Weniger Rente wegen Eigenvorsorge?

Ich bin anfang 20 und denke ein wenig über meine Altersvorsorge nach. Ich hab zwar noch keine Ahnung, was da überhaupt für mich in Frage kommt. Aber kann es sein, das mir meine private Vorsorge später angerechnet wird. So das ich mein Leben lang Rentenbeiträge zahle, Beiträge für eine private Vorsorge - und dann bekomm ich doch keine Rente vom Staat weil ich ja selbst Vorgesorgt hab und mir deshalb keine Rente zusteht?!

Hellsehen können zwar sicher die wenigsten von euch, aber würd mal gern eure Meinung dazu hören/lesen.

Steffen

tja, zuzutrauen wäre es ihnen
Hallo Steffen,

obwohl es natürlich gegenwärtig undenkbar erscheint, kann ich mir vorstellen, dass man in 40 Jahren sagt, die soziale Gerechtigkeit erfordert, dass Du „reicher Sack“ nicht auch noch eine staatliche Rente bekommst.

Ich weiß es nicht. Aber ich garantiere Dir etwas anderes: ohne eigene Sparleistung wirst Du bitterarm sein. Also vertraue lieber auf Dich selbst!

Andreas

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zu Andreas´ kluge Antwort…
lege monatlich mal 70 € an. In der Laufzeit von 40 -45 jahren kommt eine tolle Summe raus.
Empfehlung: nimm ein englische Versicherung, die in D rückversichert ist.
Die englischen Gesellschaften haben wesentlich mehr Erfahrung in Versicherungen als die deutschen.
Im gegensatz zu den deutschen haben sich die Engländer nicht verspeckuliert. z.B. hat die Clerical medical auch im Jahr 2003 (in dem andere ganz unten rumkrebsen) eine Rendite von über 9 %.
Und wenn du dann mal richtig Kohle verdienst, würde ich eine renditeorientierte Kapitalanlage zeichnen. Aber nur bis Du 45 jahre alt bist.Ab dem Zeitpunkt sieh mehr auf Sicherheit!
Ach ja, noch etwas: wenn bei Berechnungen rauskommt, dass Du in 40 jahren 5.000 € Zinserträge pro jahr haben wirst: was waren 5.000 DM(2.500 €) vor 40 Jahren? Eine unvorstellbare Summe! Bedenke, dass man vor 40 Jahren für 40-50.000 € ein Haus mit Grundstück kaufen konnte.
Grüße
Raimund

Aber kann es sein, das mir
meine private Vorsorge später :angerechnet wird.

Hallo Steffen,

wie die Zukunft der Rentenversicherung aussehen wird, kann ich Dir nicht sagen. Ich vermute, daß noch einige Jahre mit Herumschrauberei, „Jahrhundertreformen“, Neiddiskussionen, Festhalten an Besitzständen und Hoffnung auf den alles lösenden Wachstumsschub ins Land gehen werden, bis sich die Einsicht durchsetzt, daß jeder Einzelne selbst für seine Versorgung im Alters- und Krankheitsfall zuständig ist, dies tun oder lassen kann und der Staat nur eine Minimalversorgung sicher stellt.

Seit Jahrzehnten häufen öffentliche Haushalte Schulden an. Wir haben also über unsere Verhältnisse gelebt. Das ließ sich bisher mit Wachstumserwartungen rechtfertigen. Wir werden aber erleben und lernen müssen, daß Produktion und verkaufte Waren nicht ständig mehr werden. Löhne können nicht ständig weiter steigen und die Erwartungshaltung an staatliche Versorgung auch nicht. Auperdem arbeiten wir zu wenig. Dieses Volk besteht zum erheblichen Teil aus trägen, faulen, dekadenten Versorgungsempfängern, die am liebsten für alles eine Vorschrift haben wollen.

Ich stelle mir eine finanzierbare Zukunft vor, in der jeder Einzelne selbst für seine Altersvorsorge sorgt. Wer das nicht für nötig hält, fällt in ein soziales Netz auf geringem Sozialhilfeniveau. Jeder Einzelne muß selbst seine Rechnung beim Doc bezahlen. Die Gemeinschaft ist nur noch für die Katastrophenfälle zuständig, die die Leistungsfähigkeit des Einzelnen überschreiten.

