Wenn die Welt alles ist, was der Fall ist, dann

…stelle ich mir die Frage, ob das, was wir weder als „der Fall seiend“ noch „nicht der Fall seiend“ wahrnehmen bzw. wahrnehmen oder beweisen können, hier absichtlich ausgegrenzt oder schlicht ignoriert werden soll.

Hallo,

wenn die Welt nur das ist, was der Fall ist, muß man sich doch fragen, was ist dann mit all dem Rest - gehört dieser nicht zur Welt? Ist „die Welt“ nur das begrenzte Sichtfeld des Menschen? Wie nennen wir dann den Rest? Oder irrte Wittgenstein und die Welt ist doch mehr als alles, was für „den Menschen“ „der Fall ist“?

Gruß, Uwe

…stelle ich mir die Frage, ob das, was wir weder als „der
Fall seiend“ noch „nicht der Fall seiend“ wahrnehmen bzw.
wahrnehmen oder beweisen können, hier absichtlich ausgegrenzt
oder schlicht ignoriert werden soll.

Hallo,

wenn die Welt nur das ist, was der Fall ist, muß man sich doch
fragen, was ist dann mit all dem Rest - gehört dieser nicht
zur Welt? Ist „die Welt“ nur das begrenzte Sichtfeld des
Menschen? Wie nennen wir dann den Rest? Oder irrte
Wittgenstein und die Welt ist doch mehr als alles, was für
„den Menschen“ „der Fall ist“?

Wo ist dein Problem ?
Definiere:
Welt = Alles was der Fall ist
und es ist so.
Wieso sollte es da noch einen Rest geben wenn du doch schon „alles“ enthalten hast.
Genauso verhält es sich natürlich mit:
Welt = Alles was für den Menschen der Fall ist.

Dein Problem löst du in dem du qua Definition festlegst:
„Was nicht der Fall ist ist ein Sonderfall des Falls und ebenfalls in Fall enthalten“

Somit ist alles der Fall und alles Welt und da du ein Mensch bist bezieht sich natürlich das alles auf dich.

Viel Spass und Erfolg
Stefan

Hallo,

die Formulierung „was der Fall ist“ verwendet Wittgenstein, um die Tatsachen (also das was wir auch das Verwirklichte nennen könnten) von denjenigen Sachverhalten abzugrenzen, die bloß möglich sind oder waren. Das Entscheidende ist, dass er eben nicht wie üblich die „Dinge“ als real ansehen möchte, sondern die Dinge in ihren Verbindungen untereinander, denn nur diese Verbindungen sind „wirklich“ - und „wirklich“ ist das, was er „Welt“ nennt.

Du bringst zweierlei durcheinander, denn mit „beweisen“ oder „wahrnehmen“ hat das gar nichts zu tun.

Gruß

Bona

Lebt doch jeder in einer anderen Welt

„Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.“

Arthur Schopenhauer (Aphorismen zur Lebensweisheit I)

wenn die Welt nur das ist, was der Fall ist, muß man sich doch
fragen, was ist dann mit all dem Rest - gehört dieser nicht
zur Welt? Ist „die Welt“ nur das begrenzte Sichtfeld des
Menschen? Wie nennen wir dann den Rest? Oder irrte
Wittgenstein und die Welt ist doch mehr als alles, was für
„den Menschen“ „der Fall ist“?

Gruß, Uwe

Hallo Uwe,
Du beziehst Dich auf eine Definition von Wittgenstein und behandelst
diese Definition so als wäre sie eine feste Größe mit der man sich
auseinandersetzen („Kritik“ ansetzen) kann.
„Welt“ gehört für mich aber zu den Begriffen, welche sich SO einer
Definition entziehen wie der Begriff „Liebe“.
Da kann man so herrlich aneinander vorbei philosophieren.
Welche Welt ist gemeint ? (steckt auch in Deiner Frage)
Welt im Sinne von:
Universum insgesamt ?
„Wirkungsraum“ physikalischer Vorgänge ?
„Erlebnisraum“ psychischer Vorgänge ?
„Geschehensraum“ geschichtlicher , soziologischer Vorgänge ?
„Geschehensraum“ übernatürlicher oder vorgestellter Vorgänge ?

Bestimmt gibt es noch andere sinnvolle Zuordnungen.
Auf jeden Fall haben alle diese möglichen „Welten“ eines gemeinsam,
(den kleinsten gemeinsamen Nenner) sie sind „Geschehensräume“ im
weitesten Sinne außer wir nehmen das absolute „NICHTS“ hinzu.
Welt ist das was für den „MENSCHEN“ der Fall ist ??
Nicht so richtig vorstellbar.
Irrte hier Wittgenstein ? Nein.
Versteckte Pseudo-Logik oder vordefinierte Einengung damit die
Aussage paßt.
Gruß VIKTOR