Hi!
Ich erlaube mir, hier kurz zu antworten.
Das ist in der Tat ein äußerst wichtiger Punkt. 20 Mio.
Menschen sitzen auf dem gepackten Koffer. Daher darf die
Türkei keinesfalls EU-Mitglied werden, bis dort nicht
millionen attraktive Arbeitsplätze für Deutsche entstanden
sind.
Wie? Du willst Arbeitsplätze für Deutsche in der Türkei
schaffen?
Ich? Nein.
Du könntest sicherlich versuchen, dort einen Job zu
bekommen (obwohl das nach dem EU-Beitritt wohl einfach ist).
Aber wie sieht’s mit deinen Sprachkenntnissen aus? In
Deutschland würde ich auch niemanden einstellen, der die
Sprache nicht beherrscht und so ist das in anderen
europäischen Ländern ebenfalls.
Ist doch umgekehrt auch kein Problem.
Wir können uns diese Leute nicht leisten. So sind die Fakten.
Vergesst das bitte nicht bei der Diskussion.
Das vergesse ich nicht. Es geht mir ja auch nicht darum ein
paar Millionen Ausländer aufzunehmen und finanziell zu
unterstützen. Mein Problem ist einfach, dass oft einfach
gesagt wird „Ja, alle abschieben, die Kosten nur Geld und
bauen eh nur Mist“ ohne zu schauen, wer diese Menschen
eigentlich sind.
Ich denke, wir haben durchaus versucht zu sehen, wer Mehmet ist. auch Ugur und seine Freunde haben uns gezeigt, wer sie sind.
Die lieben
deutschen Jungs treiben sich um diese Zeit eh nicht mehr
draußen rum? Die sind damit beschäftigt netten deutschen Omis
über die Straße zu helfen?
Naja, sie werden jedenfalls davon absehen, eine junge Türkin
auch nur anzusprechen. Was in sol einem Fall los ist, kann ich
aus eigener Erfahrung berichten. Und ich hatte das damals
nicht unflätig ode rim Suff getan. Die Prügelei hat 1 Stunde
gedauert, 12 gegen 4.
Dieses Erlebnis tut mir leid für dich.
Mir auch.
Sowas hat nichts mit Moslems, Islam oder kulturellen Problemen
zu tun. Jugendliche machen Fehler; einige lernen daraus,
andere nicht.
Das hat etwas mit dem antiquierten Frauenbild vieler Moslems
zu tun.
Leider bekommen wir ja nur selten die gebildeten Feingeister
ins Land, sondern den ungebildeten Abschaum.
Wir bekommen eigentlich beides. Wenn die Eltern einen
angemessenen Bildungsstand haben, wird aus den Kids meist auch
kein Volldepp, der ohne Gnade drauf los prügelt.
Klar. Das habe ich nicht negiert.
Das Problem wäre jedoch durch ein verschärftes Abschiebegesetz
und eine Zwangsgrundbildung für Einwanderer, auch im Falle
familiären Nachzugs, ansatzweise lösbar.
Da gebe ich dir Recht. Wer straffällig wird sollte lieber nach
Hause gehen. Es ging mir auch um die Verallgemeinerung.
Diese war von mir nicht beabsichtigt.
Viele
„Türken“ haben einen deutschen Pass, sind bereits seit
Generationen hier und man kann sie nicht so einfach
abschieben.
Das ist mir bewusst. Man muss eben auch das Einbürgerungsprocedere überdenken.
Bei deutschen Familien kann ebenfalls die „blutrünstige
Großsippe“ hinter dir her sein, wenn du die nicht benimmst.
Fishing for arguments…? Einen solchen Einzelfall mag es
geben.
Üblich ist das jedoch bei unseren türkischen Mitbürgern eher.
Fishing is boring. Das ist eher ne Erfahrungssache
meinerseits, da ich bisher nur deutsche Großsippen
kennengelernt habe. Türkische (oder auch russische) Familien
haben mir bis jetzt noch keine Probleme gemacht und waren
immer sehr nett. Vielleicht ne Glückssache.
Genau das ist es: Glückssache.
Ab wann ist jemand für dich denn Deutscher? Ab wann hat er ein
Recht in Deutschland zu leben?
Sobald er einen deutschen Pass hat und sich der hier
vorherrschenden Kultur soweit angepasst hat, dass ein
reibungsloses Zusammenleben möglich ist.
Siehste, genau das ist das Problem. Woher weisst du, dass die
Person, die dich grade verprügelt, weil du seine Schwester
angesehen hast keinen deutschen Pass hat?
Ich weiss jedenfalls ganz genau, dass meine zweite Forderung, nämlch die der Anpassung an unsere Kultur, nciht erfolgt ist. Dies sollte Bedingung für die Verleihung der dt. Staatsbürgerschaft sein. Ferner sollte es hierfür eine 10 jährige Probezeit geben.
Genauso wie der Typ
der meiner Freundin sagte, sie solle wieder in den Dschungel
verschwinden. Sie hat nen deutschen Pass und muss sich dennoch
so nen Mist gefallen lassen.
