Wenn mein hund argressive gegenueber gaesten

wir haben seit einem halben jahr eine 6 jaehrige huendin aus dem Tierheim, sie ist auf der strasse sehr scheu gegenueber fremden. Sind wir zuhause und bekommen besuch faengt sie an zu zu brummeln oder knurren, neulich wollte sie sogar nach dem besuch schnappen. was kann ich tun denn sie ist sonst sehr lieb und kuschelt unheimlich gern mit uns.

gruss

ulla und thomas

Hallo.
Das Verhalten ist normal. Hunde sind Rudeltiere. Er betrachtet Euch als sein Rudel . Er verteidigt sein Rudel und sein Revier, das Revier ist die Wohnung. Das ist ganz normales natürliches Verhalten.
Mein Tipp: Wenn Besuch kommt, den Hund festhalten und den Besuch beschnuppern lassen und dabei den Hund loben. Wenn er den Besuch ausgiebig beschnuppert hat, ist er wahrscheinlich zufrieden und beruhigt sich. Da Ihr dabei seit, erkennt er den Besuch nicht als Gefahr. Vielleicht klappts, bei unserem Hund funktioniert das.
Gruss Peter

Geh zu einem Hundetrainer der sich das vor Ort bei Euch ansieht
Habe 2 Hunde…der eine machte es genau so wie Eurer, der andere hat von Anfang an unterschieden anhand unserem Verhalten

Handwerker: Neutral
Liebe Gäste: Mit begrüsst…die kamen ja auch alle zu Ihm :smile:
Drückerkolonne: da zeigten sich 2 Reihen perlweisser Zähne, untermalt von tiefem Grollen aus der Brust :smile:

By the Way-du hast eine Hundehalterhaftpflicht? 5 Jahresbeträge sind billiger als der Ersatz für einen Arztbesuch oder einmal kunststopfen…

Hallo,

„…sie ist ja eigentlich soooo lieb, aaaaber…“ gehört zu den Standardeinleitungen bei der Beschreibung von Hunden, die (meist gewaltige) Probleme machen :smile:.

Fakt ist: Ein Hund, der seine Menschen dazu benutzt, sich streicheln zu lassen, aber ansonsten macht, was er will, ist nicht „lieb“. Er ist möglicherweise falsch oder nicht ausreichend sozialisiert, nicht erzogen und/oder ohne Führung. Und unter Umständen ist er ziemlich gefährlich.

Eure Hündin hat in ihrem Leben mit Sicherheit erfolgreich gelernt, dass man sich mit Knurren und Abschnappen Leute vom Hals halten kann und sich erspart, Dinge hinnehmen zu müssen, auf die man keine Lust hat. Angefasst werden gehört dazu.

Ihr habt zwei Möglichkeiten: Ihr nehmt hin, dass euer Hund so ist und sorgt dafür, dass er andere Leute nicht verletzen kann, indem ihr ihn wegsperrt oder mit einem Maulkorb sichert. Draußen würde ich euch dazu auch dringend raten. Ihr müsst immer damit rechnen, dass mal irgend ein Kind nach dem Hund greift oder einfach zu nah kommt, und wenn er dann beißt, tragt ihr die volle Verantwortung. Nach meiner Einschätzung werdet ihr draußen das Problem auch nicht anders lösen können, als darüber, den Hund zu sichern.

Im Haus kann man mehr machen. Ihr solltet aber nicht erwarten, dass euer Hund zu einem Menschenfreund wird, der jeden Fremden freundlich begrüßt und sich bereitwillig anfassen lässt. Das wird euch mit hoher Wahrscheinlichkeit nur bei Besuchern gelingen, die regelmäßig kommen.

Ich würde mit Folgendem beginnen: Der Hund kriegt seinen Platz auf dem Boden. Hunde, die sich und ihr Revier verteidigen, sollten keine zusätzlichen Pfründe haben, die sie beanspruchen können. Der Platz auf dem Sessel oder der Couch gehört dazu. Die Bereitschaft, auf Leute loszugehen, die sich auf seinem angestammten Platz niederlassen (auch wenn das ein anderer Sessel ist) ist deutlich höher als bei einem Hund, der auf dem Boden lebt.

Der Hund lernt, auf Kommando auf seine Decke zu gehen und dort zu bleiben. Das könnt (und müsst) ihr erst mal ohne Besuch üben. Zur Not wird er dort angebunden. Wenn er brav liegt und sich ruhig verhält, kriegt er ab und zu ein Leckerchen, wobei ihr darauf achten müsst, dass er dabei nicht aufsteht. Die Belohnung löst das Kommando nicht auf.

Wenn Besuch kommt, wird der Hund auf seine Decke geschickt und hat dort zu bleiben. Steht er auf, bringt ihr ihn ruhig aber konsequent wieder hin. Der Hund kriegt nicht die Erlaubnis, selbstständig seinen Platz zu verlassen und sich dem Besuch zu nähern. Es ist euer Revier, in dem ihr machen könnt, was ihr wollt und wo er sich zu fügen hat. Es ist auch nicht sein Job, eigenmächtig verteidigen zu wollen. Ihr habt Besuch und er liegt auf seiner Decke. Punkt.

Wenn ihr das konsequent macht (was euch sicher viel Überwindung abverlangen wird, weil ihr es lieber anders hättet), werdet ihr merken, dass der Hund sich irgendwann zu entspannen beginnt. Er wird nicht mehr in ständiger Anspannung auf der Lauer liegen, weil er lernt, dass ihr die Sache im Griff habt. Ihm droht keine Gefahr, der Besuch lässt ihn in Ruhe und ihr könnt auf euch selbst aufpassen.

Das KANN in einigen Wochen zur Folge haben, dass der Hund sich zunehmend weniger über Besuch aufregt. Ihr solltet dennoch niemandem erlauben, den Hund anzufassen. Das Risiko, dass er schnappt, ist hoch. Einen Hund, der gelernt hat, dass Knurren und Beißen wirksame Abwehrmethoden sind, kriegt man nur sehr sehr selten dazu, diese zuverlässig abzulegen. Man kann sie immer nur managen.

Ihr solltet euch bewusst sein, dass euer Hund ein potentieller Beißer ist und entsprechend umsichtig agieren. Menschen, die er öfter sieht, wird er vermutlich früher oder später ebenfalls akzeptieren. Indem ihr den Hund vor Übergriffen fremder Menschen schützt, schützt ihr diese vor dem Hund.

Schöne Grüße
Jule

Zwang
Hallo,

Er betrachtet Euch als sein Rudel.

Nein. Menschen gehören nicht zum Rudel.

Er verteidigt sein Rudel und sein Revier, das Revier ist die Wohnung.

Er verteidigt mitnichten sein Rudel. Er verteidigt zunächst mal sich selbst, weil er Angst hat und ihm bislang das Vertrauen fehlt, dass die Menschen ihn ausreichend schützen können. Die Wohnung ist zudem nicht sein Revier, sondern das der Menschen. Die haben zu bestimmen, wer dort ein- und ausgeht - nicht der Hund.

Das ist ganz normales natürliches Verhalten.

Das ist zunächst mal das Verhalten eines ängstlichen Hundes, der kein Vertrauen in seine Menschen hat.

Mein Tipp: Wenn Besuch kommt, den Hund festhalten und den Besuch beschnuppern lassen und dabei den Hund loben.

Wenn man den Hund festhält, erhöht man die Spannung, unter der der Hund steht. Man nimmt ihm die Freiheit, wegzurennen und schränkt ihn in seiner Bewegung ein. Das erhöht ganz automatisch die Bereitschaft, aggressiv zu reagieren, wenn der Hund sich bedroht fühlt.

Da der Hund während dieser ganzen Aktion also unter enormem Stress steht, muss man sich überlegen, wofür er sich gelobt fühlt. Der Mensch bewertet das Nicht-Knurren bereits als erwünschtes Verhalten und übersieht, dass der Hund nach wie vor Abwehr und Aggressionsbereitschaft zeigt. Dafür lobt er den Hund in Wahrheit.

Wenn er den Besuch ausgiebig beschnuppert hat, ist er wahrscheinlich zufrieden und beruhigt sich.

