BerlinDie in Thüringen aufgewachsene VW-Managerin Hiltrud Werner hat sich besorgt über ein mögliches starkes Abschneiden der AfD bei den anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland geäußert. „Wir sind auch als Volkswagen betroffen, wenn Fremden- und Europafeindlichkeit unser auf Internationalität ausgerichtetes Geschäftsmodell berührt“, sagte Werner, die im VW-Vorstand für die Themen Recht und Integrität zuständig ist, der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“.
So sei VW darauf angewiesen, „dass auch ein ausländischer Spezialist gerne in unseren sächsischen Standort nach Zwickau – unser Leitwerk für E-Mobilität – geht“, betonte Werner. „Ein Portugiese oder ein in den USA aufgewachsener Chinese sollte sich in Zwickau genauso wie in seiner Heimat wohlfühlen können.“
Für die Stärke der AfD macht die Managerin auch die Politik verantwortlich:
„Wenn im Westen der letzten Steinkohleförderung viel mediale Aufmerksamkeit gewidmet wird, schauen sich viele in Ostdeutschland fassungslos an“, erläuterte die VW-Managerin. Hier seien still und leise Hunderte von Betrieben dicht gemacht und auch zahlreiche Braunkohle-Tagebaue geschlossen worden. „Die Menschen im Osten sagen dann: Bei uns sind keine Politiker vor die Kameras getreten und niemand hat sich um uns gekümmert.“
In dieses Bild passt eine Studie des Ifo-Institutes, die ein regelrechtes Ausbluten der ostdeutschen Bevölkerung feststellt. In Ostdeutschland leben gerade einmal so viel Menschen wie 1905. Dies hat natürlich einen großen Mangel an Fachkräften zur Folge:
Welcher international aufgestellte Konzern würde sich wohl freiwillig in dieser Wüstenei aus Hoffnungslosigkeit und Fremdenhass ansiedeln? Eine rhetorische Frage.
Die Kernfragen: Was muss getan werden, um die Verhältnisse im Osten zu ändern? Wie kann es gelingen, die Menschen in eine parlamentarische Demokratie zu integrieren? Wie kann man Menschen dazu bringen, sich im Osten anzusiedeln? usw.
… sagt die Vertreterin eines Konzerns, der gerade für fast eine Milliarde ein topmodernes Produktionswerk in Polen auf die Füße gestellt hat.
Ich will damit nicht sagen, dass VW Fremden- und EU-Feindlichkeit völlig wurscht wären oder wurscht sein könnte, aber ich schätze solche Aussagen wie oben eher als Marketing-Rhetorik ein denn als echte Problemeinschätzung.
Dass bestimmte AfD-Positionen, darunter Fremden- und EU-Feindlichkeit, aber auch andere Aspekte, „wirtschaftsfeindlich“ sind, glaube ich generell sehr wohl.
Das bedürfte aber einer differenzierten Betrachtung.
Dieses „Ausbluten“ (inklusive der damit einhergehenden Vergreisung), das im Wesentlich in den 20 Jahren nach 1990 erfolgt ist, hat sehr viel tiefere Probleme geschaffen als nur einen Fachkräftemangel.
Aber für Demographisches hat die deutsche Politik und der hegemoniale° öffentliche Diskurs halt überhaupt kein Sinnesorgan mehr.
Gruß
F.
° Ein hegemonialer Diskurs ist demzufolge eine in sich differenzierte, aus sozialen Praktiken entstandene gesellschaftlich vorherrschende Realität, die zur Stabilisierung eines bestimmten Handlungs- und Wahrheitshorizonts führt … Hegemonie ist … dementsprechend »das Schlüsselkonzept, um Politik zu denken«, und beinhaltet das strategische Ringen um Wahrheit … Bei dem Versuch der Durchsetzung von bestimmten Bedeutungskonstruktionen handelt es sich daher auch um »einen Kampf um die Objektivität.« Hegemoniale Strategien können demnach als soziale Handlungen konzeptualisiert werden, die ein spezifisches hegemoniales Projekt bzw. einen gesellschaftlichen Diskurs voranzutreiben und zu stabilisieren bestrebt sind.
