Wenn Politiker UND Arbeitgeber spinnen

Hi, Leute!

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Beitrag hier ins Forum stelle. Ich mache es nun doch - weil es mich einfach seit Tagen tierisch ärgert:

Am Montag abend lief im Fernsehen mal wieder eine dieser nutzlosen Diskussionsrunden über die Wirtschaftskrise in Deutschland. Die üblichen Schlagworte, das übliche Mauern. Besitzstandwahrer auf der einen, Umstürzler auf der anderen Seite.

Dann gab es plötzlich einen Punkt, da herrschte zwischen den anwesenden Politikern, den Gewerkschaftern und den Arbeitgebervertretern tiefe Einigkeit - und ich traute meinen Ohren nicht!

Sowohl die Arbeitgeberseite als auch die anwesenden Politiker verwiesen auf die „Greencard-Aktion für die IT-Branche“, die angeblich ein voller Erfolg geworden sei. Zwar wären nicht alle der angestrebten 20.000 Greencards vergeben worden, sondern „nur“ 13.800, aber das wäre doch ein schöner Erfolg.

Mir knallte der Unterkiefer auf die Tischplatte.

Mittlerweile gibt es Tausende von IT-Mitarbeitern in und aus Deutschland, die arbeitslos sind und einen neuen Job suchen, aber nicht finden, weil nahezu jedes Unternehmen im IT-Bereich Personal einspart. IT-Berater gehen auf dem Zahnfleisch, weil Projekt um Projekt wegbricht. Ganze Firmen machen dicht, weil es keine Aufträge mehr gibt (bei mir im Nachbarort wird gerade die Filiale eines bundesweit operierenden IT-Dienstleisters abgewickelt; da sitzen plötzlich 300 Leute auf der Straße!). Der IT-Stellenmarkt online und in der Tagespresse ist zusammengeschrumpft auf Erbsenniveau…

… und dann kommen diese Knalltüten im Fernsehen daher und faseln herum, dass die IT-Greencard-Aktion mit 13.800 Arbeitnehmer aus Bulgarien, Indien, dem Baltikum oder sonstwoher ein Erfolg sei.

Ich könnte vor Wut über solche Idioten schreien!

Grüße
Heinrich

Hallo Heinrich,

und ich musste am Dienstag auf dem AA meine Brille putzen und den Leitartikel der Zeitung für Stellenangebote (Name nicht gemerkt) zweimal lesen, denn da stand beschrieben:

dass die ausländischen IT-Fachkräfte mittlerweilen auch schon wieder zu einem grossen Teil arbeitslos sind und Arbeitslosengeld beziehen, was besonders tragisch dargestellt wurde.

Sowohl die Arbeitgeberseite als auch die anwesenden Politiker
verwiesen auf die „Greencard-Aktion für die IT-Branche“, die
angeblich ein voller Erfolg geworden sei. Zwar wären nicht
alle der angestrebten 20.000 Greencards vergeben worden,
sondern „nur“ 13.800, aber das wäre doch ein schöner Erfolg.

Mir knallte der Unterkiefer auf die Tischplatte.

Mittlerweile gibt es Tausende von IT-Mitarbeitern in und aus
Deutschland, die arbeitslos sind und einen neuen Job suchen,
aber nicht finden, weil nahezu jedes Unternehmen im IT-Bereich
Personal einspart. IT-Berater gehen auf dem Zahnfleisch, weil
Projekt um Projekt wegbricht. Ganze Firmen machen dicht, weil
es keine Aufträge mehr gibt (bei mir im Nachbarort wird gerade
die Filiale eines bundesweit operierenden IT-Dienstleisters
abgewickelt; da sitzen plötzlich 300 Leute auf der Straße!).
Der IT-Stellenmarkt online und in der Tagespresse ist
zusammengeschrumpft auf Erbsenniveau…

… und dann kommen diese Knalltüten im Fernsehen daher und
faseln herum, dass die IT-Greencard-Aktion mit 13.800
Arbeitnehmer aus Bulgarien, Indien, dem Baltikum oder
sonstwoher ein Erfolg sei.

Ich könnte vor Wut über solche Idioten schreien!

Weiter hinten stand dann noch wie zum Hohn, es werde an dem Programm festgehalten und es würden immer noch Arbeitsgenehmigungen für neue Bewerber ausgestellt bis zur vereinbarten Laufzeit.

Der ganz grosse Witz oder Hohn war, dass über etliche Zeitungsseiten Stellengesuche einheimischer bzw. ausländischer IT-Spezialisten dringend einen neuen Job genau in dieser Branche suchten.
Auch war eine Seite voll mit Gesuchen von Arbeitgebern nach IT-Spezialisten.
Braucht man für Spiele zu programmieren ausländische Spezialisten?
Ist das wirklich so schwer?
Ich möchte das wirklich ehrlich mal wissen.

Bürokratie oder Blödheit?

Gruss

Gerd

Hallo

… und dann kommen diese Knalltüten im Fernsehen daher und
faseln herum, dass die IT-Greencard-Aktion mit 13.800
Arbeitnehmer aus Bulgarien, Indien, dem Baltikum oder
sonstwoher ein Erfolg sei.

Natürlich und zwar aus zwei Gründen.

1.) Der IT-Arbeitsmarkt war noch vor 2 Jahren arbeitnehmerfreundlich. Es haben sich nicht 100 Bewerber um eine Stelle geschlagen und die Gehälter waren hoch.
Nun sieht es auf dem Markt für IT-Kräfte genauso schlecht aus wie in anderen Bereichen. Die Arbeitgeber können die Ansprüche der Arbeitnehmer herunterschrauben.

2.) Sollen die Arbeitgeber etwa zugeben, dass ihr rumjammern über die fehlenden IT-Kräfte gnadenlose Übertreibung war um die Gehälter in diesem Bereich durch billigere ausländische Kräfte zu drücken?
Sollen die Politker etwa zugeben, dass sie reingelegt wurden?

Gruß
Carlos

HAllo Heinrich,

Dann gab es plötzlich einen Punkt, da herrschte zwischen den
anwesenden Politikern, den Gewerkschaftern und den
Arbeitgebervertretern tiefe Einigkeit - und ich traute meinen
Ohren nicht!

Sowohl die Arbeitgeberseite als auch die anwesenden Politiker
verwiesen auf die „Greencard-Aktion für die IT-Branche“, die
angeblich ein voller Erfolg geworden sei. Zwar wären nicht
alle der angestrebten 20.000 Greencards vergeben worden,
sondern „nur“ 13.800, aber das wäre doch ein schöner Erfolg.

Wenn man bedenkt, dass die Branche 100.000 gefordert hat.

Tschuess Marco.