Gruß S-J
guten abend,
und ich hatte so gehofft eine antwort auf meine frage zu erhalten:
wer ist der verlierer dieses sozialen staates?
bartholomäus
oje ;-(
und ich hatte so gehofft eine antwort auf meine frage zu
erhalten:wer ist der verlierer dieses sozialen staates?
abgesehen davon, lieber bartolomäus, dass du im UP gar nicht danach gefragt hattest … könnte man es vielleicht als das Spezifische des Sozialstaats ansehen, dass er kaum absolute „Verlierer“ hervorbringt, die auf das nackte Leben reduziert werden, allerdings würde ich die von mir erwähnte riesige Armee an Konsumenten, die gerade soviel Kaufkraft besitzen, wie sie zum Leben brauchen durchaus als relative Verlierer bezeichnen.
Naja, egal, mir gings ja nur um diese Sozialpolitik=Konjunkturpolitik-These, wo die Frage doch schon in diesen Brettkontext gerutscht war.
_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _