Wer erklärt mir den CO2-Zertifikate Handel?

Hallo,
Zwei Artikel zum CO2-Zertifikate-Handel erscheinen widersprüchlich:
der eine besagt, dass durch den CO2-Handel Geld in den Bundeshaushalt gespült wird, während der andere das Gegenteil behauptet.

Wer kann mir erklären, wie der Zertifikate-Handel funktioniert; wer Zertifikate kaufen muss um CO2 ausstoßen zu dürfen (müssen z.B. die Erdgasversorger und Benzinlieferanten auch CO2-Zertifikate haben). Ich habe gehört, dass nur ca. 45% des ausgestoßenen CO2 vom Zertifikatehandel betroffen sind. Was ist mit den restlichen 55%.

Danke für Eure Antworten

Ingo

Hallo,
sind beide Fragen nicht sofort beantwortbar, nur mit Hilfe der verlinkten Artikel?

Folgendes gilt in Deutschland, andere Länder handhaben das anders:

  • Großemittenten kaufen EUAs (Zertifikate) direkt bei den National Registrars (bei uns das Bundesumweltamt, hier gibt es auch einen Terminmarkt, bei welchem man zuviel gekaufte Zertifikate weiterverkaufen oder zu wenig gekaufte nachkaufen kann.
  • Kleinemittenten (Deine 55% vermute ich mal) brauchten in der Vergangenheit keine Emissionsscheine
  • Seit ca. 2012 gibt es Pläne seitens der EU die Gruppe der Großemittenten zu erweitern, die Länder wurden angewiesen sich Gedanken über die Umsetzung zu machen. Ergebnisse z.B. hier oder hier
  • Die weiteren Abläufe kann ich leider nicht verfolgen, aber offensichtlich (mir ersichtlich) sind keine Gesetzesänderung bis heute erfolgt, siehe z.B. DEHSt -> Deutschland -> TEHG (kein Deeplink möglich): Letzte Änderung des TEHG am 15.07.2013,
  • Wenn die EU nun ihren Emissionshandel 2020 in die Phase IV schickt und es bis dahin keine Neufassung des TEHG gibt, dann müßte Deutschland, der Bund oder die Länder, Zertifikate im Namen von Kleinemittenten auf eigene Rechnung erwerben.

Im Augenblick sehen die Preise sehr stabil aus (Contango), wenn Deine 55% noch stimmen, wird es ein teures Vergnügen. Wohlgemerkt wird, nicht ist.