Sicher nicht von mir.
Wenn man sowas ständig hört, will
man sich nicht mehr integrieren. Wer will denn schon so einer
Gesellschaft angehören?
Es zwingt einen doch keiner.
Man kann immer wieder das Land verlassen.
Das Resultat ist, dass man sich zurück
zieht und oftmals viel mehr auf seine „vermeintliche“
kulturelle Tradition stützt. Das Ergebnis sind Leute, die
denken, sie wären echt tolle Moslems, weil sie Frauen
unterdrücken und ihre Familienehre durch Gewalt schützen.
…und daran bin ich dann auch noch schuld?
No way.
Müssen sie nachweisen, dass sie Geld haben und dir versichern,
dass sie dir nichts tun werden? Müssen sie diesen Nachweis
auch für ihre Kinder und Enkelkinder erbringen?
Ja. So wie andere westliche Länder das auch verlangen.
Hm, da bin ich wohl irgendwie drum rum gekommen. Zumindest hat
mich nie einer gefragt.
Wo denn nicht?
Wer weiss, ob du nicht mal irgendwann im Ausland lebst. Dann
bist du der Ausländer und vielleicht werden einige Leute
anzweifeln, dass du das Recht hast überhaupt dort zu sein.
Ja, so läuft das. Und wenn ich straffällig werde, fliege ich
sofort raus.
Nicht unbedingt sofort. Du kommst dort vielleicht in den Knast
und kannst beantragen, dass man dich ausliefert. 
Das sollte natürlich möglich sein.
Deutsche sind im für Jobs interessanten Ausland
hoch angesehen.
Das ist den Typen in der Kneipe oder Disko aber recht egal.
*lächel*
Dann gehst du in die falschen Kneipen.
Ich reise extrem viel in der ganzen Welt und werde meistens sehr nett aufgenommen. Klar, Idioten gibt´s immer, aber meistens passt es.
Man kann Menschen nicht einfach aufgrund ihrer Herkunft oder
dergleichen verurteilen und sie alle in einen Topf werfen.
Natürlich nicht. Man darf aber auch nicht die Augen
verschliessen vor sich isolierenden Gastgruppen, die
überdurchschnittlich häufig straffällig werden.
Wenn das jeder so machen wollte, können wir gleich alle Länder
autonom werden lassen und hermetisch abriegeln, damit ja jeder
dort bleibt, wo er geboren wurde.
Das ist gar nicht nötig, solange sich jeder seinem Gastland im
nötigen Masse anpasst.
Was ist für dich „im nötigen Masse“ angepasst?
Natürlich muss man die Sprache des Gastlandes beherrschen.
Kein Zweifel. Und sich den moralischen Anforderungen anpassen.
Aber ist das schon alles?
Darf ich meinen Kindern meine Muttersprache nicht beibringen,
weil sie das von ihrem Gastland entfremden könnte? Darf ich
meine Traditionen nicht weitergeben?
Die Muttersprache ist wichtig. Zweisprachigkeit ist ein Vorteil.
Hinsichtlich der Tradition muss eben die Vereinbarkeit mit der deutschen Kultur geprüft werden. Wenn die Tardition die Beschneidung von Mädchen oder das Schlagen von Frauen diese Tradition ist, so wird man sich davon verabschieden müssen, wenn man hiebrleiben möchte.
Eltern, die Kinder in zwei verschiedenen Kulturen aufziehen
müssen, haben eine wahnsinnge Balance zu halten.
Ich weiss.
Viele
türkische Eltern schaffen das nicht, weil sie selbst nicht
richtig integriert wurden und sich dadurch zurückziehen.
Es muss richtig heissen: „…weil sie sich selbst nicht richtig integriert haben…“.
Mich stört das „wurden“.
Integration ist kein passives Recht, sondern eine aktive Pflicht.
Einige sprechen kaum deutsch und können den Kindern damit auch
nicht helfen. Einige Kids wachsen in einem komplett türkischen
Umfeld auf und man verlangt von ihnen in der Schule das erste
mal deutsch zu sprechen und mit dieser Kultur in Kontakt zu
kommen. Plötzlich müssen sie sich anpassen, obwohl daheim
alles beim Alten bleibt und man sie nie darauf vorbereitet
hat.
Das ist schwer, aber möglich, ohne kriminell zu werden.
Selten gibt es Integrationsklassen, die ausländischen Schülern
helfen ihre Gastkultur überhaupt verstehen zu lernen.
Das ist ja auch nicht Aufgabe der deutschen Gesellschaft, sondern der Eltern.
Wenn diese selbst kein Deutsch sprechen frage ich mich, was diese Leute hier tun…
Integrationshilfen und etwas mehr Verständnis auf BEIDEN
Seiten könnte die kulturellen Konflikte etwas mildern. Alle
abschieben hilft vielleicht kurzzeitig,…bis man sich ein
neues Feindbild ausgesucht hat, das es zu bekämpfen gilt.
Wie gesagt, ALLE abschieben ist keineswegs meine Intention.
Grüße,
Mathias