Wer bekommt frisch geprägtes Geld?

Politik Finanz- & Wirtschaftspolitik
#1

Wenn in Deutschland deutsche Euromünzen geprägt werden, wem gehört das Geld dann? Dem Deutschen Staat, der damit dann anstellen kann, was er möchte?

Ich vermute mal, dass die Menge der neuprägungen von der EU aus geregelt wird; Wäre es dann möglich, dass die EU, statt von ihren Mitgliedsstaaten mehr Steuern zu verlangen, diese einfach mehr EU Münzen drucken lässt und diese für ihre Kassen einfordert?! (Es würde mich mehr der Möglichkeit wegen interessieren, als des Sinns wegen)

Gruß
Kastenfrosch

#2

Hallo,

Wenn in Deutschland deutsche Euromünzen geprägt werden, wem
gehört das Geld dann? Dem Deutschen Staat, der damit dann
anstellen kann, was er möchte?

Ich vermute mal, dass die Menge der Neuprägungen von der EU
aus geregelt wird;

Nö. Das sog. Münzregal, also das Recht Münzen auszugeben liegt nach wie vor bei den Nationalstaaten. Streng genommen wäre niemand in Deutschland verpflichtet die nichtdeutschen Münzen als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Aber es wird natürlich gemacht.

Wäre es dann möglich, dass die EU, statt von ihren Mitgliedsstaaten mehr Steuern zu verlangen, diese einfach mehr EU Münzen drucken lässt und diese für ihre Kassen einfordert?! (Es würde mich mehr der Möglichkeit wegen interessieren, als des Sinns wegen)

Nein.

Gruß

#3

Hallo,

nach wie vor bei den Nationalstaaten. Streng genommen wäre
niemand in Deutschland verpflichtet die nichtdeutschen Münzen
als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

das sieht der Gesetzgeber anders, vgl. §3 Münzgesetz.

Gruß
Christian

#4

Guten Tag,

Hallo,

Wenn in Deutschland deutsche Euromünzen geprägt werden, wem
gehört das Geld dann? Dem Deutschen Staat, der damit dann
anstellen kann, was er möchte?

Ich vermute mal, dass die Menge der Neuprägungen von der EU
aus geregelt wird;

Nö. Das sog. Münzregal, also das Recht Münzen auszugeben liegt
nach wie vor bei den Nationalstaaten. Streng genommen wäre
niemand in Deutschland verpflichtet die nichtdeutschen Münzen
als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Aber es wird natürlich
gemacht.

Bedeutet das also tatsächlich, dass der Staat über seine (in beliebiger Anzahl) frisch gedruckten Gelder beliebig verfügen kann?

#5

Hallo,

Bedeutet das also tatsächlich, dass der Staat über seine (in
beliebiger Anzahl) frisch gedruckten Gelder beliebig verfügen
kann?

das Inverkehrbringen von Scheinen als auch der Münzen erfolgt über die Bundesbank. Der Münzgewinn steht dabei dem Bundesfinanzministerium zu.

Gruß
Christian

#6

Geld(basis - also Bargeld und Guthaben bei der Zentralbank) sind nichts weiter als einheitliche ultrakurzfristige Schuldtitel hoher Sicherheit, die bei der Entstehung gegen uneinheitliche Schuldtitel längerer Fristigkeit und geringerer Sicherheit eingetauscht werden.

Also: Z.B. 14tägiter Schuldtitel (einer Geschäftsbank) wird in der Zentralbank hinterlegt, diese gibt dafür zum gleichen Betrag ihre „Einheitsschuldtitel“ (Bargeld oder Zentralbank-Guthaben) heraus. Dafür zahlt die Geschäftsbank einen Zins (der natürlich auch den Risikounterschied ausgleicht).

Mit anderen Worten: Bei der Geldentstehung entsteht kein „Vermögen“, sondern es werden nur Schuldtitel getauscht.

Ein Problem hat das System allerdings, wenn plötzlich viele der uneinheitlichen Schuldtitel unerwarteterweise an Wert verlieren.

Euroland-Staaten dürfen sich das Geld zudem nicht direkt von der EZB leihen, sondern nur über Geschäftsbanken.

Grüße
… Michael

#7

Hallo,

nach wie vor bei den Nationalstaaten. Streng genommen wäre
niemand in Deutschland verpflichtet die nichtdeutschen Münzen
als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

das sieht der Gesetzgeber anders, vgl. §3 Münzgesetz.

Na, klar. Ich bin jetzt mal von Beträgen ausgegangen, die sich im Bereich von mehreren 100 Milliarden € bewegen und die Abwrackprämie sowie andere „Konjunkturbelebungsversuche“ nicht in Gedenkmünzen ausgezahlt werden.
Aber lustig wäre es natürlich schon.

Gruß

#8

Hallo,

nach wie vor bei den Nationalstaaten. Streng genommen wäre
niemand in Deutschland verpflichtet die nichtdeutschen Münzen
als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

das sieht der Gesetzgeber anders, vgl. §3 Münzgesetz.

Na, klar. Ich bin jetzt mal von Beträgen ausgegangen, die sich
im Bereich von mehreren 100 Milliarden € bewegen und die
Abwrackprämie sowie andere „Konjunkturbelebungsversuche“ nicht
in Gedenkmünzen ausgezahlt werden.
Aber lustig wäre es natürlich schon.

die Antwort verstehe ich nicht. Ich wollte lediglich darauf hinaus, daß auch nichtdeutsche Münzen in Deutschland gesetzliches Zahlungsmittel sind und daher angenommen werden müssen.

Gruß
Christian