Dagegen hilft kein Zetern. Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten so viel Geld versenkt, daß uns heute die Zinsen die Luft abschnüren. Wir sind so verwöhnt, daß wir gegenüber den (erfolgs-)hungrigen EU-Neumitgliedern aus dem Osten nicht wettbewerbsfähig sein werden.

Wir lassen Jugendliche mit mangelhaftem Sozialverhalten und ohne fundierte Ausbildung vergammeln und schimpfen auf den Staat. Mallorca-Urlaub, Fernseher mit 70 cm-Schirm, Handy und neues Auto sind vielen Menschen wichtiger, als die Erziehung ihrer Kinder und Vorsorge.

Du stehst am Anfang Deines Berufslebens. Wenn Du in diesem Land in Not kommen solltest, wirst Du gewiß nicht verhungern. Aber darüber hinaus solltest Du keinerlei Hoffnungen auf staatliche Versorgung setzen. Sorge selbst vor.

Gruß
Wolfgang

Hi!

Ich bin anfang 20 und denke ein wenig über meine
Altersvorsorge nach. Ich hab zwar noch keine Ahnung, was da
überhaupt für mich in Frage kommt. Aber kann es sein, das mir
meine private Vorsorge später angerechnet wird. So das ich
mein Leben lang Rentenbeiträge zahle, Beiträge für eine
private Vorsorge - und dann bekomm ich doch keine Rente vom
Staat weil ich ja selbst Vorgesorgt hab und mir deshalb keine
Rente zusteht?!

Ich gehe mit absoluter Sicherheit davon aus, dass Eigenkapital (in welcher Form auch immer) auf mittlere Sicht den Einkünften aus der gesetzlichen Rente gegengerechnet werden.

Als das Thema der privaten Rentenversicherung aufkam, hatte ich mehrfach Besuch von diversen Versicherungsvertretern. Jeder rechnete mir vor, wie profitabel sein Produkt für mich sei. Ich habe immer fröhlich genickt, und am Ende habe ich dem Makler gesagt, dass ich den Vertrag unterschreibe - unter einer Voraussetzung:

In die Versicherungspolice sollte ein Passus eingefügt werden, dass im Falle einer Kürzung meiner gesetzlichen Rente aufgrund der abgeschlossenen privaten Rentenvorsorge das Versicherungsunternehmen diesen Ausfall übernimmt.

Keiner - ich wiederhole: keiner - der Versicherungsvertreter war bereit, über diesen Passus auch nur im Ansatz nachzudenken, weder über geringere Leistung bei der privaten RV noch über höhere Beitragsleistung. Damit war mir klar, wie Versicherungsunternehmen die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung sehen.

Grüße
Heinrich

Bie uns ging vor nicht allzulanger Zeit ein Bericht durch die Presse:
Eine alleinsthende alte Dame, die in einem Altersheim lebte. Sie hatte sich Sorgen um die Pflege ihres Grabes gemacht, da sie keine Angehörigen hatte, denen sie diese Augabe übertragen konnte.
Sie hat mit einer Friedhofsgärtnerei einen Vertrag über die Pflege ihres Grabes für die Dauer von 20 Jahren abgeschlossen. Klar, daß sie die Kosten noch zu Lebzeiten bezahlen mußte (das letzte Hemd hat keine Taschen).
Als dann die Kosten für die Pflege die Rente überstiegen, suchte das SoziAmt ob bei der alten Frau nicht noch was zu holen sei. Das Amt stieß auf den Vertrag mit dem Gärtner und forderte diesen auf, die Vorausleistung für die Grabpflege dem SoziAmt zu überweisen.
In einem anderen Fall wurde einer alten Frau ihr Familienschmuck abgenommen.
Grenzt das nicht schon an Räuberei?

Hallo Jochen,

Grenzt das nicht schon an Räuberei?

das mag danach aussehen. Aber welche Alternative gibt es? Wäre es akzeptabel, wenn auf verwertbares Vermögen nicht zugegriffen würde und die Gemeinde müßte statt dessen zahlen? Es liegt in der Natur der Sache, daß jede Regelung Härten mit sich bringt. Die Alternativen sind nicht minder hart. Mir würde es absolut nicht schmecken, wenn die Gemeinde für den Lebensunterhalt eines Menschen aufkäme, der sein Vermögen in die zukünftige Grabstätte steckte. Es ist unsinnig und unangemessen, für 20 Jahre nach dem eigenen Tod zu bezahlen, aber für das Leben Geld aus der Gemeindekasse zu beanspruchen. Hilfe aus der Gemeinschaftskasse muß sich auf die Fälle beschränken, in denen sich ein Mensch nicht mehr selbst helfen kann. Das wertvolle Familiengeschmeide in der Schublade und gleichzeitig Sozialhilfe zu beziehen, bedeutet eben für die Gemeinde eine unzumutbare Härte.

