Hallo Marc,
Verschwörer ds 20. Juli waren lange zu blind, die Wirklichkeit
zu erkennen. Die drohende militärische Niederlage war
letztenendes die Motivation der Attentäter.
Genau das stimmt eben nicht, es waren die Verbrechen, die sie zum handeln brachten. Allerdings hatten sie das Problem, dass sie einem siegreichen Hitler (Stichwort „Dolchstoß“) schwer in die Arme fallen konnten. Oder wie ein General, den man 1940 um Mithilfe bat, verzweifelt ausrief: „Aber es gelingt ihm ja alles.“
Die drohende Niederlage motivierte sie insofern, weil sie das Problem von innen lösen wollten, um der Welt zu zeigen, dass es eine deutsche Opposition gab.
Der Krieg war
ihnen als Mittel der Politik durchaus legitim.
Wie unten muss ich auch Dich, einen Lehrer, wie ich lese, fragen, wie Du so etwas behaupten kannst. Du sollstest wenigstens Belege anführen. Das wird Dir schon deswegen schwerfallen, weil der Widerstand besonders stark war, um 1938/39 den Krieg zu verhindern. Die vielversprechensten Ansätze vor dem 20. Juli hingen mit den Kriegsvorbereitungen Hitlers in der Sudetenkrise zusammen.
Kriegsverbrechen und KZs wurden zumindest geduldet.
Wieder meine Frage: Woher weißt Du das? In Wahrheit sollten alle KZ sofort geschlossen werden! Das war common sense des Widerstands.
Beendigung des Krieges war nur an der Westfront geplant. Der
Kampf gegen die Rote Armee sollte weiter gehen.
Das stimmt, ist aber auch verständlich, wenn man de Teufel nicht mit dem Beelzebub austreiben will. Ein auch nur rechtstaatliches, nicht einmal demokratisches Deutschland hätte in den Gebieten der Sowjetunion sicher hohe Popularität gehabt.
Selbst
Stauffenberg (eine durchaus mutiger Patriot) war anfangs von
Hitler begeistert.
Stimmt auch, aber gerade das zeichnet ihn ja aus, die eigene Meinung (von 1933!) zu revidieren.
Eine Demokratisierung Deutschlands im heutigen Sinne wäre wohl
kaum ein Ziel der Verschwörer gewesen.
Ob am Ende eine Verfassungsordnung wie die des Grundgesetzes gestanden hätte, ist in der Tat schwer zu beantworten. Aber alle Beteiligten waren sich einig, den Rechtsstaat wiederherzustellen, der ja auch guter deutscher Traditon entspricht.
Was nach der Militärregierung gekommen wäre, weiß man nicht. Immerhing hat aber Stauffenberg selbst als neuen Reichskanzler nicht Gördeler, sondern den Sozialdemokraten Julius Leber, den er persönlich schätzte, bevorzugt.
Nur: 1944 ging es eben nach dem berühmten Wort Treskows darum, überhaupt zu handeln, „koste es, was es koste.“
Der Stauffenberg-Film mit Tom Cruise ist insofern eine ganz gute Darstellung des Geschehens.
Viele Grüße,
Andreas