Stimme dir vollkommen zu, aber ein bisschen ot, hast du die Defintion verstanden? Es kann auch daran liegen, dass ich nach einem 10-Stundentag nicht mehr aufnahmefähig für Politikwissenschaften bin. Obwohl, wenn ich mir überlege, dass so etwas unsere zukünftigen Politiker lernen, um dann über eine Bevölkerung von 80 Mio. zu entscheiden, dann verstehe ich auch die Politikverdrossenheit der Bürger.
Die Karte irgendwo gefunden und dann mal schnell mit AfD-Bashing verknüpft. Damit kommst Du vielleicht bei BENTO durch.
Auch aus Zeiten als es noch gar keine AfD gab
So, wenn man jetzt einfach mal Korrelation heranzieht, dann muss man doch erkennen, dass die AfD der Wirtschaft in der Region massiv geholfen hat. Denn immerhin ist die Arbeitslosenquote seit der Parteigründung ganz offensichtlich stark gesunken.
Oder ist das möglicherweise doch völliger Humbug, weil es genausowenig Kausalität gibt wie für die These aus Deinem Titel?
die größte Verantwortung tragen die Bürger, die die AfD wählen. Wenn diese nun die negativen Folgen ihrer Wahl zu spüren bekommen, ist das in Ordnung. Mir tun nur die Menschen im Osten leid, die nicht AfD wählen und trotzdem die Folgen zu spüren bekommen.
und die Karte nur eingefügt um zu zeigen, dass es im Osten offensichtlich wenig hochqualifizierte Jobbewerber gibt.
Du gehst auf meine Fragen einfach nicht ein sondern tust das, was Du immer tust, wenn ich recht habe: Du zweifelst meine Quellen an, ein Reflex Deiner Hilflosigkeit.
Ich zweifel doch nicht Deine Karte an. Ich widerlege die These, die Du im Titel aufstellst. Denn diese vermeintliche Schlußfolgerung, die Du der Kosmetik halber als Frage in den Raum stellst, ergibt sich aus Deiner Karte eben nicht.
Genausowenig ergibt sich die Schlußfolgerung, die AfD hätte zum wirtschaftlichen Aufschwung im Osten geführt oder ihn befeuert, aus den von mir eingebrachten Karten.
Fakt ist, dass Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung wirtschaftlich (anfangs massiv) schlechter dastand als der Westen. Nicht umsonst hat es historisch bis dahin einmalig massive Transferzahlungen in den Osten gegeben.
Und bei solchen Sätzen
weiss der Leser doch, wohin die Fahrt bei Dir einmal mehr geht. Wahrscheinlich hältst Du es da mit Habeck, der ja auch vor nicht allzu langer Zeit die Demokratie in einem ostdeutschen Bundesland einführen wollte. Das war polemisches Blabla oder Eulen nach Athen tragen.
Was die Vorstandsfrau von VW angeht, hat es @anon56793850 bereits auf den Punkt gebracht.
Vielleicht wollen sie ja damit etwas aussagen? Die angestammten Politiker der Couleur CDU/SPD/Grüne höhren doch schon lange nicht mehr auf den gemeinen Wähler. Im Gegenteil…statt den Wähler zu vertreten wird denen ihre Meinung aufgezwungen und als „political correctness“ verkauft.
Jede andere Meinung wird niedergebrüllt und als rechtsradikal beschimpft. Für solche Demagogie hat man im Osten halt feinere Antennen…im Westen hingegen rennt man gackernd dem Mainstream hinterher. Man unterstellt den verbliebenen 14Millionen Ostdeutschen immer eine politische Ungebildetheit…sorry aber daraus den Westdeutschen eine politische Gebildetheit zu unterstellen ist halt falsch. Jemand der mit 50 nicht weiss wie sich seine Rente berechnet, kann und werde ich kein politische Gebildetheit zutrauen. Hüben wie drüben!
Irgendein Poliktiker aus Norddeutschland hat mal leise gesagt: „Vielleicht sollte man dem Bürger einfach mal zu hören welche Ängste und Sorgen ihn bewegen…“ und genau das ist das Problem! Wenn man als als eingefleischter Sozi Bedenken wegen dem Flüchtlingsproblem hat und dies vielleicht auch noch kundgetan hat wurde sofort als Nazi beschimpft…und dann wundert man sich noch warum Bürger die AfD wählen?!..