Gruß
Wolfgang

Wäre
es akzeptabel, wenn auf verwertbares Vermögen nicht
zugegriffen würde und die Gemeinde müßte statt dessen zahlen?

Da hast Du recht. Es würde mir auch stinken, wenn einMensch mit Vermögen von der Allgemeinheit ausgehalten würde.

Es liegt in der Natur der Sache, daß jede Regelung Härten mit
sich bringt.

Stimmt.

Es ist unsinnig und
unangemessen, für 20 Jahre nach dem eigenen Tod zu bezahlen,

Das würde ich auch nicht tun. Aber die ältere Generation hat ein anderes Verhältnis zum Tode und der Pflege ihres Angedenkens.

Hilfe aus der Gemeinschaftskasse muß sich auf die Fälle
beschränken, in denen sich ein Mensch nicht mehr selbst helfen
kann. Das wertvolle Familiengeschmeide in der Schublade und
gleichzeitig Sozialhilfe zu beziehen, bedeutet eben für die
Gemeinde eine unzumutbare Härte.

Aber für die alte Frau nach meiner Meinung ebenfalls.

Was lernen wir daraus? Entweder vorher alles verprassen oder den Familienschmuck vorher verschenken.

Hallo Steffen,

über eine rente in Form bubnt bedruckter Zettel würde ich mir an deiner Stelle keinen Kopf machen. die bekommst du sowieso nicht mehr.

Gruß
Frank

Hallo Steffen,

ein paar lustige Antworten hast Du da ja erhalten.
Die Politik versucht zwar seit Jahren die Rentenzahlungen nach Gutdünken zu verteilen, kommz aber an einem nicht vorbei. Nämlich daran, daß die Rente unter Eigentumsgarantie steht, und daß sich die Rentenzahlungen an den Beiträgen orientieren müssen.
Die Rentenansprüche also, die Du mit Deinen Beitragszahlungen erwirbst, können Dir nicht mehr genommen werden.
Möglicherweise - sogar ziemlich sicher - wird sich in den nächsten 45 Jahren die Rentenformel nochmal ändern, ganz bestimmt aber wird Deine Rente nicht wegen eventuell anderweitiger Vorsorge gekürzt werden.
Ich kann Dir also nur dringend raten mit einer privaten Vorsorge anzufangen. Welche Form Du wählst hängt dabei zu sehr von Deiner persöhnlichen Lage, Entwicklung und Präferenz ab, als daß ich Dir hier und jetzt raten könnte.

Herzliche Grüße,

Max

Hallo Maximilian,

ein paar lustige Antworten hast Du da ja erhalten.
Die Politik versucht zwar seit Jahren die Rentenzahlungen nach
Gutdünken zu verteilen, kommz aber an einem nicht vorbei.
Nämlich daran, daß die Rente unter Eigentumsgarantie steht,
und daß sich die Rentenzahlungen an den Beiträgen orientieren
müssen.
Die Rentenansprüche also, die Du mit Deinen Beitragszahlungen
erwirbst, können Dir nicht mehr genommen werden.
Möglicherweise - sogar ziemlich sicher - wird sich in den
nächsten 45 Jahren die Rentenformel nochmal ändern, ganz
bestimmt aber wird Deine Rente nicht wegen eventuell
anderweitiger Vorsorge gekürzt werden.
Ich kann Dir also nur dringend raten mit einer privaten
Vorsorge anzufangen. Welche Form Du wählst hängt dabei zu sehr
von Deiner persöhnlichen Lage, Entwicklung und Präferenz ab,
als daß ich Dir hier und jetzt raten könnte.

Alles Punkte, die sich durchaus durch Gesetzesänderungen auflösen lassen. Bei manchen müsste man durchaus das Grundgesetz bemühen, aber auch das lässt sich ändern.

Wer glaubt, voraussehen zu können, wie die Welt in 30 bis 40 Jahren aussieht, halte ich momentan entweder für mehr als genial oder für dumm, dazu ist das Tempo der Änderungen in den letzten Jahren einfach zu hoch.

Gruß

ALex (der da durchaus einen fatalistischen Ansatz hat.)