Weniger Bitterstoffe in der Nahrung?

Huhu,

wie das immer so ist: Im Wartezimmer liest man Dinge, an die man sonst ie rankäme. Ich habe dort einen Artikel gelesen, dass unsere Nahrung mehr und mehr „entbittert“ wird. Ist dem tatsächlich so? Vielleicht muss ich dazu sagen, dass ich nicht direkt aus ernährungstaktischen Gründen frage. Ich achte nicht auf jede Kleinigkeit, verfluche nicht die Lebensmittelindustrie und ess manchmal wirklich Mist:wink:

Es ist pures Interesse und nicht zuletzt folgende Frage: Kann es sein, dass man den „Original-Geschmack“ z.B. von Selbstangebautem als falsch empfindet, weil man es gekauft anders kennt? Konkreter: Ich hatte eigene großgezogene Auberginen, aber einige davon nicht gegessen. Äußerlich sahen sie gut aus, aber ich hatte den Eindruck, dass die noch nicht reif sind, weil sie so bitter rochen/schmeckten. Hätte ich die problemlos essen können, weil ich das erste Mal den „echten“ Auberginengeschmack im Mund hatte?

Liebe Grüße
Lockenlicht

hallo,

es stimmt, das dem Gemüse die Bitterstoffe weggezüchtet werden - aber das gilt sowohl für die gekauften, wie auch für die gängigen Gartensorten.
Ich habe noch gelernt, den Gurken die Enden abzuschneiden, aber es ist bei den heutigen, üblichen Sorten nicht mehr nötig.

Auberginen kann man auch als Junggemüse essen, das hat nichst mit Reife zu tun, wenn die bitter sind. Aber es gibt extrem bittere Sorten (zB für die Thaiküche) oder auch nur zu Zierzwecken.

Hast du das Saatgut selber aus gekauften Auberginen gewonnen? Wenn das eine Hybridsorte war, ist es kein Wunder, das da bittere Früchte darunter waren - bei Hybridsorten ist der Nachwuchs in der Regel anders, als die Eltern waren.
Und auch bei gekauftem Saatgut kann (sollte aber natürlich nicht) bei der Saatgutproduktion mal etwas schief gehen.
Oder du hast tatsächlich eine bittere Sorte erwischt, aber das müsste auf der Verpackung draufstehen.

Gruss, Sama

Huhu,

danke für die Antwort! Ich hatte die als komplette Pflanzen (halt nur kleine Setzlinge) gekauft. Aber dennoch gut zu wissen, dass ich die locker hätte essen können:wink:

Liebe Grüße und danke für die Infos
Lockenlicht

Ich habe den Artikel nicht gelesen, aber möglich wäre es schon, leider.
Die Bitterwahrnehmung ist primär dazu da um uns vor Toxinen zu schützen, weil viele Gifte, die in der Umwelt vorkommen bitter schmecken. Schon kleinste Mengen von einem Bitterstoff führen bereits zu einer Wahrnehmung (viel weniger als z.B. Süßstoffe). Diese Bitterstoffe könnten unbewusste Aversionen gegen manche Lebensmittel auslösen. Und nun kommt die Lebensmittelindustrie. Sie könnte dies wirklich nutzen, um gewisse Lebensmittel genüsslicher wirken zu lassen und damit die große breite Masse in Punkto Ernährung mehr oder weniger zu modulieren. Bereits jetzt nutzt man wie jeder weiß übersüßte Lebensmittel, bestes Beispiel, ist der Hamburgerbrot, Cola,…
Keiner würde Cola trinken, wenn sie bitter wäre, jedoch enthaltet sie durchaus Stoffe, die bitter wirken. Durch die Süße werden diese Wahrnehmungen gegen die der Süße überlagert.