Oder der Besuch macht eine ungeschickte Bewegung und hat die Zähne des Hundes im Fleisch.

Da Ihr dabei seit, erkennt er den Besuch nicht als Gefahr.

Wunschdenken. Ein Hund, der sich selbst verteidigt, erkennt seine Besitzer nicht als Garant für Sicherheit. Er lernt bestenfalls, dass er grade nicht viel Möglichkeiten hat. Abhauen kann er nicht und drohen traut er sich nicht, weil ihn der Mensch beim Wickel hat. Vertrauensaufbau passiert damit in keinster Weise.

Insgesamt eine höchst fragwürdige Methode.

Schöne Grüße
Jule

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Hallo Jule959.
Hier im Forum werden Fragen gestellt und beantwortet. Auch ich habe auf Grund meiner Erfahrung eine Antwort dem Fragesteller gegeben. Ob der Fragesteller meinen Rat annimmt oder nicht, das ist seine Sache.
Nicht Sinn und Zweck des Forums ist, die Antworten zu kommentieren, was Du gemacht hast in Deinem Beitrag vom 30.6.2012,12,59 Uhr. Wenn Du das möchtest, dann klicke bitte auf das Briefumschlagsymbol und schicke Deine Meinung an den Beantworter persönlich.

Gruss Peter

MOD: Off-Topic-Bemerkung gelöscht

Hallo,

wenn ein Leser hier vermutet oder sogar weiß, das eine Antwort falsch ist und eine Befolgung der Ratschläge Gefahren birgt, dann MUSS hier im Forum geantwortet werden. Jule hat nicht nur auf Fehler hingewiesen sondern auch begründet, warum das von dir beschriebene Vorgehen in dem speziellen Falle falsch wäre. Dem Fragesteller und anderen Lesern hätte eine Richtigstellung an dich per Privatnachricht nicht weitergeholfen.

LG Barbara

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Argumente
Hallo Peter,

das ist ein Wissens- kein Meinungsforum. Wissen impliziert, dass man Aussagen, die man trifft, fachlich begründen kann.

Im Sinne des Forums wäre es also förderlich, wenn du, statt beleidigt aufzujaulen, die von mir angeführten Begründungen fachlich widerlegst bzw. deine Aussagen um eine Begründung ergänzt, die eine andere Einschätzung der Situation ermöglichen. Die Diskussion, die sich daraus entwickeln könnte, mag durchaus interessant werden und kann durchaus auch zu einer anderen Sicht der Dinge für alle Diskussionspartner führen.

Dann hätten UP und andere Interessierte tatsächlich die Gelegenheit, aufgrund der Argumentation, die sie entweder für schlüssig oder für nicht schlüssig erachten könnten, eine Entscheidung zu treffen. Eine Aussage zu posten, deren einziges „Argument“ ist, dass die Methode bei einem selbst funktioniert hat, ist zumindest ein wenig dünn. Dann aber noch verhindern wollen, dass die Aussage hinterfragt wird, dient ganz sicher nicht der Wissensvermittlung im Forum.

By the way: Es ist ganz sicher nicht die kontroverse Sichtweise einer Sachlage, die ihren Platz besser im privaten Kontakt als im öffentlichen Bereich hätte :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Alle miteinander,

ich bin euch fuer alle Tips sehr Dankbar, wollte aber hier keinen Streit vom Zaun brechen unter euch.
Das Problem bei unserem Hund liegt eher etwas Tiefer, nur kurz zur erklaerung ich schreibe nicht von Deutschland sondern ich sitze hier in Florida und als wir sie im Shelter holten konnte unser Hund uns kaum anschauen. Ich gehe davon aus das sie von ihren vorbesitzern misshandelt wurde oder sogar einen Hurrican allein ueberstehen musste.
Liebe Jule das mit dem Platz (ihr eigenes reich) versuche ich auf jedenfall,und der tip lieber Peter ist nicht schlecht allerdings geht sie zu den leuten gar nicht hin weil sie aengstlich ist und knurrt aus der Ferne.
Liebe Gruesse und ich halte euch auf em Laufenden

Ulla